Beiträge von Galileo

    Dann wäre doch die Erbschaft doppelt besteuert.

    Ich stimme den Vorrednern zu. Und es ist, wie Du schreibst: Es wird zunächst die Erbschaftssteuer auf den gesamten Betrag erhoben (nach Ausschöpfung des Freibetrags; und zwar auf Einstiegskosten+aufgelaufene Kursgewinne) und danach bei Verkauf nochmal die Kapitalertragssteuer nur auf die aufgelaufenen Gewinne.


    Wir sind in Deutschland - das ist politisch so gewollt und trägt nicht dazu bei, die Anlage am Kapitalmarkt zu stärken. Wenn man also alt ist, und ein Depot mit hohen Gewinnen hat, wäre ein Veräußerung (+ Neukauf) für den Erben steuerlich attraktiv.


    In den USA übernimmt man die aufgelaufenen Gewinne steuerfrei. Aber über die Themen kann man je nach politischer Gesinnung lange diskutieren.

    Mit der obigen Aufteilung hättest Du nur noch 50%*60%= 30% USA, und das, obwohl die USA der mit Abstand stärkste Kapitalmarkt der Welt sind und ca. 60% der globalen Marktkapitalisierung darstellen. Zusätzlich hättest Du 30% Schwellenländern mit hohen politischen Risiken, keinem vergleichbaren Rechtssystem in China und keiner vergleichbaren Historie. Mir wäre das zu riskant.


    Wenn Du ummodeln möchtest (was ich bei 0.6% TER und einem Index mit einer 11% Spitzenposition, also Microsoft, auch in Erwägung ziehen würde), dann wäre der Vanguard ESG Global All Cap vielleicht etwas:

    Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (USD) Distributing | A2QL8V | IE00BNG8L385
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    www.justetf.com


    Alles in einem ETF, 0.24 TER, weltweit diversifiziert, ESG-Kriterien.

    Für mich wäre jedoch sehr hohe Flexibilität wichtig.

    Es ist natürlich vollkommen in Ordnung, daran die Anlage auszurichten. Man muss nur bedenken, dass man diese Flexibilität mit deutlich niedrigerer Rendite und realem Wertverlust "erkauft". Flexibilität und langfristiger Werterhalt gehen nicht zusammen (wenn Flexibilität bedeutet, dass man zu jeder Zeit sicher den Nennwert der Anfangsinvestitions erhält - denn flexibel sind Aktien-ETFs auch, sie können jederzeit verkauft werden).

    Vor 15 Jahren hat er sich Selbstständig gemacht zahlt also seitdem nicht mehr in die gesetzl. Rentenversicherung ein.

    Ich störe mich an dem "also", das impliziert, dass es allgemein akzeptiert ist, dass man als Selbstständiger nichts für die Altersvorsorge tut. Ich bin generell kein Freund von zu vielen Regeln, aber um diese Unsitte zu beenden, bin ich für das anstehende Rentenpaket III, das eine Pflicht für Selbstständige zur Vorsorge enthält.


    Liegen denn aktuell gute Einnahmen vor? Falls ja, könnte man einen Teil des Gelds in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, damit aktuell Steuern senken, und das Langlebigkeitsrisiko senken.


    Wenn ihr euch eine Anlage mit ETFs und einen Auszahlungsplan zutraut, könnt ihr das auch selbst bauen. Wenn es aber darum geht, garantiert nichts falsch zu machen, wäre die GRV eine ziemlich gute Option aus meiner Sicht.


    Hab ich mir schon gedacht, dass ETFs in dem Alter nichts mehr sind. Mein Mann sieht das nicht so. Brauch da noch Argumente.

    Hier möchte ich widersprechen: ETFs kommen sehr wohl noch in Frage. Es geht ja darum, einen Teil des Vermögens des Manns über 10-20 Jahren noch werterhaltend anzulegen. Das geht nur mit Aktienanteil. Richtig wäre, dass eine Anlage in 100% Aktien-ETF ungeeignet ist, wenn von dem Geld schon jetzt eine Pension gezahlt wird. Aber man könnten z.B. 50% in Aktien-ETFs anlegen, das wäre der Teil, aus dem dann ab 80 die Pensionen gezahlt werden, und die anderen 50% in einen Geldmarktfonds oder in Anleihen. Und dann jährlich anpassen.

