Beiträge von hans1956

    Beim Austausch durch eine neue Gasheizung ist aber Folgendes zu beachten (aus BMWK - Jetzt umsteigen auf klimafreundliche Wärme! (energiewechsel.de):(


    Öl- oder Gasheizungen, die zwischen dem 1. Januar 2024 und bis zum Ablauf der Fristen für die Wärmeplanung eingebaut werden:

    Bis zum Ablauf der Fristen für die Wärmeplanung (30. Juni 2026 in Kommunen ab 100.000 Einwohner, 30. Juni 2028 in Kommunen bis 100.000 Einwohner) dürfen weiterhin neue Heizungen eingebaut werden, die mit Öl oder Gas betrieben werden. Allerdings müssen diese ab 2029 einen wachsenden Anteil an Erneuerbaren Energien wie Biogas oder Wasserstoff nutzen:

    • 2029: mindestens 15 Prozent
    • 2035: mindestens 30 Prozent
    • 2040: mindestens 60 Prozent
    • 2045: 100 Prozent

    Ob in Zukunft ausreichend Biogas oder Wasserstoff zu einem bezahlbaren Preis zur Verfügung stehen werden, kann man sehr wohl bezweifeln. Das war auch der Grund, weshalb ich meine alte Ölheizung noch 2023 durch eine Gasheizung ersetzt habe. Wenn sich die Gesetzeslage nicht nachträglich noch ändert, sollten mir der zunehmende Biogasanteil und die dadurch entstehenden Zusatzkosten damit für die nächsten 20 Jahre erspart bleiben.

    Wir haben einen iSFP für ein Haus von 1970.

    Im groben und ganzen wird das mit Standart-Werten erstellt. Der iSFP sieht eine Dämmung der Kellerdecke mit 8 cm PUR/PIR-Hartschaum-Platten vor. Jedoch ist bei einigen Türen der Abstand von Türblatt und Kellerdecke nur 6 cm und bei der Abstand von Oberkanten des Türrahmens aller Türen unter 6 cm (bei einer Tür nur 1 cm)

    Auf Nachfrage ob nicht eine andere Möglichkeit im iSFP vorgesehen werden könnte, sagte der Energieberater, dass der iSFP "Schwachstellenanalyse mit Vorschlägen" sei und keine Fachplanung.

    Ist das korrekt? Ich dachte da sollten umsetzbare Maßnahmen vorgeschlagen werden.

    Ich habe mir im letzten Monat einen iSFP für mein Haus von 1964 erstellen lassen, s. hier Sanierungsfahrplan (iSFP) für Einfamilienhaus nicht nachvollziehbar. Meine ursprüngliche Vorstellung war auch, dass dieser iSFP im wahrsten Sinne des Wortes "individuell" sein würde, soll heißen unter Berücksichtigung des tatsächlichen Energieverbrauchs und mit individuell zugeschnittenen Sanierungsmaßnahmen. Ich habe dann aber erfahren, dass das ein Irrtum war. Es wird nicht der tatsächliche Energieverbrauch, sondern ein theoretischer Energiebedarf analysiert und bewertet. Die Erstellung des iSFP folgt einem genau geregelten Verfahren, die empfohlenen Sanierungsmaßnahmen sind ebenfalls Standard, bei mir jedenfalls (1) Dämmung der Fußbodenkonstruktion, (2) Außendämmung, Wärmeverbundsystem, (3) Fenstertausch, 3-fach Verglasung, (4) Konstruktionstausch Dach und (5) Dezentrale Be- und Entlüftung, Wärmepumpe Luft/Wasser, Heizungsoptimierung. Außer einer groben Kostenabschätzung für diese Maßnahmen darf man nicht mehr erwarten. Das war jedenfalls meine Erfahrung. Auch der Energieberater war ganz offen in der Bewertung des tatsächlichen Nutzens eines iSFP für den Kunden. Zugegebenermaßen habe ich den iSFP nur beauftragt, um eine gesetzliche Vorgabe zu erfüllen. Detaillierte und sinnvolle Handlungsempfehlungen wären nur eine - wenn auch willkommene - Zugabe gewesen.

