Beiträge von Kalle Z

    Danke für die Info!:thumbup: Mein Post zielte zugegebenermaßen etwas provokant auf die "ESG"-Mode, die für mich am völlig falschen Ende der Wirkungskette ansetzt. Die Rahmenbedingungen jenseits der Schokoladenseiten unserer Volkswirtschaft werden von der Politik gesetzt, die von uns wiederum das Mandat dazu erhält. Wer an bestimmten Themen etwas ändern möchte, wird daher an der Wahlurne sehr viel effizienter sein. Die ESG-Welle ist eher eine Art Ablasshandel, der sich in teuren Produkten und persönlich schlechteren Anlageergebnissen materialisiert. Daher bin ich nicht besonders wild darauf, in meiner Anlagestrategie ein weiteres mal zwangsbeglückt zu werden :)

    Ich wusste gar nicht, dass es einen "MSCI-Umstrittene Waffen" gibt. Vielleicht gibt es auch einen "MSCI-Geheuchelte Moral". Womit wir dann wieder bei meiner Eingangsfrage wären. Fakt ist, dass es nicht der erste ETF in meinem Portfolio wäre, der per Verschmelzung einfach mal in ein komplett anderes "ESG"-Produkt verwandelt wurde. Ich warte jetzt erstmal ab, was das Ganze nun endgültig werden soll. Bis dahin bespare ich wieder den Ishares, den ich schon seit 2008 habe.

    "Der übernehmende Teilfonds berücksichtigt die

    wesentlichen nachteiligen Auswirkungen von Anlagen auf

    Nachhaltigkeitsfaktoren in seinem Anlageprozess, wie im

    Abschnitt „Nachhaltige Anlage“ dieses Verkaufsprospekts

    näher beschrieben, und hält keine Wertpapiere von

    Unternehmen, die an der Herstellung oder dem Verkauf

    umstrittener Waffen beteiligt sind, wie in den

    „Nachbildungsmethoden“ definiert."


    Hallo, den Verkaufsprospekt scheint es ja noch nicht zu geben, jedenfalls finde ich sowas nirgendwo. Aber dieser Text aus der oben verlinkten Wertpapiermitteilung ist doch eigentlich total widersprüchlich: Einerseits soll hier der STOXX Europe 600-Index abgebildet werden, andererseits werden Elemente nach Ermessen des Managements ausgeschlossen und das Konzept einer passiven Anlage damit über Bord geworfen.


    Weiter geht es damit:
    "Der übernehmende Teilfonds integriert keine

    Berücksichtigung ökologisch nachhaltiger

    Wirtschaftstätigkeiten (wie in der Taxonomieverordnung

    vorgeschrieben) in seinen Verwaltungsprozess. Daher ist für

    die Zwecke der Taxonomieverordnung zu beachten, dass

    die dem übernehmenden Teilfonds zugrunde liegenden

    Anlagen die EU-Kriterien für ökologisch nachhaltige

    Wirtschaftstätigkeiten nicht berücksichtigen."


    Nur um bei diesem semantischen Gewurschtel sicher zu gehen, dass ich das richtig verstehe: Es handelt sich hier NICHT um die X-te Auflage des wohlfeilen Modethemas "ESG", also etwas ganz anderem als dem STOXX Europe 600 => mit der Ausnahme, dass "umstrittene Waffen", was auch immer das ist, aktiv aus dem Portfolio genommen werden?

    Da dürften keine expliziten Kosten dazukommen. Der Market Maker verdient vermutlich "nur" über die Spreads, also die Differenz von Kauf- und Verkaufkursen. Über dieses Modell kann es vorkommen, dass Du zu leicht höheren Kursen kaufst als an einer Börse.


    Hallo,


    das kann ich so leider nicht bestätigen. Kommuniziert werden von der Ebase lediglich die 0,2% Gebühr. Nach dem jüngsten Kauf fiel mir dann allerdings auf, dass ETF-Anteile mit gleichem Kursdatum wie in der Abrechnung direkt mal mit ca. 1,3%(!) Abzug eingebucht wurden. Es handelte sich hierbei um einen sehr liquiden globalen ETF, der auf allen Plattformen mit einem Spread von 0,1 bis max. 0,2% gehandelt wird. Die Recherche ergab, dass sich zusätzlich zu den kommunizierten 0,2% Gebühr ein weiterer Abzug von 1,1% zu etwa gleichen Teilen einmal auf den KVG-Tageskurs und dann nochmal auf den Devisenkurs verteilte (da der ETF in USD notiert).


    Von dieser Erkenntnis beunruhigt habe ich dann einmal alle meine ETF-Käufe des letzten Jahres überprüft: Der Abzug erstreckt sich quer durch die Bank über sämtliche Käufe und bewegt sich zwischen 0,8 und 1,3%. Das ist eine ziemlich bittere Erkenntnis, da ich im guten Glauben an die Gebührenkommunikation der Ebase einen hoch fünfstelligen Betrag portionsweise in ETFs investiert habe. Beim Verkauf der Positionen fallen diese wahren Kosten dann selbstverständlich erneut an.


    Ich werde die ETFs bestimmungsgemäß zwar lange halten, sodass die mysteriösen Zusatzkosten weniger ins Gewicht fallen, aber man sollte schon wissen, was man vor sich hat. Kommuniziert werden nach meinem Erkenntnisstand 0,2% Gebühr - und einen Spread für einen liquiden Wert von max. weiteren 0,2% lasse ich mir auch noch gefallen. Alles, was darüber hinaus geht, erfordert m.E. einen eindeutigen Hinweis seitens der Ebase.


    Ich habe das Problem anhand des konkreten Beispiels via Service-Hotline einer Mitarbeiterin geschildert. Dieser waren ebenfalls nur die 0,2% bekannt und sie konnte sich die Diskrepanz zwischen Abrechnung und Einbuchung nicht erklären, versprach aber, meine Anfrage weiterzugeben - man würde mich zurückrufen. Dieser Rückruf bleibt leider aus. Ich selbst werde die Wahl einer anderen Plattform für meine zukünftigen ETF-Käufe hiervon abhängig machen - hier geht es mir vor allem um Transparenz. Falls dieser doch noch erfolgen sollte, werde ich die mögliche Klärung meines Problems oder ein eventuelles Missverständnis meinerseits hier selbstverständlich nachreichen. Bis dahin rate ich jedem, seine Abrechnungen mit seinem Kenntnisstand zum Thema Kosten abzugleichen.