Beiträge von Galileo

    Willkommen im Forum MarcT


    Bevor Du versuchst, die angesprochenen Versicherungen einzuschätzen, wäre mein Vorschlag zunächst zu fragen, ob überhaupt prinzipiell eine Versicherung passt. Informationen dazu findest Du hier im Forum (nämlich nicht selten in Form der zahlreichen Fäden, in denen Leute fragen, ob sie ihre privaten Versicherungen aufgrund der horrenden Kosten kündigen sollen ...) und auf der Finanztip.de-Seite z.B. hier (https://www.finanztip.de/alter…&utm_campaign=rkWq17_oIG8) und hier (https://www.finanztip.de/blog/…rentenversicherung-lohnt/).


    Da siehst Du, dass diese Versicherungen häufig einen recht hohen, fest eingebauten Kostenblock haben, der häufig in den ersten 5 Jahren entnommen wird. Daher lohnt sich eine Versicherung zunächst sehr für den Verkäufer (der sich bei der Sparkasse "Berater" nennt). Alternativen, die keine Provision versprechen, werde dort daher nicht angeboten.


    Zudem siehst Du dort, dass das "Steuer-Sparen"-Argument häufig nur gut klingt, aber eben nicht greift, wenn man mit dem spitzen Bleistift nachrechtet (siehe finanztip-Link).


    Oben stand ja schon, dass man die "Garantie" skeptisch sehen muss: Wenn Du Sicherheit willst, geht das immer zu Lasten von Rendite. Und wenn Du hier einen Sicherheitsbaustein suchst, dann ist das natürlich OK, aber dann wäre Festgeld die erste Adresse.


    So, und nun zu den angepriesenen 135% nach 12 Jahren. Das macht 2,56% Effektivverzinsung pro Jahr nach Kosten vor Steuern. Wenn Du im Festgeldrechner schaust, findest Du, dass Du bei der pbb direkt oder auch bei der IKB ein 12-jahres Festgeld mit 3,50% bzw. 3,00% Verzinsung abschließen kannst. Gut, da kommst Du dann 12 Jahre nicht dran, daher ist ein so langer Zeitraum vielleicht nicht ideal, aber auch für >3 Jahre winken >3% Zinsen, und das mit deutscher Einlagensicherung. Und wenn es wirklich für so lange sein soll: Letztens gab es hier jemanden, der berichtete, dass die Bausparkasse Mainz bei 10 Jahren sogar 4.0% Zinsen bietet. Das würde ich mich dann ansehen.


    Es braucht also keine teure Rentenversicherung mit ach so toll klingendem Produktnamen für Rendite im Sicherheitsbereich. Auch wenn das der "Berater" mit vielen Wort anders sehen wird.

    Die Versorgungswerke leiden ganz mächtig unter dem unterirdischen Zinsniveau der letzten Jahre (und teilweise unter der Risikoaversion ihrer Verwalter und der politischen Aufsicht). Dazu kommt, daß der Staat zur GRV mittlerweile ein Drittel deren Haushalts dazuschießt, Versorgungswerke aber nichts von diesem Geldsegen abbekommen.


    In der Vergangenheit waren Versorgungswerksrenten in der Tat bei gleichen Einzahlungen teilweise deutlich höher als gesetzliche Renten. Für die Zukunft möchte ich das aber erstmal sehen. In meinen Augen bestehen da nicht ganz unerhebliche Zweifel.

    Danke - das bringt es auf den Punkt! Ich stimme allem zu bis auf den letzten Satz, denn ich bin für die Zukunft der Versorgungswerke deutlich optimistischer als bei der GRV. Der Hauptgrund dafür ist das kapitalgedeckte Verfahren, bei dem die große Änderung hin zu weniger Beitragszahlern und mehr Rentenempfängern implizit berücksichtigt ist. Bei der GRV hingegen orientieren sich die Beiträge, die die heutigen Arbeitnehmer bezahlen nicht an dem, was man braucht, um ihrer Generation die Rente zu finanzieren, sondern was für die aktuellen Rentner benötigt wird. Dieses Problem haben die Versorgungswerke nicht.


    Bezüglich der Risikoaversion: Ja, ich sehe (wo es öffentlich gemacht wird) maximal 10-20% Aktienanteil (dafür zum Teil deutlich mehr Private Equity und Private Debt) und ich verstehe nicht woher die Risikoaverison kommt. Meine britische Betriebsrente hat einen Aktienanteil von >60%, und fährt damit sehr gut. Ist das nur eine Mentalitätsunterschied? Kommt das auf die Kompetenz des jeweiligen Verwalters an? Oder gibt es in Deutschland Regelungen, die die Versorgungswerke (direkte oder indirekt) von einer Aktien-lastigen Anlage abhalten?

