Beiträge von derNeue

    Bzgl. der income ETF: Willst Du Deinen Eltern wirklich nahelegen, ihr Haus zu verkaufen und alles was sie haben über Umwege in ein Finanzprodukt zu investieren, das in Deutschland überhaupt nicht zugelassen ist und das sie von der Struktur her kaum verstehen können?

    Definitv nicht :)

    Hauptsächlich wollte ich wissen, ob hier irgendwer schon Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat.

    Vermutlich würde die Strategie sogar funktionieren - aber ich werde meine Eltern sicherlich nicht als Versuchskaninchen nutzen.

    Wenn du einmal NUSI mit MSCI World vergleichst, wirst du dich auf den Hintern setzen. NUSI ist zwar wenig volatil gewesen, hat aber im Kurs nur (sehr) wenig zugelegt und im Jahreszeitraum bis laufend nicht ganz 8% an Dividendenrendite gezahlt. Siehst du dir die Entwicklung des MSCI World im Vergleich dazu an, wirst du keine Gedanken mehr an die Income ETFs verschwenden.

    Mit einem ETF bist du flexibler und kannst die Höhe der Entnahmen selbst regeln, bei günstigen Kursen vorziehen und bei ungünstigen Kursen verzögern.

    Weiß ich nicht - habe gerade den Vergleich gemacht. Für uns als Nicht-Rentner ist die Differenz sicherlich signifikant.


    Aber vom Total Return in den letzten zwei Jahren lagen die nicht unendlich weit auseinander... Man muss ja auch Fair sein und dazu sagen, dass NUSI für "Nationwide Risk-Managed Income ETF" steht. Und wie der Corona Crash in 2020 zeigt ist die Methode Protective Puts dafür zu nutzen tatsächlich geeignet. Wenn man an die weitere Dominanz der Wirtschaft in den USA glaubt dann ist das genau das was ich als Rentner gerne hätte...



    (Der Bullenmarkt der letzten X Jahre hat echt mein Bild verschoben. Jetzt betitel ich schon 10% im Total Return über 2 Jahre als "nicht unendlich weit auseinander".)


    Wenn's denn tatsächlich zum Verkauf der Immo kommt, solltet ihr euch gemeinsam Gedanken und einen vernünftigen Entnahmeplan machen. In Kurzform: Rente für 3 bis 5 Jahre cash vorhalten (ggfs. Tagesgeld gestaffelt für 1, 2, 3... Jahre), den größeren Rest in einen breit steuenden ETF (MSCI World...) packen...

    Wir sind ja gar nicht weit voneinander weg. Ich hatte nur das Gefühl, dass du dich etwas im Ton vergriffen hast.


    Meine eigene Altersvorsorge wächst in einem langweiligen 70/30 Portfolio. Aber meine Eltern haben das einfach schlechter im Griff gehabt über die Jahre und deine Frage, ob der Lebensunterhalt jemals gedeckt werden kann ist durchaus angebracht. Beide werden sicherlich arbeiten bis es nicht mehr geht - gesundheitlich geht es ab Ende 60 einfach bergab.

    Es kamen über die Jahre einfach Dinge die sie nicht erwartet hatten. So spielt das Leben.



    Dass in dieser existentiellen Situation professioneller Rat und eine umfassene Prüfung vieler Optionen angeraten ist, sollte klar sein. Von den US-Finanzprodukten (auch wenn man über IKB im Gegensatz zu allen deutschen Banken dran käme) sollte man auch deshalb absehen, weil man als Nicht-US-Bürger sonst ab $60 000 Guthaben amerikanische Erbschaftssteuer zusätzlich zu zahlen hat (plus ungünstige Dividendenbesteuerung existiert). Siehe https://www.bogleheads.org/wik…avigating_US_tax_traps#A4

    Danke schön! Das sind genau die Infos die ich mir gewünscht habe, um ein gutes Bild zu erhalten. Einen guten (international ausgerichteten) Steuerberater bräuchte man in jedem Fall.



    Ich nehme mit:

    - Höheres Währungsrisiko (Statt beispielhaft 55% im MSCI World wären 100% in USD)

    - Steuerlich kompliziert

    - Hohe 40% US-Erbschaftssteuer bei Summen über 60.000 im Todesfall

    - Hohe Transaktionskosten bei Geldtransfer

    - Relativ intransparente Produkte

    Hat jemand einen Tipp wo man weitere Infos Richtung Steuern findet?


    Soweit ich weiß sind die ganzen Steuerlichen Besonderheiten der verschiedenen Ausschüttungsarten in den USA irrelevant.

    Durch das Doppelbesteuerungsabkommen werden die Erträge nicht automatisch in den USA versteuert und ich muss sie in Deutschland ganz normal als Kapitalerträge versteuern. Geht halt etwas Komfort verloren weil die Deutschen Broker die Steuer automatisch einbehalten.

