Beiträge von HeikoW

    Das Wort Zinsen emotionalisiert so sehr, dass der (Werbeboschafts)-Empfänger nur die scheinbar niedrige Prozentzahl im Auge hat. Aber wichtig sind die gesamten Umstände, die meist nicht erfüllt sind:


    Wer z.B. eine Scoring-Bewertung von der Schufa von 97 oder 98 Prozent hat, wird vermutlich kaum den Superzins erhalten. Ich lasse mir die Bewertung jährlich (übrigens auch kostenlos möglich) zuschicken, um Korrekturen sofort vorzunehmen. Der ist übrigens (bei mir) etwas schlechter als erwartet, weil Überweisungen für Unternehmen riskanter sind als Einzugsermächtigungen.


    * Steuerklasse eins? Besser wäre drei, mit dem Partner in fünf, weil das Ausfallrisiko für die Bank kleiner ist.

    * Job gewechselt und noch in der Probezeit? Eine Aufschlagprämie könnte fällig sein, die Bank weiß ja nicht, ob es über die sechs Monate hinaus klappt und es zu einem Forderungsausfall kommen könnte.


    Das ließe sich noch weiter ausführen...

    Hallo Manuel,


    danke für den Link, guter Artikel.


    Zudem fällt meist Abgeltungssteuer beim Verkauf an, und man steigt dann mit einem geringeren Betrag wieder ein als ohne den zwischenzeitlichen Verkauf


    Der Fiskus besteuert immer die reinen Kursgewinne. Entstehen bei einem erneuten Kauf - auch zu einem geringen Kurs - wieder Gewinne, müssen auch diese besteuert werden, weil die Gewinnsumme beider Börsengeschäfte höher ist als bei nur einem Trade. So gesehen ist das Prinzip gerecht, dass pauschal 25 Prozent vom Saldo (Gewinne . / . Verluste) an das Finanzamt abgeführt wird.

    Ich will es an einem Beispiel darstellen:


    Investition Nr. 1 in 2012: 10.000 Eur zu einem Zinssatz über 1,2 Prozent: 120 Eur Zinsertrag
    Investition Nr 2 in 2013: weitere 10.000 Euro (d.h. Gesamtinvest 20.000 Eur) zu einem Zinssatz von 1,5 Prozent: für beide Anlagebeträge erhalte ich diese Verzinsung über 1,5 Prozent, auch wenn die 2. Investion erst in
    diesem Jahr erfolgte Zinsertrag in 2013: 150 + 150 = 300 Eur


    Investition Nr. 3 in 2014: weitere 10.000 (Gesamtinvestition 30.000,- Eur) bei 2,5 Prozent: Zinsertrag 250 + 250 +250 = 750 Eur


    Wenn Du nun am Ende des dritten Jahres den Vertrag auflöst, hast Du 750 + 300 + 120 = 1.170 Euro eingenommen, von denen 1170 minus 801 Freibetrag = 369 Euro zu versteuern sind, weil der gesamte Gewinn im Jahr der
    Entnahme, in diesem Beispiel in 2014, kumuliert zu versteuern ist.


    Die Alternative ist, und so mache ich das, weil der Gewinn über dem
    Freibetrag liegt: Einen Teil der Investition mit einem Ertrag bis max. 800 Euro kündige ich in 2014, den Rest in 2015. So kommt man auf 800 + 370 Euro steuerfreien Kapitalertrag. Klar, das ist etwas mathematisch, nur:
    für 20 Minuten nachdenken und Arbeit spart man Steuern.


    Nochmal zum Thema ETF im Thread: Das Investment ist aus Sicht der Kosten zur Zeit unschlagbar. Aber man sollte auch nciht vergessen, dass man an diesem Markt partizipiert. Wenn er in den Keller rauscht, wie der DAX in
    den letzten Wochen über 15 Prozent, kann das empfindliche Folgen haben. Viele halten am Investment fest, haben kein Stopp Loss und warten dann, bis der Markt sich erholt hat. Im guten Fall sind das drei oder sechs
    Monate. Im schlechten Fall können das auch mehr als zehn Jahre sein.


    Eine Alternative für ETFs ist der "Arero Fonds", den ein Professor von der Uni Mannheim aufgelegt hat und aktiv betreut. Er streut vertikal und horizontal; vereinfacht gesagt: über Länder und Branchen. So reduziert man das Risiko auf ein Minimum, auch niedriger als bei ETF. Nachteil: etwas höhere Kosten als ETF. Darüber habe ich einmal einen Fachartikel in einem Wirtschaftsmagazin publiziert. Wenn du den lesen möchtest, schicke eine persönliche Nachricht.

    Hallo Henning,


    man muss sich schon die Mühe machen und den Markt beobachten, um sich ein Urteil bilden zu können. Das machen einige nicht und wundern sich dann, dass die Rendite unter den Erwartungen liegt. Der Spiegel meldete vor einigen Wochen übrigens, dass drei Millionen Vermieter Miese machen, ich finde gerade den Artikel nicht mehr.


