Beiträge von LebenimSueden

    Zur Aktie konkret kann ich keine Vorhersage machen. Außer, dass sie ziemlich sicher in den Keller geht, falls Dortmund es doch noch verbaselt und Bayern das 1:0 in der 89. Minute schafft ;)

    Da lag ich ja mit meiner Prognose fast richtig. Nur ein 1:2 statt 0:1, aber passenderweise die 89. Minute

    Mit dem Emissionshandel hält man die Preise nicht künstlich niedrig, sondern macht sie künstlich hoch.

    Nunja, die Tonne CO2 Äquivalent auf dem freien Markt kostet aktuell 80-90€. Für Heizen und Sprit ist der Preis fixiert und soll noch lange unter 65€ bleiben. So funktioniert Emissionshandel natürlich nicht vernünftig.

    Auf den ganzen Rest gehe ich nicht im Detail ein. Es ist auch vollkommen egal, ob der Verbrauch Deutschlands einen nennenswerten Einfluss auf das Weltklima hat oder nicht. Die Mehrheit der Wähler spricht sich bei Umfragen für eine Reduktion des CO2-Ausstosses aus und wählt Parteien, die für dieses Ziel grundsätzlich eintreten (meinem Wissen nach alle außer der AfD). Und das Ziel lässt sich nur erreichen, indem man weniger fossile Brennstoffe nutzt. Die Produktion für Solaranlagen, Windräder, Stromspeicher, Wärmepumpe, Elektroautos und Wasserstoff wird sich sicherlich der Nachfrage anpassen. Ein Blick auf die Produktions- und Effizienzketten zeigt aber, dass es kaum die wirtschaftlichste Variante sein wird, aus Strom Wasserstoff zu machen und diesen wieder zu verbrennen.

    Die Erfahrung zeigt generell, daß man in der Politik mit Evolution oftmals weiter kommt als mit Revolution. Das heißt hier: Mit einem etwas langsameren Schritt würde man die gewünschten Klimaziele vermutlich leichter erreichen als mit der jetzt angesetzten Brechstange.

    Ich persönlich bin ja ein Fan des Emissionshandels, da so gezielter und immer an der günstigsten Stelle eingespart wird. Man müsste nur aufhören, die Preise künstlich niedrig zu halten.

    Aber: Auch eine Evolution wird im Wesentlichen auf das gleiche Ziel hinauslaufen, nur in anderer Geschwindigkeit. Ob man ein Gebäude dämmt, weil es vorgeschrieben ist oder weil man 8000€ Heizkosten im Jahr hat, macht wenig Unterschied. An Einsparung durch Vermeidung (Gebäudedämmung, sparsame Autos, wenig fahren/fliegen/...) führt kein Weg vorbei. Und selbst für Rechentricks wie "netto-null" reicht das nicht, da muss auch der allergrößte Teil der fossilen Primärenergie ersetzt werden.

    Nur gibt es außer Elektro nicht viele Alternativen. Wasserstoff wird in der Industrie und für den Schwerverkehr gebraucht werden, da bleibt nichts übrig, um Häuser zu heizen oder PKW anzutreiben. Mal abgesehen davon, dass das Wasserstoffauto seit meiner Kindheit das nächste große Ding ist. Und wenn wir schon einen Mangel an Wasserstoff haben, wird es ganz sicherlich keine E-Fuels geben, die den nicht vorhandenen Wasserstoff noch mit CO2 kombinieren, um ihn dann wieder in einem Motor mit einem niedrigen Wirkungsgrad zu verbrennen. Das mag sich für die jährliche Ausfahrt des Sammler-Ferrari von 1960 ausgehen, aber nicht für Otto Normalverbraucher.


    PS: Die FDP spielt gerade die Opposition in der Regierung. Im Kabinett hat sie dem Gesetz aber zugestimmt...

    Ein alter Rechtsgrundsatz lautet: "Nemo ultra posse obligatur." Wenn etwas sachlich nicht geht, hilft alle Pflicht nicht.

    Das dürfte sich aber eher auf physikalische Unmöglichkeiten beziehen. In einer Marktwirtschaft ist auch davon auszugehen, dass bei Mangel das Angebot mittelfristig verbessert wird.

