Beiträge von LebenimSueden

    50 000€ für eine Wärmepumpe ist sicherlich ein Abwehrangebot. Etwa die Hälfte wäre fair, aber aufgrund großer Nachfrage und Lieferproblemen ist die Zeit für eine Wärmepumpe gerade einfach ungünstig. Ob sich die Situation bessert, wenn man durch die Hintertür einen Wärmepumpen-Zwang einführt, wage ich zu bezweifeln.

    Wobei bei neueren Häusern normalerweise weder Zwangsversteigerungen noch die großen Nachlässe zu erwarten sind. Ein 10 Jahre altes Haus nimmt sich energetisch nicht mehr viel mit heutigen Neubauten, auch sonst ist der Standard modern.


    Ich persönlich würde auch Lage nicht überbewerten. Aufpreis und Vorteile sind in sogenannten "guten Lagen" häufig nicht in einem gesunden Verhältnis

    - lange Zinsbindung vereinbaren

    Lohnt sich aktuell nur noch, wenn du kaum Aufpreis zahlst


    - Sondertilgungen vereinbaren

    Lohnt sich nur, wenn du tatsächlich auch welche machst



    - Monatliche Rate nicht über 30% des Monatsnetto

    Wird aktuell extrem schwer. Die Zinsen sind stark gestiegen aber die Preise nur wenig gefallen, gerade bei neueren Häusern. Richtet euch lieber bei deutlich mehr ein

    Oft scheitert es

    am bürger, der die paar Euro mehr nicht ausgeben möchte, um sein Haus direkt per Glasfaser anzuschließen.

    Ich kann das schon ein bisschen nachvollziehen. Wir haben das ja gerade hinter uns. Von solchen Bedingungen kann ich nur träumen:

    Bei uns kostet Glasfaser 100/40 MBit 24,95 € im Monat mit Glasfaserkabel als Einzelleitung bis zum Netzanschluss im Haus, incl. Kostenfrei gestellter Fritzbox 7490/7590 bei 0,- kosten für die Schaffung des Anschlusses incl. Erdrakete etc. und monatlicher Kündigungsfrist.

    Bei uns nimmt die BLS 2500€ für den Hausanschluss (wohlgemerkt: Leerrohr und Mehrsparteneinführung gab es schon), der Router kostet 100€, Versand und Installation nochmal 80€, Einrichtungsentgeld 50€. Dafür bekommt man dann den 100/20 Megabit Anschluss für schlappe 35 bzw. 45€ pro Monat. Hätte ich 32MBit DSL über "Kabelglasfaser" für 20€, hätte ich das Geld nicht investiert ;)

    Keine Angst, ich weiß, wie viel bei Schlecker schieflief. Mein Vater ist bei der Konzernbetriebsprüfung und hatte damals gerade in dem Laden zu tun. Der Unterschied ist, dass es bei Drogeriemärkten kein plötzliches systemisches Risiko gibt. Internethandel knapst da zwar sicher mittlerweile einiges ab, aber das ist ein schleichender Prozess. Und beim Zusammenbruch der Filialhändler würde eben der Onlinehändler die Lücken füllen. Minus 20% auf "sichere" Staatsanleihen sind da eine ganz andere Sache. Das soll jetzt keine Bankenkrise herbeireden, aber ich finde es auch falsch so zu tun, als ob alles in Butter wäre und Zusammenbrüche rein auf Missmanagement zurückzuführen sind. Die schlecht geführten Firmen erwischt es natürlich als erste.

    Der Unterschied sind die langfristigen Risiken. Der Drogeriemarkt mag sich verschätzt haben und in jeder Filiale steht jetzt ein Jahresvorrat Shampoo statt dem geplanten Wochenvorrat. Das bindet etwas Liquidität, trifft aber nicht den Sektor als solchen, denn dazu müsste der Konkurrent den gleichen Fehler machen.

    Bei den Banken haben wir mit den Zinsen ein systemisches Risiko. Da stehen massenhaft Kredite zu Niedrigstzinsen in den Bilanzen, die sind natürlich jetzt nur noch mit entsprechenden Abschlägen zu verkaufen. Gleichzeitig wollen die Guthabenkunden jetzt auch mal was von den steigenden Zinsen abhaben. Höhere Guthabenzinsen bedeuten Verluste, weiterhin niedrige Guthabenzinsen bedeuten, dass Kunden ihr Geld woanders anlegen. Das Problem betrifft Banken im Ganzen, manche mehr, manche weniger.

    Als Erstes trifft es natürlich die Banken mit schlechtem Risikomanagement (SVB) und diejenigen mit ziemlich angeknackstem Ruf. Das Grundproblem ist aber bei allen vorhanden, denn viele Schuldner haben die letzten Jahre genutzt, um sich langfristig zu finanzieren. Wir reden hier von 15, 20, 30 Jahren bis diese Kredite durch sind. Teilweise wurden auch hunderjährige Anleihen emittiert

    Das ist überhaupt nicht komisch, da es ja keine Bankenkrise gibt. Wieso also "erste Bank"? Theoretisch hätten die Medien auch damals bei der Schlecker-Insolvenz eine Fundamentalkrise im Drogeriemarkt beschwören können und somit auch den Ruin von Rossmann und Budni & Co.

    Da vergleichst du jetzt aber nicht nur Äpfel mit Birnen.