    Hab ich das richtig verstanden? Das Kind eines Millionärs der nix arbeitet, seine Kohle verprasst und nix für die Ausbildung herausrückt bekommt Bafög. Das Kind der Durchschnittsfamilie mit mittlerem Einkommen und etwas auf der hohen Kante falls die Waschmaschine kaputt geht hingegen bekommt nix? :/

    Vorausgesetzt, der Millionär hat sein Vermögen so geschickt angelegt, dass keine hohen laufenden Kapitalerträge anfallen, z.B. in einer vermögensverwaltenden GmbH geparkt oder (in der Niedrigzinsphase) in thesaurierenden Fonds angelegt oder in Festgeldern, die erst zum Ablauf Erträge einbuchen.

    Wenn laufend keine Versicherungspflicht vorliegt, wären auch freiwillige Beiträge möglich.

    1.404,30 EUR pro Monat wären das Maximum, bei 11 Monaten also 15.447,30 EUR. Durch diese Zahlung würde sich die Rente mit Erreichen der Regelaltersgrenze (wahrscheinlich Februar 2026) um ca. 72 EUR (brutto) erhöhen. Die 15.447,30 EUR könnte man steuermindernd in der Steuererklärung unterbringen.

    Sind freiwillige Beiträge an die gesetzliche Rentenversicherung gemeint? Und geht das wirklich, obwohl wie oben geschrieben ab Februar 2024 eine gesetzliche Rente bezogen wird?

    Ich komme auf einen Rentenfaktor von ca. 38 für die Teilkapitalisierung ( (217,10-151,97)/17081*10000), was sehr gut ist und mit neueren Verträgen quasi unerreichbar. Ich würde die Entscheidung davon abhängig machen, ob Du aktuell 17081 Euro (abzüglich der Steuer) gebrauchen kannst bzw. ob Du diese sinnvoll anlegen kannst. Dann würde ich die Auszahlung wählen (was man hat, hat man - ist aber eine persönliche Präferenz). Auch mit der Rente machst Du nichts falsch, wenn Du lieber eine sichere lebenslange Auszahlung haben möchtest. Die entwickelt sich nur häufig nicht mit der Inflation mit, das ist das typische Risiko deutscher Rentenversicherungen. Insgesamt sieht die Situation ja sehr gut aus für das Alter - herzlichen Glückwunsch zur guten Vorsorge!

    Hast du schon einmal mit Aktien vieL Gewinn gemacht und dadurch zu viel Mut bekommen? hast du viel Geld mit Einzelaktien verloren? Wie hast du dich beim investieren gefühlt? Gerne möchte ich ein Artikel darüber schreiben, welche Fehler man vermeiden sollten. Und du darfst mein Experte sein! Ich freue mich über jede Nachricht an sina.osterholt@zeit.de. Danke!

    Die Tragik in Bezug auf gute Geldanlage ist, dass gilt: "Je besser, desto langweiliger". Das hilft journalistisch nun nicht weiter, aber wird dadurch auch nicht falsch.


    Weltweit diversifiziert, kostengünstig, und ohne viele Volten wird Vermögensaufbau und -erhalt am ehesten möglich. Es wäre schön, wenn das im Artikel auch vor käme.

    Ich nehme an, es geht darum, wie das Tablet und der Stift als Arbeitsmittel in der Einkommensteuererklärung angegeben werden?


    Da Werbungskosten auch vom Brutto abgezogen werden, ist das ganz einfach. Sofern Stift und Tablett ausschließlich beruflich genutzt werden (wie das hier der Fall ist), werden die Kosten abzüglich des 500 Euro Zuschuss angegeben (also z.B. 910 Euro Tablet + 90 Euro Stift - 500 Euro Zuschuss = 500 Euro Werbungskosten). Wird das Tablet z.B. nur zu 50% beruflich genutzt, wäre die Rechnung 910 Euro + 90 Euro = 1000 Euro, davon 50% beruflicher Anteil = 500 Euro, minus 500 Euro Zuschuss, also 0 Euro Werbungskosten.