    Möglich und unmöglich sind auch sehr dehnbare Begriffe. Im Beispiel aus #157 könnte es zum Beispiel eine Möglichkeit sein, die Fassade mit Resol zu dämmen. Ist teurer und umständlicher zu verarbeiten, spart aber ein paar Zentimeter Dämmstärke, die am Ende vielleicht den verlängerten Dachüberstand einsparen (Vakuum-Dämmplatten wäre theoretisch auch eine Möglichkeit, praktisch aber nochmal deutlich teurer und schwieriger zu verarbeiten). Bei entsprechender Gebäudehülle muss es für die Wärmepumpe auch nicht unbedingt eine Flächenheizung sein, da reichen oft entsprechende Heizkörper. Und wenn die nicht reichen, gibt es Systeme zur Deckenheizung. Für umsonst gibt es das alles natürlich nicht, bauphysikalisch möglich ist aber sehr viel.


    Man kann derlei Umwälzungen nur mit der Bevölkerung umsetzen, nicht gegen sie.

    Markiger Spruch. Wir sehen uns in ein paar Jahren wieder. Die Bevölkerung stimmt nämlich bei jeder Umfrage für "mehr Klimaschutz". Nur wenn er Klimaschutz an die eigene Haustür klopft, will man den natürlich nicht mehr.

    Die Problematik ist mir durchaus bekannt und ich bin froh, dass wir vor 2,5 Jahren die Möglichkeit hatten, uns gegen eine Bestandsimmobilie und für den Neubau zu entscheiden.

    Ich wollte an der Stelle nur nochmal klarstellen, dass die Entscheidung wahrscheinlich kein entweder...oder ist, sondern eher die Frage ob früher oder später. Wer jetzt meint, die energetische Sanierung würde sich nie amortisieren, kann später blöd von einer Verpflichtung erwischt werden. Die Verfügbarkeit von Handwerkern und Material wird das auch nicht unbedingt verbessern.

    Bisher ist das Verheizen von Öl und Gas entscheidend billiger als das Isolieren, speziell das nachträgliche Isolieren von Wohngebäuden.

    Hier ist der Fehlschluss, dass es zwei Alternativen gäbe: einmal isolieren und ein bisschen sparen und auf der anderen Seite nicht isolieren und Heizkosten wie bisher. Die nächsten Jahre wird die Politik an die Sanierung im großen Stil ran müssen, andernfalls wird sie ihre Ziele nicht erreichen können. Bisherige Sanierungspflichten waren eher mit Samthandschuhen. Ich behaupte mal, wer heute unter 70 ist, wird um die Sanierung seiner Immobilie zu Lebzeiten kaum herumkommen. Die geplanten Sanierungspflichten der EU sind hier nur der Anfang. Das ergibt sich schon aus der Tatsache, dass die Sanierung von Altbauten deutlich jenseits der 200 kWh Wärmebedarf auf zeitgemäße Standards ein viel größerer Hebel zur tatsächlichen CO2-Einsparung ist, als die Umstellung der Wärmeerzeuger auf Strom.

    Das Problem ist, dass der durchschnittliche aktive Anleger eben den Durchschnitt erwarten kann. Und davon gehen dann die Gebühren der Vermögensverwaltung noch ab. Insofern ist Überrendite eher ein Glücksfall als irgendwie gezielt herbeifürbar indem man einen teuren Fondsmanager oder eine Vermögensverwaltung beauftragt.


    Grundsätzlich gilt auch, wenn sich jemand um dein Geld kümmern soll, muss sich das für ihn lohnen. 1% Gebühr bei 30k sind halt nur 300€. Vergleich das mal mit dem Stundensatz einer Autowerkstatt. Da kann man nicht viel Individualität erwarten, sondern wird faktisch mit einer Handvoll Standardlösungen abgespeist. Eine halbwegs passende Standardlösung kann man aber auch selbst auswählen

    Regeln moderne Heizkessel bzw. Pumpen nicht automatisch herunter, wenn nicht so viel Wärme benötigt wird? Besser zu groß als zu klein und dann beim Duschen nur lauwarmes Wasser haben.