    Inwiefern sprach er von "Amateurvermieter", weil Du hier ja mehrfach bewiesen hast, dass die Bezeichnung bei Dir absoluter Unfug ist?

    Was nützt ein Eigenheim, wenn ich im Alter keine Barmittel in ausreichender Höhe zur Verfügung habe oder gar für den Erhalt des Vermögens noch Instandhaltungsinvestitionen vornehmen muß ?


    Das stimmt. Bei solchen weitreichenden Entscheidungen zeigen sich erst im Nachhinein, ob sie richtig waren. Studien zeigen, dass das Vermögen nachhaltig ansteigt, wenn man "kauft statt mietet". Das ist im Schnitt nach 29 Jahren erreicht. Eine lange Phase, über die keine Planungssicherheit besteht. Leider.

    Das Problem ist, dass man ja nicht voraussehen kann, wie die wirtschafltiche Lage im eigenen Umfeld und die ökonomische Lage des Landes in 15 oder 30 Jahren ist. Auch ist noch heute unklar, ob in 2050 das heute geltende Umlageverfahren in der Rente gekippt wird und die gesetzliche Rente gedeckelt wird (z.B. eine Basisrente über 500 Euro im Monat).


    Fakt ist, dass der Anteil der Einnahmen, die für die Miete vom monatlichen Einkommen verwendet wird, im Laufe der Zeit immer weiter gestiegen ist.


    Wenn man die Historie aus den letzten 50 Jahren Revue passieren lässt, ist es offenbar eine der aussichtsreichsten Investments, eine Wohnung zu 20 oder 30 Prozent mit Eigenkapital zu kaufen und den Rest mit Baudarlehen zu finanzieren. Der Staat (Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW) und die Städte haben hier eine Menge Programme, um den Kauf von Eigentum zu unterstützen. Warum ist das sinnvoll? Eine Wohnung ist ein Sachwert, regt dazu an, weniger Impulskäufe im Konsumbereich zu tätigen. Sollte es zu einer empfindlichen Inflationsperiode kommen, ist die Chance, dass ein Sachwert langfristig den ökonomischen Wert abzüglich der realen Inflation beibehält oder vergrößert, relativ hoch.


    Ich habe das nicht gemacht und bereue das ehrlich gesagt. Beim Kauf muss man allerdings den Markt genau studieren, denn es ist schon wichtig, wo es sich lohnt, eine Wohnung zu kaufen und wo eher nicht, weil das Wohngebiet z.B. weit ab vom Schuss liegt.


    Fazit: Je weiter die Zeit voran schreitet, umso größer wird die Rentelücke werden, wenn man kein Eigentum hat.

    Franziska: das hört sich sehr motivierend an, so sollte es öfter sein. Zufriedenheit und motivert sein erinnert mich an Götz W. Werner, den ich einmal bei einem Vortrag gehört habe. Werner ist Verfechter des Grundeinkommens, wer den Namen nicht kennen sollte (und war Gründer der Drogeriemarktkette dm). Ob für oder gegen Grundeinkommen, sei dahingestellt. Aber die Wertschätzung der Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten ist eine Eigenschaft, die viele Unternehmen und Institutionen aus dem Blickfeld verloren haben.

    Neben den von den Experten genannten Alternativen kann ich noch einen Tipp geben, der je nach Verlauf weniger Rendite erzielt, aber auch in unruhigen Zeiten für Balance sorgt. Rücklagen, die ich für einige Zeit nicht benötige, habe ich hinterlege bei Cosmosdirekt im Flexiblen Sparplan hinterlegt.
    Vorteil: Zugriff auf den Betrag ohne Wartefrist, kein Risiko bei einem Betrag über 40.000,- Euro, jährliche Steigerung des Zinssatzes düe eine Laufzeit bis zu 4 Jahren (obwohl ständig verfügbar). Interessant ist, dass bei einer Erhöhung des Sparbetrags ab dem 2. Jahr dieser Betrag ebenfalls mit dem höheren Zinssatz der 2. Jahres rentiert. Man sollte nur nicht vergessen, den Betrag nach drei Jahren zu kündigen, sonst läuft der Betrag automatisch in eine Lebensversicherung über.
    Nachteil: optisch niedriger Zinsatz, und der Freibetrag (801 oder 1602 Eur) kann nur kumuliert, also über die gesamte Laufzeit, berücksichtigt werden.


    Zur Ergänzung: Der Zinssatz liegt im ersten Jahr bei 1,2 Prozent, steigt über 1,5 im zweiten auf 2,5 im dritten Jahr. Das ergibt einen Durchschnitt nach Zinseszins von ca. 1,8 Prozent, entweder steuerfrei (siehe folgend) oder eben abzgl. der Steuerabgaben.


    Ich habe Finanzwirtschaft studiert, kenne mich auch etwas mit Steuern aus und habe nun diesen Ansatz genutzt:
    in 2014 kündige ich den Zinsertrag, der sich in Summe als Höhe des Freibetags steuerfrei vereinnahmen lässt. Im dritten Jahr, also 2015, kündige ich den Restbetrag, der am längsten angelegt ist und damit in der dritten Zinsstaffel höher rentiert. So ist auch dieser zum großen Teil steuerfrei.

