Beiträge von Franky+Aline

    monstermania

    Guten Morgen,

    zu deinen Vermutungen 1. bis 3.: Da liegst Du leider falsch:

    Bis 1990 war ich immer pflichtversichert.

    Nach Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit als Programmierer und technischer Autor war ich wenige Jahre privat versichert.

    2000 bestand einer meiner Auftraggeber auf 30 Stunden Teilzeitfestanstellung, um mich für das Verfassen eines ERP-Handbuchs, ein 2-Jahres-Projekt, an das Unternehmen zu binden. Dadurch wurde ich automatisch wieder Pflichtversicherte.

    Nach Projektende blieb ich in der Pflichtversicherung bis zum Erreichen des Rentenalters.

    Was mich jetzt verpflichtet, freiwillig versichert zu sein, denn das Gesetz sagt: Nur wer 90 % seiner zweiten Erwerbslebenshälfte pflichtversichert war, bleibt pflichtversichert, jeder andere (darunter ich) wird (ob freiwillig oder nicht) freiwilliges Mitglied.

    Du hast Recht, ich war zu wenig informiert, bin einfach davon ausgegangen, dass ich als Rentner weiterhin pflichtversichert bin. Aber selbst wenn ich mich besser darum gekümmert hätte, hätte ich ja an meinem Lebenslauf nachträglich nichts ändern können.


    NACHTRAG: Eben rief mich meine Krankenkasse an: ICH WERDE WIEDER PFLICHTMITGLIED!

    Es ging um 130 Tage der erforderlichen 90 % - die hatte die Krankenkasse übersehen (vielleicht weil nur die letzten 20 Jahre digital vorliegen, der Rest im Keller?)


    Also hat sich mein Problem erledigt. Ich erhalte eine Beitragsrückzahlung und bin in der KVdR *FREU*!

    Warum nicht einfach auf thesaurierende Fonds umstellen?

    Ich würde das Depot bei Smartbroker empfehlen, dort gibt es auch einen netten Wertpapierkredit. Hat man kurzfristig Geldbedarf, dann muss man damit keine Kapitalerträge realisieren. Man leiht sich das Geld - zahlt es nach Lust und Laune zurück - die GKV geht leer aus.

    Hallo Ozymandias,

    danke Dir, das ist eine gute Idee. Spart Geld UND Zeit UND Nerven. Hast Du Tipps für Fonds mit vernünftigem Management und gutem Ranking? Wäre nett.

    monstermania

    Langsam gerät es neben die Spur, was hier besprochen wird.

    Es gibt aktuell immer mehr Menschen, die z.B. freiwillig Ihre Arbeitsstunden reduzieren, weil Ihnen das Geld zu Leben reicht. Warum hat Er/Sie dann trotzdem vollen Schutz der Krankenversicherung!? Ist doch sozial total ungerecht, gegenüber allen, die Vollzeit arbeiten (müssen), oder!?

    Solche Menschen sind mit Sicherheit freiwillig versichert, das heißt, sie müssten auf evtl. Kapitaleinkünfte ebenso wie ich Beiträge bezahlen, d.h. denselben Einheitsprozentsatz wie ein Vollzeitarbeitnehmer. Allerdings einen geringeren Prozentsatz, weil eben auch die mitbezahlen, deren Einkommen und Vermögen aktuell ab knapp 4.900 Euro komplett verschont bleiben.


    Ich will keine Neiddiskussion führen, es geht mir um mehr Solidarität - Gerechtigkeit. Denn ohne Beitrag der hoch und sehr hoch Verdienenden kann sich Deutschland die Renten- und Krankenkassen dauerhaft nicht leisten, ohne wie bei mir an der Existenzgrundlage zu nagen.


    Ist Dir klar, dass die Pflegeversicherung lediglich einen Anteil an den Pflegekosten, nicht aber Unterbringung und Verpflegung bezahlt? Die durchschnittlich mehr als 2.000 € pro Monat kostet? Hinzu kommt ggf. der je nach Pflegestufe selbst zu bezahlende Pflegeanteil, den Herr Laschet verspricht, bei 700 € zu deckeln. Wer kann das bezahlen? Auf jeden Fall diejenigen, deren Einkommen über der Bemessungsgrenze liegt, nehme ich mal an.