    Zum einen das Geschäftsmodell. Der Drogeriemarkt kauft beim Hersteller bzw. im Großhandel ein und verkauft das weiter. Er transformiert große Bestellungen (20 Tonnen Shampoo) in kleine Einkäufe (2 Flaschen Shampoo). Eine Bank dagegen nimmt kurzfristige Kundengelder (z.B. Tagesgeld, Festgeld für 1 Jahr) und vergibt dafür langfristige Kredite (z.B. Auto für 5 Jahre, Haus für 10 Jahre). Sie transformiert also Fristen. Wenn jetzt Kunden anfangen, ihre Gelder von der Bank abzuziehen, hat sie ein Problem.

    Zum anderen das Risiko. Wenn ich heute im Drogeriemarkt 2 Flaschen Shampoo kaufe und morgen ist der Pleite, habe ich das Shampoo trotzdem noch. Wenn ich mir heute bei der Bank einen Kredit hole, kann mir die Pleite auch relativ egal sein, die Bank will ja Geld von mir. Wenn ich aber heute Geld bei einer Bank einzahle und morgen ist sie Pleite, habe ich erst einmal ein Problem. Dafür gibt es überall Sicherungsfonds, aber die sind halt auf normalsterbliche Privatpersonen ausgerichtet und entsprechend begrenzt.

    Die CS hat sich natürlich selbst schon ziemlich angezählt. Skandale und ausgefallene Dividenden gab es die letzten Jahre genug. Und wenn dann kurz nach einer Bankenpleite ein Großaktionär sagt, dass er "absolutely not" mehr Aktien kaufen will und dafür viele Gründe hat ... mir ist schon klar, warum die CS als erste zusammengebrochen ist.

    Beim Arero lässt sich das in 2 Minuten selbst herausfinden. Der Arero ist folgendermaßen aufgebaut:


    Im Rahmen des Strategiekonzepts4 werden

    https://www.arero.de/wissenschaftlich/#c490


    Im Anleihenteil sind also nur Staatsanleihen enthalten

    Man stelle sich einmal vor eine der Firmen Apple, Amazon (aws), Microsoft oder Alphabet würde mal eben von heute auf Morgen den Betrieb einstellen. :/

    Ja, wäre nicht gut. Ein Grund mehr, nicht einfach alle Systeme "in die Cloud" und damit aus der Hand zu geben.

    Wobei Banken eben ein ganz anderes Geschäftskonzept haben. Die ganzen Cloudservices können ihre schwere Ersetzbarkeit im Zweifelsfall in höhere Preise ummünzen. Eine einzelne Bank kann das nicht, eher im Gegenteil. Bankdienstleistungen sind deutlich einfacher substituierbar

    Ja natürlich wäre bei einer Pleite oder deren ernsthafter Erwartung viel weniger rausgekommen. Das ist das Risiko, das man als Aktionär hat, deshalb wird diversifiziert. Aber um Aktionärsschutz ging es ja gar nicht.

    Wenn die Pleite eines einzelnen Unternehmens dann die Gefahr erzeugt, dass die restliche Wirtschaft mit in den Abgrund gerissen wird, dann ist die richtige Antwort das rechtzeitig aufzutrennen, sodass auch mal eine Tochtergesellschaft pleitegehen kann. Alternativ die Verstaatlichung, denn am Ende zahlt die Zeche eh der Steuerzahler. Too big to fail darf es nicht geben. Stattdessen hat man jetzt genau das Gegenteil gemacht und das UBS-CS-Konglomerat ist jetzt noch größer. Dazu passt natürlich auch, dass jetzt über Garantien die zukünftigen Verluste sozialisiert werden, während die Gewinne an die UBS privatisiert wurden.

    Das hat nichts mit Verwechslung zu tun. Deine Aussage war, dass sich "nachhaltige Unternehmen" günstiger am Kapitalmarkt finanzieren können und es ist auch das erklärte Ziel von nachhaltigen Investments. Das kann entweder über Fremdkapital (Anleihen mit niedrigem Zins) oder Eigenkapital (Aktien mit hoher Bewertung) passieren. Beides ist für dich als Investor schlecht. Es ist nicht möglich, dieses Ziel langfristig mit einer höheren Rendite für nachhaltige Investments zu verbinden.

    Der DAX geht auch schon wieder Richtung 15000 hoch

    Ich wunder mich da schon etwas über den ganzen Jubel. Da wird in der sonst so korrekten Schweiz mal schnell das Eigentumsrecht der Aktionäre ausgesetzt und die CS zum halben Preis an den größten Konkurrenten verschenkt. Und das Kartellrecht gleich mit, denn in normalen Zeiten gäbe es das nicht, dass die beiden größten einfach so fusionieren. Die Groß-UBS dürfte dann auch bei den nächsten Schwierigkeiten definitiv wieder too big to fail sein...

    Bei allem, was man im Internet zu Baukosten findet, würde ich unbedingt auf das Bezugsdatum schauen. Die letzten Jahre waren die Materialpreise extrem volatil.


    Was mir hier noch fehlt, ist die Einordnung im Gesamtvermögen. Im Ausgangspost steht nur "meine Familie", das sind wie viele Personen und in welchem Alter? Mit meinen Geschwistern würde ich nicht zusammen eine Wohnung vermieten wollen.

    Die Aktien zu verkaufen, dürfte schwierig werden. Ich würde die einfach liegen lassen und schauen, ob sich in einigen Jahren die Situation nicht wieder etwas beruhigt und Gazprom normal handelbar ist.

    Physisches Gold hat so seine eigenen Probleme. Lagerung im Bankschließfach kostet Geld und ist für die wirklich kritischen Fälle (also genau die Fälle, derentwegen man überhaupt physisches statt verbrieftes Gold nimmt) problematisch. Spontane Bankschließung, staatlicher Zugriff, etc.

    Zu Hause lagern ist vom Zugriff her besser, aber auch für Leute, die das mitbekommen haben ;)