Beiträge von LebenimSueden

    Ich glaube, das Problem liegt hier weniger darin, dass Frührenter nicht nebenher arbeiten, sondern in der Grenze. 40 000€ sind schon eine Hausnummer, wenn man nur in Teilzeit arbeitet und es geht ja keiner in Frührente um 100% zu arbeiten. Nehmen wir an, dass der qualifizierte Frührentner nur noch 2 Tage die Woche arbeiten will, entspräche das einem Vollzeitjob mit 100 000€ und damit weit überdurchschnittlich.

    mach es doch so (wird auch immer wieder mal empfohlen):

    Monat 1 50 % = 15 k

    Monat 2 50 % = 7,5 k

    Monat 3 50 % = 3, 8 k

    Etc.

    Kann man machen, aber auf dem Spektrum der Möglichkeiten ist das einer der nicht so schlauen Varianten. Letztendlich geht es beim Einstieg auf Raten darum, das Investment zu strecken, damit man bei einem Crash nicht gleich die vollen Verluste mitnimmt. Entsprechend ist wichtig, dass man zum einen den Einstieg lang genug streckt und zum anderen das auch ausreichend aufteilt. Die Variante jeweils die Hälfte zu investieren führt dazu, dass man sofort mit der Hälfte und nach 3-4 Monaten fast vollständig investiert ist. Entsprechend ist weder die zeitliche Streckung gegeben, noch der echte Teileinstieg.


    Letztendlich muss man sich aber bei jedem Einstieg auf Raten bewusst sein, dass man trotzdem das volle Risiko irgendwann auf sich nehmen muss, nur eben später. Insofern ist ein sofortiger Einstieg fast immer die sinnvollere Variante. Die prominente Ausnahme hier ist, wenn man zeitnah aus dem Depot wieder entnehmen will. Hier ist ein Einstieg auf Raten sinnvoll, da er die mögliche Entnahmerate optimiert. Dann reden wir aber nicht mehr von 3 oder 6 Monaten, sondern eher von 2 bis 5 Jahren und tendenziell nicht mit einem stur linearen Einstieg, sondern mit einem einseitigen Glidepath.

    Das sehe ich aber bei 30k alles nicht

    Nicht verrückt machen. Welchem Eigentümer consors in 30 Jahren gehört und wie dann die Gebührenstrukturen sein werden, kann heute noch keiner seriös abschätzen. Insofern würde ich vor allem auf die aktuelle Situation schauen. Im Zweifelsfall kann vor dem Verkauf immer noch ein Depotübertrag erfolgen. Steuerliche Nachteile durch den Übertrag gibt es keine, in der Praxis können natürlich Pannen vorkommen, insbesondere wenn die irgendwelche steuerlichen Sonderfälle betreffen sollten (ich bin mir sicher, es wird auch weiterhin alle paar Jahre die Besteuerung von Aktien und ETF geändert, mit entsprechenden Sonderregeln für Altbestände)

    Muster gibt es sicherlich, das Problem besteht aber darin, dass die sich ständig ändern, weil Arbitrage auf bestimmte Muster dazu führt, dass die verschwinden. Das ist nicht die Sorte Muster, die du mit einem kleinen Robo ausnutzen kannst, sondern eher was für die Hedgefonds. Und ich will jetzt nicht den ganzen Taleb rezitieren, aber seltene Ereignisse sind in Datenreihen von mehreren Jahrzehnten höchstwahrscheinlich nicht in der richtigen Häufigkeit enthalten und dazu wissen wir noch nicht einmal die passende Häufigkeitsverteilung...

    MSCI hat eine etwas engere Definition von Large- und Midcaps als FTSE, dadurch ist der MSCI ACWI etwas kleiner gefasst als der FTSE All-World. In der Praxis relevant dürfte das kaum sein, die zusätzlichen Unternehmen haben alle sehr kleine Gewichte und wirken sich entsprechend nur auf Nachkommastellen aus.


