Beiträge von Bjoern Kotzan

    Das ist doch mal ein Beispiel :)


    Worein würdest du denn investieren, um 6% Gesamtrendite zu erreichen? Bei 80% Aktien und 20% Renten müssten es aktuell dann ja 7,5% Aktienrendite geben (80% * 7,5% und 20% * 0%). Kosten müssten getragen werden, sowohl die 60 Euro + 0,45% als auch die Fondskosten. Geschätzt wäre ich von 9% Bruttorendite auf den Aktienanteil ausgegangen, um sowas zu packen. Und das ist dann doch recht sportlich.


    Welche Rentenfaktoren je 10.000 Euro rufst du für einen 50 Jährigen auf? Ich hätte irgendwas um 20 vermutet?

    Die Rendite ist sportlich. Bei Laufzeiten von mehr als 15 Jahren liegt der Aktienanteil aber auch über 80%. Je nach Risikoneigung.


    Ein Rentenfaktor spielt eine weniger gewichtige Rolle. Entweder wird das Kapital ganz oder in großen Stücken entnommen oder ein Entnameplan mit oder ohne Kapitalverzehr eingerichtet. Der Rentenfaktor ist nur dann wichtig, wenn der Kunde einen Crash befürchtet und mehr Vorteile im Rentenfaktor sieht.

    Kannst du mal ein echtes (!) Beispiel posten von einem Angebot, bei dem die Versicherungslösung der ETF Lösung überlegen ist? Einfach ein Angebot, das du aus deinen Tools rausziehst. Das wäre sicher mal interessant für uns. Wir sehen hier immer nur die Negativbeispiele.

    Klar wir können gerne diskutieren. Wobei alles ein wenig theoretisch bleibt. Jeder Kunde legt anders an.


    Parameter:

    • Eintrittsalter 50 Jahre
    • 100.000 Euro Anlagesumme
    • Fondsportfortfolio 80% Aktien, 20 % Renten
      • Teilfreistellung ca. 24%
        • Aktien 1 - Thesaurierend - Anteil 20% -Teilfreistellung 30%
        • Aktien 2 - Ausschüttend - 60% - 30%
        • Renten 1 Thesaurierend 5%- 0 %
        • Renten 2 Ausschüttend - 5& - 0%
    • Kursgewinne 4% pa
    • Zins/ Dividende 2% pa
    • Gesamtrendite 6% pa
    • Jährlich 10% Umschichtung


    Kosten:

    • Depot: grundsätzlich keine Kosten
    • Versicherungsmantel: 60 Euro Stückkosten, 0,45% Volumenkosten


    Steuer:

    • 25% Abgeltung
    • 5,5% Soli
    • 9% Kirche
    • 35% Steuersatz
    • Basiszinsatz1,1
    • Freibeträge 400k
    • Steuerklasse 1


    Ich lasse mich gerne korrigieren, aber in diesem Fall ist der Versicherungsmantel ab dem 5 Jahr im Vorteil.

    Darf ich nochmal um Rat fragen, was die konkrete Fondsauswahl für meine RV angeht?

    Im Eingangspost hatte ich ja zwei Fonds mit einer 75/25 Verteilung vorgeschlagen.

    Erachtet ihr das für sinnvoll, oder mache ich damit einen groben Fehler?

    Wie monstermania schon sagte: Die Fonds sind alle mehr oder weniger Müll.

    PS: Ich habe keine Lust mir die Fonds im Einzelnen anzusehen. Der genannte Kaldemorgen hat mir schon gereicht! Sorry, aber ein solch defensives Produkt bei einer Laufzeit von noch 30 Jahren!<X


    Du tust tatsächlich gut daran und den Vertrag zu beenden und neu aufzusetzen. Direkt in Fonds oder als Versicherungsmantel.


    Das von mir genannte Produkt der Alte Leipziger habe ich hier beschrieben: [Der Link wurde von der Moderation entfernt]

    Ich kann nur beisteuern, dass mein Allianz Riester und mein Heidelberger Leben Rürup aus der Beratung von MLP nicht gut waren. Erstens brauche ich keine lebenslange Versicherung, die mir zu Rentenzeit 300 Euro brutto ausspuckt, das ist für die meisten Arbeitenden schlicht ein irrelevanter Betrag. Zweitens will ich nicht ein unantastbares Vermögen sowohl beim Riester als auch beim Rürup aufbauen.