    Danke. Wieder etwas dazu gelernt. Aber von der DKB aus muss ich dann ja auch erstmal ein PDF ausfüllen und dahin schicken. Nervt halt aber wundert mich nicht bei den billig Brokern.

    Fremdüberträge sind da ja oft auch nicht möglich. Watt nix kost ist halt oft nix…..

    Die DKB bietet wie oben geschrieben einen vollständig digitalen Prozess mit Unterschrift per Maus an. Siehe https://bank.dkb.de/privatkund…ieren/depotwechselservice. Habe ich letztens erst benutzt und alles war in 2 Wochen fehlerfrei abgewickelt. Das einzige etwas Problematische war, dass man dort auf einem Server eines kooperierenden Fintechs landet und dort die Zugangsdaten für das abgebende Depot eingeben muss. Angeblich alles nach bestem Standard abgesichert und es wird nur das Depot abgerufen, aber jemand, der Datenschutz-Purist ist, würde vermutlich eher das PDF ausdrucken und per Post versenden als diese (zugegeben sehr) bequeme Variante zu wähen.

    Allianz IndexSelect ist aber doch ganz gut oder?

    Sorry für die Offenheit, aber dieser Satz zeigt, dass die obigen Botschaften offenbar nicht bei Dir angekommen sind.


    Wenn Du keine Zeit oder kein Interesse oder auch nicht den Kopf für das Thema Geldanlage hast, dann kannst Du Dir einen kostenpflichtigen Berater nehmen. Kostet Dich zwar etwas, aber dafür bekommst Du Produkte ohne verstecke Kosten, so dass Deine Kinder davon langfristig deutlich mehr haben.


    Schwer ist die Geldanlage in Eigenregie allerdings nicht, und Finanztip hat hervorragende Websites und Videos. Probier es vielleicht in ruhiger Minute nochmal damit.

    Welche Schritte würdet ihr mir empfehlen?

    Ich würde Dir empfehlen, mehr zu lesen, und zwar die seriösen Quellen. Du vermischt Bank mit Anlageklasse mit genauem Wertpapier. Das legt nahe, dass Dich mit Geldanlage noch mehr beschäftigen musst, denn die Reputation einer Bank ist bei der Anlage in Fonds und der Beurteilung dieser eher irrelevant.


    Um es an einem Beispiel klar zu machen: Du fragst ja auch nicht, was die Reputation eines Parkhauses (=Bank), in dem Du Dein Auto (=Fond) abgestellt hast, ist, wenn es eigentlich um Deine Mobilität geht. Daher ist erst mal grundsätzliches zu klären (also Fahrrad oder Auto, und falls ja welches, sprich Aktien ja/nein, und dann aktiv oder passiv/ETF). Danach geht es um die Wahl des Autos (=sprich welcher ETF, z.B. nur FTSE All-World) und erst danach um das Parkhaus (=Depot). Aus dem Bild wird klar, dass die Bank auch das eher am wenigsten wichtige Glied in der Kette ist.


    Mein Rat wäre: Besorg Dir die Bücher von Hartmut Walz oder den Kommer (beide haben auch Blogs), oder das Buch von Andreas Beck (gibt es auch zum Download) und dann überlege Dir, was für Dich passt.


    Die Finanzagentur wird an den Sparplänen vermutlich gut verdienen (ggfs durch direkte Gebühren, oder durch Kick-Backs der Fonds oder Aufgabeaufschläge etc). Wenn Du es bequem magst, dann ist das eben so und teuer. Günstiger und besser geht es nur, wenn Du selbst das Ruder übernimmst. Finanztip.der hat alle nötigen Infos dazu - bei Bedarf nach dem Einlesen hier einfach nachfragen.


    Willkommen in der Community.

    Spannende Fragestellung, da das die unionsrechtliche Freizügigkeit berüht (also die Grundvereinbarung der EU-Länder, dass Bürger ohne Hemmnisse zwischen den Staaten umziehen können müssen). Gut möglich, dass dieser Fall einfach noch nicht gesetzlich geregelt ist und daher gerichtlich erstritten werden muss. Da gibt es jedes Jahr neue Gerichtsurteile zu, weil die Regelungen in den einzelnen Ländern (gerade im steuerlichen Sinne) natürlich sehr unterschiedlich sind. Wenn das ernsthaft verfolgt werden soll, ggfs mal einen spezialisierten Anwalt aufsuchen für eine Einschätzung.