    Es gibt grundsätzlich drei sinnige Strategien:

    - nur Industrieländer -> MSCI World oder FTSE Developed

    - Industrie- und Schwellenländer in einem Fonds -> MSCI ACWI oder FTSE All-World

    - Industrie und Schwellenländer frei kombiniert: MSCI World + EM oder FTSE Developed + EM


    Für welche Strategie man sich entscheidet, ist vor allem Geschmackssache. Es gibt keine Strategie, die im Voraus klar überlegen wäre.

    Ich würde einem offensichtlichen Anfänger in Sachen Geldanlagen auf jedem Fall nicht einfach so empfehlen sein Geld einem Robo anzuvertrauen!

    Und da wird ein Schuh draus. Rebalancing-Skripte (denn ein "Robo-Advisor" ist ebenso sehr ein Roboter oder ein Berater wie ein Zitronenfalter Zitronen faltet) werden gezielt an Anfänger vermarktet. Denen wird die Katze im Sack verkauft.


    Auffällig finde ich hier auch die praktisch nicht vorhandenen Unterschiede zwischen "spekulativ" und "risikobewusst". Wie ein spekulatives Profil auf 50% Geldmarkt kommt und dann noch Rendite erwirtschaften kann, weiß auch nur der Anbieter. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass von den Aktien auch noch knapp die Hälfte in Europa angelegt wird, was die letzten Jahre zwar nicht wirklich schlecht, aber im Vergleich zu den USA eher mäßig lief.

    Wobei hier ja die optimierte Sondertilgung im Vordergrund steht. Insofern kann ich das nachvollziehen, auch wenn ich persönlich gar nicht in den Kredit investieren würde. Die 100k Restschuld in 2031 wird kein Problem darstellen und dann bietet sich eher an ins nächste Investment nach vorne zu schauen. Ist aber natürlich eine persönliche Abwägung. Klar ist nur, dass die Sondertilgung bei einer vermieteten Wohnung die schlechteste Lösung ist. Den Zins für den Kredit kannst du von der Steuer absetzen und fürs Festgeld bekommst du viel mehr Zins.

    Ein Freund von mir ist BR bei einem mittelständischen Maschinenbauer. Wenn im Unternehmen Überstunden notwendig werden, ist kaum ein älterer Mitarbeiter bereit dazu. Überstunden machen da nur die jungen Kollegen.

    Und ich dachte immer, die Jugend wäre faul und arbeitsscheu. Schon seit den alten Griechen


    Wenn die Leute keine Überstunden machen wollen, stimmt wohl die Kompensation dafür nicht. Oder die letzten Jahrzehnte wurde so gut nach Tarif bezahlt, dass die Ü50er es nicht mehr nötig haben jetzt Überstunden zu schieben ;)

    Wichtig ist an der Stelle auch nicht nur das aktuelle Vermögen zu berücksichtigen, sondern eben auch zukünftiges Vermögen in Form von Humankapital. Kurz nach dem Studium mögen einem 10 000 € wie ein riesiger Haufen Geld vorkommen. Aber sowohl im Verhältnis zu zukünftigen Depotwerten (deshalb meine Rechnung in Sparraten) als auch zukünftigem Gesamtvermögen sind die 10k dann doch nicht so besonders viel.

    Aber jetzt vergleichen wir Äpfel mit Birnen. Das Gegenstück zum MSCI World ist kein Gov Bonds 7-10, sondern der Aggregate Bonds o.ä. mit gemischter Laufzeit, der auch die Duration nicht konstant hält. Das Problem ist hier nicht die Frage, ob aktiv oder passiv, sondern das begrenzte Laufzeitspektrum. Das müsste man den aktiven Fonds dann fairerweise auch auferlegen.

    Es ist langfristig übrigens auch relativ egal, ob man Kursverluste erleidet oder niedrig verzinste Anleihen bis zur Fälligkeit hält. Die Kursverluste bzw. -gewinne entstehen ja gerade als Ausgleich für die unterschiedlich hohen Coupons.