    Vielen Dank für die ausführliche Kommentierung, das hat mir viel Schreibarbeit erspart.


    Da ich selbst die 400k€ Sanierung in die Diskussion eingebracht habe nur eine Anmerkung dazu. Vielleicht wurden die Bauherren bei den 400 k€ tatsächlich über den Tisch gezogen und das ganze hätte sich auch billiger machen lassen. Das halte ich aber für nebensächlich. Was mich vielmehr ärgert, mit diesem und auch anderen Beispielen sollen Hausbesitzer zu enorm teuren Maßnahmen motiviert werden, die sie ansonsten eigentlich nicht machen würden. Dabei werden Zahlen und Argumente verwendet, die einer auch nur oberflächlichen Prüfung nicht standhalten. Suggeriert wird vielmehr, dass Altbauen mit geringem Aufwand WP-tauglich gemacht werden können und das lässt sich mit den genannten Beispielen eindeutig nicht belegen.


    Wenn ich dann lese "...Die Unterscheidung ist wichtig für die Diskussion, in der Praxis aber nicht so relevant,..." muss ich vehement widersprechen. Im Gegenteil: Das ist die allesentscheidende Frage. Ich kenne niemanden, der sich in enorme Kosten stürzt, nur weil die Gesellschaft sich das irgendwie als Ziel gesetzt hat. Und ob sich das über Gesetze, Richtlinien oder auch nur mit dem erhobenen Zeigefinger erzwingen lässt, wage ich zu bezweifeln. Diese Vorgaben werden von Menschen/Politikern gemacht und lassen sich auch von selbigen wieder revidieren.

    Nachdem ich heute mein letztes angefragte Angebot für Photovoltaik bekommen habe: Ja, das kommt so in etwa hin, jedenfalls bei denjenigen, die eine Ertragsprognose beilegten. Wenn man auch noch den einschlägigen Programmen aus den Solarkatastern der jeweiligen Bundesländer Vertrauen schenkt, dann wird dieser Break Even Point sogar schon nach 13 Jahren erreicht.


    Ich vertraue darauf, bringt ja auch nichts, jeder Prognose zu misstrauen.

    Ich habe mir heute die Ertragsprognose aus dem Solarkataster für mein Haus in BW angeschaut und vertraue ihr definitiv nicht. Die angesetzten Investitionskosten pro kW installierte Peakleistung basieren auf Preisen von 2021und sind viel zu niedrig. Ich sammle derzeit wieder aktuelle Angebote und die liegen z. B. für eine 10 kWp Anlage mindestens 30% darüber. Mit viel DIY geht es ggf. um einiges billiger, für mich kommt das aber nicht infrage. Auch der erreichbare Autarkiegrad (ohne Speicher) von 45 % ist nach allem, was ich anderswo z.B. auf Finanztip finde, viel zu hoch angesetzt. Mit solchen Zahlen kommt man natürlich schnell auf Amortisationszeiten von 10 Jahren. Ich glaube das nie und nimmer.


    Mit den mir zur Verfügung stehenden Zahlen rechnet sich PV jedenfalls erst jenseits von 20 Jahren und ist damit uninteressant. Die Opportunitätskosten lassen wir mal ganz beiseite.

    Danke für die Infos.

    Ja, es ist eine Pensionsverpflichtung bei meinem Mann.

    Genau, ich bin 65. :thumbup:

    Ich beziehe eine Rente von 1.200,- und wenn ich meinen Mann überlebe, hab ich noch die Miete der 1 Zimmerwohnung (die ja jetzt für die KV meines Mannes drauf geht).

    Hab ich mir schon gedacht, dass ETFs in dem Alter nichts mehr sind. Mein Mann sieht das nicht so. Brauch da noch Argumente.

