Beiträge von Sovereign

    Markus Krall, Dirk Müller, Marc Friedrich, Max Otte, Kolja Barghorn, Krissy Rieger, Horst Lüning, Alexander Raue, usw.

    Erstaunlich, wen Du so alles (näher ?) zu kennen scheinst ... Von einigen der Damen und Herren habe ich beispielsweise noch nie etwas gehört. Wie auch immer. Um auch hier den Versuch zu starten einen Realitätsbezug herzustellen:


    Bekannt (in dem Fall persönlich bekannt durch einige allerdings ganz wenige Gespräche ) sind mir nur zwei der von Dir genannten Protagonisten (nach meiner Erinnerung war es bei Herrn Prof. Otte der Kontext mit seinem Vortrag im April 1998 an der Boston University u. a. zum Thema der damals bevorstehenden Euro-Einführung - und bei Herrn Dr. Krall in der Zeit um 2007/2008 im Kontext mit seiner Leitung der Initiative zur Etablierung einer europäischen Ratingagentur; wozu es bedauerlicherweise später aber nicht gekommen ist).


    Da allerdings fehlt mir bei Deiner Erwähnung vor Herrn Markus Krall der Dr. und vor Herrn Max Otte der Prof. und der Dr. - vor dem Namen. So viel Zeit muß, nach meinem Dafürhalten, schließlich sein (es sind zwar m. W. keine (politischen) Entscheidungsträger aber doch Herren mit einem gerüttelt Maß an Fachwissen und langjähriger (nicht selten erfolgreicher) Teilnahme am Arbeits- bzw. Berufsleben - auch wenn ich ihre Schlußfolgerungen nicht vollumfänglich bzw. sogar ganz überwiegend nicht teilen kann).


    In dem Segment tummeln sich fraglos auch durchaus seltsame Protagonisten. Über einen solchen sogenannten "Immobilieninvestor" (auf YouTube aktiv) hatte ich hier, nach meiner Erinnerung, irgendwo mal kurz was geschrieben. Dessen Vorgehensweise erschien mir nicht nur sehr einseitig und wenig durchdacht sondern auch ziemlich riskant um nicht zu sagen abenteuerlich. Zumal er ansonsten (außer den sehr bis äußerst "sportlich" finanzierten Immobilien) auch ziemlich mittellos zu sein scheint. Immerhin: Der Junge probiert aber wenigstens was (mit inzwischen ca. 50 Wohnungen) und nimmt die Dinge selbstbestimmt und eigenverantwortlich in die Hand (wenn - so jedenfalls - auch nicht jedermann unbedingt zur Nachahmung zu empfehlen). Eventuell könnte das sogar der oben von Dir genannte Herr Alexander Raue ("Vermietertagebuch" ?) gewesen sein ? Oder Herr Maurice Höfgen (s. 1.573) zum Beispiel - etwas Abwegigeres als die bzw. seine MMT (für die er trommelt) ist mir selten bzw. noch gar nicht untergekommen. MMT erinnert mich an den Baron von Münchhausen, der sich "am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat". Das aber hier nur am Rande.


    Wenn man bedenkt, wer sich ansonsten hierzulande so alles zum Teil ohne jeden akademischen Abschluß oder sogar ohne jede Berufsausbildung - nicht selten auch noch ohne jede Berufserfahrung (von beruflichen Erfolgen ganz zu schweigen) - prominent zu Wort meldet und/oder gar an wichtige Positionen (z. B. in politischen Parteien) gelangt ist ... dann entfaltet profunde Sach- und Fachkenntnis, aus meiner Sicht, generell immer einen gewissen Charme. Selbst wenn man dann (so wie in meinem Fall) der daraus resultierenden Conclusio der Protagonisten nicht vollumfänglich, überwiegend oder gar nicht zu folgen vermag.


    Gefährlicher und bedrohlicher sind - in meiner Wahrnehmung - dagegen Menschen, die (ebenfalls) so fest in ihrer Ideologie verfangen sind, daß sie wenig Realitätsbezug aufweisen (oder zur Realität sogar nahezu den Kontakt verloren haben) - und dabei aber (dennoch) auch relevant an politischen Entscheidungen mitwirken oder gar zu den Entscheidungsträgern gehören (solche Protagonisten sind mir beispielsweise in Brüssel recht häufig begegnet - um nur ein Beispiel aus diversen zu nennen).


