Beiträge von ndt81

    Danke an alle für eure Hinweise. Ich denke, ich werde die Anteile übertragen lassen. Dann ist dieses unrühmliche Kapitel abgeschlossen und im Depot können die Anteile weiter arbeiten (dieses mal günstig).

    Eine Sache, die man u.U. berücksichtigen sollte, ist der Pfändungsschutz im Falle des Bezugs von Sozialleistungen/ALG2.

    Ich kenne Leute, denen eine unverschuldete Arbeitslosigkeit im Alter >55 die Planung der privaten Altersvorsorge schon mal kräftig durcheinandergewirbelt hat.

    So etwas mag am Ende den Unterschied zwischen Pfandflaschen sammeln und 'komme mit meiner Rente aus' bedeuten.

    Danke für den Hinweis, das ist aber eher unwahrscheinlich. Bin im öffentlichen Dienst beschäftigt und pendle immer wieder zwischen der Pflicht- und der freiwilligen KV hin und her.

    Hallo Tobias,


    danke für den Link. Ist mit "Ertrag" die Differenz zwischen geleisteten Beiträgen und Verkaufswert gemeint? Oder die Differenz zwischen dem Teil der Beiträge, die auch tatsächlich angelegt wurden (also abzüglich der Abschlusskosten und Verwaltungsgebühren) und dem Verkaufswert? Im ersten Fall wäre der Ertrag ja lediglich ca. 200,-, darauf dann die Abgeltungssteuer (der Vertrag läuft zwar bald 12 Jahre, aber ich bin noch lange nicht 60...) wären ca. 40,-. Das wäre verschmerzbar bzw. mit dem Freibetrag locker auffangbar.

    Liebe Finanztip-Community,

    auch ich bin ein klassischer Fall mit einer fondsgebundenen RV. Nachdem ich mir alle Beiträge mit ähnlichen Themen durchgelesen habe, hier nun mein doch etwas abweichender Fall.


    Abgeschlossen 1.11.2009 kurz nach meinem Berufseinstieg unter der Prämisse, "etwas tun müssen". Vom (Börsen-)Zeitpunkt im Nachhinein betrachtet eigentlich ideal, nur das falsche Produkt. Wenig informiert, und dann das gemacht, was der "Berater" empfohlen hat.


    Anbieter ist der Volkswohlbund. Zunächst in 3 Fonds investiert (Deutschland Metzler, Global Sauren und erneuerbare Energien mit Sarasin), 2019 dann (als ich mich mit dem Thema ETF zu beschäftigen begann) alles umgeschichtet in einen MSCI World zur Risikostreuung (würde aktuell gar nicht mehr gehen, da breite ETFs nicht mehr auswählbar sind ...)

    2020 habe ich zusätzlich mit einem eigenen Depot angefangen mit ETF-Sparplan auf einen Vanguard FTSE All-World (aktueller Wert ca. 4.000). Bei der Gelegenheit habe ich mir dann nochmal meine fondsgebunden RV angeschaut, da die ja fast das selbe macht. Bin dann bzgl. der Kosten (siehe Bild) aus allen Wolken gefallen und überlege mir jetzt mein weiteres Vorgehen. Soweit so typisch. Allerdings bin ich nicht krass in den Miesen wie viele andere Fragesteller. Beim letzten Vertragsstand im Nov. 2020 hatte ich 9.900,- eingezahlt, Wert bei Verkauf war ca. 10.100. Also so ziemlich ein Nullsummenspiel. Wenn man bei einem Verkauf noch die Stornogebühren und eine mögliche Übertragung der Anteile ins eigene Depot (statt Auszahlung) betrachtet, was jeweils 50,- kostet, käme man praktisch auf dasselbe, als hätte ich die letzten 10 Jahre das Geld unters Kopfkissen gelegt.


    Dass das so vergleichsweise gut aussieht, liegt natürlich zum einen daran, dass die besonders teuren ersten 5 Jahre schon 5 Jahre her sind, und natürlich auch an der super Börsenentwicklung insgesamt der letzten 10 Jahre (da mache ich mir nichts vor). Ein ETF-Sparplan ab 2009 wär optimal gewesen, aber so ist es jetzt halt. Eigentlich will ich mir aber für die Zukunft die laufenden Kosten dieser RV sparen, in meinem Depot mache ich fast für Lau dasselbe und bin flexibler. Knapp 10% Verwaltungsgebühren (und beim Auszahlen nochmal 1,5%) finde ich krass. Dass die Fondskosten mit 0,2% jährlich einem günstigen ETF entsprechen ist ja schön (wurde damals auch betont), ändert aber nix an den anderen Gebühren (die damals nicht betont wurden).


    Außerdem steht vermutlich in den nächsten 10 Jahre eine Immobilienfinanzierung an (hängt davon ab, wie lange meine liebe Großmutter mit jetzt 90 Jahren noch unter uns weilt - es geht beim Finanzierungsbedarf um die Auszahlung eines Onkels und Renovierungen). Dafür stehen schon ca. 150.000 als Eigenkapital auf Tagesgeld und (kurzem) Festgeld bereit).

    Ich sehe mehrere Optionen:


    • Beitragsfrei stellen. Wäre dann von den Kosten vergleichbar mit meinem Depot, allerdings kommen halt keine Beiträge mehr dazu. Wären bei momentanem Depotwert dann gut 30,- monatliche Rente (zzgl. das, was an Rendite die kommende 28 Jahre noch dazukommt, bei 5% pro Jahr (optimistisch geschätzt) wären das dann insgesamt knapp 40k, dass sind dann ca. 120,- Monatsrente. Nipple ich aber 1 Tag nach Ende der Einzahlphase ab, ist alles weg (Angehörige erhalten nur bei Tod während der Einzahlphase den Depotwert, mindestens aber die eingezahlten Beträge zurück).
    • Kündigen und das Geld in Tages- oder (kurzem) Festgeld parken. Man weiß nie, wie schnell das mit der Immobilie dann mal gehen kann, und jetzt zu desinvestieren ist nach den letzten 10 Börsenjahren sicher nicht verkehrt. Mein kleines eigenes Depot würde ich aber vorerst trotzdem weiter fahren, siehe auch nächste Punkt.
    • Kündigen und Anteile ins eigene Depot übertragen lassen. Dadurch könnte ich investiert bleiben, falls es mit der Immobilie aus irgendwelchen Gründen noch nicht klappt oder Oma einen Langlebigkeitsrekord aufstellen will (aktuell ist sie bei sehr guter Gesundheit für ihr Alter, was hoffentlich so bleibt).
    • erstmal beitragsfrei stellen und zu einem späteren Zeitpunkt auszahlen lassen bzw. Anteile übertragen lassen. Dadurch verschenkt man sich nix und hält die Optionen offen, wäre halt kein sauberer Cut mit dem ganzen Ding (und bei einer Börsenflaute in Kombination mit Eintritt der Immobiliensituation dann doch wieder blöd).

    Bei diesen Sachen ist mir aber der Steuervorteil der Monatsrente bzw. der Einmalzahlung in der RV nach Ende der Ansparphase nicht ganz klar und ob das einen relevanten Unterschied macht.


    Vom Bauchgefühl würde ich zu "Kündigen und in (kurzem) Festgeld parken" tendieren. Habe ich irgendwas wichtiges vergessen oder einen Denkfehler drin?


    Viele Grüße,

    Andreas