    Ich habe mit 64 mit ETFs begonnen (s. Forumsbeitrag #82 hier Finanzen in Euren 60ern: Was sind Eure Erfahrungen, Fehler & Tipps?). Ob sich das schließlich auszahlt, kann niemand wissen. Ich riskiere es einfach.

    Hallo Sovereign,

    was Du hier schreibst, trifft genau meine eigene Einschätzung zum Thema Klimaschutz/Wärmewende. Das gilt insbesondere für die vermeintliche Vorbildfunktion Deutschlands. Da ich nicht als vorbildlicher, aber leider finanziell ruinierter Klimaschützer meinen restlichen Ruhestand verbringen will, gehe ich das Thema erneuerbare Energien und Sanierung für mich persönlich ausschließlich unter betriebswirtschaftlichen, d.h. finanziellen Kosten-Nutzen-Aspekten an. Wenn sich eine Maßnahme nicht spätestens bis zu meinem 80. Geburtstag rechnet, lasse ich die Finger davon. Sie muss außerdem aus liquiden Mitteln bezahlbar sein; die Vorstellung, dass man sich als Renter ggf. noch verschulden soll, um irgendeine GEG-, EEG-, EU- oder Sonstwas-Vorgabe zu erfüllen, halte ich für eine Unverschämtheit.


    Ich starte gerade noch einen wirklich letzten Versuch, ob sich vielleicht eine PV-Anlage lohnen könnte. Meine aktuellen Kontakte mit 4 potenziellen Anbietern sind leider schon wieder zutiefst ernüchternd.

    Anbei ein Link zu einem, wie ich finde, hervorragenden Beitrag des SWR, der das Thema kritisch und trotzdem wohlwollend angeht - aber auch zeigt, was einem blüht, wenn man kritiklos alles macht, was einem Energieexperten und Heizungsbauer so vorschlagen.


    https://www.ardmediathek.de/vi…N3ci5kZS9hZXgvbzIwMTkzOTE

    Gegenüber vielen anderen Beiträgen in der Presse ist der genannte tatsächlich ein Fortschritt, trotzdem halte ich ihn immer noch für zu wohlwollend. Die gezeigten Beispiele sind für sogenannte Altbauten nicht repräsentativ, z.B. ein Haus von 1995 sollte eigentlich schon einen ziemlich guten Standard aufweisen. Der einzige wirkliche Altbau von 1953 wurde einer Totalrenovierung unterzogen, zum Preis von ca. € 400.000. Da sagen die Besitzer und die Redakteure selbst, dass sich das erst in 100 Jahren amortisieren würde. Wieso die Eigentümer aber glauben, dass die Förderung die Hälfte dieser Kosten decken würde, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.


    Ärgerlich finde ich auch, dass dieser Bericht wieder die angeblich umfassende Studie des Fraunhofer Instituts zum Thema Wärmepumpe im Altbau heranzieht. Der "Energiesparkommissar" hat in einem Vortrag hier

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    diese Studie genauer unter die Lupe genommen.


    Eine Kurzfassung der wichtigsten Ergebnisse daraus (in meinen Worten):

    - Die Stichprobe der untersuchten Altbauten ist in keinster Weise repräsentativ für den Altbaubestand in Deutschland. Altbauten sind für mich in erster Linien Bauten vor 1978, e.g. die Vielzahl der Häuser aus den Wirtschaftswunderjahren, wie sie in den 1950ern und 1960ern ohne Gedanken an Wärmedämmung schnell und in großer Zahl hochgezogen wurden (z.B. direkt hinter meinem Haus). Das sind die eigentlichen Problemfälle. Von noch älteren Häusern will ich gar nicht sprechen. Stattdessen wurde eine ziemlich handverlesene Auswahl von Häusern untersucht, die überwiegend bereits gute Voraussetzungen für eine Wärmepumpe aufwiesen, aber völlig untypisch für den Altbau sind.