    Ist das so verständlich?

    greift da eine Grenze da ich ja insgesamt in 23 schon mit Gehalt normal und ausreichend entrichtet habe? Ich verstehe gerade noch nicht ob es von Auszahlung des Bonus im März oder April abhängt (also im Zweifel nur 1 Kalendertag) ob man SV Beiträge entrichtet oder nicht.

    Ja, davon hängt es ab, da mit der Märzklausel die Einmalzahlung unter Umständen dem Dezember des Vorjahres zugeordnet wird. Zur Frage nach der Grenze: Dann geht es darum, ob im Vorjahr die Beitragsbemessungsgrenzen für die verschiedenen SV-Zweige schon mit dem Vorjahresgehalt überschritten wurden (dann wäre die Einmahlzahlung SV-frei), andernfalls wird sich verbeitragt bis zur Höhe der BBG. Da es hier aber keine Wahlmöglichkeiten gibt (sofern der Arbeitgeber bezüglich des Überweisungstermins nicht mit sich reden lässt), würde ich einfach abwarten und schauen, was passiert.

    Vielen Dank für Eure Antworten. Die Günstigerprüfung macht bei mir kein Sinn, Handwerkerrechnungen hatte ich auch keine.

    Also gar keine haushaltsnahen Dienstleistungen? Keine Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Verein? Keinerlei Spende an eine wohltätige Einrichtung? Werbungskosten wirklich unter 1200 Euro/Jahr? Nun denn, hilft ja nichts, die Pflicht besteht nun mal. Und mit dem Bescheinigungsabruf in Mein Elster ist das ja auch recht einfach mit ein paar Klicks in weniger als einer Minute zu machen.

    Und in der konkreten Konstellation ist das ja auch logisch, denn um die Steuer auf die ausländischen Kapitalerträge korrekt berechnen zu können, muss der Gesamtbetrag der Einkünfte ermittelt werden.

    Im Falle einer Günsterprüfung schon, aber im Fall von pauschal 25% nicht.


    Dennoch pflichte ich den Vorrednern bei: In dem Fall muss eine vollständige Steuererklärung abgegeben werden. In aller Regel lohnt sich das aber, schon allein aufgrund von Handwerkerrechnungen (z.B. aus den Mietnebenkosten oder für das eigene Haus) etc.

    Na viel Spaß. Ich kenne die Konstellation mit mehreren, gleichzeitigen Arbeitgebern und dem Abstimmen der SV-Beiträge aus eigener Erfahrung und kann nur sagen, dass das System hochgradig komplex und fehleranfällig ist - gerade, weil die Personalsachbearbeiter da häufig wenig Erfahrung mit haben, recht wenig automatisiert ist und es zu vielen, bisweilen schwer zu überblickenden Rückrechnungen kommt.


    Mein Rat wäre, solche Fragen dem Firmenkundenservice derjenigen Krankenkasse zu stellen, die für Dich die rückwirkende Beitragsumverteilung für alle SV-Zweige koordiniert. Dort sitzen meiner Erfahrung nach die Experten in Sachen Mehrfachbeschäftigung und die können Dir dann mitteilen, wie es laufen soll (ggfs können sie auch von dort Korrekturen beim AG anfordern).

    Alles überschüssige in weltweite ETFs und fertig. Natürlich werden die Kurse auch mal einbrechen, ihr habt aber ja genug Zeit und genug Geld auf dem Tagesgeld um das auszusitzen.

    Das hier wäre auch meine Antwort auf die am Anfang gestellte Frage. Es ist immer auch eine Frage des Sicherweise: Selbst wenn die Kurs nun für eine Weile (also immer temporär!) einbrechen oder auch nicht besonders stark steigen sollten, dann heißt das, dass ihr für eure monatlichen Sparraten mehr Fondsanteile bekommt, weil diese temporär billiger sind. Wäre also sogar ideal für euren Fall, bei dem ihr die monatlichen Sparraten hochschraubt und damit automatisch den Aktienanteil erhöht. Wichtig dabei: Kostengünstig, weltweit gestreut, und recht einfach strukturiert.


    Viel Erfolg!