    Im Gegensatz zu den von Dir genannten Protagonisten (diesen und deren - zugegebenermaßen teilweise abwegigen - Vorstellungen kann man als Bürger ganz leicht entgehen - und folgen muß man ihren Gedanken, beispielsweise mit bzw. bei der eigenen Geldanlage, erst recht nicht) ist es dann nämlich deutlich anspruchsvoller und auch aufwändiger sich (und z. B. seine Ersparnisse) vor diesen Protagonisten und deren Ideologien zu schützen. Das ist jedenfalls (leider) meine langjährige Erfahrung.


    Eingedampft: Den Ideen und Büchern von beispielsweise Herrn Dr. Krall und Herrn Prof. Dr. Otte kann ich ganz leicht aus dem Weg gehen - das ist beispielsweise bei der Einheitswährung und den Maßnahmen der EZB zu deren (Dauer)Rettung schon etwas anspruchsvoller; jedenfalls als Bewohner der Eurozone.

    Da soll mir noch mal einer vorwerfen, dass ich mich nur bei einer Quelle informiere. :evil:

    Sich nur aus einer Quelle zu informieren dürfte generell - und bei Finanzthemen erst recht - nie empfehlenswert sein. Das gilt nach meiner Erfahrung allerdings für alle Quellen.


    Was ich generell erstaunlich finde: Man kann sich natürlich über gewisse und bestimmte Leute, hier auch als "Crash-Propheten" bezeichnet (berechtigterweise und durchaus auch gut begründet) mokieren und/oder lustig machen (manchmal kann man sich allerdings des Eindrucks nur schwer erwehren, daß da auch so etwas wie Sorge bzw. Angst durchzuschimmern scheint, daß manche dieser Leute mit einigen ihrer Aussagen eventuell auch richtig liegen könnten ... - das aber hier nur am Rande). Aus meiner Sicht ist generell immer und überall eine gesunde Skepsis angebracht. Erstaunlich finde ich dann nur so manches Mal die Unwucht bzw. Asymmetrie bei dieser Vorgehensweise. Über den inzwischen fast offiziellen "Orwell`schen Neusprech" beispielsweise oder andere seltsame Entwicklungen müßte man sich dann doch ebenso lustig machen wie über die sog. Crash-Propheten und deren Aussagen ?:


    - Wenn aus Schulden semantisch "Sondervermögen" wird ...

    - Wenn eine EU-Kommission sich als "Hüterin der EU-Verträge" bezeichnet - und beim hundertfachen Bruch des EU-Vertrages von Maastricht und den Maastricht-Kriterien dabei sitzt ...

    - wenn seitens der EZB eine längst massiv angesprungene Inflation gebetsmühlenartig noch als "kurzfristig" oder "vorübergehend" bezeichnet wird ...

    - Wenn im EZB-Sprech aus "stabilem Geld" der Erhalt der "Stabilität der Eurozone" wird ...

    - Wenn (nach den EU-Verträgen verbotene; s. Art. 311 AEUV) gemeinsame Schulden als "Europäische Souveränität" bezeichnet werden ...

    - Wenn aus einer (nach den EU-Verträgen ausgeschlossenen) gemeinsamen Verschuldung der EU laut Herrn Bundeskanzler Scholz der "Hamilton-Moment" wird (wo doch einfachste Grundkenntnisse der Währungsgeschichte ausreichen, um zu wissen, daß die USA aus diesem damaligen Fehler gelernt haben und es natürlich kein "Bail Out" für die Einzelstaaten durch die Zentralbank mehr gibt ...).

    - Wenn Verbote seitens der EU sprachlich als "Planungssicherheit für den Bürger" verkauft werden ...

    - Wenn der in den EU-Verträgen verankerte Grundsatz "Subsidiarität" kaum mehr erkennbar ist ...

    - Wenn die Begriffe "Marktwirtschaft", "freier Wettbewerb" usw. zwar explizit in den EU-Verträgen stehen - die tatsächliche Ausrichtung der EU aber immer zentralistischer, planwirtschaftlicher, dirigistischer (Richtung "Kommandowirtschaft") usw. wird ...

    - Wenn das demokratische Grundprinzip "one man one vote" bei der EZB auf den Kopf gestellt wird, indem Stimmrechte und Haftungsvolumina völlig entkoppelt sind. Die Kleinstländer Malta, Zypern und Luxemburg haben gemeinsam dreimal so viel Stimmgewicht wie Deutschland (die Stimme eines zypriotischen Wählers wiegt so viel wie 102 Stimmen deutscher Wähler, die eines Maltesers über 200-mal so viel, wie die eines deutschen Wählers ...).


    Diese kleine Liste mit nur wenigen Beispielen ließe sich leicht um viele weitere konkrete aber ebenso absurde Beispiele ergänzen.


