Manche sind überzeugte Fans von 1-ETF-Lösungen. Aber nehmen wir mal ein paar Änderungen in der Zukunft an: Steuerliche Regeln / Doppelbesteuerungsabkommen ändern sich, Standorte werden unattraktiver, ETF-Anbieter werden übernommen/fusioniert oder ETFs eingestellt, Wirtschaftskraft von Weltregionen verschieben sich deutlich, etc.
Bei allen diesen Veränderungen hätte ich den Eindruck, dass ich mit meiner ETF-Zusammenstellung deutlich flexibler darauf reagieren kann: Einzelne Teile des Portfolios lassen sich austauschen, anteilig könnte man auf neue ETF oder Anbieter setzen oder die Gewichtungen eben je nach Veränderung der Wirtschaftskraft der Weltregionen anpassen. Das selbst ohne Verkäufe sondern z.B. auch durch ein gezieltes Besparen von einzelnen Bausteinen des Depots.
Das ist alles mit nur einem ETF nicht möglich. Und wenn der Anbieter den Fonds fusioniert, abwickelt oder du Regionen gerne umgewichten möchtest, schaust du dann eben in die Röhre bzw. bist mit 100% deines Portfolios betroffen… Aber klar, dafür ist die Gefahr auch nicht so groß, dass du zu viel dran rumschraubst und ein ETF ist einfach denkbar einfach in der Umsetzung (ggf. plus Tagesgeld).
Hallo,
das ist alles richtig und zeigt gut die Vorteile von vielen ETFs auf.
Wobei sich dann natürlich die Frage stellt, was ist die richtige Gewichtung? Nach welchen Regeln möchte ich rebalancen und/oder gewichten?
Marktkapitalisierung, BIP oder Gewinne der Weltwirtschaft? Vielleicht habe ich persönlich ja auch noch eine ganz andere Idee?
All diese Gedanken sind mit einer ETF-Lösung natürlich vom Tisch.
Wenn ich mir aber ein Regelwerk auferlege und mich daran halte, dann kann man natürlich mit einer Mehr-ETF-Strategie tatsächlich ebenfalls sehr erfolgreich und deutlich flexibler sein. Die Gefahr ist allerdings auch größer, dass man aktiv immer wieder eingreift.