    Es gibt durchaus interessante Riester - Verträge. Aber das ist hier ja kein Thema. Dazu ist die Allianz im Riester-Bereich nie gut und die Heidelberger Leben ist eine der teuersten Lebensversicherungen überhaupt. Sie wurde bestimmt von den Kollegen von MLP beraten.

    Ich würde gerne 1000 Euro Netto Rente erhalten, habe noch 25 Jahre Zeit zu sparen, aus meiner Sicht gibt es da im Niedrigzinsumfeld nichts, was man ernsthaft in Erwägung ziehen kann. Da Björn nach einer Rechnung gefragt hat: 375.000 Euro ergeben mit 4% Regel 15.000 Euro Auszahlung, bei 25% Steuern habe ich meine 1000 Euro. Jetzt will ich das Ganze vielleicht etwas sicherer machen, brauche also 500.000 Euro Vermögen in 25 Jahren, rechne mit 5% ETF Rendite, brauche ich 911 Euro Sparrate. Da ich mit Ende 30 nicht bei Null anfange, bin ich entspannt bei einer machbaren Rate.

    Das Beispiel lässt keine genaue steuerliche Berechnung zu. Es stellt sich die Frage wann zu welchen Kurs gekauft wurde. Pauschal lässt sich bei 10.000 Euro Gewinn realisiert durch Entnahme folgendes feststellen:

    • Aus dem Depot werden Gewinne mit 25% Steuern (abzüglich Freibeträge) abgeführt.
      • (10.000 Gewinn - Freibetrag 801) * 25% = 2.299,75
    • Aus dem Versicherungsmantel werden (ab 62 Jahren) 50% der Gewinne mit dem persönlichen Steuersatz (30%) abgeführt.
      • 5000 Gewinn *30% = 1.500 Euro.

    Die Frage ist halt, welche Vertragsart mehr Volumen aufbaut. Beim Volumenaufbau ist die Frage, wie gut die Nerven sind. Das heißt, bleibst Du lebenslang in einem Aktienfonds oder schichtest du auch mal was um. Gibt es eventuell mehre Fonds?


    Je nachdem was Du machst fallen unterschiedlich Steuern an.


    Ich muss auch gleich dazu sagen: es gibt sicher nur zwei bis drei Versicherungsmäntel, die mit dem Direktinvestment konkurrieren können im Aufbau.


    Es gibt aber noch andere Parameter die für eine Versicherung sprechen: zB eine Beitragsbefreiung bei BU ohne Prüfung der Gesundheit. Oder eine Basisrente wenn steuerlich Vorteile die Einzahlungen verringern sollten.


    Reich werden wollen halt alle. Bis 67 arbeiten schaffen aber nicht alle.

    Jeder vernünftige selbst gemanagte Entnahmeplan ist den Versicherungslösungen überlegen.


    Lachnummer! Die typischen Versicherungsleute glauben aber, dass man das Langlebigkeitsrisiko absichern müsse.

    Das Todesfallrisiko kann man sehr preiswert separat versichern.

    ... was ich nicht nachvollziehen kann. Sorry.

    Das sind alles keine Argumente, sondern Meinungen. Keine Zeit für Begründungen?

    Wenn ich heute rund 30.000 in einen gescheiten ETF auf z.B. MSCI World packe und eine durchschnittliche Rendite von 7% erwarte (6% zum Vergleich in den eckigen Klammern), dann darf ich mit einem Depotwert von rund 228.000 rechnen!

    [bei 6% sind 'nur' ca. 172.000 zu erwarten]

    Ja, ein Direktinvestment macht auch Sinn. Ich persönlich habe beides. Einen Versicherungsmantel und Fonds. Natürlich nehme ich die Kosten für den Mantel in Kauf um die Steuervorteile am Ende zu nutzen. Im Kern geht es mir um aber die Wahlmöglichkeit und Todesfalloption.