    Moderne Heizungen werden mit einem Sensor für die Außentemperatur sowie die Rücklauftemperatur geführt. Ist für Fußbodenheizungen die einzige vernünftige Art der Regelung. Bis der Thermostat im Raum reagiert, ist viel zu viel Energie im Estrich bzw. diesem entzogen worden. Bei der Kombination Gas + Heizkörper kann dagegen auch gut über den Thermostat am Heizkörper geregelt werden. Zu groß dimensionierte Heizung kann hier aber ein Problem sein, wenn die Heizung in Stop + Go Betrieb geht. Wobei da meinem Wissen nach meistens Pufferspeicher verbaut werden

    Vergleiche sind natürlich immer stark vom gewählten Zeitraum abhängig. Aber das weißt du ja sicherlich.


    Rebalancing durch geänderte Sparraten funktioniert nur am Anfang. Nach 5 Jahren (=60 Monatsraten plus hoffentlich Gewinne) wird es häufig vorkommen, dass die täglichen Schwankungen den Wert einer Monatsrate übersteigen. Insofern ist das kein dauerhaftes Modell, und dann muss man beim Rebalancing auch irgendwann das Thema Steuern berücksichtigen.

    Realistisch betrachtet sind von den 12 Heizungsabrechnungen die Hälfte ohnehin für die Katz, da im Sommer nicht geheizt wird. Und ganz realistisch sind auch die restlichen Monatsabrechnungen nicht viel besser, denn die Heizkosten werden im Wesentlichen von 3 Variablen bestimmt: Gebäude, Nutzer und Wetter. Zwei davon sind fix, bleibt noch das Wetter.

    Dass der Nutzer sein Verhalten anpasst, glaube ich kaum. Entweder man interessiert sich bereits für seine Verbräuche und ist sparsam, dann braucht es keine Zwischenabrechnungen. Oder man gehört zu der Gruppe, die jedes Jahr über die Nachzahlung schimpft. Dann ist bezweifle ich stark, dass diese Leute willens oder in der Lage sind, wechselnde monatliche Verbräuche mit 12 gleichen Abschlägen zu verheiraten.


    PS: wir hatten damals mit dem Hausmeister die Absprache, dass er einfach zur Ablesung aufschließt

    Die Frage ist ja immer, was das Ziel ist. Die akademische Literatur zum Thema geht von einem Portfolio mit unbestimmter Laufzeit aus und sucht eines, das eine hohe Rendite und niedrige Volatilität vereint. Und die Volatilität nimmt man halt als schlechten Ersatzspieler für Risiko, weil das sich ganz schlecht quantifizieren lässt.

    In der Realität braucht der Mensch eher das, was du beschreibst: einen Cash-Puffer und den Rest mit möglichst guter Rendite innerhalb der akzeptablen Schwankungen und das Depot nicht zu kompliziert. Das lässt sich aber schlecht zu einem Paper verwursten und nur wer publiziert, ist in der Wissenschaft was wert ;)

    Zum Thema Rebalancing kann ich das Buch "The Intelligent Asset Allocator" empfehlen, auch wenn das Buch schon 20 Jahre alt ist (alle guten Investmentbücher müssen jahrzehntealt sein). Man muss sich dabei folgendem bewusst sein:

    - Die "Prämie" ist im Wesentlichen eine höhere Rendite bei gleicher Volatilität oder alternativ eine geringere Volatilität bei gleicher Rendite. Das bedeutet nicht unbedingt, dass die maximal mögliche Performance steigt.

    - Ob es eine Prämie gibt, ist im Wesentlichen davon abhängig, wie sich die einzelnen Bestandteile entwickeln. Diese müssen unkorreliert sein und schwanken. Hat man z.B. ein Depot aus einem Wert, der nur steigt und einem der nur fällt, ist Rebalancing kein Vorteil, da man dem schlechten Geld noch gutes hinterherwirft. Beispiel des Autors ist ein Depot aus japanischen und amerikanischen Aktien. Hier wäre es seit den späten 80ern sicherlich sinnvoll gewesen, kein Rebalancing durchzuführen.