    Was das Bizarre, Surreale, Kafkaeske usw. betrifft, steht diese Realsatire doch den genannten Protagonisten (hier auch als "Crashpropheten" bezeichnet) in nichts nach !? Seltsamerweise wird das aber - jedenfalls hier - kaum oder gar nicht thematisiert. Wie gesagt, nach meinen Dafürhalten eine signifikante Unwucht und Asymmetrie in der Bewertung, da z. B. die real existierende EU mit diesen Protagonisten locker mithalten kann. Mit gesunder Skepsis sind daher - meines Erachtens - also beide Seiten zu betrachten.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

    Und da liegt eben der Unterschied. Claudia durfte Ihre Meinung offen äußern. Und ja, auch der Lehrer durfte Ihr eine offene Antwort geben. Halt Seine Meinung.

    So weit, so einfach. Und selbstverständlich. Dabei bleibt es aber oft nicht. Jeder der Kritik äußert muß natürlich auch die Erwiderung darauf und/oder Gegenkritik aushalten. Völlig klar und logisch. Wer hierzulande aber Kritik an bestimmten Themen äußert, wird inzwischen nicht selten dann auch persönlich diskreditiert (und/oder hat weitere Folgen zu befürchten) - und/oder bekommt schnell ein bestimmtes "Mäntelchen" umgehängt (Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit, Rassist, EU-Feind, Nationalist usw. usw. - oder gerne auch noch schlimmer).


    Ist mir hier übrigens auch schon passiert. Unfassbar und unvorstellbar, aber wahr.


    Mir ist das völlig gleichgültig. Kenne aber genug Leute, die sich zu bestimmten Themen deshalb gar nicht mehr (öffentlich) äußern (das - also meine Beobachtung - belegen übrigens auch repräsentative Umfragen) - oder wenn überhaupt, nur noch in sehr kleinem Kreis und/oder sehr vertrautem Umfeld. Das dürfte weder dem Diskurs noch der Demokratie insgesamt dienlich bzw. förderlich sein. Diese lebt ja u. a. von der Diskussion und dem Austausch von (auch unterschiedlichen oder sogar gegensätzlichen) Meinungen.


    In dem Kontext muß ich manchmal an "Aktivisten" oder auch die "Klimakleber" denken (bei nüchterner und sachlicher Betrachtung nicht selten eher Straftäter; siehe damals (2017 ?) in Hamburg beim G20 Gipfel beispielsweise mit schwersten Straftaten), die nicht selten auch generelle Systemkritik transportieren. Wie deren "Aktionen" wohl in anderen "Systemen" ankommen würden und welche Reaktionen darauf in anderen "Systemen" zu erwarten wären ? Da könnte man in China anfangen und muß in Russland nicht enden. Das hier aber nur am Rande.

    ... ja Gott, da muss ich sagen: Aus einem Club, wo mir die Musik nicht gefällt, gehe ich raus. Allen, denen es hier so gar nicht gefällt, steht doch frei, sich in einem politischen und wirtschaftlichen System niederzulassen, wo sie es besser finden

    Erinnert mich an eine Szene in der Schule. Meine Sitz-Nachbarin Claudia wagte mehrfach Kritik an der Politik zu äußern - der Lehrer sagte dann irgendwann mal: "Wenn es Dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben" (womit er die damalige DDR meinte) ...

    Aber sich statt dessen mürrisch mit einem Pils an den Tresen stellen und allen, die vorbeikommen, verklickern, wie schlecht hier die Musik ist und dass es gar keinen Spaß macht … das ist doch, Hand aufs Herz! … nichts.

    Nur am Rande: "Mürrisch" bin ich nur ganz selten - eher sogar meist recht lustig und vergnügt. Nichtsdestotrotz muß es doch möglich sein, sich einen kritischen Blick zu bewahren und/oder auch Kritisches zu schreiben ?!


    Das sehe ich allerdings anders. Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft bzw. aufgibt, hat schon verloren. Zudem: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch wenn ich nur noch wenig Chancen sehe - ganz aufgegeben habe ich dieses Land noch nicht (bin schließlich hier geboren).


    Übrigens: Einen alternativen Standort für mich habe ich längst organisiert und installiert. Um eine ganz persönliche Anmerkung hinzuzufügen: Bedingt durch langjährige familiäre Pflege- und Betreuungsfälle (Menschen inzwischen jenseits der 90 Jahre) fühle ich mich verpflichtet und bin hier - sozusagen auch räumlich - noch gebunden.


    Wenn sich die Dinge allerdings so weiterentwickeln wird mein Abschied aus Deutschland (und insbesondere auch aus der Eurozone) ein unvermeidlicher sein.

