Stimmt, Kosten werden gerne schön gefärbt, aber die meisten Anleger haben keinen Vorteil bei einer Geiz-ist-geil-Strategie mit ETF-Fonds ohne Versicherungsmantel.
Wer das "Märkte-nutzen-Know-How" hat, kann es versuchen, aber der normale Anleger braucht in der Regel Hilfe und die gibt´s nicht umsonst. Die guten Produkte gibt´s ebenfalls nicht umsonst und die Steuervorteil zum Renteneintritt schon garnicht.
Natürlich gibt´s überwiegend überteuerte Versicherungen ohne Renditechance und ohne kompetenten Ansprechpartner - die große Mehrheit der "Finanzberater" hat nicht nur keine Ahnung sondern gleichzeitig nicht das Zeug im eigenen Ordner, was Sie dem Kunden aufschwatzen ... das ist das Kernproblem!
Ich habe überhaupt kein Problem damit, 1% höhere Kosten pro Jahr zu zahlen, wenn ich dafür die Fondsauswahl bekomme, die mir 2% mehr Rendite ermöglicht und das ganze am Ende auch noch mit nur 1/8 anstatt 1/4 Steuerbelastung auf meine Erträge.
TIPP: Man muss das Szenario bis zum bitteren Ende rechnen und seine eigenen Erfahrungen berücksichtigen -> hab ich´s wirklich drauf, das "Märkte-nutzen-Know-How"?
Wenn die Anlage tatsächlich erfolgreich sein sollte, dann ist das Steuerthema ein wirklich relevantes Thema.
Wenn ich mein Geld über viele Jahre verdoppele, dann ist es schon beachtenswert, ob von Gewinn die volle oder halbe Steuer abgezogen wird - ganz besondern schon wärend der Laufzeit auf notwendige Gewinnmitnahmen (Switch).
Beispiel:
Ein Vertrag hat sich über 20 Jahre bei monatlicher Sparrate von knapp 150 € und 1% höheren Kosten mehr als verdoppelt (8,74% Rendite) - alle Gewinnmitnahmen und Umschichtungen während der 20 Jahren bileben vollkommen steuerfrei.
Der gleiche Vorgang in einem Depot ohne Versicherungsmantel und trotz einem 1% Kostenrabatt pro Jahr, hat gerade einmal ca .5.000 € mehr erwirtschaftet, weil zahlreiche notwendige Transaktionen (Switches) mit Abgeltungssteuer belegt wurden. Vom Gewinn sind also jedesmal gleich 20 - 25% ans BMF gewandert.
Nimmt man jetzt noch den vieljährigen Entnahmeplan (Rentenersatz) und weitere Zuwächse wärend der Entnahmephase, kommt es zu einem deutlichen Vorteil zu Gunsten der teureren Policenlösung - einmal ganz davon abgesehen, das man erst einmal die 8,74% Nettorendite - ohne Zocken und ohne Angst - erreichen muss.
Also: Manche Sachen haben zu Recht einen gewissen Preis und wenn er gerechtfertigt ist, dann kann man ihn auch zahlen.
Die Deutschen verbiegen sich teilweise um Kosten und/oder Steuern zu sparen, ohne dabei zu berücksichtigen, das es möglicherweise ein schechtes Geschäft war, welches Steuern oder Kosten erspart hat. 10.000 € aus dem Fenster werfen um 2000 € Steuern zu sparen ist eine suboptimale Strategie, wird aber immer wieder gemacht.
Die Werbung ist voll mit Lockangeboten ... 3000 € geschenkt, wenn man ein neues Auto kauft - wie bekloppt muss man sein um nicht zu erkennen, das man ein 3000 € überteuertes Fahrzeug kauft - es gibt nämlich nichts geschenkt!