Beiträge von LebenimSueden

    Was mir bzgl. ETFs noch Sorgen bereitet:

    "Der Anleger kann sein in das Sondervermögen investiertes Kapital teilweise oder sogar ganz verlieren."

    Wenn eine Firma pleite ist, sind die Aktien davon (fast) nichts mehr wert. Und wenn es der Firma schlecht geht, sinkt auch der Aktienkurs. Das ist das übliche Risiko. Ein ETF wird im Gegensatz zu einer einzelnen Firma aber sehr viel weniger schwanken

    Die wenigsten träumen von der sogenannten finanziellen Freiheit in den 60ern, da würde ich die Grenze doch eher bei 40 oder etwas weniger ansetzen. Das macht der Artikel auch:

    Und bei entsprechend hoher Sparquote wird schon mehrere Dekaden vor dem normalen Rentenbeginn zusätzliches Geldverdienen für Dich optional.

    Vor solchen Vorstellungen kann ich nur warnen. Nach einem Studium bleiben dann ca. 15 Jahre, um sich genügend Vermögen für den Rest des Lebens anzusparen. Das klappt nicht, indem man die Nudeln bei Aldi statt Edeka kauft und nur alle 2 Monate ins Kino geht. Ein entsprechendes Vermögen lässt sich nur mit sehr hohem Einkommen ansparen und auch da nur, wenn man der Lifestyle-Inflation aus dem Weg geht. Realistisch für Normalsterbliche ist eher die private Altersteilzeit ab 60

    Die Vorstellung ("realistisch bleibt da dann nur ein Lottogewinn oder reich erben übrig") scheint mir etwas bis reichlich verengt.

    Das ist schon richtig. Wie viele Startups im Millionenwert gibt es? Und wie viel davon bleibt am Ende bei den Gründern hängen? Wer als Gründer kein größeres Eigenkapital mitbringt (woher in jungen Jahren?) braucht Investoren und die nehmen fleißig Anteile. Gehen wir von 3 Gründern aus und 30% Anteil für die Gründer /70% für frühe Investoren, brauchst du schon 10 Millionen Verkaufswert. Das sind schon sehr gut laufende Unternehmen. Und entgegen dem Eindruck von Facebook und co. sind die meisten erfolgreichen Gründer keine 20-jährigen Studenten, sondern Leute mit Berufserfahrung.

    Wer in selbstständiger Tätigkeit ein Unternehmen aufbaut, ist übrigens auch meist Teil der Bewertung. Das gilt für den Automechaniker ebenso wie für den Arzt. Einfach verkaufen und zurückziehen ist nicht

    Anyways, für Normalsterbliche ist das vorgeschlagene Szenario weit außer Reichweite.

    Nochmal eine Anfängerfrage:

    Wie kann man am besten den Vermögensaufbau in einem Depot tracken (speziell jetzt bei ETFs)?

    Oder geht das generell nicht wirklich gut, weil sich ja der Kurs täglich ändert und sich somit auch das "erwirtschaftete Vermögen" täglich ändert?

    Zwischenstände würde ich gar nicht erfassen. Ziel beim passiven Investieren sollte sein, dass man nicht ständig ins Depot schaut.

    Falls du Punkte für Fleißarbeit willst, kannst du die jeweiligen Einstandskurse in einer Excel-Tabelle erfassen.

    Können wir das ohne weitere individuelle Informationen beurteilen?

    Dass ein Risiko besteht, können wir sicher sagen. Wie hoch das ist und ob ein Wohnrecht für den Käufer problematisch wäre...keine Ahnung. Hängt auch sehr stark von der Frage ab, was der TE eigentlich genau kaufen will. Saniertes Bestandshaus, unsaniertes Haus, Neubau vom Bauträger, Neubau auf eigenem Grundstück. Ein Wohnrecht auf 3-4 Monate ist recht unproblematisch, der neue Besitzer muss ja auch seine alte Wohnung kündigen und den Umzug organisieren. Ein Jahr ist sicherlich problematischer.