    - Selbst in dieser "handverlesenen" Gruppe hatten > 40% der installierten Wärmepumpen eine effektive JAZ von 3,0 und darunter. Wirtschaftlich sinnvoll lassen sich Wärmepumpen damit nicht betreiben.

    - Die Kernaussage der Studie lautet:

    "Auch in Bestandgebäuden funktionieren Wärmepumpen zuverlässig und sind klimafreundlich."

    Man beachte, das Wort effizient u/o wirtschaftlich sinnvoll kommt darin nicht vor. Auf die Nachfrage, weshalb die Wirtschaftlichkeit und Effizienz von Wärmepumpen nicht betrachtet wurden, antwortete der Studienleiter, dass das nicht Teil der Aufgabe gewesen wäre...


    Ich halte das für einen Etikettenschwindel, um nicht zu sagen, eine bewusste Irreführung.

    Hallo Sovereign,

    ich gebe Dir hier recht. Ich selbst bin gerade dabei, den Schalter umzulegen. Auch wenn das Ansparen in meinem Fall nicht sehr lange gedauert hat, habe ich trotzdem ein mentales Problem damit, das jetzt gewissermaßen "rückgängig" zu machen, obwohl das ja eigentlich der Sinn der ganzen Übung war.

    Eine energetische Analyse wäre sehr wohl hilfreich, wenn sie den tatsächlichen Verbrauch und die individuelle Nutzung eines Hauses analysieren würde. Der Eigentümer könnte daraus dann wirklich sinnvolle Maßnahmen ableiten. Wie aber dunnerkeilnochemool ebenfalls anmerkt, leistet der iSFP das gerade nicht. Ich mache dem Energieberater auch gar keinen Vorwurf; es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als die Daten in genau der Weise auszuwerten, wie die Norm das vorgibt. Auch wenn die unsinnigsten Schlussfolgerungen herauskommen. In der abschließenden Bewertung des iSFP waren wir übrigens völlig einer Meinung. Das galt auch für alle meine anderen Beratungsgespräche mit Energieberatern in den letzten Jahren, ob über die Gemeinde, die Handwerkskammer, den Verbraucherschutz oder eben jetzt. Mir scheint, die Energieberater wissen sehr wohl, welchen Humbug sie den Kunden erzählen müssen, weil es der Gesetzgeber so will.


    Noch ein abschließender Satz: Der Energieberater war mit mir der Meinung, dass ein Sanierungszwang (wenigstens für Altbesitzer im Bestandsbau) nie durchsetzbar sein wird.

    Hallo @epsilon2, lieberjott, BS.C, dunnerkeilnochemool, ANDREJ und Thebat,

    vielen Dank für Eure Kommentare, ich hatte inzwischen eine weitere Abstimmung mit dem Energieberater mit folgendem Ergebnis:


    - Er hat einen Eingabefehler gemacht, den er korrigieren wird, der sich aber seiner Aussage nach nicht dramatisch auf den Energiebedarf auswirken wird.

    - Primärenergiebedarf, Endenergieverbrauch und Energiegrößen sind anhand der Architektur und Bausubstanz nach Norm berechnete Größen, keine Erfahrungswerte.

    - Die seit 01.01.2024 gültige Norm DIN V 18599 hat letztendlich zur Folge, dass alle mit fossiler Energie beheizten Häuser unweigerlich als sehr schlecht mit Primärenergiebedarf > 250 kWh/(qm*a) eingestuft werden, unabhängig von bereits durchgeführten (Teil-)Sanierungsmaßnahmen. Ich kann/will das nicht nachprüfen, es deckt sich allerdings mit den Diagrammen etwa bei der Verbraucherzentrale gemäß BMWK/DENA, nach denen ein teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude vor 1978 einen spezifischen Primärenergiebedarf von > 230 kWh/(qm*a) hat.


    Für mich ist damit der Sanierungsplan (nach Korrektur) insoweit ok, als er eben die Norm erfüllt. Letztendlich spielt das für mich keine Rolle mehr; die 5% Erneuerbare Energien Vorgabe in BW ist damit erfüllt.