    Sovereign

    Bekomme ich jetzt auch ein 'Herzchen' von Dir? ;)

    Um mal so zu tun, als ob ich diese Deine (hoffentlich nicht ernst gemeinte) Frage ernst nehme: Eher nicht. Das wird also wohl eine Ausnahme bleiben. Zudem "reagieren" - nach meiner diesbezüglichen oberflächlichen Wahrnehmung - ja eh (mehr oder weniger; eher wohl mehr ...) immer nur die gleichen Protagonisten - und das dann auch noch wechselseitig in einer Art Ping-Pong-Spiel. Auch war nicht selten ein kausaler Zusammenhang zwischen der/den Reaktion(en) und der Qualität des jeweiligen Beitrages schwer erkennbar. Jedenfalls für mich als - zugegebenermaßen - eher schlichtes Gemüt und nur mit rudimentären Grundkenntnissen in dem Bereich der Finanzen ausgestattet. Immerhin noch besser als gar nix darüber zu wissen - wie wohl die meisten oder zumindest sehr viele Menschen in Deutschland.


    Für den ausgezeichneten da fachlich-fundierten Beitrag Nr. 916 überlege ich mir noch eine zweite Ausnahme zu machen - und eine positive Reaktion zu vergeben. Der User oder die Userin ist mir nämlich schon einige Male mit hervorragenden und sachbezogenen Einlassungen aufgefallen.


    Wenn ich es hinbekomme, werde ich aber gleich noch auf einen Beitrag von Dir antworten, der mir ins Auge gefallen ist (Rubrik: "Hilfe, der Crash kommt" - oder so ähnlich).


    In diesem Sinne ...

    Ist wie ein Metzgermeister, der daheim nicht seine eigene Produkte, sondern das Fleisch der Konkurrenz frisst.

    Exakt so hatte ich Deinen Beitrag (908) auch verstanden.


    Diese Vorgehensweise (könnte man auch als Attitüde bezeichnen) ist mir unzählige Male begegnet. Vor allen Dingen in der Berliner und Brüsseler "Blase" und deren (auch angrenzenden) Communities.


    Aber auch im "Alltag" (wobei die genannten Blasen ja leider auch zum Alltag geworden sind). Insofern ist auch Dein Metzgermeister-Beispiel treffend und schlüssig. Beispiel: Damals wohnte in der Parallelstraße ein Mann mit einer ziemlich großen Renault-Vertretung. Überall trommelte er für seine französischen Kisten von Sportclubs angefangen bis zu diversen Vereinen. Vor seinem Wohnhaus oder in seiner Doppelgarage parkierten ausnahmslos aber andere Marken. Er selbst fuhr beispielsweise privat stets einen aktuellen 911er, seine Familie entweder eine Mercedes E-Klasse Kombi oder einen BMW 5er Kombi ...


    So viel also hierzu.


    Erinnerte mich schon damals ein bißchen an die Notenbanken. Statt ihrem eigenen (!) Produkt (Papiergeld in der jeweiligen Währung) und dessen Werthaltigkeit (ihre originäre Aufgabe und Zuständigkeit) zu vertrauen - bunkern diese als Reserve ausgerechnet Tausende Tonnen von Gold. Warum nur, wenn doch dem eigenen Produkt vollumfänglich vertraut werden kann ? Das hier aber nur am Rande.

    Wenn die Flugzeug-Metapher von jemandem käme, der nicht mehrfach betonen musste, freiwillig aus dem Flugzeug gesprungen zu sein, wäre sie ggf. sogar stimmig.

    Von "freiwillig" kann übrigens keine Rede sein ...


    Werde ich - nach meinem Dafürhalten und auf Basis solider eigenständiger Recherchen - (und um bei der Flugzeug-Metapher zu bleiben) von "Bruchpiloten" chauffiert, dann steige ich eben (so gut es geht) aus. Da kann man beim Thema "Gesetzliche Rente" (noch dazu als Zwangssystem konzipiert) anfangen und muß beim Thema "Europäische Einheitswährung" (ebenfalls ein Zwangssystem für alle Bürger der Eurozone) noch nicht enden ...


    Was ist daran nicht zu verstehen oder nicht stimmig ?

    Also wäre ein Chirurg für eine Operation abzulehnen, wenn er sich nicht irgendwann einmal selbst etwas gebrochen hat? :/

    Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich ... oder: Diese Auslegung halte ich für eher abwegig.