    Auch muss und sollte natürlich ein Puffer bei dem Zwischenkredit berücksichtigt werden, aber selbst wenn dieser nicht reicht, die aus dem Übererlös nicht abzulösende Zwischenkreditsumme könnte dann immer noch festgeschrieben werden oder eben variabel weiterlaufen.

    Nachfinanzierungen sind teuer. Wenn die Bank mal mit 450k im Grundbuch steht, kommt keine normale Bank mehr dazu. Für die zusätzlichen 50k kann sie damit fast beliebige Preise aufrufen. Die Zwischenfinanzierung kann natürlich alternativ weiterlaufen, ist aber recht teuer.

    Sollten wir das?

    Auf jeden Fall. Sonst kann ich mir auch gleich sparen, in solchen Foren zu schreiben und die Leute zum nächsten Vertreter schicken, der ihnen dann irgendwas erzählt. Dir scheint es egal zu sein, ob die Leute mit Vollgas ins Risiko laufen, das habe ich schon an anderen Threads gesehen. Mir ist es das nicht. Aber ich verdiene mein Geld ja auch in einem vollkommen anderen Bereich und schreibe in solchen Foren als Hobby.

    Wie beschrieben stellt aber auch eine Zwischenfinanzierung für einen Monat oder etwas länger das Problem nicht dar.

    Es bleibt aber das Risiko, dass das Provisorium sehr viel länger hält als geplant und der eingeplante Puffer nicht reicht. Ich kenne hier in der Nähe ein Haus, das war 2022 mal für 485k eingestellt und wurde letztendlich für 360k verkauft. In diesem Frühling, also nach fast 2 Jahren und mit dem zweiten beauftragten Makler. Meiner persönlichen Meinung nach immer noch zu teuer da Sanierungsfall, aber die Käufer sind der Meinung, man müsste ja nur die Fenster abschleifen und neu streichen...


    Darum soll es aber nicht gehen, sondern um das versteckte Risiko einer Zwischenfinanzierung und das sollte man nicht kleinreden. Man plant einen Betrag X zeitnah ein und wenn der nicht kommt, hat man ein Problem. Es geht bei Immobilien schnell mal um Jahresnettogehälter und verspekulieren ist entsprechend schlecht. Die Finanzierung hier ist bei 450k Kredit noch ok, aber nicht besonders bequem. Raum für eine längere Doppelbelastung durch eine Zwischenfinanzierung ist hier nicht. Der Finanzierungsverkäufer mag auf solche Dinge weniger Rücksicht nehmen, mir ist dagegen wichtig, dass die Leute wissen, auf welche Risiken sie sich einlassen.

    Keiner weiß, was mit Zinsen und Preisen in der Zukunft passiert. Aus den vor kurzem noch erwarteten 5-6 Zinssenkungen der FED werden aktuell vielleicht eine. Auch von Erhöhungen wird gemunkelt. Ob die EZB hier nur folgt oder auch irgendwann selbst agiert, steht in den Sternen. Und was der Kapitalmarkt aus dem Leitzins macht, ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.

    Das ist jetzt eher eine Unterscheidung für Juristen. Keiner wird freiwillig den Arbeitgeberbeitrag mit übernehmen und dann mehr zahlen als in der PKV, also ist das in der Praxis irrelevant. Vor allem, wenn man bedenkt, dass freiwillig in der GKV die teuerste Variante ist, sich in der vermeintlich schlechteren Versicherung zu befinden.

    Passives Einkommen kommt sicherlich nicht aus dem Kleingewerbe mit selbst und ständig. Das kannst du nicht mit Erträgen aus einem ETF vergleichen, der keinen Aufwand erfordert. Verglichen mit einem Arbeitseinkommen sind Kapitalerträge günstig gestellt. Nicht nur was das Thema Steuer anbelangt, sondern auch die entsprechenden Sozialabgaben. Das ist ja auch eine Kernbotschaft des Artikels. Man zahlt keine Sozialbeiträge auf die Kapitaleinkünfte, kann aber die KV davon absetzen.

