Hallo Barrueco und Herzlich Willkommen im FT-Forum.
Uff, viele Fragen.
Grundsätzlich mal zu den ETF. Ein 1 bzw. 2 ETF-Depot ist für den langfristigen Vermögensaufbau vollkommen ausreichend. Mit einem ETF auf die Indexe MSCI ACWI oder FTSE All-World ist man Weltweit in 46 Ländern investiert. Das reicht!
FT empfiehlt zunächst einen ausschüttenden ETF zu besparen, bis man mit den Ausschüttungen in die Nähe des Freibetrags von 801/1602€ p.a. kommt. Ab dann wird empfohlen einen thesaurierenden ETF weiter zu besparen.
Ich empfehle Einsteigern die Kombination aus diesen beiden Vanguard All World-ETF:
ETF Suche und ETF Vergleiche | justETF
Die sind Beide auch unter den FT Empfehlungen.
Grundsätzlich machst Du aber mit einem ETF auf den MSCI World auch keinen wirklichen Fehler. Es fehlen dann halt die Emerging Market im Portfolio (z.B. China, Südkorea, Russland, Indien, usw.).
Eine ganz andere Frage ist die psychologische Seite. Aktien (ETF) können eben auch ganz schwanken oder gar mal ganz gewaltig einbrechen. So gab es in der Vergangenheit immer mal wieder sog. 'Verlorene-Dekaden', also 10-Jahreszeiträume in denen man keinen Gewinn mit seinen Aktien gemacht hat. Zuletzt hatten wir ein solche 'Verlorene-Dekade' von 1999-2009.
Daher auch die Empfehlung von FT mindestens 15 Jahre für die Aktieninvestition einzuplanen. Es gab halt in der Vergangenheit noch nie einen 15 Jahreszeitraum, in denen man mit einem weltweiten Aktiendepot Verlust gemacht hat.
Aber es kann halt Niemand in die Zukunft schauen!
Daher muss man seine persönliche Risikotoleranz finden. Das schlimmste wäre, in einem Aktiencrash zum Tiefpunkt kalte Füße zu bekommen und zu verkaufen! So ein Aktiencrash kann durchaus mal mehrere Jahre dauern und nicht wie bei Corona in ein paar Monaten wieder vorbei sein ( z.B. Dotcom-Crash oder Finanzkrise).
Das Risiko kann man über die Verteilung zwischen Aktien und Festgeld steuern.
Beispiel: 50% Aktien und 50% Festgeld
Bei einem großen Aktiencrash von 50% würde Dein Gesamtvermögen nur um 25% sinken.
Je größer die Aktienquote, je größer das Risiko. Hier muss Jeder seine eigene Balance finden.
Ich persönlich halte nichts von einer festen Aufteilung von Aktien/Geld und steigere den Aktienanteil an meinem Gesamtvermögen aktuell jeden Monat weiter per Sparplan.
Ich habe einen niedrigen 5-stelligen Betrag an Cash und Alles darüber hinaus spare ich per Sparplan in mein Depot. Geplant ist das jetzt erstmal die nächsten 10 Jahre so beizubehalten.
Dann schau ich mal wie es weitergeht. 