    Warum ist das keine Baustelle? Der TE möchte Steuern optimieren und dann muss sich jede Strategie auch daran messen lassen, ob sie in der Lage ist Steuern gut zu optimieren und welchen Aufwand sie dafür hat. Da ist das Rollen letztendlich deutlich zielgenauer und bei einem halbwegs einfachen Depot kein großer Aufwand. Dagegen sind Ausschütter eine Strategie, die das Ziel nicht gut trifft und an jeder Menge Kleinigkeiten hakelt.

    Offensichtlich kommt - trotz der bisherigen Aufklärungsarbeit hier im Thread - weiterhin die falsche Annahme hinzu, dass ein Ausschütter keinen Zinseszinseffekt haben würde.

    Wobei man an der Stelle auch berücksichtigen sollte, dass die Wiederanlage der Ausschüttungen auch Arbeit macht. Manche Broker haben automatische Wiederanlage, in der Regel aber erst ab einem bestimmten Betrag. Da kommt es leicht vor, dass dann die 25 € auf dem Verrechnungskonto versauern. Ist jetzt nicht die Welt, aber wenn man schon optimiert, dann richtig ;)

    Das Problem bei den Renten-ETF ist, dass man als Anleger nicht bis zur Fälligkeit der einzelnen Anleihen warten kann. Die werden innerhalb des ETF laufend ersetzt. Die objektive Steuerung eines ETF passt m.E. nicht gut bei Anleihen. Hier schneiden aktive Fonds regelmäßig besser ab, weil sie offensichtliche Bewegungen der Zukunft berücksichtigen können.

    Das Problem ist weniger der passive Ansatz, denn die Frage lässt sich auf die gleiche Weise beantworten wie bei Aktien. Erwartbare Entwicklungen sind in den Preisen grundsätzlich eingepreist, man sieht das sehr schön an den Zinsverläufen des vergangenen Jahres. Die Anleihen haben die Leitzinsen vorweggenommen.

    Das Problem ist, dass die Situation einfach ungünstig war. Bei Zinsen nahe null gibt es nur eine mögliche Richtung. Und Langläufer verhalten sich dann eben sehr sensibel. Was die Zukunft bringt ... mittlerweile sind zumindest die Leitzinsen der FED auf einem Niveau, das langfristig sicherlich realistisch ist, eventuell geht es auch langfristig wieder ein bisschen runter. Europa hängt da ein halbes Jahr hinterher.

    Und zu dem Thema, dass niemand einen langjährig aufgebauten Bestand verkaufen würde kann ich nur sagen, das ich es im Bekanntenkreis erlebt habe. Klar, das ist nicht die Regel. Und trotzdem kann ein Verkauf in Betracht kommen, wenn ein geliebter Mensch in eine Kriesensituation gerät. (Beispiel: Finanzierung eines Pflegeheimplatzes oder schwerer Unfall mit nachfolgender Behinderung)

    Aber auch dann wirst du nicht das gesamte Depot auf einmal liquidieren sondern vielleicht statt der geplanten 1000€ im Monat eben 2000€ entnehmen.

    Der Einmalverkauf bietet sich - ebenso wie die Einmalanlage - für theoretische Vergleiche an weil er schön zu rechnen ist. In der Praxis hat der aber nur geringe Relevanz. Und schon alleine aufgrund der Volatilität sollte jeder vernünftige Anleger darauf schauen, dass er nicht zu einem Totalverkauf zu einem bestimmten Zeitpunkt gezwungen ist.

    2. In Zukunft ist eher damit zu rechnen, dass sich Geschäftsmodelle mit fossilen Fokus (Öl, Kohle Gas) weniger lohnen werden. Gründe z. B. steigender CO2-Preis, Akzeptanz in der Gesellschaft, Politische Vorgaben, Energiewende usw.

    Das mag sein, aber woher weißt du, dass das nicht bereits eingepreist ist? Die Erkenntnis ist ja schließlich nicht unbedingt bahnbrechend.

    Und wenn ich mir die deutsche Energiewende in Kombination mit der Elektrifizierung von Wärme, Verkehr und Industrie anschaue, dann lässt sich die nächsten Jahrzehnte noch richtig viel Geld mit Gaskraftwerken verdienen