    Darüber hinaus gibt es gesetzliche Härtefälle, die die Kündigsfrist verlängern und somit zu mehr Spielraum führen, um eine gute Alternative zu finden. Beispielsweise bei einem Schwerbehindertengrad des Mieters.

    Ich vermute mal, dass der Makler eine Verkaufsaktion dieser Gestalt nicht zum ersten Mal macht und hier auch ein gewisses Kalkül dahinter steckt. Durch echtes oder scheinbares Verknappen der Ware kann man den Preis treiben, was viele schamlos ausnutzen. Es wäre falsch, jetzt zu sagen, auf einen Makler grundsätzlich zu verzichten.


    Die Frage ist, ob es eine andere Möglichkeit gibt, dem Ziel, eine Wohnung zu guten Konditionen zu kaufen, gerecht zu werden. Meine Erfahrung ist: kehre den gewöhnlichen Ablauf um. Ein Beispiel: in Stuttgart ist das Angebot an Mietwohnung auch relativ knapp, nicht so stark wie in Frankfut oder München, aber die Preise sind relativ hoch. Ich suchte eine Wohnung und meldete mich einmal auf ein Angebot, zu dem gleich 20 oder 25 Leute kamen. Also drehte ich die Situation um und schaltete eine Anzeige in der Tageszeitung, die die Einheimischen, meist Älteren und damit oft Immobilienbesitzer, lesen. Was passierte? Die Wohnungsinhaber, die keine 70 Euro für eine Anzeige bezahlen wollten, meldeten sich. Die Konditionen waren deutlich unter dem Marktpreis. Ich habe dann zwei Wohnungen alleine angeschaut und konnte mich für die bessere entscheiden.


    Es muss nicht "die Lösung" für das Problem sein, ich will nur dazu anregen, weg vom Mainstream hin zum "be different", um dein Ziel zu erreichen. Es soll nur eine Anregung sein, eine Alternative zum Makler zu finden, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen.

    Ich war gestern bei der genannten Veranstaltung, bei denen Ideegeber ihre Konzepte vorgetragen haben, als Social Impact Lab. Das bedeutet, dass der soziale Charakter im Vordergrund steht. An sich ein rumdum gelungenes Konzept.


    Es waren acht Pitches, die jeweils fünf Minuten dauerten. Im Anschluss mussten die Referenten Rede und Antwort über acht Minuten stehen.


    Vier von diesen acht erhalten nun über einen Zeitraum von acht Monaten ein Büro und Beratungskompetenz aus dem Innovation Lab. Für umsonst. An Ideen mangelt es offenbar nicht, so zumindest mein Eindruck. Interessant ist, dass die meisten an einer Hürde schwer zu kämpfen haben: ein professioneller Web-Auftritt, der im gewissen Umfang planbar ist und nicht gleich ein riesiges Loch in das oft kleine Budget reißt.

    MartinMu: müsste man mal ausprobieren. Leider bin ich kein Weinkenner, aber es scheint wohl ein Markt zu sein, der noch ein kümmerliches Dasein zeigt.
    Franziska: die Idee ist da, jetzt fehlt nur noch die Umsetzung. :)
    Henning: Danke für den Tipp. Habe ich mir angeschaut, gleich ein Buch bestellt zu dem Thema und vielleicht fahre ich Mittwoch nach Frankfurt zu einem einem Pitch der Andersgründer. Einer von ihnen ist Weinkenner.
    http://andersgruender.eu/termi…in-frankfurt-am-main-1273

    Goldmünzen sollten standardisiert sein, also wenn dann sollte man die nur bei der Bank kaufen. Dort sind die Kauf- und Verkaufskurse allerdings sehr weit auseinander. Wer da schnell liquide sein möchte - z.B. beim Kauf eines Sachwerts - ist ähnlich gestellt wie bei Aktien.


    Der Thread heißt ja, ob wir etwas sammeln. Ich habe zur Hochzeit meiner Frau vorgeschlagen, jedes Jahr zum Hochzeitstag eine Flasche Wein aus dem Jahr, in dem wir gehieratet haben, aufmachen könnten. Das war am Anfang romantisch gedacht, mittlerweile ist daraus eine alternative Investmentmöglichkeit geworden. Ich kenne den MArkt noch nicht, sehe jedoch, dass die Preise stetig anziehen. Man muss jedoch einen guten Jahrgang erwischen.


    Ich kam darauf, weil ich zum 30. Geburtstag einen Wein vom Kaiserstuhl getrunken habe, der in meinem Geburtsjahr gekleltert wurde. Die eine Flasche schmeckte sehr süßlich, die andere roch so stark, sie war ungenießbar.


    Das bedeutet: die Qualtität muss stimmen, damit auch noch in 30 Jahren der Wein flüssig die Kehle passiert, oder man so eine Flasche mit guter Rendite verkaufen kann und mit dem Gewinn schick essen geht.