    1. Auszahlung

    2. Entnahmeplan

    3. lebenslange Rente

    4. Vererbung im Todesfall

    Wieviel von den anfallenden Gewinnen (Kursgewinnen und ggfs. Dividenden) während der 'Laufzeit' bereits im Rahmen von Steursparoptionen steuerfrei gehalten werden können, hängt vom Einzelfall ab (inwiefern die Steuerfreibeträge bereits andereitig genutzt werden).

    Würde man tatsächlich den Depotwert - was unsinnig und prxisfremd ist - zum 'Ablauf' versteuern, betrüge die Auszahlung rund 145.000 netto.

    Der eher clevere Anleger lässt den Großteil des Kapitals im Depot und entnimmt nur die 'Jahresrenten', die der Entnahmeplan vorsieht. Folglich werden nur die (noch nicht versteurten) Gewinne versteuert, die auf die jeweilige Entnahme anfallen; der größere Rest macht mit dem 'Steuergeschenk' weiter Junge.

    Es kommt halt drauf an, welchen Gesundheitszustand zum gewünschten Auszahlungstermin besteht. Der eine Kunde möchte Geld auf einmal um was zu machen, der andere möchte eine Art Rentenauszahlung. Ein moderner Versicherungsmantel bietet auch die Option auf Entnahmeplan. Aber dann ab 62 mit bekannten steuerlichen Vorteilen in der Entnahme. Der genannte Tarif der Alte Leipziger bietet dieses Optionen. Allerdings ist zu beachten, dass Einzahlung in den letzten 12 Jahren unter Umständen keinen Steuervorteil mehr erhalten.


    Welcher Weg besser für den Kunden ist kann errechnet werden. Bei kleineren Investments gewinnt vermutlich immer direkte Fonds, bei größeren Investment hat der Versicherungsmantels einen Reiz.

    Danke für die Infos.


    Der Vertrag läuft noch ziemlich lange. Deswegen kann ein höhere Aktienquote sinnvoll sein. Damit hast Du zwar mehr Schwankungen in der Entwicklungen, aber auch mehr Performance-Möglichkeit.


    Insgesamt gefällt mir die Fondsauswahl der Zurich nicht wirklich gut. Die Fondsauswahl wirkt mir zu themenbezogen und ETF werden gar nicht angeboten.


    Bei 30 Jahren Restlaufzeit solltest du den Vertrag kritisch überdenken. Beispiel:

    • Zurich: 30.000 Euro Wert, vermutlich 2,5% Vertragskosten pro Jahr (Fondskosten + Versicherungsverwaltungskosten).
    • Alte Leipziger: 30.000 Euro Wert, vermutlich 0,5% Vertragskosten pro Jahr (ETF Fondskosten + Versicherungsverwaltungskosten).

    Diese 2,0% weniger Kosten haben über 30 Jahren einen irren Effekt. Zusätzlich unterstelle ich, dass die Fonds jeweils 6% Wertzuwachs in den 30 Jahren schaffen.


    • Zurich: Die Auszahlung wird steuerfrei ca. 81.623 Euro betragen.
    • Alte Leipziger: Die Auszahlung wird 148.407 Euro betragen.
      • Dieser Wert ist noch zu versteuern (50% vom Gewinn mit dem persönlichen Steuersatz 25%).
      • Formel: Einzahlung - Vertragswert = Gewinn. Davon 50% und dann noch mal 25%.
      • 133.606 Euro Auszahlung nach Steuer.

    Der Steuervorteil ist kein Grund bei der Zurich zu bleiben. Aber das sind meine Gedanken, wie ich es mir für mich wünschen würde. Deshalb stellt dieses Gedankenspiel keine Anlageberatung da.

    Hallo.


    Die Antwort auf die Frage ist nicht ganz so einfach. Er heißt "Schönheit liegt im Auge des Betrachters". Das gilt auch für diesen Vertrag.


    Die aktuellen und möglichen Fonds sind aktiv gemanagte Fonds. Das verspricht eine bessere Rendite. Grundsätzlich gilt:

    • Je länger die Laufzeit, desto effektiver wirken niedrige Vertragskosten.
    • Je länger die Laufzeit, desto höher könnte der Aktienanteil in den Fonds sein.

