Beiträge von FraPe

    Es tut mir leid, dass ich hier mehr Verwirrung als Nutzen gestiftet habe. Wie ika schon sagte, war mein Posting eine Reaktion auf den finanztip-Newsletter bzw. Blogbeitrag vom 25. November 2022.


    Wie DirkHSK meinen Beitrag richtig erklärte, wollte ich darlegen, dass der niedrigste Preis nicht immer ausschlaggebend für den Kauf sein sollte.


    Ich hatte Sorge, zu oberlehrerhaft rüberzukommen, wenn ich meine Entscheidung für das hochpreisigere Angebot ausführlicher begründe. Ich meine nämlich, dass wir uns die Mangellagen in vielen Bereichen unseres Lebens selbst eingebrockt haben. Es fehlen Medikamente (iPhones etc. pp.), weil die Produktion aus Kostengründen nach China und Indien ausgelagert wurde. Es fehlt Gas, weil wir uns vom billigsten Anbieter abhängig gemacht haben.


    Im Bereich Solarenergie waren deutsche Firmen einst führend, bis sie von Billiganbietern aus China aus dem Markt gedrückt wurden. Dass es jetzt eine Renaissance europäischer Solarproduzenten gibt, finde ich unterstützenswert.

    Ich hoffe mal, dass der europäische Hersteller dann auch tatsächlich hier produziert und nicht nur ein Roboter chinesische Komponenten zusammenstöpselt.

    Diese Gedanken haben mich bei der Wahl meiner Module auch geleitet. Ich habe mich für Meyer Burger entschieden, weil diese Firma nicht nur die Module in Deutschland herstellt, sondern auch die Solarzellen hier produziert.


    Damit nicht der Verdacht aufkommt, ich wolle hier Schleichwerbung machen, möchte ich noch die anderen Hersteller nennen, die in der engeren Wahl waren: Solarwatt, Heckert Solar und Aleo Solar.

    Zuerst vielen Dank für den hilfreichen Artikel vom 25.11.2022.


    Tatsächlich kam ich mit dem ersten Angebot des Solarbauers auf 1800 EUR netto pro kWp. Weil wir dank e-Auto einen Eigenverbrauch von 30% haben (berechnet mit dem Solarrechner der Verbraucherzentrale), würde sich unsere Anlage nach 14 Jahren amortisieren (berechnet mit dem Renditerechner der Stiftung Warentest).


    Ich habe dann den Solarbauer gebeten, ein neues Angebot vorzulegen. Solarpanele und Wechselstromrichter, die aus China kamen, sollten durch Produkte aus europäischer Produktion ersetzt werden. Jetzt bezahle ich 2200 EUR netto pro kWp. Die Anlage amortisiert sich "erst" nach 17 Jahren. Ich bin mit dem neuen Angebot sehr zufrieden. Mein Solarstrom ist damit nicht billig, aber seinen Preis wert.


    Anders als der Autor des Finanztipps gehe ich übrigens nicht davon aus, dass der Strompreis wieder sinken wird. Stromauskunft.de geht von einer Verdoppelung bis Verdreifachung des Strompreises bis 2030 aus (Quelle).

    Thebat Das sind wirklich gute Überlegungen, zumal Du mich nochmal an die Zeitperspektive erinnert hast. Statistisch gesehen habe ich noch eine Lebenserwartung von 18 Jahren. (Wir haben keine Kinder, an die wir später das Haus vererben könnten.)


    Meine größte Sorge ist, dass der Pflegefall eintritt und mehr oder weniger gleichzeitig ein Aktiencrash unsere Rücklagen vernichtet. Von dem Hausbesitz verspreche ich mir hier mehr Sicherheit im Notfall. Da ich früher in der Pflege gearbeitet habe, ist mir die prekäre Situation vieler Pflegebedürftiger noch im Gedächtnis eingebrannt. Das möchte ich nicht erleben müssen.

    JDS Du hast natürlich recht. Ich habe dummerweise die Inflation nicht berücksichtigt. Insofern ist die Idee mit den Genossenschaftsanteilen wirklich nicht gut. Weil ich aber gleichzeitig nicht damit rechnen darf, dass es weiter mit den ETFs so gut läuft wie bisher, ist ein Cash-Kauf des Hauses vermutlich doch die bessere Lösung.


    Mich haben die Diskussionsbeiträge hier wirklich ein Stück weiter gebracht.

    Wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit! Das ist toll! ?


    FinanzPanda: Ich bin seit Jahren Kunde der GLS-Bank und hatte dort vor Jahren für wenig Geld Anteile erworben (Info-Seite der GLS). Die Anteile können fünf Jahre lang nicht gekündigt werden, haben aber in der Vergangenheit zuverlässig eine Dividende von 1% erbracht. Meine Idee war, weitere Anteile zu erwerben, um hier auf Nummer Sicher zu gehen. Ich muss mich aber noch erkundigen, ob die GLS den Erwerb von Anteilen begrenzt, wie es die meisten Genossenschaftsbanken ja machen.


    tom70794: Danke für den Link-Tipp! Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe (bitte korrigiere mich ggf.), dann sagt Loomann, man müsse aus dem vom Hauskauf abgezogenen Vermögen mindestens 1,58% pro Jahr Gewinn machen. Gelänge das nicht, wäre ein Annuitätendarlehen vorzuziehen. Das ist eine Rechnung, die ich mir jetzt noch ein paar Mal durch den Kopf gehen lassen muss, um sie besser zu verstehen. Auf jeden Fall ist das ein sehr wichtiger Punkt, den ich wirklich noch nicht bedacht habe! Darum nochmal: DANKE!


    An die anderen Kommentatoren: Ja, ich setze weiter auf ETFs, mit denen ich auch in der Vergangenheit das Glück hatte, nur gute Erfahrungen zu machen.

    (Ich hoffe, ich habe bei meiner Suche im Forum nicht übersehen, ob diese Frage schon mal mit ähnlichem Inhalt gestellt wurde. Falls ja, gerne anstelle einer Antwort einen Link auf den entsprechenden Thread posten. Vielen Dank für Eure Geduld!)


    Wir möchten ein Haus kaufen, das wir günstiger Umstände wegen komplett selbst finanzieren können.


    Wir fragen uns jedoch, ob es klüger wäre, z.B. 50% des Kaufpreises über eine Hypothek zu finanzieren, weil die Zinsen so niedrig sind. Uns liegt ein Angebot für 0,53% vor; evt. gibt es auch noch bessere.


    Das nicht genutzte Eigenkapital würden wir sehr konservativ anlegen, um daraus die Hypothekenzinsen zu finanzieren und einen kleinen Gewinn zu machen.


    Hier unsere bisherige Bierdeckel-Kalkulation:


    Hauspreis 600.000 EUR
    Kredit 300.000 EUR
    effektiver Jahreszins (laut Dr. Klein) 0,53 %
    gezahlte Zinsen (6% Tilgungssatz) 13.144 EUR
    Zinsgewinn (1% Zinssatz, mit Zinsauszahlung, abzgl. Steuer) 35.789 EUR


    Vermutlich sitzen wir einem jener Denkfehler auf, auf die Saidi in seinen Videos sonst hinweist ...? Im voraus vielen Dank für Eure Tipps!