Beiträge von Jonas L.

    Vielen Dank für die Erklärung! Sehr interessant. So genau hatte ich mir die Unterlagen tatsächlich nie angeschaut. Auch in dem Verständnis, dass die TOTAL Expense Ratio alle Kosten transparent abbildet.


    In 2019 lagen die Kosten (bei Betrachtung betriebl. Aufwendung/Nettgoweinne) sogar bei 0,53%. Auch beim MSCI World SRI lagen die Kosten laut Zwischenbericht bei 0,52% (2020) bzw. 1,18% (2019) - im Vergleich zu einer TER i.H.v. 0,2%.

    (In meinem Ex-Post Kostenbericht für 2020 von Trade Republic werden die angefallenen laufenden Kosten für den MSCI EM SRI mit nur 0,21% - angegeben. Der Depotwert ist in dem Dokument wiederum nicht angegeben, sodass ich die tatsächlichen Zahlen nicht direkt vergleichen kann.)


    Lässt sich daraus generell ableiten, dass die TER grundsätzlich (i.e. bei den meisten oder allen ETFs) deutlich niedriger angesetzt sind als die tatsächlichen Kosten und damit nur begrenzt aussagekräftig sind? Kleine Abweichungen fände ich nachvollziehbar, da sich nicht auf den EUR vorhersagen lässt, welche Änderungen am Fonds vorgenommen werden. Aber dass die tatsächlichen Kosten doppelt so hoch und höher ausfallen als das, was in den Produktinformationen angegeben ist, überrascht mich. Bei der Transparenz gegenüber Anleger*innen scheint weiterhin Luft nach oben zu sein.


    Gibt es irgendwelche Online-Tools, die einem diese Zahlen automatisch aus den Zwischenberichten ziehen, oder könnte/sollte man sich alle 6 Monate durch die Unterlagen wühlen und selber rechnen?


    Nochmal vielen Dank!!!

    Liebe Finanztip Community,


    ich habe vor kurzem Anteile am iShares MSCI EM SRI UCITS ETF (ISIN: IE00BYVJRP78; DKB Name: ISHS IV-SUST.MSCI EM.MKTS SRI REGISTERED) über den DKB Broker gekauft. Das Produkt hat eine TER von 0,25%pa. Eine Kostensimulation, die ich daraufhin von der DKB erhalten habe, gibt Produktkosten i.H.v. 0,44% pa an. Auf Nachfrage hat die DKB geantwortet, dass zusätzlich zur TER (0,25%) noch Transaktionskosten i.H.v. 0,19% pa seitens des Emittenten (iShares) anfallen.


    Diese Transaktionskosten sind im Produktinformationsblatt nicht abgebildet, ich weiß nicht was jährliche Transaktionskosten sind (nach meinem Verständnis entstehen Transaktionskosten einmal beim Kauf- bzw. Verkauf) und iShares hat auf meine Anfrage hierzu nicht reagiert. (Beim Schwesterprodukt zum MSCI World (IE00BYX2JD69) gibt die DKB die üblichen 0,20%pa ohne weitere Transaktionsgebühren an.)


    Da ich das gleiche Produkt bei Trade Republic halte, habe ich dort ebenfalls nachgefragt, wo mir versichert wurde, dass lediglich die 0,25% pa anfallen.


    Hat jemand hiermit Erfahrungen gemacht und/oder kann erklären, worum es sich bei diesen Transaktionskosten handeln könnte? Kann iShares bei der DKB fast doppelt so hohe Gebühren wie bei anderen Brokern (z.B. TR) für das gleiche Produkt abrechnen, insbesondere, ohne dies im Produktinformationsblatt abzubilden? Oder kann es etwas damit zu tun haben, dass ich versehentlich außerhalb der Handelszeiten OTC über die Baader Bank gehandelt habe (dadurch sollte sich höchstens ein schlechter Spread ergeben)?


