Der Staat ist dann stark wenn er sich zurückhält und nur dort eingreift wo natürliche Monopole entstehen (alles was mit Netzen zu tun hat) und dort wo ohne Regulierung ungleiche Machtverhältnisse ausgenutzt werden (Arbeitsrecht, Verbraucherschutz, etc). Eingriffe müssen aber auf ein Minimum reduziert werden da jeder Eingriff gleichzeitig auch absichtlich und unabsichtlich Möglichkeiten vernichtet.
Vermögensaufbau der Bürger ist keine Aufgabe des Staates. Nicht nur unter den oben genannten Aspekten sondern insbesondere auch unter dem Aspekt dass Vermögensaufbau höchst individuell ist. Der eine kauft sich eine immobilie, der andere Aktien, Gold oder Bitcoin und wieder andere besparen eine Kapitallebensversicherung. Mit dem Versuch über Riester und co Vermögensaufbau zu fördern hat der Staat allen das Versicherungsmodell übergestülpt, ungeachtet der Frage ob es zu den Umständen (sowohl persönlich als auch am Kapitalmarkt) passt. Die Folgen sind bekannt: es wurden massiv Fördergelder in ein System gepumpt die auf der anderen Seite wieder als neue Dienstwagen für Versicherungsvertreter heraussickern. Die Rendite auf die Gesamtbeiträge (d.h. Einzahlung und Förderung) ist erbärmlich.
Wenn der Staat etwas tun sollte, dann sind es die üblichen Verdächtigen. Bürokratie abbauen, Belastung durch Steuern und Sozialabgaben senken, harte Einkommensgrenzen weicher machen. Als klassische Mittelschichtfamilie stellen wir immer wieder fest dass wir für die Förderungen zu viel verdienen, gleichzeitig aber nicht so reich sind dass wir das Geld nicht gut gebrauchen könnten.