Hier wurde schon viel gutes geschrieben, und ich will Dir auch gar nicht zu oder gegen den Kauf raten. Ich kenne das Objekt und Deine übergreifende Situation nicht. Nur ein paar Gedanken:
Auch wenn man davon ausgeht, dass der Immobilienmarkt in Deutschland in der langen Frist nur teurer werden kann (das mag nicht ganz unvernünftig sein), bedeutet das nicht, dass jedes einzelne Objekt mehr Wert werden wird.
Konkretes Beispiel: Bei mir in der Gegend, deutsche Großstadt, gibt es einige Objekte, die in den 70er Jahren als top-of-the-line Wohnkomplexe in guter Lage errichtet wurden. Wohnhochhäuser, damals auf neustem Stand der Technik, ausgestattet mit edlen Materialien (hochwertige Natursteinfassaden, Marmor und Messing im Foyer…), schönes Hallenbad und Sauna exklusiv für die Bewohner, sehr schöne, parkartige Außenanlagen… Nun, heute sind die Quadratmeterpreise für diese Objekte völlig im Keller. Gründe:
- Extrem hohe Nebenkosten durch veraltete Technik, hoher Wartungsaufwand, die ganzen „Spielereien“ wie Schwimmbad müssen gepflegt und geheizt werden…
- Umfassende Sanierung wäre durch die Größe und Komplexität der Objekte irre teuer; wenn das irgendwann unvermeidlich wird (und das wird kommen), gibt es unkalkulierbare Kostenrisiken.
- Auch wenn die Anlagen für den Architekturkenner durchaus noch ihren Charme haben, entsprechen sie hinsichtlich Schnitt der Wohnungen und Gesamtgestaltung nicht mehr dem Zeitgeist.
Für mich persönlich ist die Lehre daraus, von Wohnhochhäusern die Finger zu lassen, auch wenn die Projekte stand heute sehr nett aussehen.
Außerdem ist die Frage, was Dein Plan zur Tilgung dieser Finanzierungen ist. Dass sich die Wohnungen durch Mieteinnahmen weitgehend selbst tilgen, halte ich angesichts der Zahlen für sehr ambitioniert.
Wenn die Beträge für Dich Peanuts sind, vielleicht 20% Deines Gesamtvermögens, dann ist das alles natürlich kein existenzielles Problem. Ich würde aber schon auch einmal rechnen, was mit alternativen Investments zu erwarten ist.