Beiträge von FinanzPanda

    Warum sollte ich den Vorteil aus der Hand geben, die Komponenten selbst gewichten zu können, SRI-ETFs zu verwenden, die Duration von Anleihen/ETFs selbst festzulegen, das Rebalancing selbst gestalten zu können und dafür (egal ob beim Kommer-ETF oder den Vanguard-Lösungen) um dann auch noch deutlich mehr zu bezahlen?

    Ob das ein Vorteil ist sei einmal dahingestellt, bei den meisten Anlegern wird die Performance umso schlechter, ja mehr sie selbst eingreifen.

    Hallo Andrea,


    Es ist gar nicht so kompliziert, wie es erst einmal aussieht. Die Möglichkeiten hängen sowieso erst einmal von den vorhandenen Mitteln ab, da kann auch ein Investoren-Seminar nichts dran ändern.


    Du hast 7000 EUR schon investiert und kannst vielleicht ein paar Hundert EUR pro Monat dazu sparen. In den Größenordnungen gibt es in aller Regel sowieso nur 2 Dinge die Sinn machen: In einen breit aufgestellten ETF investieren (z.B. MSCI World) und Geld auf einem Tagesgeldkonto oder Festgeld sparen.


    Du hast schon in einen ETF investiert, das ist doch schon mal gut. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es ein üblicher, breit aufgestellter ETF ist und nicht etwas spezielles.


    Du musst also vielleicht gar nicht so viel anders machen, als Du es jetzt schon machst.

    Okay, das ist aber echt Typsache. Wenn man dazu neigt, Geld auszugeben, nur weil es "da ist", dann ist "aus den Augen, aus dem Sinn" natürlich die bessere Variante. Aber ist das wirklich häufig, dass Leute so ticken? Ich wäre da jetzt gar nicht drauf gekommen und hatte noch nie das Gefühl, ich muss mich beherrschen, um meine ETF-Anteile nicht spontan für einen neuen Fernseher zu verkaufen.

    Es geht mir nicht darum, dass ich mich zurückhalten müsste. Ich finde es eher unter Sicherheitsaspekten ein unangenehmes Gefühl, große Teile des Vermögens so nah am Zahlungsverkehr zu halten. Und bei den Kids, was hier ja Ausgangsfrage war, fände ich es nicht so gut wenn das Kind den Freunden auf dem Schulhof im Handy die Höhe seines Depotstands zeigen kann…

    Gerade für Kinder sollte man nach Möglichkeit einen Anbieter für Alles wählen.

    Jein. Gerade bei Kindern und Jugendlichen (aber eigentlich auch bei Erwachsenen) finde ich es vorteilhaft, den täglichen Geldverkehr und die substanziellere Anlage bei unterschiedlichen Instituten zu haben. Also eine Bank für das Girokonto, und eine andere für das Depot, Tages-/Festgeld und den Freistellungsauftrag. Dann sieht man im Online Banking nicht immer die großen Summen, und man kann auch beruhigt die Banking-App für das Girokonto auf dem Handy haben, ohne dass von dort mit ein paar Klicks die Lebensersparnisse verschoben werden können.

    Frei nach dem Motto: “Spar Dich arm”


    Such Dir im Internet mal einen Inflationsrechner, und schau Dir an was Du da tatsächlich machst.


    Noch ein Aspekt: Risiko verringert man gemeinhin durch Diversifikation. Kaum ein einigermaßen reicher Mensch käme auf die Idee, sein ganzes Vermögen in Cash zu halten. Viel zu riskant. Es wird diversifiziert in Aktien, Immobilien, Sachwerte, und natürlich auch Geldwerte. Das was Du machst, ist das genaue Gegenteil davon. Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der erzählte, dass seine Großmutter zweimal ihr gesamtes nicht ganz unbeträchtliches Vermögen (nur Cash) bei den Währungsumstellungen in Deutschland verlor. Sein Kommentar: “So dumm muss man erst mal sein”

    Vollelektrische sind Ansichtssache. Die sind halt von der Anschaffung teuer, kein vollwertiger Ersatz für einen Verbrenner und werden es vermutlich auch nie werden.

