Soweit ich weiß, betreibst du auch Faktor-Investing. Da macht es schon Sinn, Vergleiche zu ziehen. Also ich würde nicht zehn Jahre lang eine höhere TER zahlen, wenn sich das nicht rechnet.
Vergleiche sind wichtig. Allein um zu wissen, ob die eigene Entscheidung letztlich die richtige Entscheidung war.
Ja, habe u.a. einen mittleren 5-stelligen Betrag in einem MSCI World Momentum ETF investiert.
Aber woher soll ich heute wissen, ob ich in 10 Jahren für diese 10 Jahre zu viel TER gezahlt haben werde und möglicherweise sogar weniger Rendite als mit einem MSCI World ETF gemacht habe!?
Stand 31.12.23 habe ich mit meiner Investition in den Momentum ETF einen mittleren 4-stelligen Betrag weniger Rendite erzielt (Buchwert), als wenn ich das gleiche Geld einfach in den MSCI World ETF investiert hätte. Nur wusste ich das Anfang 2021 halt nicht als ich in den Momentum ETF investiert habe. Am 31.12.21 war ich mit dem Momentum ETF gegenüber einem MSCI World Investment mit > 1.000€ im Plus.
Am 31.12.22 hatte ich mit dem Momentum ETF sogar weniger Verlust gemacht als mit dem MSCI World ETF.
Und, was würdest Du jetzt an meiner Stelle tun? Den Momentum ETF verkaufen und das Geld auch in den MSCI World ETF investieren?
So ein Umschichten würde mir den Renditeverlust des vergangenen Jahres auch nicht wieder zurück holen.
Ich habe ab 2021 in den Momentum-ETF investiert, weil ich langfristig von dem Konzept des ETF überzeugt bin. Das bedeutet dann aber auch, dass ich langfristig darin investiert bleiben werde. Abgerechnet wird dann in 10 oder auch 20 Jahren. Und genau dafür tracke ich auch meine Käufe in Excel.
Und ja in 10 oder 20 Jahren weiß ich dann, ob ich mit meiner Entscheidung ins Klo gegriffen habe.
Und das mit den Festgeldern hast du falsch verstanden. Du meintest, dir ist am Ende nur eine positive Entwicklung deines Vermögens wichtig. Das hast du auch mit einer Festgeldanlage, die mit 0,1 Prozent verzinst ist (zumindest unter Ausblendung der Inflation).
Ich versuche langfristig eine Rendite oberhalb der langfristigen Inflationsrate zu erzielen. Und dabei ist Festgeld halt keine so gute Wahl gewesen. Schon gar nicht bei 0,1% p.a. und selbst jetzt bei Zinsen um 4% p.a. wird die Inflation unter Berücksichtigung der Kapitalertragssteuer kaum geschlagen.
Von einer Rendite oberhalb der Inflation will ich da gar nicht sprechen.
Abgesehen davon möchte ich einfach meine jährliche Rendite ausrechnen, für meine Aktieninvestments sowie für meine Festgelder. Verstehe nicht, warum ich mich dafür rechtfertigen muss. Wenn ich das richtig sehe, geben ziemlich viele Menschen dafür 7,99 Euro im Monat bei Parqet aus. Wie gesagt, hat die Consorsbank solche Infos kostenlos bereitgestellt.
No Offense!
Ich habe (Dich) nur gefragt, was Dir an einer jährlichen Rendite so immens wichtig ist und welche Entscheidungen Du daraus für Dich ableitest.
Ich habe Dir geschrieben mit welchen Werkzeugen ich mein Vermögen tracke (Excel- und die kostenlose Version von Parqet).
Der Unterschied mag darin liegen, dass ich aus meinen Renditen der Vergangenheit keine Entscheidung für die Zukunft abzuleiten vermag.