    Vielen Dank für eure Gedanken im Voraus!!

    Vielen Dank! Das sehe ich auch so. Das Depot wird jetzt schnellstmöglich aufgelöst und in Zukunft wird die altersentsprechende Stabilität durch ein kostenloses Girokonto gesichert und ein kleiner Wachstumsanteil geht in einen kostengünstigen ETF (MSCI World/EM oder so). Ob Büroimmobilien nach Corona noch so eine sichere Anlage sind, muss sich ja auch erst noch zeigen.

    Ich kann das Ganze ehrlich gesagt noch nicht so bewerten. Wenn das Gesamtdepot aus mehreren Fonds besteht, sind das vermutlich Aktien-, Misch- und Anleihenfonds. Bei einer solchen Kombination war/ist es durchaus üblich, bei den Anleihen auch "Hochzins" (= Hochrisiko) mit aufzunehmen. Solange es läuft, beschwert sich keiner. Wenn nur einer der Fonds schlecht lief, die anderen aber gut, ist das im Gesamtdepot okay. Wenn das restliche Depot aber aus teuren Mischfonds ohne ordentliche Langfrist-Rendite besteht, schaut es anders aus. Dann war die schlimmere Entscheidung aber evtl. nicht dieser eine Fonds, sondern eher die konsequente Verwendung von Fonds mit über 1,5% Verwaltungskosten.


    Jonas, wenn Du magst, schreib doch mal alle WKN oder ISIN des Depots hier rein, ohne Anlagesummen. Dann machen wir einen kleinen Depotcheck :)

    Das wäre interessant! Die Fonds sind in der Tat recht unterschiedlich gelaufen: Der Immobilienfonds (DE0009805556) hat sich bis Corona fast linear (so eine Kurve habe ich noch nicht gesehen) positiv entwickelt. Der Aktienfonds (LU0186860408) hat sich langfristig - bei der Marktentwicklung der letzten 15 Jahre kaum anders zu erwarten - positiv entwickelt, wovon aufgrund der hohen Gebühren nur nicht so viel übrig geblieben ist. Den Anleihenfonds (LU0252123129) hatte ich ja bereits erwähnt.

    Danke!

    Vielen Dank für die Rückmeldungen!


    tobiasweiss : Vielen Dank, auch für den Hinweis auf das Verlustschwellenreporting! Auf das gesamte Depot verrechnet, liegen die Verluste noch unter 10%, womit hier wohl kein Verstoß vorliegt. Aber gut zu wissen, dass es überhaupt Informationspflichten gibt.


    JDS : Die Hund-Hackfleisch-Analogie trifft es ganz gut. Ich sehe es für mich genau so. Ich hatte allerdings auch nie die Jahrzehntelange Vertrauensbeziehung mit dem freundlichen Bankberater, die hier wohl der entscheidende Grundstein gewesen ist.

    Ich befürchte ebenfalls, dass die Bank bei Vertragsabschluss die rechtlichen Minimalanforderungen damals erfüllt hat. Ich habe pandemiebedingt (wohne in anderer Stadt) gerade keine volle Einsicht in die Dokumente bei meiner Oma und auf Anfrage hat die Bank sich quer gestellt, mir (inzwischen mit Vollmacht) alle Dokumente digital zukommen zu lassen. Laut Preisverzeichnis würden Kopien im Zweifel auch 10 EUR pro Dokument (!) kosten. Ein zehn Jahre altes Beratungsprotokoll, in dem die Risiken generisch aber vermutlich gesetzkonform dargestellt werden, habe ich. Ob die Produkte zur Anlagestrategie passen ist wahrscheinlich debattierbar. Im besten Interesse der Kundin hat die Bank definitiv nicht gehandelt - ob rechtlich sauber oder nicht.

    Ich spiele daher auch in der Tat mit dem Gedanken, mich an die Presse zu wenden. Gibt es hier Ideen, wie/wo man das am effektivsten macht? Lokale Zeitung, Verbraucherzentrale, Finanztest?


