Der Unterschied sind die langfristigen Risiken. Der Drogeriemarkt mag sich verschätzt haben und in jeder Filiale steht jetzt ein Jahresvorrat Shampoo statt dem geplanten Wochenvorrat. Das bindet etwas Liquidität, trifft aber nicht den Sektor als solchen, denn dazu müsste der Konkurrent den gleichen Fehler machen.
Bei den Banken haben wir mit den Zinsen ein systemisches Risiko. Da stehen massenhaft Kredite zu Niedrigstzinsen in den Bilanzen, die sind natürlich jetzt nur noch mit entsprechenden Abschlägen zu verkaufen. Gleichzeitig wollen die Guthabenkunden jetzt auch mal was von den steigenden Zinsen abhaben. Höhere Guthabenzinsen bedeuten Verluste, weiterhin niedrige Guthabenzinsen bedeuten, dass Kunden ihr Geld woanders anlegen. Das Problem betrifft Banken im Ganzen, manche mehr, manche weniger.
Als Erstes trifft es natürlich die Banken mit schlechtem Risikomanagement (SVB) und diejenigen mit ziemlich angeknackstem Ruf. Das Grundproblem ist aber bei allen vorhanden, denn viele Schuldner haben die letzten Jahre genutzt, um sich langfristig zu finanzieren. Wir reden hier von 15, 20, 30 Jahren bis diese Kredite durch sind. Teilweise wurden auch hunderjährige Anleihen emittiert