    Für meinen Teil (um es mit einem anderen mir aber deutlich treffender erscheinenden Vergleich zu veranschaulichen) sitze ich deutlich lieber in einem Flugzeug in dem auch der Pilot selbst sitzt - als in einem Flugzeug, welches von einem am sicheren Boden befindlichen Piloten ferngesteuert wird.


    In diese Richtung ist - nach meinem Dafürhalten - der Einwurf von Ozymandias zu verstehen - und seine Äußerung zu einer "Rentenversicherungschefin" (über die "Gesetzliche Rente"), die aber selbst eine Versorgung als Beamtin ("Pension") genießt.

    Ozymandias


    Habe noch nie irgendwelche Bewertungen in Form des Punktes "Reagieren" vorgenommen. In dem Fall habe ich aber einmal eine Ausnahme gemacht:

    Die Frau von der Rente, die selber Pension nach Besoldungsgruppe B10 bekommen wird. :D

    Ob das so zutrifft, entzieht sich meiner Kenntnis (weder mit der besagten Dame noch ihrer zukünftigen Rente noch ihrer bzw. solchen Besoldungsgruppen kenne ich mich aus).


    Was ich aber weiß (mal angenommen das stimmt so), daß es sich hierbei um eine symptomatische Vorgehensweise handelt, die mir (sowohl in der "Berliner Blase" als auch insbesondere der "Brüsseler Blase") schon viele Male begegnet ist. Man redet und teilweise entscheidet man auch ständig über Dinge, von denen man (sicherheitshalber) selbst dann nicht tangiert präziser betroffen ist.


    Die Dame sieht ja zudem noch "genügend Zeitpuffer", um zu überlegen, wie es dann "nach dem Jahr 2031" weitergehen soll. Eine Vorgehensweise ("kein aktueller Handlungsbedarf"), die sich bei dem Thema Gesetzliche Rente ja seit Jahrzehnten bestens bewährt hat ...

    Das Ungetüm GRV verschlingt bereits jetzt zu den Beiträgen noch so viel Steuerzuschüsse, dass eine kapitalmarktorientierte Ergänzung nur auf Pump möglich ist.

    Dem ist (leider) zustimmen. Allerdings wäre es durchaus kohärent - dem modern gewordenen Orwell`schen Neusprech folgend - das dann nicht "auf Pump" zu nennen oder durch "neue Schulden" finanziert - sondern einfach semantisch als "Sondervermögen" zu bezeichnen. In Anlehnung an das "Sondervermögen Bundeswehr" zum Beispiel dann eben "Sondervermögen Rente" ...


    Oder man bezeichnet es - in Anlehnung an den geplanten Europäischen "Souveränitätsfonds", der sich entgegen Art. 311 AEUV (Haushalt ist vollständig mit "Finanzierung aus Eigenmitteln" zu bestreiten) wohl aus gemeinsamer neuer Verschuldung speisen soll - als Deutsche "Rentensouveränität" ...


    So werden - jedenfalls semantisch - aus Schulden glatt "Vermögen" und aus Verschuldung, die nach den EU-Verträgen eigentlich ausgeschlossen ist, erwächst "Souveränität". Faszinierend. Eventuell wird dann sogar aus einer immer noch höheren Verschuldung eine immer noch größerer Souveränität ?

    Die Ergänzung kommt viel zu spät, ist zu klein und der Nutzen daher sehr begrenzt.

    Man hätte dies - in Anbetracht der absehbaren demographischen Entwicklung zwingend - vor Jahrzehnten angehen müssen (siehe auch schon 893 sowie 898).

    Die kann es auch gar nicht mehr geben, da die Tarifverträge lange Laufzeiten haben und keine Spirale mehr zulassen. Das war vor über 100 Jahren noch anders, als es noch keine Tarifbindung gab. Da wurden dann alle paar Wochen höhere Löhne gefordert. Nur so kann es zu einer Lohn-Preis Spirale kommen.

    Dies deckt sich nicht ganz mit meinen Erfahrungen, wenn ich etwa an die 70er Jahre denke. Damals wurden (Mitte der 70er) die Probleme samt Inflation durch eine Lohn-Preis-Spirale verstärkt. Am Ende stand eine unangenehme Kombination aus Inflation und Stagnation auch Stagflation genannt (Stichworte: Ölpreisschock 1973, Yom-Kippur-Krieg, OPEC drosselte Erdölproduktion, starker (Energie)Preisanstieg, exorbitante (sprich zweistellige) Lohnforderungen der Gewerkschaften, ÖTV (müßte heute Ver.di sein) forderte damals 11%, es kam danach zu sog. Zweitrundeneffekten (Unternehmen gaben die wegen der Lohnsteigerungen höheren Kosten über die Preise weiter), darauf erneut hohe Lohnforderungen usw.; es gab Firmenpleiten, Kurzarbeit und Massenentlassungen - schließlich verfestigte sich das Ganze zu der besagten Stagflation).


