1. Wie überliste ich mein Denken, dass der jetzige finanzielle Einstieg mich "ruiniert"?
Gar nicht
Das ist typisches FOMO (Fear of Missing Out). Man denkt, man hätte jetzt einen besonders tollen Zeitpunkt verpasst. Was hilft ist strategisch (weltweit diversifiziert) und planvoll (prognosefrei, sparplan) zu agieren.
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2. Ist die Festlegung auf einen ETF, selbst wenn ich in der kommenden Zeit noch mal 200.000 EURO nachlegen kann, wirklich zielführend?
Es werden ja die unterschiedlichsten Strategien der Anlagen immer wieder erwähnt, wobei es auch die Verfechter der Ein-ETF-Strategie gibt. Was mir in diesem Zusammenhang nicht klar ist, von welchen Anlagesummen diese Strategie ausgeht.
Vom Prinzip ist eine Ein-ETF-Strategie auf einen weltweiten Index auch für hohe Depotwerte ausreichend, so lange der der eine ETF genügend Länder, Branchen und Unternehmen enthält und diese breit genug streut.
Es gibt darüberhinaus Konzepte, die ein "Weltportfolio" (z.B. nach Gerd Kommer) noch breiter gestreut anlegen (z.b. durch Hinzunahme von Schwellenländern sowie Kleinen und Mittelgroßen Unternehmen), das halte ich aber für erweiterte Feinjustierung.
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Und 3. Ist der Gedanke, jetzt in einen 100%igen amerikanischen Aktien-ETF zu investieren, völlig absurd? Ich sehe dies insbesondere im Zusammenhang mit der gegenwärtigen politischen Situation in Europa, die mir, auch auf Westeuropa bezogen, für die nächste Zukunft weniger stabil erscheint.
Das ist eine sehr tagesaktuelle Sicht auf die geopolitische Lage, die hoffentlich mit Blick auf einen langen Anlagehorizont an Relevanz verliert. 