Wir sind eben noch unsicher, ob wir selber in der Lage sein könnten, in Eigenregie annähernd ähnlich hohe Renditen abzuholen.
Insofern ist es tatsächlich hilfreich, von euch eine Einschätzung zu lesen, ob Renditen in der Höhe im langfristigen Mittel realistisch sind und ob ihr das auch alleine schafft.
Ich habe ein Vermögen, dass sich sowohl aus einen sicheren als auch einem risikoreichen Teil zusammen setzt. Im Risikoteil schaffe ich die Rendite, die mir der Markt (Börse) halt so bietet.
Im Jahr 2023 war das deutlich mehr als 8,5% (vor Steuern!). Im Jahr 2022 war das aber auch eine negative Rendite im Risikoteil. Und auch 2023 war die reinste Achterbahnfahrt im Depot.
Im risikoarmen Teil meines Vermögens hingegen erwirtschafte ich die Rendite, die mir die dortigen sicheren Produkte liefern.
Das sind bei mir meine alte Kapitallebensversicherung, meine alte betriebliche Altersvorsorge und mein Tagesgeldkonto. Die Rendite des sicheren Vermögensteils war natürlich deutlich geringer als 8,5%. Dafür gab es aber auch 2022 eine positive Rendite im sicheren Vermögensteil.
Lange Rede: Entscheidend ist was hinten raus kommt. Also die Rendite über das Gesamtvermögen bestehend aus sicherem Vermögensteil und Risikoteil. Ich kann weiter gut schlafen, weil ich weiß, dass selbst wenn mein Risikoteil um 50% einbricht, ich immer noch über genug Geld verfüge um mir keine finanziellen Sorgen machen zu müssen.
Wenn also ein Vermögensberater (Verkäufer ) zu Euch kommt und sagt, dass er im langfristigen Mittel eine Rendite von 8,5% p.a. erzielt ist davon auszugehen, dass es sich dabei rein um die Rendite im Risikoteil handelt!
Ob Ihr es dann schafft auch so eine Rendite zu erzielen hängt einzig und allein von Eurer Risikotoleranz ab. Das muss man halt auch aushalten können. Wir hatten die letzten 15 Jahre mehr oder weniger eine Schönwetterbörse ohne einen wirklichen Crash.
Ein richtigen Crash wie 2000-2003 oder die Finanzkrise 2008 haben Viele noch gar nicht mitgemacht.
Und es spielt auch eine Rolle wie viel Geld im Feuer steht. Es ist Mental ein großer Unterschied ob ich 50% von 10.000€ verliere oder 50% von 200.000€.
Das Eine habe ich möglicherweise in einigen Monaten durch meine Sparrate wieder aufgeholt. Das Andere sind dann Sparraten von 10 Jahren!
Ich habe im Corona-Crash 2020 gemerkt wie wenig mir der 'Verlust' ausgemacht hat (-30% im Depot = ein Kleinwagen).
Insofern war es gut das mal am eigenen Leib erlebt zu haben.
Als Tip: Einfach mal mit etwas Geld anfangen (z.B. einem ETF-Sparplan auf den SPDR MSCI World ACWI IMI oder den Vanguard FTSE All World) und schauen wie Ihr Euch dabei fühlt, wenn ich ins Depot schaut und die Schwankungen seht.