    Jedenfalls, wenn mich meine Erinnerungen nicht täuschen (liegt ja schon etwas zurück).


    Auch wenn die Rahmenbedingungen heute anders sind - die Aussage, daß es eine "Lohn-Preis-Spirale gar nicht mehr geben kann" würde ich jedenfalls nicht unterschreiben.

    Die kranke Zinspolitik hat nun mal langjährige Auswirkungen.

    Dem würde ich generell, sowie als Bewohner der Eurozone insbesondere, noch zustimmen (wobei ich allerdings "krank" durch extrem lang und ultra-expansiv und zudem teilweise gegen die EU-Verträge verstoßend (insbesondere Art. 123 AEUV "Verbot der monetären Staatsfinanzierung" durch die EZB) ersetzen würde).

    Würde Sachwerte ... empfehlen.

    Wenn darunter Aktien, Immobilien, Gold, Tangible Assets usw. zu verstehen sind, kann das - im Rahmen einer individuell passenden Asset-Allokation - der geeignete Ansatz sein.

    Würde ... Dollar oder Pfund empfehlen.

    Bei nüchterner Betrachtung ist beides bunt bedrucktes Papier- bzw. Zettelgeld (auch wenn der US-Dollar (noch jedenfalls) die Weltwährung darstellt). Im Rahmen einer vernünftigen finanziellen Aufstellung muß und mag jeder seinen individuellen Anteil an liquiden Mittel (sowie darunter die anteilige Aufteilung Bar- versus Buch- bzw. Giralgeld) selbst bestimmen (auch abhängig von den eigenen Zielen und dem eigenen Big-Picture).


    Dieser Teil (sei es nun Euro, Dollar oder Pfund) wird aber zwangsläufig der Finanziellen Unterdrückung (sprich der "Finanziellen Repression" mit negativen Realzinsen) seitens der Staaten und der Notenbanken ausgesetzt sein. Das ist - aus meiner Sicht - schlicht eine Tatsache.


    Eventuell wäre hier noch der Schweizer Franken eine kurze Erwähnung wert gewesen als eine der - nicht nur meines Erachtens - noch am wenigsten schlechten Papiergeldwährungen.


    Sachwerte (s. o.) haben zumindest das Potential vor Inflation zu schützen. Das Halten von anderen Währungen (sei es nun als Buch- und/oder Bargeld) kann der Liquidität dienen (und auch ein gewisser Schutz vor einem z. B. Eurocrash sein) - ein Schutz vor Geldentwertung (Inflation) bietet dies aber nicht.


    Manche Empfehlungen hier scheinen mir doch arg verkürzt, holzschnittartig oder sogar abwegig.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

    Hey Saidi, hey Communitiy,


    in meinem Umfeld hat ein Freund ganz begeistert von Geldanlage in Immoblien berichtet. Pflegeimmobilie Geld anlegen ... in eine Wohnung in einer weiter entfernten deutschen Stadt investieren ... Beide Immobilien waren über einen Finanzberater ...

    ... quasi "vom Finanzamt" die Wohnung bezahlt bekommt, weil er die Sanierungskosten so stark von der Steuer absetzen kann ...

    Ganz allgemein: Bei dem Thema empfehle ich immer (statt sich z. B. bei Freunden, Bekannten, bei YouTube-Videos, bei Finanzberatern (nicht selten Vermittler bzw. Verkäufer) usw. zu "informieren") mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die a) seit längerer Zeit (am besten seit mehreren Jahrzehnten) in praxi Immobilien vermieten und b) nicht nur eine Immobilie bzw. eine einzige Wohnung sondern eher eine größere Zahl (am besten ab zweistellig aufwärts). Da erhält man dann ein eher realistisches Bild in Sachen "Immobilien als Geldanlage".


    Übrigens: Wären Immobilien generell eine "begeisternde Geldanlage" gäbe es in Deutschland ein Überangebot an Wohnungen - stattdessen haben wir aber seit vielen Jahren einen signifikanten Mangel an Wohnraum ... (jedenfalls da, wo sich nicht Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen).


