Beiträge von LebenimSueden

    ist es gerade jetzt sehr sinnvoll den Strom von Stromversorgern zu beziehen, die den Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien produzieren und keinerlei andere Kraftwerke betreiben. Also weder Gasturbinen, noch Atomkraft oder Braunkohle. Denn eine Investition in ausschließlich diese Energien wirkt senkend auf den Strompreis.

    Das ist nicht der Fall. An der Börse gilt immer der höchstbezahlte Preis (Merit Order). Richtig ist, dass Anbieter mit eigenem Kraftwerkspark von den Preissteigerungen deutlich weniger betroffen sind, denn die Produktionspreise haben sich - abgesehen vom Gas das aktuell mal wieder fällt - bei weitem nicht so stark erhöht. Und dann bist du noch der Nebelkerze der Grünen aufgesessen. Sogenannte "erneuerbare Energien" wie Wind und Sonne haben zwar Grenzkosten von Null, d.h. jede produzierte Kilowattstunde kostet nichts (wobei das für Wind aufgrund von mechanischem Verschleiß nur bedingt gilt), sehr wohl aber Produktionskosten. Schließlich muss ein Windrad erst teuer aufgestellt werden. Da diese Energieformen nur sehr unregelmäßig zur Verfügung stehen, gibt es zwei Probleme: an sonnigen, windigen oder sonnigen und windigen Tagen sind die Preise an der Strombörse im Keller. Es wird ja viel produziert und das Steinkohlekraftwerk kann man nicht auf Stundenbasis runterregeln.Und zweitens, eben wegen der (Un-)Regelbarkeit muss zusätzlich noch Kapazität vorgehalten werden und zwar bevorzugt in Gaskraftwerken da diese am schnellsten hoch und runterfahren können. Was das für den Strompreis bedeutet, kann sich ja jeder selbst ausrechnen.

    Ein Tabu ist es sicherlich nicht. Viele Autoren rechnen tatsächlich mit "real return" also Rendite nach Abzug der Inflation. Da gibt es dann natürlich Phasen in denen die Börse kein Spaß ist, davor und danach sind aber normalerweise gute Zeiten.


    Nach Google-Suche fand ich zwar Tabellen, mit Inflationsraten mehrerer Jahrzehnte - aber leider keine Kurven, die Währungsverluste in gleicher Weise darstellen wie wir es von den Aktienkursen kennen.

    Da sollte sich mit Excel und etwas Fleißarbeit einiges machen lassen. Oder man bemüht Google mit dem Zauberwort von oben und landet z.B. bei diesem Chart für den S&P500


    (Quelle: http://www.simplestockinvestin…al-real-total-returns.htm)

    Ab Januar können die Preise auch in der Grundversorgung generell um bis zu 60% steigen! Kommunale Energieversorger erwarten Strompreis-Anstieg von 60 Prozent im kommenden Jahr | Presseportal

    Ich sehe hier keinen Grund Panik zu verbreiten. Bezugspunkt für derartige Zahlen sind die Altverträge unter 30c, nicht die aktualisierte Grundversorgung zu 40c. Ist dann immer noch "bis zu" aber halt in der Endwirkung was vollkommen anderes


    Noch ein Nachtrag. Wenn die kommunalen Versorger Recht behalten und die Preise im nächsten Jahr um 60% steigen, dann wären Sie mit ca. 60,00 Cent pro kWh dabei. Wer allein lebt kann dieses Risiko eventuell eingehen, aber wer Familie zu versorgen hat, der wird sich absichern.

    Gerade mit Familie würde ich nach Möglichkeit mit dem Geld sparsam umgehen und das nicht für vermeintliche Sicherheiten zu hohem Preis rauswerfen. Wenn es ganz hart kommt, werden Bestandsverträge ohnehin außer Kraft gesetzt, siehe EnSiG

    Immobilien zu planen finde ich ohnehin recht schwer, es sind einfach zu viele Variablen drin. Zins ist da nur die offensichtliche, aber alleine durch den zukünftigen Wohnort und Familiengröße geben sich auch unglaublich große Unterschiede. Zukünftiges Haushaltseinkommen lässt sich auch schwer planen und Marktbedingungen erst recht nicht. Was vor 2 Jahren weggegangen ist wie nichts, liegt jetzt in den Portalen wie ein Stein.

    Ich möchte hier keine Illusionen nehmen, aber mit der Sparrate wird es in 10-15 Jahren vermutlich bestenfalls zu den Kaufnebenkosten reichen. Wenn du das Thema Immobilie angehen willst, dann solltest du auch entsprechend sparen.Die alte Regel von 20% Eigenkapital ist mit steigenden Zinsen wieder aktuell geworden.