    Aber laut Lohnbescheinigung zahleich fast 800€ im Monat?!

    Das wird daran liegen, dass das in der freiwilligen Versicherung in der Lohnbescheinigung nur anders dargestellt wird. Du zahlt fast 800 Euro, weil das der gesamte Beitrag ist (also Arbeitgeber und Arbeitnehmerbeiträge für KV+PV). Zusätzlich zum Gehalt erhälst Du jedoch noch die Hälfte der Beiträge als steuerfreien Zuschuss. Ein paar Zeilen weiter drüber oder drunter in Deiner Lohnbescheinigung sollte es eine Zeile zum steuerfreien AG-Zuschuss KV und PV geben. Wenn Du diesen Betrag von den 800 Euro abziehst kommst Du bei dem Betrag des Online-Rechner heraus, und hast den Betrag den Du (vor Steuern wohlgemerkt) tatsächlich zahlst.


    Fragen beantwortet?

    Hallo Silke, ebenfalls willkommen hier im Forum. Ich empfehle Dir, Dich wie es Deine Zeit und Dein Interesse zulassen, einzulesen.


    Die erste Botschaft sollte sein, dass die Hausbank und die Person, die sich dort "Berater" nennt, nicht Dein Freund ist, sondern primär das macht, was den Gewinn der Bank steigert. Die Person ist ein Verkäufer, und arbeitet nicht in Deinem Interesse. Aus diesem Grund werden auch immer diese unsinnigen Versicherungslösungen verkauft, weil man in ihnen hervorragend Kosten verstecken kann (siehe z.B. hier https://www.guter-rat.de/magaz…oder-lange-laufzeiten-614). Das ist zwar für Dich bequem, aber für die Kinder nicht lohnend (hingegen für die Bank und die Allianz sehr attraktiv).


    Die zweite Botschaft sollte sein, dass es wichtig ist, zu verstehen, dass "Sicherheit" im nominellen Sinne (also damit 100 Euro auch auch 100 Euro bleiben) kein Werterhalt ist, sondern Wertverlust, weil der Betrag über die 18 Jahre immer der Inflation ausgesetzt ist. Wenn die bei 2% pro Jahr liegt, werden aus den 100 Euro von der Kaufkraft eher 60 Euro (oder anders ausgedrückt, Du musst schon deshalb eine Rendite erwirtschaften, damit der Betrag in 18 Jahren zumindest die gleiche Kaufkraft hat, weil dann z.B. das Abendessen für 4 Personen im Restaurant nicht mehr 100 Euro sondern 146 Euro kostet).


    Und die dritte Botschaft könnte sein, dass es Rendite ohne Risiko nicht gibt. Spricht Du wirst (gerade bei langer Laufzeit) definitiv einen Aktienanteil haben wollen und der schwankt nun mal vom Wert her, aber wir langfristig den Wert des Geldes erhalten und mehren.


    Alles Weitere steht auf den Seiten von Finanztip. Einlesen und gerne Nachfragen. Viel Erfolg.

    Das ist leider nicht ganz einfach, denn es gibt keine Schnittstelle für die Übertragungssoftware zur comdirect oder zur ING. Also mußte ich wie Anno Tobak ein Formular für den Übertrag (jetzt zur DKB) ausdrucken, ausfüllen und per Brief versenden.

    Verstehe, dass das ärgerlich ist. Aber es sollte auch klar, dass das kostengünstige Angebot nur möglich ist, wenn man Abstriche macht. Man bekommt was man bezahlt. Die Sache ist ja lösbar mit Aufwand aber ohne Kosten.


    Nur der Satz im Zitat (also die Pflicht zum Brief-Versenden) stimmt nicht, denn man kann den Depotübertrag von der DKB aus in Auftrag geben und das ist ein vollständig digitaler Prozess.

    Das hängt von Deinem Arbeitsvertrag (bzw. der Betriebsvereinbarung oder auch dem Tarifvertrag ab). Es wird aber sicher nicht so sein, dass die Krankenkasse Deinen Bonus bekommt (warum auch).


    Ich kenne es selbst so, dass das Bonus bei längeren Krankheitszeiten gekürzt wird - das ist auch verständlich, denn den gibt es ja als Gegenleistung für Arbeit und nicht für den Status als Angestellter. Das ist aber in je nach Vertragsumfeld unterschiedlich geregelt.