    Jetzt bleibt noch die Preisfrage, wie man die Million und das abbezahlte Eigenheim in jungen Jahren anspart. Das ist nämlich die eigentliche Herausforderung, nicht die Steueroptimierung der Zeit in der man von Kapitalerträgen lebt. Realistisch bleibt da dann ein Lottogewinn und reich erben übrig. Für Normalsterbliche gilt, dass der allergrößte Teil des Einkommensstrom aus Arbeitseinkommen besteht und nicht so günstig wie Kapitalerträge belastet wird

    Bei 450k Kredit, 3,5% Zins und 25 Jahren Laufzeit kommt eine Rate von 2250€ raus. Das ist in eurem Einkommen machbar, aber schon ein Drittel. Knackpunkt hier ist natürlich die Frage, ob ihr für eine 25 Jahre DHH die anvisierten 350k erreicht und was beim neuen Haus alles noch zusätzlich zu investieren wäre. Sanierungen werden gerne unterschätzt. Neubauten auch, fast keiner kommt in seiner Kalkulation hin. Es kann also auch gut sein, dass ihr mit dem Plan bei einer Rate von 2500€ landet. Plus Nebenkosten natürlich.


    Zum Vorgehen habt ihr zwei grundsätzliche Möglichkeiten:

    1. neue Immobilie kaufen/bauen und finanzieren, dann die alte verkaufen, sobald der Umzugstermin konkret ist

    2. alte Immobilie verkaufen mit einem Wohnrecht für x Monate, neue Immobilie kaufen/bauen


    Bei der ersten Variante habt ihr das Risiko, dass die alte Immobilie nicht mehr den Wert erzielt, mit dem ursprünglich geplant wurde. Oder nicht zügig zu verkaufen ist. Das ging bei einigen schief, die in 2021 mit einem gewissen Wert kalkuliert haben, der ein paar Monate später bei 2-3 Prozentpunkten höheren Zinsen nicht mehr umsetzbar war.

    Bei der zweiten Variante wisst ihr sicher, mit welchem Erlös zu kalkulieren ist. Verkauf und Kauf sollten hier recht parallel stattfinden, damit auch sicher eine neue Immobilie gefunden wird. Und Verzögerungen beim Bau oder der Sanierung sind natürlich dann euer Risiko

    Können die privaten Versicherungen denn rein rechtlich einfach so abgeschafft werden?

    Was heißt "einfach so abschaffen"? Es gibt über ein bloßes Verbot hinaus diverse Stellhebel, zum Beispiel die Einkommensgrenzen. Setzt man die höher, hat die PKV automatisch weniger Neumitglieder. Auch Bestandsmitglieder können so aus der PKV fallen. Bei Beamten ist es ja teilweise schon möglich, dass diese sich in der GKV versichern. Und man kann natürlich bei einer wie auch immer gearteten Bürgerversicherung eine großzügige Wechselregelung einführen, die sicher von einem größeren Teil der älteren PKV-Versicherten genutzt wird. Dass es für die GKV kein Gewinn ist, wenn alte Geringverdiener wechseln, sei mal dahingestellt.

    Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten:

    1. ETW verkaufen und den Erlös ins Haus stecken

    2. ETW behalten und vermieten. Falls die nicht hoch beliehen ist, kann man eventuell hier noch einen zweiten Kredit fürs Haus aufnehmen. Das macht aber nur Sinn, falls das Haus alleine keinen guten Beleihungsauslauf erreicht.