    MichaG und Pumphut : Ich habe diese Woche ein Gespräch mit der Bank. Je nachdem, wie das Gespräch läuft, nenne ich hier dann gern auch den Namen der Bank. Auf dem Rechtsweg Fehler im Beratungsprotokoll nachzuweisen ist wahrscheinlich den Aufwand nicht wert. Meine Oma stresst diese ganze Situation inzwischen auch so sehr, dass ich das so schnell wie möglich auflösen muss, bevor das gesundheitliche Auswirkungen hat.


    Referat Janders : Gute Frage. Aus meiner Sicht passt die Wahl ausschüttender Fonds von vorn herein nicht zur Anlagestrategie. Die Ausschüttungen wurden alle direkt reinvestiert - ob dieses Modell aus steuerlichen Gründen gewählt wurde, wird mir die Bank hoffentlich bald erklären.

    Bei dem negativen Fonds handelt es sich um einen Anleihenfonds in Entwicklungsländern, keine Aktien. Ich kenne mich zu wenig mit der Materie aus um beurteilen zu können, ob das vor 15 Jahren eine gute Idee war. Aus heutiger Sicht (Hindsight Bias) ist es natürlich kaum zu rechtfertigen.

    Hallo Community,


    meine Oma hat seit knapp 20 Jahren ein über ihre Bank verwaltetes Aktiendepot ohne Online Zugang. Über den aktuellen Stand der Depotwerte wird sie vierteljährlich per Post informiert. Hierbei werden keinerlei Angaben zur prozentualen Entwicklung gemacht. In gutem Vertrauen in die Bank, hat sie diese Berichte immer schön abgeheftet und sich gefreut, dass die Zahl insgesamt meistens leicht gestiegen ist. Vor ein paar Monaten habe ich mir die Unterlagen einmal angeschaut, die Produkte recherchiert und gesehen, dass einer der Fonds seit über zehn Jahren fällt und inzwischen 30% Verluste eingefahren hat. Die Bank hat dies zu keinem Zeitpunkt irgendwie hervorgehoben und nach einem Wechsel des Beraters vor zehn Jahren sich nicht mehr zu den Produkten gemeldet. Ich habe mir die Produkte und Zahlen weiter angeschaut und anhand der jährlichen Gebühren i.H.v. 1,95 bis 2,73% errechnet, dass die Bank über die letzten 15 Jahre an dem Portfolio mehr verdient hat als meine Oma.


    Ist diese Praxis legal? Hat die Bank keine Informationspflichten gegenüber ihren Kund*innen bei nachhaltig negativen Entwicklungstrends - insbesondere, wenn derartige Gebühren fürs Fondsmanagement fließen? Kann die Bank von einer heute 90-Jährigen erwarten, dass sie die Zahlen aus den Quartalsberichten in Excel abtippt und sich über die Jahre die prozentuale Entwicklung selbst errechnet um bei negativen Trends zu intervenieren, wenn sie nicht mal weiß, wie man eine ISIN nachschlägt? Ich bin nur mit online Brokern vertraut, die mir jederzeit die Kursentwicklungen anhand von Graphen und roten und grünen Zahlen anzeigen. Ich bin erstaunt, wie die Bank meiner Oma es schafft über Jahrzehnte hinweg, die für ihre Kundin wichtigsten Daten einfach quasi zu verstecken.


    Über eure Erfahrungen/Einschätzungen würde ich mich sehr freuen! Noch eine Anmerkung: sofern dies überhaupt rechtlich irgendwie angreifbar und nicht einfach nur trauriger Status Quo sein sollte: es geht um Kursverluste i.H.v. ca 5000 EUR (die absurd hohen Gebühren mal ignoriert, da die Verträge nun mal unterzeichnet wurden) und nicht Millionen...


    Danke im Voraus und Gruß