    Das Beispiel gilt übrigens auch heute noch:

    https://curvo.eu/backtest/port…art%22%3A%221988-01%22%7D

    Zwischen "No Rebalancing" und "Yearly Rebalancing" liegen 1,1 Millionen. Ist immer noch um Längen besser als das reine Japan-Portfolio, aber halt kein Rebalancing-Bonus

    Einen Notgroschen brauchen die Kinder sicherlich nicht, für Notfälle gibt es die Eltern. Die andere Frage ist natürlich, ob man zu 100% in Aktien geht. Als wir vor zwei Jahren damit angefangen haben, hätte ich die Frage mit "unbedingt" beantwortet. Zinsen waren ja nicht existent. Heute gibt es wieder Zinsen, da kann man durchaus auch auf 80/20 gehen. Wobei ich dann eher zur integrierten Lösung ala LifeStrategy tendieren würde. Manuelles Rebalancing ist bei den Kleinbeträgen einfach zu teuer.

    Was heißt "nicht schlecht"? 1,66% im Jahr nominal sind schon schwach für ein Investorenleben. Davon musst du noch die Inflation abziehen. Die war in den letzten Jahrzehnten in Japan extrem niedrig, aber bei der Ausgangsbasis tut das auch weh. Und dann gehen da noch Steuern ab. Sind nicht viel Gewinne, aber dann dürften wir bei einer realen Nachsteuerperformance von 1% liegen.

    Discord verbindet die Funktionen eines Forums mit den Funktion einer Chatgruppe. So ist es übersichtlich und schznell möglich gewisse Themen in einem einfachen Dialog zu klären aber auch in einem sogenannten Thread Themen langfristig in einer Forenstruktur zu beantworten.

    Sind die Inhalte eines Discord Servers von Suchmaschinen indexiert? Sind Discord-Inhalte auch für Nutzer sichtbar, die nicht angemeldet sind?

    Falls nein, ist das ein großer Nachteil, da Inhalte nur für Discord-Nutzern zugänglich sind. Der allergrößte Teil der Nutzer von Frage-und-Antwort-Seiten ist gar nicht angemeldet, sondern kommt über eine Suche und geht wieder, sobald er seine Antwort gefunden hat.


    Dazu kommt, dass man bei solchen Plattformen - wie auch bei Facebook, etc. - die Kontrolle über seine Inhalte verliert. Macht die Plattform in 10 Jahren zu, sind die Inhalte weg. Ältere Leute (gehöre ich mit 35 echt schon dazu?) erinnern sich noch an viele Plattformen, die es heute nicht mehr gibt. Selbst gehostet hat man die Kontrolle darüber

    Ich würde ein Tagesgeldkonto bei einem der größeren und tendenziell besseren Anbieter eröffnen (z.B. ING, Bank of Scotland, u.ä.) und das nutzen. Hopping ist dann nicht nötig, aber ich würde mir kein vollkommen anderes Produkt andrehen lassen und erst recht nicht zu 0,4% Kosten

    Die Frage nach dem konkreten ETF ist einen Schritt zu weit. Erst einmal wäre zu klären, wofür die Kinder ihr Depot/Konto haben. Als Spardose für den Führerschein oder als Beginn der Altersvorsorge? Wenn es ein konkretes Ausstiegsdatum gibt und dieses in näherer Zukunft liegt, sind 100% Aktien vielleicht nicht die richtige Wahl. Hier kann es deutliche Unterschiede geben, die Kinder werden ja wahrscheinlich keine Drillinge sein.


    Für den konkreten ETF würde ich für alle den gleichen weltweiten ETF nehmen. Ob jetzt World, ACWI oder All-World ist egal. Zur Trennung empfiehlt sich ein eigenes Depot pro Kind

    Über den Sinn und Unsinn von Anleihen-ETF kann man streiten. Als Kleinanleger braucht man das nicht unbedingt, da ist Festgeld häufig sinnvoller, da das Kursrisiko entfällt (damit aber auch die Chance auf Kursgewinne bei sinkenden Zinsen, mittlerweile wäre das ja wieder möglich).

    Mit dem ACWI macht man nichts falsch, hier ist es am besten nicht ständig reinzuschauen