Zähle mich zu den Anhängern des Value Approaches und halte viele Einzelaktien lange, etliche ca. 5 Jahre und länger. Kaufe, wenn sich die Überzeugung verfestigt, auch stets nach (Value Approach: Geschäftsmodell analysieren, die bei börsennotierten Unternehmen veröffentlichten CVs der Geschäftsführung angucken, Zukunftsaussichten bewerten, dann noch eine Prise gesunder Menschenverstand....).
Lesenswerter Artikel hierzu:
https://www8.gsb.columbia.edu/…les/files/Buffett1984.pdf
Was die Kursdynamiken und zugehörige auslösende Katastrophen und tägliche Alarmismen angeht: habe über die Jahre gelernt, gelassen darüber hinwegzusehen. Dabei verwende ich eine Arbeitshypothese, die mich - bisher - vor größeren Verlusten und Panikreaktionen bewahrt hat: ich stelle mir die Mehrheit der Aktionäre (institutionelle wie private) zusammenkondensiert als ein etwa 9-jähriges Kind vor, wie dieses auf Hiobsbotschaften und Kursfeuerwerke reagiert.
=> Dann mache ich entweder a) gar nichts oder b) das Gegenteil davon.
Ob dieser Approach verallgemeinerbar ist, weiss ich nicht, er hat bisher für mich funktioniert. Zumindest verlieren manche Kursphänomene dadurch ihre Schrecken.
Weiterer Erfahrungswert: bloss keine Stop-Loss Limits setzen, damit gefährdet man seine "Hold"-Strategie. Erfahrungen weiterer Forums-Teilnehmer haben dies an anderer Stelle bestätigt. Stop-Loss-Limits werden zwar stets als vernünftige Vorkehrung angeraten, funktionieren allerdings nur bei Märkten mit ausreichend Kontinuität. Wenn eine Aktie in Sekunden -10% nach unten rauscht und ein paar Minuten später wieder +5% hochschnellt, ist man seine Anlage los (gerade dann, wenn man sein Stop-Loss-Limit brav nachgezogen hat - wie es ja angeraten wird...). Das ist ärgerlich, war mir ein paarmal passiert, deshalb habe alle Limits gelöst und bin ganz zufrieden.
Was das "Buy" angeht (wohl auch übertragbar auf "Sell"): bei mir hat das sog. "Market-Timing" nie wirklich funktioniert. Ein individueller Erfahrungswert, an den ich mich halte ist: niemals montags und niemals freitags aktiv werden (nicht mal ins Depot gucken). Montags ergiessen sich die übers Wochenende angestauten Emotionen und Action-Biases über die Märkte. Freitags machen die nervösen Short-Trader Kasse. Nach meinem Dafürhalten sind die Kursverläufe an diesen Tagen nicht wirklich repräsentativ für den Value einer Aktie / eines Unternehmens.