    Und Erben, denn anders als die private Vorsorge bleibt stellt Geerbtes im Sinn der aktuellen Gesetzgebung kein Kapital dar, dessen Einkünfte beitragspflichtig sind, wie z.B. Immobilie, Sparvertrag, private Rentenversicherung, Aktiendepot....





    Der Nächste argumentiert dann, dass er in seinem ganzen Leben nie krank geworden ist, während sein Nachbar jede 2. Woche zum Arzt rennt.

    Oder der Typ von Nebenan, der sich schon ein paar Mal bei Skifahren verletzt hat. Ist es gerecht, wenn für Seine individuellen Freizeitverletzungen die Gemeinschaft aufkommt?

    Unser Renten- und Krankenversicherungssystem berücksichtigt alle Menschen, daher trägt es den Namen Sozialversicherungen. Und der Skifahrer wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit schneller erholen und vielleicht weniger kosten als der Chips, Bier und Film konsumierende übergewichtige Sofalieger....

    Ich kann die Argumente, die Du anführst, nicht ernst nehmen, denn wenn es eine Versicherung für alle, die ganze bunte Vielfalt in unserer Bevölkerung gibt, relativiert sich alles, groß klein, dick und dünn, vorsorgend oder arztscheu ...

    Und über Nachbarn wird immer gelästert, egal ob sie zum Arzt rennen oder gefährliche Sportarten treiben oder auch nur den Rasen mähen, während man selbst Ruhe braucht.


    Nix für ungut ;)

    Hey, monstermania, schon klar.

    Die Prozentlösung wäre vielleicht eine gerechte Lösung, sofern die Bedingungen stimmen, z.B.:

    0. Grundbeding ist: alle beteiligen sich. Auch Selbständige und Beamte.

    1. Wer kein eigenes Einkommen hat, wie zum Beispiel Kinder, bleibt sozialversicherungstechnisch beitragsfrei bis zur Erzielung der ersten eigenen Einkünfte oder einer Altersgrenze.

    2. Wie schon heute, bleibt ein Mini-Grundeinkommen (z.B. Hartz) beitragsfrei.

    3. Eine Deckelung oben (aktuell ab rund 4.880 Euro), ab der der Beitragsprozentsatz 0 den Kassen 0 Einnahmen beschert, gibt es nicht mehr, weder bei Arbeitnehmer noch bei Arbeitgeber noch bei Rentner.

    4. Um alle Leistungsträger unter den solidarisch prozentual gleich gestellten Menschen nicht zu demotivieren, sondern zu entfesseln *g*, sind die SV-Beiträge in voller Höhe steuerlich absetzbar. Wenn das mit der Digitalisierung mal richtig klappt, kann dies gleich beim Arbeitgeber erfolgen oder - wie in meinem Fall - bei der Rentenkasse oder anderen Sozialkassen.

    Wer z.B. wie eine

    Die 800EUR Halbtagskraft ....

    mit oder ohne Kinder, braucht sich keine Sorgen machen. Wenn sie z.B. unter dem steuerlichen Grundfreibetrag verdient, bekommt sie ihr Gehalt netto ausbezahlt, zahlt für sich, jedoch keine Beiträge zur Krankenkasse für ihre Kinder.


    Wie gefällt Dir diese Lösung? Ich habe allerdings nur eine vage Idee zum anzusetzenden Prozentsatz. Da wären die Ökonomie-Mathematiker gefragt...

    Referat Janders

    Danke, Du hast Recht. Es ist grundsätzlich gerecht. Doch die Deckelung ist nicht gerecht. Warum muss ein freiwillig versicherter Rentner, der z.B. 10.000 Euro Gesamteinkünfte hat, nur max. 880 Euro Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen, während z.B. ich mit meiner Rente und Erträgen aus anderen Einkünften nie die Bemessungsgrenze erreiche, und daher prozentual sehr viel mehr ausgebe für die Versicherung - was mein sehr viel kleineres Leistungsvermögen Monat für Monat schrumpfen lässt?