    Meine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des ganzen Verfahrens sind damit nicht beseitigt. Offenbar soll damit vor allem Otto-Normaleigenheimbesitzer der große Zeigefinger vorgehalten werden, was er gefälligst zu tun hat, und wenn das nicht reicht, holt man eben die große Keule (Gesetzesänderungen, Vorschriften, Normverschärfungen usw.) heraus. Koste es, was es wolle.

    Die Preise waren vor 25 Jahren schon noch andere. Mit 90k € könnte ich die Außendämmung und noch ein bisschen dazu finanzieren, mehr nicht. Selbermachen ist nicht möglich.


    Und ja, ich sehe das betriebswirtschaftlich und lasse es deshalb auch.

    Da habe ich meine Zweifel. Ein gutes Angebot für eine PV amortisiert sich teilweise schon nach 10 Jahren. Als Mann in deinem Alter hast du eine Lebenserwartung von ca. 74 Jahren, also noch 16 Jahre Zeit. Bis dahin hat sich auch ein mittelmäßiges Angebot amortisiert.

    Ich stelle auch mal in Frage, dass dein Haus so schlecht ist, dass man es nur noch abreißen kann.

    Wenn ich der Prognose mit https://wie-alt-werde-ich.de/ und meinen Parametern glauben kann, habe ich sogar gute Chancen, mindestens noch 20 Jahre zu leben :).


    Wenn ich mir aber die letzten Stellungnahmen von Finanztip zur Rentabilität von PV unter Berücksichtigung meiner Randbedingungen anschaue, ist mit einer Amortisation (ob für den Eigenverbrauch oder relativ groß mit 10 kWp nur für die Einspeisung) nicht unter 20 Jahren zu rechnen. Ich habe vor Kurzem wieder eine Angebotsanfrage gestellt mit dem Ergebnis, dass mir die potenziellen Anbieter schon in einem ersten Telefonat sagten, dass sich das nicht für mich lohnen würde.


    Und nein, mein Haus ist inzwischen in einem recht guten Zustand, so dass es ggf. auch in 20 Jahren nicht abgerissen werden müsste. Nur wäre die dann notwendige Kernsanierung vermutlich teurer als ein Neubau und es wäre vom Schnitt her immer noch ein Haus aus den 60ern, wie man sie heutzutage eben nicht mehr will.


    Wie andere Foristen schon mehrfach äußerten, ist ein Abriss und Neubau unter diesen Umständen die wohl bessere und billigere Lösung. Ich werde das aber nicht mehr entscheiden müssen.

    Hallo Andrej, vielen Dank für deine Hinweise, ich werde mich damit weiter schlau machen.

    Ich habe letztes Jahr bei 4 Energieberatern angefragt, denen war das Reihenhaus aus den 70ern wohl nicht spannend genug. Keiner hat sich zurückgemeldet. Nachdem eigene Recherche ergeben hat, dass bei einem Einkreis Heizungssystem eine Wärmepumpe sehr ineffizient wäre, ist es eine neue Gasbrennwertheizung geworden.

    Hallo Taler,


    bei mir war die Suche nach einem Energieberater vor wenigen Wochen kein Problem. Letztes Jahr musste man den Energieberatern und Heizungsbauern noch hinterher rennen. Das ist jetzt offenbar nicht mehr so. Die Begeisterung für die Wärmewende hat ja offensichtlich auch nachgelassen.

    Mein iSFP war für ein noch älteres Haus - aber mit ähnlichen Dämmversuchen wie Deinen - ähnlich ärgerlich, wenn auch beim Primärenergieverbrauch nicht ganz so schlimm wie Deiner (übrigens: In meinem iSFP-Plan gibt es eine Legende, was die einzelnen Begriffe beim Verbrauch so bedeuten sollen, auch wenn man als Laie selbst damit nicht voll durchsteigt).