    Bei Vermietung gehen die Einnahmen aus der Vermietung abzüglich Kosten und Rate mit in die Haushaltsrechnung ein. Alles im Detail nachrechnen ist mir gerade auch zu blöd, da der Text nicht strukturiert ist

    SEPA Instant ist doch ohnehin vorgeschrieben? Abgesehen davon halte ich Echtzeitüberweisungen für relativ unwichtig. In 99,999% der Fälle reicht es auch, wenn das Geld am nächsten Tag ankommt. Mir fällt als sinnvolle Anwendung eigentlich nur der Autokauf von Privat ein.

    Grundsätzlich kenne ich aus anderen Foren eher das Problem, dass der Betreiber eine Mindestanschlussleistung verlangt, die für moderne Häuser (egal ob EH55 oder EH40) deutlich überdimensioniert ist.


    Das von dir beschriebene ist mir nicht ganz klar. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Wärmenetzen:

    - warme Wärmenetze, bei denen man im Haus nur noch den Wärmetauscher hat. Problematisch ist hier, dass der Vorlauf sich nach den schlechtesten Häusern im Netz zu richten hat und damit für die allermeisten viel zu hoch = ineffizient ist

    - kalte Wärmenetze, bei denen lauwarmes Wasser im Netz ist und die einzelnen Gebäude mit einer eigenen Wärmepumpe die passende Temperatur erreichen


    Bei ersteren könnte es für sanierte Gebäude reichen, sich an den Rücklauf anzuschließen. Eine Fußbodenheizung wird heute auf maximal 35 Grad VLT ausgelegt. Wenn der Heizungsbauer nicht nur Dienst nach Vorschrift macht, geht auch mit geringem Aufwand ein paar Grad weniger. Problem dürfte hier aber das Warmwasser sein, da du deutlich höhere Temperaturen brauchst.



    PS: dass PV-Strom im Winter nicht reicht, dürfte eigentlich vor der Arbeit schon klar gewesen sein. Und Netzstrom ist so eine Sache...gehen wir mal von 30c/kWh aus und einer JAZ=4, abzüglich Verluste von 25% (gefunden habe ich im Netz 10-35%, dörfliche Umgebung mit EFH ist sicherlich am oberen Ende). Dann kommt man auf Arbeitskosten von 10c/kWh Wärme, plus die ganzen Netzbetriebskosten. Ist jetzt nicht billig, aber noch halbwegs im Rahmen. Kürzlich ging ja eine Studie durch die Nachrichten, die was von 17-20c/kWh bei Fernwärme geschrieben hat

    Ich nutze nur das Handy, habe aber trotzdem eine Excel mit den Kaufkursen. Eigentlich müsste ich auch noch für jede Kauftranche (= monatliche Sparrate plus wiederangelegte Ausschüttungen) die Vorabpauschale berechnen, das habe ich bisher nicht gemacht, muss ich noch nachholen…

    Aber wie viele machen das mit der Excel-Tabelle? Selbst hier im Forum höchstens die Hälfte und vom Rest der Bevölkerung vermutlich niemand. Das Schöne an Sparplänen ist ja, dass man die einmal einrichtet und dann laufen lässt.


    Und ja, 3x10 oder ähnliches ist eine gute Idee. Das mit dem Depotübertrag halte ich aber hier für die zweitbeste Lösung. Ich persönlich würde mehrere Depots bei verschiedenen Brokern nehmen. Ein bisschen Redundanz hier schadet schließlich auch nicht und sei es nur für den Fall, dass irgendwann mal die Zugangsdaten abhanden kommen.

    Es gibt eine Menge Threads zu Problemen mit Depotüberträgen von Bank zu Bank. Ich kenne keinen, bei dem das innerhalb einer Bank Probleme gegeben hätte.

    Was natürlich voraussetzt, dass die Bank mehrere Depots pro Kunde anbietet. Beim Neobroker bin ich in dieser Hinsicht skeptisch.


    Und Nachrechnen setzt voraus, dass man die ganzen Abrechnungen mit den Einstandskursen aufbewahrt hat. Wer macht das schon, wenn das Depot nur im Handy genutzt wird?