    Hallo, ich erhielt von dem Institut, bei dem ich 'Riestergelder' anspare (Sparkasse)ein Angebot für eine Leibrente.(VGH)Angespartes Kapital 22.500 mit Erreichen des 60.Lebensjahres Rentenzahlung ab 60.Lebensjahr= ca.50 Euro.Das kommt mir sehr wenig vor, wenn ich von meiner durchschnittlichen Lebenserwartung(85Jahre) ausgehe.Die Beitragsgarantie in der Auszahlphase(25Jahre) sollte m.E.nach zu einer Auszahlung in Höhe von 75 Euro führen...?

    Der Rentenfaktor dieser Auszahlung beträgt 50/22500*10000=22.2 und ist damit im Bereich des aktuell Üblichen - insbesondere, wenn man die frühe Auszahlung ab 60 bedenkt. Aber es stimmt schon, dass sich so eine Rente nicht lohnt, wenn man 22500/(12*50)=37,5 Jahre die Rente beziehen muss, um das eingezahlte Geld wiederzusehen (und das ohne Inflationsausgleich etc, sprich 97,5 Jahre alt werden muss).

    Die "Beitragsgarantie in der Auszahlungsphase", von der Du schreibst, gibt es nicht.


    Der oben genannte Link zeigt die Optionen - das Forum hier ist voll von solchen Fällen. Gibt häufig keine wirklich sich lohnende Lösung (insbesondere jetzt, wo die Rente schon so bespart wurde, dass eine Kleinstbetragsabfindung ausscheidet).

    Ja, dem Prinzip nach kann man es eigentlich nicht mit einem Tagesgeld-Konto vergleichen, aber die aktuelle Zinsentwicklung vorausgesetzt wird es leicht höhere Renditen liefern. Dennoch sind natürlich auch die Kurzläufer-Anleihen nicht immun gegenüber Zinssatzänderungen (sprich Kursverluste bei noch weiteren Zinssenkungen, dafür dann höhere Ausschüttungen in der Zukunft).


    Bei den FAQ "Wie sicher ist das Produkt"

    https://kundenservice.weltspar…-das-Geldmarkt-Portfolio-

    fehlt mir der Hinweis darauf, dass natürlich ein Bonitätsrisiko besteht, sprich wenn eines der Unternehmen pleite geht oder gar ein Staat ins Wanken gerät, sinken die Kurse. Das ist zwar breit diversifiziert, aber eben nicht ausgeschlossen wie beim Tagesgeld innerhalb der Einlagensicherungsgrenze. Insofern ist es schon verständlich, dass es einen Ticken mehr Rendite abwirft.


    Mir wäre das zu kompliziert, wenn man aktuell auch 2.5% Tagesgeld durch Neukundenangebote nahezu risikolos bekommt, beim Festgeld sind es noch mehr.

    Dennoch wird doch die GRV die Hälfte des KV-(aber nicht PV)-Betrags des auf die Witwenrente entfallenden Beitrags übernehmen, oder? Das war oben in Abrede gestellt worden, aber ich wüsste nicht, warum das nicht auch so wie in der Altersrente ablaufen sollte (also Hälfte von der Rente, Hälfte als Zuschuss von der GRV).

    Inklusive Pflegeversicherung (die ja immer mit im Boot ist) kommt das hin*, ist aber in diesem Thread absolut nicht die Frage, und es braucht keinen (dafür bezahlten) Profi. Die richtigen Antworten haben Referat Janders und Galileo ja schon gegeben.


    * Ab 1.7. wird er dann monatlich schon vierstellig: (16,2% +4,0%) von 4.987,50 € macht 1.007,47 €.

    Ah, OK, verstanden, Danke. Es geht also um §10 Abs. 1 Nr. 3, Unterpunkt a), Satz 2 EStG, dass also maximal die für die gesetzliche KV fälligen Beiträge angesetzt werden können. Die Renten hier liegen ja unterhalb der BBG, also wird der Fragensteller alle Beiträge ansetzen können.

    Wichtig zu wissen ist, dass es für Minijobs zwei Besteuerungsoptionen gibt: Pauschal (dann gibt es gar keine Steuerklasse!) oder auf Lohnsteuerkarte.

    Naja, wenn es keine andere Optionen gibt, muss Du zusagen und schauen was passiert. Wenn die Verknüpfung unzulässig war, kann das gerichtlich im Nachhinein festgestellt werden. Die Bank zur Kreditvergabe durch die Verbraucherzentrale zu zwingen wird sicher nicht funktionieren. Ich würde schauen, dass die Bank dann im Streitfall keine Chance hat, den Kredit aus anderen Gründen fällig zu stellen.