    In den Vorständen der deutschen Autobauer scheint man genauso zu denken. Das hat dann auch dazu geführt, dass man erst von Tesla vorgeführt wurde (aktuell profitabelster Autobauer der Welt, Börsenwert ungefähr vier mal so hoch wie Mercedes, BMW und VW zusammen) und man jetzt gerade dabei ist von den Chinesen endgültig abgehängt zu werden.China und USA pumpen Milliarden in die Batterieentwicklung, und die Fortschritte sind bereits beachtlich. In 10 Jahren wird man über die Diskussionen in Deutschland heute nur noch den Kopf schütteln.

    Man muss es konkret für seinen Fall durchrechnen, es gibt im Internet auch ganz brauchbare Rechner für die Ermittlung der Besteuerung. Nach meiner Erfahrung lohnt sich ein Dienstwagen meist zumindest marginal, ist aber selten ein finanzieller Game Changer. Den größten Vorteil sehe ich eher im Komfort, dass man sich mit Dienstwagen einfach keine Gedanken mehr zum alles was Auto betrifft machen muss. Finanziell extrem attraktiv sind aktuell natürlich Elektro-Autos als Dienstwagen.

    Ich frage mich aber, ob die Idee von flächendeckendem selbstgenutzen Wohneigentum tatsächlich längerfristig realistisch sein kann.

    Wieso? Erst mal sind wir von flächendeckendem selbstgenutztem Wohneigentum in Deutschland aktuell meilenweit entfernt (https://de.statista.com/statis…igentumsquoten-in-europa/). Und gewohnt werden muss immer. Wieso sollte es praktikabler sein, dass der Wohnraum im Besitz von Vermietern ist, als im Besitz der Bewohner?

    Muss man meiner Meinung nach im konkreten Fall realistisch anschauen. Mit wieviel Instandhaltungs- /Sanierungsbedarf ist zu rechnen, sind dafür schon Rücklagen gebildet usw. Was sind auch die eigenen Ansprüche an das Zuhause? Bei einer modernen und energieeffizenten Eigentumswohnung kann man schon mit deutlichen Einsparungen gegenüber Miete rechnen. Bei einem Haus kommt es extrem auf den Einzelfall an.

    Also ehrlich gesagt würde ich erst mal den Steuerbescheid genau anschauen und verstehen (ist jetzt auch kein Hexenwerk), bevor ich völlig planlos im Finanzamt anklopfe und mich da vielleicht schon mal als verpeilter Kandidat für eine Nachprüfung bekannt mache…

    Der All Country würde beide deiner bisherigen ETF ersetzen. Du kannst darauf umsatteln, oder einfach so weiterlaufen lassen wie bisher. Da du unter uns gesagt etwas zur nervösem Aktionismus zu neigen scheinst ;) und noch sehr am Anfang deiner Investoren-Kariere bist, wäre es vielleicht tatsächlich kein Fehler, auf den All Country umzustellen. Dann kommst du gar nicht erst in Versuchung, irgendwas optimieren zu wollen.

    Bei der Comdirect braucht man für Einzahlungen in der Filiale und am Automaten die Girocard, die immer 1 EUR pro Monat zusätzlich kostet.


    Ohne Girocard ist es wohl möglich, bis zu 999 EUR pro Monat kostenfrei im Supermarkt einzuzahlen, das habe ich aber selbst noch nie probiert.


    Das Girokonto selbst ist auch kostenlos, wenn man 3 mal pro Monat eine Zahlung mit Apple / Google Pay macht.

    Ich kann deinen Frust verstehen, aber du musst auch ein Stück weit ehrlich mit dir selbst sein. Was hast Du erwartet? Du hast nach Rausrechnung der Steuerersparnis 100 tsd. EUR über 12 Jahre verteilt investiert. Das sind 700 EUR pro Monat. Leider ist es klar, dass man es damit nicht zu einer Luxus-Rente bringen kann.


    Wenn man in einen ETF-Sparplanrechner einmal monatliche Einzahlungen von 700 EUR über 12 Jahre eingibt, mit 6% Rendite, dann kommt da auch ca. 150 tsd. an aktuellem Depotwert raus. Wie viel schlechter dein Rentenvertrag im Vergleich mit einer Aktienanlage wirklich war, wirst du erst ganz am Ende deines Lebens wissen. Wie Achim Weiss vorgerechnet hat, muss das, wenn du ausreichend lange lebst, gar nicht sooo übel sein. Und wie sich ein Aktiendepot in den nächsten 30 Jahren entwickelt kann auch niemand vorhersagen.


    Klar ist eins: Wenn du deutlich mehr Rente haben willst, musst du jetzt zusätzlich zu der Rentenversicherung investieren.