    Serviervorschlag

    Ist halt eine Wette. Wenn zum 1.1.23 SW Flensburg regulär auf 80 c/kWh und Grundversorgung auf 70 c/kWh stehen, wärst du froh um die 60 c/kWh gewesen.

    Aber jetzt mal ehrlich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? Was müsste dazu passieren? Und was würde passieren wenn die Grundversorgung auf solche Preise geht?

    Für einen Großteil der Stromproduktion haben sich die Kosten gar nicht so weit erhöht. Es ist vor allem das Gas was jetzt teuer ist und der Spotmarkt. Als Versorger mit eigenen Kraftwerken bzw. Kraftwerksbeteiligungen (und das sind praktisch alle Grundversorger) kann man dem relativ entspantn entgegen sehen. Die ganzen Reseller von den Portalen schauen in die Röhre denn deren Laufzeitarbitrage (ich verkaufe einen langen Vertrag für X und kaufe günstiger am Spotmarkt ein) funktioniert schon seit einem Jahr nicht mehr

    Jetzt mal ganz ehrlich...60c/kWh und ihr wollt euch auch noch für ein Jahr binden? Solche Kunden hätte ich als Versorger auch gerne.

    Ich habe gerade nachgeschaut, die Grundversorgung der SW Flensburg liegt mit den Tarifen ab 1.10. bei 29,79c also der Hälfte. Woanders sind Grundversorger bei ~40c, da ist immer noch eine 50% Erhöhung drin bevor man mit dem Vertrag gleich zieht. Das Risiko würde ich eingehen. Vor lauter vermeintlicher Sicherheit seid ihr bereit einen wahnsinnigen Aufschlag zu zahlen.

    Monatlich habe ich etwa 2.000 Euro übrig, die ich also frei anlegen könnte.

    Die 2000€ sind ehrlich gerechnet? Also nicht nur nach Miete und Lebensmittel sondern auch nach Kino, Urlaub, etc sowie einer Rücklage fürs nächste Auto?

    Bei so viel echtem Überschuss würde ich den Notgroschen eher klein halten und wenn es ganz hart kommt zuerst den Sparplan reduzieren und dann das Depot angehen. Ich sehe dann auch wenig Sinn darin 60% in Niedrigzinsanlagen zu stecken. Bei der Sparrate fällst du auf jeden Fall weich

    Theoretisch. Aber nicht mit Fernwärme und Fußbodenheizung und in einem vermieteten Haus schon gar nicht. Da müsstest du verhindern, dass die Mieter die Raumtemperatur selbst regulieren und Fenster geöffnet werden können.

    Da er selbst Mieter ist, gehe ich mal davon aus, dass er nicht auf Saunatemperatur heizt. Sonst wäre dieser Thread echt überflüssig. Und wenn die Ablesung in allen Wohnungen ähnlich weit über Soll ist, dann würde ich das nicht mehr einfach auf Bewohnerverhalten schieben sondern die Anlagentechnik prüfen.

    Wie kommst du eigentlich auf den Wert von 81 kWh pro qm und Jahr für das Haus? Wobei 81 kWh/qm eigentlich sogar ziemlich gut ist, wie auch der Heizspiegel aus Beitrag #6 zeigt.

    Für einen Neubau ist das nicht gut. Da reden wir nach EnEV/GEG von maximal 45 kWh/qm, also etwa der Hälfte. Hier sogar ein Soll von 35 kWh/qm. Das ist auch nicht einfach damit zu erklären, dass es im Winter tatsächlich mal winterlich war.

    Bei Neubauten muss man vorsichtig sein. Abhängig von der Bauweise trocknet der Bau noch ca 2 Jahre lang aus. Das erhöht natürlich den Heizbedarf denn Verdunstung entzieht Energie.


    Und dann ist da noch das Thema Benutzerverhalten. Bei einem modernen Haus gehe ich mal von einer Lüftung mit Wärmerückgewinnung aus, da sollte eigentlich keine manuelle Lüftung mehr nötig sein. Macht man das trotzdem, geht natürlich Energie verloren. Auch in der Übergangszeit kann es aufgrund der trägen Fußbodenheizung leicht passieren, dass viel zum Fenster rausgelüftet wird. Dazu war die letzten Jahre der Wunsch vieler Politiker und Virologen mit Energie verschwenderisch umzugehen ;)


    Gehören dir alle Wohnungen? Dann würde ich mal schauen ob der Überverbrauch bei allen etwa gleich hoch ist oder ob er sich auf bestimmte Wohnungen konzentriert. Bei der großen Abweichung würde ich aber unbedingt die Anlage überprüfen lassen.

