Beiträge von Wasa

    Ich stimme dir zu 100% zu, gerade in Bezug auf die dynamischen Erhöhungen. Manchmal werden aber auch 3%/2,75%/2,25% Verträge zum umdecken empfohlen..


    Am Ende des Tages kann man Garantieanlagen nicht mit Risikoanlagen eins zu eins vergleichen. Das eine sind Äpfel, das andere Birnen. Mir gehts nur darum zu sensibilisieren, um nicht voreilig zu entscheiden. Das geht nur, wenn dem Kunden wirklich alle Vor- und auch Nachteile genannt werden.

    Morgen,


    zu Frage 1 vll. noch ergänzend:


    Da sich der Beitrag unabhängig deines Einkommens verhält wird sich nicht gravierend viel ändern. Mit dem 60. Lebensjahr fällt der gesetzliche Beitragszuschlag (10%) weg. Sobald du in Rente gehst, fällt auch die - falls vereinbart - Krankentagegeldabsicherung weg. Das wird den Beitrag nochmal senken, aber nicht gravierend. Durch Niedrigzinsphase, steigender Lebenserwartung und med. Fortschritt wird dein Beitrag in sagen wir mal 10 Jahren also mindestens auf selbem Niveau sein.


    Frage 2, kann dir nur dein Versicherer genau sagen. Es gibt allerdings oft strenge Voraussetzungen in den Standardtarif wechseln zu können, die da wären:

    - ab 65 ohne Probleme

    - ab 55 nur wenn das Gesamteinkommen unter der für dich gültigen Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt (ab Gesamteinkommen über 62.250 EURO - gültig in 2020 - siehts aber immer schlecht aus)

    - unter 55 nur wenn du eine Rente aus der GRV erhältst

    Dass die Dynamik ein kleiner Neuabschluss zu aktuellen Bedingungen ist, war mir schon bekannt.


    Leider habe ich dieses Wissen erst spät erlangt und noch später umgesetzt. ;(

    Ja, das ist ärgerlich. Sollte aber der Berater grds. eine komplette Kündigung des Vertrags empfehlen, mit anschließender Wiederanlage (Rückkaufswert als Einmalbeitragstarif und bisheriger Beitrag als Tarif mit lfd. Zahlung) in das neue Renten-ETF-Produkt, vergleicht detailliert ALLE Vor- und Nachteile und nicht nur mögliche Ablaufleistungen. Vor allem , wenn ihr mal eine lebenslange mtl. Rente ausgezahlt haben wollt, haben die Altverträge zusätzlich zum Garantiezins meist viel viel günstigere Sterbetafeln und Rentenfaktoren, etc. Lasst euch auch nicht von angeblichen negativen Erträgen ("Ihr bisheriger Vertrag macht Jahr für Jahr Verlust") täuschen.

    Wasa Danke die Sache mit dem eventuell nicht mehr gültigen Höchstrechnungszinssatz von "damals" war mir neu. Ein Grund mehr aus eventuellen Dynamiken auszusteigen, neben den immer wieder neu anfallenden Abschlusskosten.


    Wobei, von Garantiezins reden wir hier ohnehin nicht, da es sich um eine fondsgebundene Versicherung handelt, oder?

    Ja, solche Änderungen werden meist mit den alljährlichen Bescheiden bekannt gegeben. Kann man sehr leicht überlesen. Also die Dynamik des Altvertrags bekommt ganz normal die 0,9% wie oben beschrieben. Nur wenn Sie diese Beiträge in ein anderes Produkt anlegen möchten, gibt es nur noch die Fondsgebunden Rentenversicherung.

    Besagte Fondsgebundene Rentenversicherung gibt es in den Garantie-/Renditevarianten 100/0 %, 75/25 %, 50/50 %, 25/75 % und 0/100 %. Diese Aufteilung muss am Anfang gewählt und kann im Laufe nicht geändert werden.

    Der Garantieanteil wird derzeit mit 1,75 % verzinst, darin enthalten sind 0,5% Garantiezins, der Rest sind Überschüsse. Diese Überschüsse wiederum werden in den Debeka ETF reinvestiert. Wobei das dann nicht gerade viel Zinsen wären...


    Lediglich der Renditeteil wird zu 100% DIREKT in den ETF investiert, man beachte hier aber, dass es ähnlich einem klassischen Fondssparplan bei der Bank, auch 100% Verlustrisiko gibt (theoretisch...Laufzeit und Cost-Average machen das i. d. R. wett).


    Auf ETF-Basis ist der Debeka-ETF mit seinen 0,3% Kosten p. a. durchschnittlich im Vergleich mit anderen ETFs. Gerne wird damit geworben, dass zusätzlich kein Ausgabeaufschlag fällig wird. Lasst euch aber mal die Kostenübersicht zeigen. Auf Ebene des Versicherungskonstrukts zahlt man neben der einmaligen Abschlusskosten nämlich auch lfd. Verwaltungskosten. Die sind bei 100€ Sparrate in etwa 7-9 € im Monat. Meiner Meinung nach ein versteckter Aufschlag, dann aber gleich in Höhe von 7-9%. Das schaffen selbst die aufwändig gemanagten, aktiven Investmentfonds nicht...

    Das verleitet mich jetzt nicht dazu, die unterlassene Beitragserhöhung (ausgesetzte Dynamik bei Kapitallebensversicherung) in den Fonds zu investieren, so wie die Debeka es mir nahegelegt hat. :/

    Hallo,

    evtl. wissen Sie es nicht, aber die meisten Dynamiken dieser Verträge werden nicht (mehr) mit den bei Vertragsabschluss (hoher Garantiezins) versprochenen Zinsen verzinst. Verzinst werden diese Erhöhungen nur mit den zum Zeitpunkt der Erhöhung gültigen Rechnungsgrundlagen, bzw. lediglich Garantiezins.


    Beispiel:

    Sie haben damals eine Kapitallebensversicherung (200 Eur mtl.) mit 3% oder 2,75 % Garantiezins abgeschlossen. Die letzte dynamische Erhöhung in 2019 oder 2020 (Beitrag erhöhte sich zum Beispiel um 25€) wird dann nur noch mit 0,9% verzinst. Daher sind diese betroffenen Dynamiken oft nur noch ein +/- 0% Rendite Geschäft, wenn Sie die Kosten abziehen. Daher kann eine Umdeckung des Dynamikbeitrages durchaus Sinn machen (gerade wenn Sie die paar Euro höhere Todesfallleistung nicht noch zusätzlich brauchen)