    Die Aufzählung lässt sich sicher noch erweitern. DWS beschreibt das Konzept Kaldemorgen auf der Homepage wie folgt:


    Anlagepolitik

    DWS Concept Kaldemorgen ist ein Multi-Asset-Fonds mit integriertem Risikomanagement. Durch die flexible Allokation von Aktien und Anleihen in Verbindung mit dem Einsatz von Währungs- und Absicherungsstrategien soll die risikoadjustierte Rendite langfristig maximiert werden. Das Fondsmanagement strebt eine angemessene Beteiligung an steigenden Märkten und einen gewissen Schutz des Kapitals bei fallenden Märkten an. Die Schwankungsbreite des Fondsanteilswertes und mögliche Verluste in einem Kalenderjahr sollen im einstelligen Prozentbereich gehalten werden (keine Garantie)


    Kurz gesagt: Es wird versucht möglichst viel Rendite zu erzeugen und geringe Verluste. Klingt gut, ist ein Konzept. Der Rest bleibt abzuwarten.


    Du hast die Fondskosten angegeben. Die TER-Quote wird unter anderem ohne Transaktionskosten, Performance Fees, etc. berechnet. Deshalb ist die tatsächliche Kostenstruktur ca. 1% - 2% höher.


    Dazu zahlst Du das Geld über die Zurich in die Fonds. Die Zurich berechnet Verwaltungskosten und Abschlusskosten. Die Abschlusskosten fallen auch für dynamische Erhöhungen und Zuzahlungen an.


    Insgesamt ergeben sich Fragen um weiter zu helfen:


    • Wie lange läuft der Vertrag schon?
    • Wie lange läuft der Vertrag noch?
    • Was ist Ziel des Vertrages (zB Altersvorsorge)?
    • Werden noch Beiträge/ Zuzahlungen geleistet?

    Faustformel: Beitrag - Kosten + Rendite = Gewinn.

    Hallo.


    Eine klassische Rentenversicherung mit langen Laufzeiten macht tatsächlich heute keinen Sinn mehr. Du musst dir da auch keine Vorwürfe machen, der Bankberater hat nur seinen Job gemacht und dich auch vorab zu Deinen Wünschen interviewt. "Möchten Sie eine sichere Geldanlage"? Wenn ja, dann ganz oft klassische Produkte, mit Beitragsgarantie oder ähnlich.


    Dennoch müssen Rentenversicherungen nicht schlecht sein. Lange Laufzeit +ein ordentlicher Beitrag, Fonds, bzw. ETF-Anlagen und am Ende der Steuervorteil.


    Pauschal lässt sich immer leicht Urteilen. Tatsächlich kommt es aber nur auf Dich an.


    Deine Fragen:


    Wozu könnt ihr mir raten?

    -Kündigen

    -Verkaufen an Policenaufkäufer


    Beides möglich. Erst Policenaufkäufer checken. Wenn das nicht klappt kündigen. Hilfsweise direkt beitragsfrei stellen. Gerade dann, wenn mehr Restlaufzeit als 15 Jahre.



    -In irgendeiner Arto so clever widerrufen, dass ich die Beiträge zurückbekomme? 8o (finde es jetzt im Nachhinein eine Schweinerei dass die garantierte Verzinsung so nie beim Kunden landet, das ist doch kriminell?)


    Nein, keine Chance. Widerrufe sind möglich bei Verträgen bis Ende


    .

    -beitragsfrei setzen (Kapital steht dann nicht zum Investieren zur Verfügung und Realwert sinkt weiter)


    Vermutlich lohnt das nicht. Die Verwaltungskosten pro Beitrag fallen zwar weg, auch die Abschlusskosten durch dynamische Erhöhung, aber viele Versicherer berechnen auch Verwaltungskosten vom Volumen. Hohe Kosten + niedriger Zins = schwierige Kombination.


    -behalten, aus welchen Gründen auch immer?


    Kommt drauf an:


    Guten Kostenquote (eher unwahrscheinlich)?

    kurze Restlaufzeit?


    Tendenziell eher beenden.