Mir scheint die Ausgangsfrage noch etwas unklar. Die meisten Menschen orientieren sich beim Wohnort erst einmal an Beruf und Karriere. Spielt das bei Euch keine Rolle? Einerseits bei Deinem Mann (jetzt, aber auch in Zukunft), andererseits vielleicht auch bei Dir, wenn die Kinder älter sind und Du vielleicht auch wieder berufstätig sein möchtest? Ich kenne Leute, die sind mit der Familie aufs Dorf gezogen. Für den Mann war das OK, der war dauernd auf Dienstreise. Die Frau ist nach und nach depressiv geworden, wenig soziale Kontakte, keine berufliche Perspektive… Muss bei Euch natürlich nicht so kommen.
Der Job ist natürlich ausschlaggebend. Zum Glück hat mein Mann einen Home-Office-Job. Das einzige, was er benötigt, ist gutes Internet. Ich würde gerne wieder arbeiten, wenn die Kinder etwas älter sind. Falls ich keine Stelle finde, kann ich mir vorstellen mich als Grafikdesignerin selbstständig zu machen, falls ich denn in meinem Job bleiben werde/möchte/kann. Das Mega-Dorf sollte es aber wirklich nicht werden. Man sollte schon gute soziale Kontakte knüpfen können!
Dann gibt es bei vielen eine grundsätzliche, persönliche Präferenz zu Stadt, stadtnah (“Speckgürtel”), oder wirklich ländlich. Wo seht Ihr Euch da als Familie? Einfach zu sagen, wir ziehen ca. in die Mitte zwischen den Großeltern, kommt mir etwas eindimensional gedacht vor.
Wir haben uns als Familie "Rhön - Fuldaer Umgebung" ausgesucht. Das ist die Mitte zwischen den Großeltern. Die Natur in der Rhön gefällt uns und Fulda fand ich auch immer schön - muss aber nochmal besucht werden. Speckgürtel wäre wahrscheinlich perfekt, aber es muss auch bezahlbar sein. Mir wurde schon in einem anderen Kommentar ans Herz gelegt, diese Entscheidung nicht vom Geld abhängig zu machen -aber wir wollen uns mit einem Kredit nicht völligst übernehmen.
Zuletzt ist der ganze Gedankengang eher abstrakt, ohne einmal den konkreten Markt anzuschauen. Wenn ihr wisst wo ihr hin wollt, dann fahrt da mal hin, schaut Euch mal um, welche Gegenden es da so gibt, was überhaupt auf dem Markt ist (Kaufmarkt und Mietmarkt), entwickelt ein Gefühl für das Preisniveau… Bei Immobilien hängt alles am konkreten Objekt. Wenn genau das was ihr wollt auf dem Markt ist, dann heißt es zugreifen, da ist es völlig müßig, sich durchzurechnen ob es finanziell irgendwie besser wäre noch ein Jahr zu warten. Andererseits, wenn es gute Mietangebote gibt: Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, jetzt mit der Familie eine entsprechend große Wohnung zu mieten, und eher eine kleinere Eigentumswohung zu kaufen (stadtnah, mit guter Infrastruktur und Kulturangeboten), die man erst mal vermietet und vielleicht später selbst nutzt, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Mein Mann und ich hatten tatsächlich schon oft gesagt, dass wir uns im Alter gerne eine kleine Eigentumswohnung (stadtnah) kaufen würden. Wenn das später finanziell möglich ist. Unser primäres Ziel ist aber jetzt ein eigenes Haus. Wir wollen über und unter uns keine Mitmieter haben und ein bisschen "unser eigenes Reich" mit freien Gestaltungsmöglichkeiten, die Möglichkeit Musik zu spielen wie uns beliebt etc. Mein Mann und ich sind beide in einem eigenem Haus aufgewachsen, wahrscheinlich kommt der Wunsch daher.
Bisher schauen wir uns schon immer im Internet nach passenden Objekten um. Ab nächstem Jahr werden wir mal sehen, ob wir auch Makler beauftragen wollen oder Inserate in Zeitungen zu schalten und ob es sich lohnt, Zwangsversteigerungen anzusehen (soll heutzutage ja nicht mehr wirklich rentabel sein und auf Wundertüten haben wir auch keine Lust).
Auch noch zu beachten: Aktuell ist nicht unbedingt eine gute Zeit, ein Haus zu bauen. Baustoffmangel, Handwerkerknappheit…
Wahrscheinlich wird es eine Bestandsimmobilie. Aber guter Punkt, danke!