    Wenn ich mich richtig erinnere, hat Frau Merkel das über Nacht ganz alleine entschieden und ihre Paladine und Kostgänger haben das dann absegnet, so wie sie zwecks Erhalt ihrer Plätze am Fleischtopf alles abgesegnet haben.

    Um genau zu sein, die Regierung Merkel hat erst den besser geplanten Atomausstieg von Rot-Grün rückgängig gemacht und dann ein halbes Jahr später in einem Schnellschuss den Ausstieg verkündet um Mappus zu retten. Der Plan war so durchschaubar, dass den ohnehin keiner hier abgenommen hat. Und außerdem hatte die Abwahl der CDU hier auch noch jede Menge andere Gründe ;)

    Ist halt ein grundsätzliches Dilemma. Man muss heute Entscheidungen treffen, die sich evtl. erst in Jahrzehnten auswirken.

    Wobei der Streit aktuell ja hauptsächlich um die Frage Weihnachten '22, Ostern '23 oder Ostern '24 geht. Die Auswirkungen dürften doch recht konkret zu fassen sein.

    Neu bauen würde ich persönlich auch eher nicht, aber in der Sache kann ich die Blockadehaltung nicht nachvollziehen.

    Ohne die Mathematik komplett durchzurechnen, ich würde es nicht in deinem Alter machen. Du hast nach aktuellem Stand noch 3 Jahrzehnte in denen politisch viel passieren kann und werden muss. Denn aktuell ist relativ klar, dass die Mathematik für die GRV schlecht aufgeht wenn man weder die Renten kürzen, noch die Beiträge erhöhen, noch längere Arbeitszeiten festlegen und nicht das Loch mit einem immer weiter ausufernden Bundeszuschuss verschleiern will.


    Entsprechend ist aktuell keine seriöse Aussage möglich was eine heutige Investition in die GRV in mehr als 30 Jahren wert ist. Was genau ein Rentenpunkt dieses Jahr kostet, ist dann unerheblich. Rentenpunkte kaufen kann eine gute Idee sein wenn man kurz vor der Rente ist und absehen kann was man bekommen wird. Der Teil den du hier ignorieren willst, ist der entscheidende Teil.

    Für die Dezemberzahlung soll der Abschlag vom September 2022 vergütet werden. Da lässt sich also jetzt nichts mehr drehen. Über interessante Randfragen, wie z. B., was sein soll, wenn jemand seit September den Versorger gewechselt hat, wurde aber offenbar nicht nachgedacht.

    Oder den Randfall, dass jemand in dem Zeitraum umzieht und somit faktisch keinen September-Abschlag für die Dezember-Wohnung hat. Und es soll ja auch noch durchaus Neubauten geben die 2020 noch mit Gasheizung geplant wurden und in dem Zeitraum bezugsfertig werden. Und auf dem Land wird auch durchaus manchmal mit Flüssiggas geheizt, dort hat man den hohen Preis aber nicht den regelmäßigen Abschlag.

    Thesausierend dürfte deutlich passender sein. Zum einen lässt sich genau steuern wann man aus dem Portfolio entnimmt. Zum anderen ist man steuerlich günstiger dran da eben nur der Gewinnanteil zu versteuern ist. Und der ist gerade die ersten Jahre relativ klein sodass wenig Steuern anfallen. Zusätzlich gilt: wird zu ungünstigen Zeiten mit Verlust entnommen, ist der Gewinnanteil sogar negativ und man baut sich einen Verlusttopf auf der späteren Entnahmen die Steuern senkt. Dividenden dagegen werden immer voll besteuert.


    Auf Georgs Blog gibt es einen Artikel dazu: https://www.finanzen-erklaert.…pekten-weiterhin-optimal/

    Von allen Möglichkeiten ist das sicherlich eine der besseren, denn sie ist relativ unbürokratisch und behält die Anreize zum Sparen bei indem sie die echten Arbeitspreise erhält. Diese Lösung funktioniert auch in Mehrfamilienhäusern wo die einzelnen Wohnungen keinen eigenen Gasverbrauch sondern nur Warmwasser und Wärme haben. Letztendlich ist das aber nur linke Tasche, rechte Tasche denn das Geld muss ja irgendwoher kommen.


    Problematischer finde ich die zweite Stufe. Tendenziell bürokratisch und ungerecht (wie bestimme ich was der Normalverbrauch eines Haushalts ist?), außerdem werden die Preise direkt manipuliert. Nunja, mich wird das dann vermutlich nur noch als Zahlmeister direkt betreffen (auch so ein Gerechtigkeitsproblem), insofern kann mir die konkrete Ausgestaltung recht egal sein...