    Hallo JDS,


    vielen Dank für deine Meinung. Ich frage ja, um Meinungen zu erhalten.


    Hier ein paar Rückfragen und Informationen:

    - Warum glaubst du auf Basis der beschränkten Informationen darüber urteilen zu können was jemand für seine lebenslange Arbeitsleistung verdient?


    - Finanziell ist es vielleicht eine desaströse Entscheidung in der Corona Zeit den Mitarbeitern des kleinen Dienstleistungsbetriebes weiter ihr Gehalt ohne Abschläge zu zahlen, damit sie für ihre Familien sorgen können. Aber das und der Fakt, dass meine Eltern seit über 40 Jahren einer Handvoll Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz bieten finde ich sehr bewundernswert.


    - Wie bewertest du das Währungsrisiko Euro/USD gegen das Klumpenrisiko einer 25 Jahre alten Immobilie?


    - Es gibt gute Gründe warum diese Produkte auf dem europäischen Markt nicht zugelassen sind. Allerdings sind Produkte mit 5.2 Billionen USD AuM auch kein Ramsch.


    - Die Immobilie ist derzeit vom eigenen Betrieb genutzt und es kann eventuell kein Nachfolger gefunden werden. Die erfolgreiche Vermietung steht also noch in den Sternen.


    Viele Grüße

    Hallo liebe Community,


    meine Eltern sind ihr Leben lang selbstständig und mussten leider in der Corona Krise einige Rücklagen aufbrauchen.


    Insgesamt vorhanden ist aber ein Haus (halb gewerblich genutzt, Marktwert wahrscheinlich zwischen 400.000 und 500.000 Euro) und noch ungefähr 50.000 Euro in Rücklagen.

    Nun steht der wohlverdiente Ruhestand vor der Tür und die beiden können sich vorstellen aus dem teuren Umland einer Großstadt eher in eine kleine Wohnung auf das Land zu ziehen.


    Die Rente ist aber quasi eine Nullnummer. Ich selbst handle seit einiger Zeit über einen US Broker und habe dabei Produkte zu schätzen gelernt, die es aktuell auf dem deutschen Markt nicht gibt.

    Hat jemand Erfahrungen mit Income Etfs wie NUSI, QYLD oder JEPI? Für jüngere Leute ist das sicher nichts, weil zu viel Rendite auf der Strecke bleibt. Aber bei einer jährlichen Ausschüttung von >7% könnte man das Haus verkaufen und dann ein stetiges Einkommen generieren...


    Was meint ihr?

    Vielen Dank euch allen für die angeregte Diskussion.

    Ich vermute eine perfekte Antwort gibt es nicht.


    falli Das Thema Anschlussfinanzierung ist für uns schon durch. Wir können den Kredit schon jetzt innerhalb der Zinsbindung tilgen. Für die sofortige Ablösung reicht das Geld aber noch nicht und die 10 Jahre sind auch noch nicht rum.


    Referat Janders bisher haben wir immer fleißig sondergetilgt soweit möglich. Teilweise ist das also auch aus verfügbarem Einkommen möglich.

    Ich vermute höher verzinstes Festgeld ist im Moment auch nicht zu finden.

    Deshalb habe ich dann wohl folgende Optionen:

    - Better safe than sorry: Geld bleibt auf dem Tagesgeldkonto

    - The long run: Geld in MSCI World/EM und Kredit nur genau bis zum Auslaufen der Zinsbindung abbezahlen

    - No risk, no fun: Geld in MSCI World/EM und jährlich die Sondertilgung entnehmen

    Ich habe in meinem Depot noch einige Altlasten. Die für den Anfang ganz okay waren und gut liefen aber eigentlich zu teuer sind. Ansonsten habe ich komplett auf eine 70-30 Aufteilung zwischen MSCI World und MSCI EM umgestellt.


    Darunter sind Fonds wie

    - DWS Top Dividende

    - DWS Global Titans

    - Flossbach von Storch Multiple Opp R


    Was mache ich mit denen?
    Verkaufen und in ETFs oder einfach mitlaufen lassen?


    Viele Grüße

    derNeue

    Hallo liebe Community,


    ich habe vor kurzem ca. 70.000€ geerbt.

    Das Geld liegt aktuell auf meinem Sparkonto - natürlich quasi zinslos.

    Meine Partnerin und ich sind stolze Besitzer eines kleinen Eigenheims und haben die Möglichkeit im Jahr ca. 12.000€ als Sondertilgung zu leisten. Wenn wir das jedes Jahr machen würden wäre der Kredit in ca. 6 Jahren getilgt.


    Was mache ich jetzt mit dem Erbe?

    Lasse ich das zur Sicherheit auf dem Sparkonto und zahle jährlich meine Sondertilgungen oder packe ich das Geld auf mein Depot (70% MSCI World, 30% MSCI EM)?


    Viele Grüße und vielen Dank für eure Hinweise und Meinungen

    derNeue