    An diesem iSFP-Hype ist aber auch das BafA mit schuld, weil es bei seinen Förderrichtlinien zu oft iSFP und Energieberater gemeinsam als Voraussetzungen für Förderung nennt, obwohl sich beim Antragsverfahren dann zeigt, dass man einen iSFP für eine Einzelmaßnahme nicht unbedingt gebraucht hätte. Und zu allem Überfluss ist BafA jetzt aus dem Fördergeschäft draußen und die KfW zieht wieder ganz andere Saiten auf.


    Einziger Trost: Wenn's der Energieberater ehrlich mit Dir gemeint hat, wird er beim BafA einen Antrag auf Kostenzuschuss gestellt haben, und danach hält sich der Nettopreis für einen iSFP in Grenzen (jedenfalls für ein Einfamilienhaus).

    Hallo dunnerkeilnochemool (anstrengender Nick ;-)),


    danke für deinen Hinweis, ja, zu Primärenergiebedarf steht da:

    "Der Primärenergiebedarf berücksichtigt neben dem Endenergiebedarf des Gebäudes auch den Energieaufwand für die vorgelagerten Prozessketten außerhalb des Gebäudes. Dazu gehören die Gewinnung, Aufbereitung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe."


    Mag sein, dass ich falsche Erwartungen an die Ist-Beschreibung meines Hauses hatte. Ich hatte gehofft, jetzt lerne ich wirklich etwas darüber, wohin sich meine Heizenergie "verflüchtigt". Der Energieaufwand bei der Öl- oder Gasförderung und dann bis zu meinem Haus hat mich nicht so interessiert...


    Witzig finde ich auch die "Sowieso-Kosten":

    "Zu den Sowieso-Kosten zählen im iSFP die Kosten, die ohnehin für notwendig Instandsetzungen anfallen, sowie Kosten für sonstige Modernisierungsmaßnahmen (z.B. Komfortverbesserung)."

    In der Kostenabschätzung werden dann aber sämtliche Kosten für die Sanierungsmaßnahmen zu "Sowieso-Kosten". Sowieso...


    Trotz allem bleiben die Zahlen für mich nicht nachvollziehbar, aber das ist jetzt nicht von allgemeinem Interesse. Ich bespreche den iSFP ohnehin noch einmal mit dem Energieberater. Vielleicht kommt mir da die große Erleuchtung.


    Beruhigend ist wenigstens, dass ich wirklich nur den Restbetrag nach Förderung bezahlen muss; das ist überschaubar. Wenn es ausreicht, um damit die 15%-Vorgabe teilweise zu erfüllen, soll es mir letztendlich egal sein.

    Hallo, ich gehöre erkennbar zu den hier thematisch angesprochenen Ü60ern und gebe mal meine Vorgehensweise im Ruhestand zum besten. Tatsächlich habe ich erst ein Jahr vor Rentenbeginn ernsthaft mit dem Investieren begonnen (Gründe: Unkenntnis/Desinteresse, Ausgaben für Haus, unsichere berufliche Situation usw.). Bis dahin lagen meine verfügbaren Geldmittel auf dem Girokonto. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf Finanztip gestoßen und habe mich überzeugen lassen. 2021 habe ich dann meine liquiden Mittel in 4 Tranchen in einen einzigen globalen ETF (60%) und daneben in Festgeld/Tagesgeld (40%) im vollen Bewusstsein fließen lassen, dass es für ein ETF-Investment eigentlich schon zu spät war. Das musste/wollte ich eben riskieren. Anlagehorizont sind 30 Jahre, in erster Linie für meine Frau.


    Nach dem guten Börsenjahr liegt mein Geld jetzt zu ca. 2/3 in ETFs und 1/3 in einer Festgeldtreppe über 4 Jahre sowie Tagesgeld. An dem Verhältnis 2:1 risikoreich zu risikoarm will ich erst einmal nichts ändern. Zusätzliche Sicherheit kommt über mein schuldenfreies Haus und meine Renten, die 80% des Bedarfs decken. Fest- und Tagesgeld sollten auch unter Berücksichtigung der Inflation reichen, um die restlichen 20% für mind. 8 Jahre zu decken, ohne Anteile des ETF verkaufen zu müssen. Sollte ein Crash und die Erholung danach länger dauern, wäre notfalls Gürtelengerschnallen angesagt.