    Vergiss nicht, dass der Wechsel von der mit dem Alter teurer werdenden Privatversicherung in die freiwillige Krankenversicherung erst seit wenigen Jahren möglich ist. Er ist zum Finanz-Tip für Gutverdiener geworden.


    meierle

    Danke für den Kommentar. Er hilft mir als Rentnerin nicht so richtig weiter ?( War eine lange Zeit Freiberufler, doch nie reich oder Elite, nur selbstausbeutend.

    Guten Tag, liebe Kollegen im Forum,


    ich bin seit 1.5.21 Rentnerin, und da ich in der 2. Lebenshälfte nicht zu 90% pflichtversichert war, jetzt bei meiner Krankenkasse freiwillig versichert. Mit 1.650 Euro Rente meinte ich gut auszukommen, zumal ich auch ein kleines Kapitalvermögen angespart hatte. Doch siehe da:


    Zur Ermittlung meiner neuen Beitragshöhe hatte ich für meine Krankenkasse einen Fragebogen ausgefüllt, wahrheitsgemäß Einkünfte aus Kapitalvermögen angegeben. Ich besitze ein Aktiendepot. Eine Anlage KAP zur Einkommensteuer hatte ich nie gemacht, da unnötig, die Bank führt Abgeltungssteuer, Kirchensteuer, Soli ab. Daher legte ich dem Fragebogen als Nachweis die Bank-Steuerübersicht des laufenden Jahres bei, die Gewinne/Verluste aus Aktienverkäufen und Dividenden mit den jeweiligen steuerlichen Abzügen ausweist.

    Daraus hat die Krankenkasse wohl einen Monatsdurchschnitt errechnet und zur Ermittlung meiner "endgültigen monatlichen Beitragshöhe" herangezogen.


    Resultat: Bei jedem Verkauf, der Gewinn erzielt, bezahle ich von meinem Aktiengewinn neben Orderkosten und Abgeltungssteuer jetzt auch 18,6 % an meine Krankenkasse.


    Ich frage Euch Experten:


    1. Angenommen ich löse mein Depot komplett auf, was mir Stand heute einen einmaligen Gewinn von knapp 4.300 Euro bringen würde: Wird dann der Gewinn durch 12 geteilt (= 358,33) und zur nächsten Berechnung herangezogen, und ich müsste nur für diese 358,33 € ein einziges Jahr lang Beiträge bezahlen, statt, wie in meinem neuen "engültigen" Bescheid angegeben, für 666,24 €? Stimmt das - oder irre ich? Bitte korrigiert mich!


    2. Falls meine obigen Rechercheergebnisse und Berechnungen richtig sind, neige ich nämlich sehr dazu, das gesamte Depot auf einen Schlag abzustoßen, den Erlös auf dem Girokonto zu parken - und mehr Zeit und Ruhe in der Natur zu genießen. Was könnte nach Eurer Meinung dagegen sprechen? Und: Ist DAS politisch gewollt?


    3. Kann mir jemand sagen, wie hoch der Anteil der freiwillig gesetzlich versicherten Rentner ist, deren Rente die Bemessungsgrenze überschreitet, so dass sie solcherlei "Peanuts-Probleme" gar nicht erst kennen und erforschen müssen?


    4. Was spricht gegen eine Bürgerversicherung, was gegen sehr hohe Bemessungsgrenzen, damit nicht "Geringverdiener", die sich zwangsweise unter den gut verdienenden freiwillig Versicherten tummeln, so hart herangenommen werden müssen?


    Seit Samstag quäle ich mich mit entsprechenden Recherchen herum und versuche zu verstehen und denke darüber nach, ob das Sozialversicherungssystem in der aktuellen Form richtig und gerecht ist...


    Daher würde ich mich über Eure Auf- und Erklärung der Fakten und auch über persönliche Meinungen sehr freuen!

    Danke im Voraus!