    Neben den ganz allgemeinen und generellen Problemen in dem Kontext (Immobilien sind m. E. das zinssensibelste Asset überhaupt, Bürokratie und Regulatorik samt staatlichen Eingriffen, Klumpenrisiko jedenfalls für den Normalanleger, u. a. auch Home Bias, Betreuungs- und Verwaltungsaufwand, Bevölkerungsentwicklung, demographische Trends usw.) sollte jeder prüfen, ob man dieses Thema nicht auch anders (als durch Direktanlage) abbilden kann. Real Estate ETFs, Immobilien-Fonds, Aktien von Immobilien-Unternehmen etc. wäre hier einige Stichworte.


    Gut, instruktiv und ausgewogen finde ich den Beitrag von madize. Zum Beispiel Pro (s. Abs. 2 und 3) und Contra (s. Abs. 4) sowie die generelle Einschätzung (s. Abs. 5). Auch den Schlußsatz würde ich so teilen ("eine sehr individuelle Sache").


    Generell wird wohl bei den meisten (zumindest bei sehr vielen) jede Anlage von dem Wunsch getragen, sein Geld wenigstens real zu erhalten (nach Steuern und Inflation und Kosten der Anlage) - und im besten Fall auch noch etwas zu vermehren. Dabei führen dann (wenn auch nicht alle) so doch viele Wege nach Rom. Womit wir wieder bei der "sehr individuellen Sache" wären.


    Einer ehemaligen Kollegin etwa bereitet die Vermietung und der Kontakt mit ihren Mietern (sowie Maklern, Hausverwaltungen, Handwerkern, Hausmeistern, Banken (wg. der Immobiliendarlehen) usw.) sogar Freude - ein anderer mit recht gut bekannter Vermieter hat jüngst seinen ganzen Immobilienkram verkauft ("bin heilfroh, daß ich das alles endlich los bin" ...). So unterschiedlich sind die Menschen.


    Aus meiner Sicht würde ich mich eher nicht auf ein spezielles Segment konzentrieren (Beispiel: Pflegeimmobilie) sondern auf etwas, was an eine breitere Zielgruppe vermietbar ist bzw. diese anspricht. Das sehen aber andere auch anders, die sich etwa auf Mikroapartments, Studentenwohnungen, Boardinghouse etc. konzentrieren bzw. spezialisiert haben.


    Ein denkbarer Ansatz wäre sich einen Anbieter zu suchen, der z. B. "normale" Wohnungen (vorzugsweise in Ballungsgebieten) verkauft mit einer sog. "Mietsonderverwaltung" als Service. Damit hat man sowohl eine eher breite Zielgruppe (die Wohnungen sind oft bedarfsgerecht sprich zentrale Citylage, mit Balkon, Lift, Garagenplatz, EBK usw.) und auch relativ wenig Aufwand. Wie jeder Full-Service kostet natürlich auch eine solche Mietsonderverwaltung Geld (lag damals schon um die 10-12% der Nettomiete).


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

    MMT ist Keynes auf Ebene der Zentralbanken. Und wer sich ein bisschen mit antizyklischer Politik beschäftigt hat, weiß auch, warum das nicht funktionieren kann. Lockern ist einfach, straffen ist schwer. Und die Frage nach dem richtigen Timing ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer

    Eine fundierte Diskussion über die MMT würde hier wohl den Rahmen sprengen.


    Um daher nur einen einzigen Deiner Punkte aufzugreifen ("Lockern ist einfach, straffen ist schwer").


    Das funktioniert ja schon ganz generell bei den ganzen keynesianischen Gedanken nicht sprich die "Kehrseite der Keynes-Medaille" wird von der Politik gerne (und nicht selten komplett) vergessen: Im Abschwung kann (unter bestimmten Umständen) ein staatlicher Eingriff sogar iSv "Deficit Spending" sinnvoll sein - nur müßte diese Defizit im dann folgenden Aufschwung (auch gemäß Keynes) wieder abgebaut werden. Was aber praktisch kaum oder nie erfolgt. So steigt dann eben das Niveau der Staatsverschuldung immer weiter und weiter ...


    Ähnlich sieht es übrigens meist bei den Notenbanken aus. Im Abschwung werden die Zinsen (meist schnell und kräftig) gesenkt - das adäquate sprich kongruente Anheben der Zinsen im Aufschwung erfolgt dann aber asymmetrisch sprich langsamer und geringer. Mit der Folge, daß nach jeder der letzten Krisen die Zinsen dann noch niedriger wären als vor der Krise und das ursprüngliche Zinsniveau nicht mehr erreicht wurde - und so die Spielräume für die Geldpolitik (via Leitzinssetzung) immer noch geringer wurden. Generell kann man sagen, daß Notenbanken eine zu hohe Inflation weniger entschlossen bekämpfen als eine zu niedrige Inflation (was in sich (leider) schlüssig ist, da bei der inzwischen hohen Staatsverschuldung (s. o.) man nichts mehr fürchten muß als eine Deflation - bei der die Schulden dann sozusagen real "mehr wert" werden).