    Aufgrund von Sondereffekten beginnt meine Entsparphase erst jetzt. Für die Entspar-Strategie mache ich mich derzeit über Finanztip mit dem Entsparrechner auf test.de, über Bücher (e.g. M. Weber: Die genial einfache Vermögensstrategie, G. Kommer: Souverän Investieren vor und im Ruhestand) und die allseits bekannten Blogs und Videos bei Finanzfluss, Finanzwesir usw. schlau. Sehr hilfreich finde ich die Simulationen hier https://cfiresim.com/ und den Entspar-Simulator hier https://www.behavioral-finance…chung/entspar-simulation/, die mir eine gewisse Zuversicht geben, dass mein Vermögen auch in fortgeschrittenem Alter bis zum Schluss für ein auskömmliches Leben ausreicht und ggf. etwas zum Vererben übrigbleibt.


    Nach derzeitigem Kenntnisstand werde ich mich an die Finanztip-Strategie „flexible Rente“ mit einer Obergrenze für die jährliche Entnahme halten. Die „lernende Rente“ und die „Rente mit Puffer“ wären mögliche Alternativen; leider sind die zugrundeliegenden Berechnungsmethoden für mich (noch) nicht ausreichend nachvollziehbar.

    Ja, das ist so mit den Energieberatern. Die haben ihre theoretischen Vorstellungen und davon lassen sie sich auch nicht abbringen. Du darfst dich auch schon darauf einrichten, dass es auch in der Praxis nicht die Verbesserungen und Einsparungen geben wird, die er dir theoretisch vorrechnet. Letztlich leben diese Branche und die Sanierungsideologie davon, dass der Ist-Zustand theoretisch schlecht und der anzustrebende künftige Zustand theoretisch schön gerechnet werden. Ich glaube nicht, dass bei einem solchen Haus die Sanierungskosten jemals wieder durch Einsparungen heraus geholt werden können. Und gelegentlich gibt es dann darüber hinaus auch noch Großkatastrophen, wie z. B. wenn sich unter der Dämmung Lasius brunneus wohlzufühlen beginnen.

    Hallo epsilon2,

    ich sollte vielleicht noch ergänzen, dass es gar nie meine Absicht war, den Sanierungsfahrplan umzusetzen. Ich benötige ihn vielmehr, um die "15% Erneuerbare-Vorschrift" in BW (teilweise) zu erfüllen. Der iSFP zählt als 5%, selbst wenn man nichts daraus verwirklicht.

    Ich muss dem Energieberater an dieser Stelle zugutehalten, dass er seinerseits der Meinung war, dass sich wirklich keine einzige der empfohlenen Sanierungsmaßnahmen, auch keine PV oder Solarthermie als Ergänzung, zu meinen Lebzeiten auch nur annähernd rechnen würde. Er hat mich außerdem in meiner Entscheidung im letzten Jahr bestärkt, die alte Ölheizung durch eine Gas-Brennwertheizung zu ersetzen, da die parallel angebotene Wärmepumpe auf völlig unrealistischen Annahmen beruhte und nie (wirtschaftlich) funktioniert hätte.


    So nebenbei, die Maßnahmen würden - nach Abzug jeglicher Förderung - ca. € 180.000 kosten und darin sind Maßnahmen (neue Verkabelung, Leitungsrohre usw.) noch gar nicht enthalten, die bei einem 60 Jahre alten Haus im Rahmen einer Kernsanierung fällig wären. Ein Irrsinn.


    Besser im gegenwärtigen Zustand so lange darin wohnen, wie es nur geht, und dann ggf. für den Grundstückswert verkaufen. Oder die potenziellen Erben reißen ab und bauen neu (unwahrscheinlich).