Beispielsweise findet sich dort die Kategorie "Freiklettern", zusätzlich zu Sportklettern und Alpinklettern. Freiklettern bezeichnet das Klettern mit Sicherung, aber ohne weitere Hilfsmittel wie Trittleitern. Freiklettern ist also eigentlich der Oberbegriff der anderen Kategorien. Nicht zu verwechseln ist das mit dem "Free Solo" (bekannt durch Alex Honold) bei dem ungesichert geklettert wird.
Weiterhin stört mich die Frage nach dem Schwierigkeitsgrad. Abgesehen davon, dass der Schwierigkeitsgrad grundsätzlich wenig über die Gefahr aussagt, wird es in höheren Schwierigkeitsgraden sogar eher sicherer, da man nicht mehr ins gestufte Gelände fällt, sondern aus dem Überhang ins Seil. Im Sportklettern sind dann auch fast alle Unfälle Sicherungsfehler.
Die Kategorie "Alpinklettern/Felsklettern" fand ich viel zu breit gefasst. Es besteht ein himmelweiter Unterschied zwischen einer echten Alpinroute in den Dolomiten (weite Abstände, keine Bohrhaken) und einer Plaisirroute am Furkapass (mit Bohrhaken, gut abgesichert, eher Sportklettern in alpiner Umgebung als Alpinklettern). Ähnliches gilt für die Kategorie "Gletscherbegehungen/-touren", die sind nach oben hinaus (alpine Nordwände mit 50-60°) wiederum gar nicht zum Eisklettern abgegrenzt, das eine eigene Kategorie ist. Lustigerweise hat nach Skitouren gar keiner gefragt, obwohl das Lawinenrisiko dort erheblich sein kann.
Bei der Ausrüstung ist die Unterscheidung Brustgurt, Hüftgurt, Sitzgurt doch etwas antiquiert. Brustgurt und Sitzgurt verwendet schon seit 20 Jahren fast niemand mehr
Schwierig finde ich auch, dass hier alles in ein Schema gepresst wird. Auf Hochtouren ist es üblich und meistens zwingend, dass leichtere Abschnitte ungesichert begangen. Andernfalls dauert eine Tour zu lange und wird dadurch gefährlich (Nachmittagsgewitter, Übernachtung auf dem Berg). Bouldern ist in der Regel nicht lebensgefährlich, Highball-Boulder gehen aber auch gerne in den Bereich 10-15m und sind es. Danach wird aber gar nicht mehr gefragt
Am besten fand ich aber folgende Frage:
"Welche Berg- und Klettertouren haben Sie bereits durchgeführt bzw. beabsichtigen Sie durchzuführen?"
Das mag Sinn machen, wenn jemand irgendwann auf den Mount Everest will. Für den regelmäßigen Hobbybergsteiger mit 30 Gipfeln im Jahr ist das nicht in einer Zeile beantwortbar und für die Zukunft erst recht nicht