    Negativzinsen (wie in der Eurozone) sind natürlich ein historischer Sonderfall und auch der konstruktionsbedingten Fragilität der Einheitswährung geschuldet. Wenn man schon bei einem Leitzins von Null angelangt ist, bleiben eben nur noch Negativzinsen. Noch deutlichere Negativzinsen als minus 0,5% sind flächendeckend kaum bis gar nicht durchsetzbar (jedenfalls so lange es noch Bargeld gibt ... da die Menschen dann vom Giral- sprich Buchgeld auf den Konten in Bargeld ausweichen werden) - so bleiben zur geldpolitischen Lockerung nur noch Anleihekäufe der Notenbank (im Falle der EZB von ca. fünf Billionen (!) Euro ...).


    Auch der Abbau dieser gigantischen EZB-Bilanz verläuft übrigens völlig asymmetrisch. Sprich das Kaufen ging viel schneller als der (aufgrund der hohen Inflation längst überfällige) Abbau iSd erforderlichen geldpolitischen Straffung. In dem aktuellen Tempo würde das nämlich bis zum Jahr 2042 brauchen ... (siehe z. B. eine Studie des Forschungsinstituts ZEW in Mannheim).


    Nur am Rande: Wie es schon beim Aufbau der Anleihebestände deutliche Abweichungen von einer neutralen Aufteilung über alle Euroländer hinweg nach dem sog. "Kapitalschlüssel" gab - so werden nun auch beim Abbau bestimmte Länder überproportional stark oder schwach gewichtet. De facto wird z. B. ein höchstverschuldetes Land wie Italien (aber auch Spanien) so weiter seitens der EZB gestützt (nach den EU-Verträgen ist dies - siehe Art. 123 AEUV - aber der EZB untersagt; einer unabhängigen Notenbank ist aus guten Gründen die monetäre Staatsfinanzierung ausdrücklich verboten, damit sie als unabhängige Notenbank nicht unter fiskalische Dominanz bzw. fiskalische Zwänge gerät - etwa bei ihrer Kernaufgabe der Sicherung der Preisniveaustabilität bzw. Kaufkraftstabilität ...).


    Mit Beginn der Finanzkrise (2007) spätestens aber mit dem Beginn der Eurokrise (2010) hat die EZB ihrer Prioritäten verändert. Längst spielen dabei (statt Geldwertstabilität) fiskalische Interessen (Schuldentragfähigkeit einzelner Länder) eine wichtige wenn nicht die dominierende Rolle. Anders ist diese ultra-expansive und so lange andauernde Art der Geldpolitik (inklusive Null- und Negativzinsen sowie Anleihekäufe in Billionenhöhe) aber auch die starke Asymmetrie bei Anleihekäufen und deren -abbau, die Übergewichtung hoch verschuldeter Staaten (siehe oben) und auch die stärkere PEPP-Nutzung zur Stützung von z. B. Italien nicht zu erklären (PEPP sollte lediglich Folgen der Pandemie abfedern - aber nicht nach Ende der Pandemie noch gezielt einzelne Länder unterstützen).


    Das neue von der EZB im Sommer 2020 vorgestellte und im Notfall unbegrenzte Anleihekaufprogramm (TPI) spricht hier ebenfalls Bände.


    Die Schuldentragfähigkeit ist originäre Aufgabe der Finanzminister der jeweiligen Länder. Die Geldwertstabilität ist Kernaufgabe der EZB. Kümmert sich aber die Notenbank um die Schuldentragfähigkeit der Länder und die Länder um die Bekämpfung der Inflation (Geldwertstabilität) zum Beispiel mit Preisdeckeln, Preisbremsen, Subventionen usw. stehen die Dinge aus ordnungspolitischer Sicht auf dem Kopf.

    Ich glaub das geht noch klar als Quelle? Wenn nicht bitte löschen, aber ich finde das überraschend gut aufgearbeitet.

    Ab Min. 5:40 und ab Min 28:00 könnte da tatsächlich der Maurice Höfgen aufgetreten sein ?! (kann mich natürlich auch täuschen bzw. irren). Dieser Protagonist vertritt - jedenfalls meines Wissens - an diversen anderen Stellen (u. a. eigene Website, Bücher sowie YouTube-Kanal) massiv die sog. "MMT" ("Modern Monetary Theory").


    So "modern" dürfte MMT vermutlich gar nicht sein - vor ewigen Zeiten könnte mir das schon mal an anderer Stelle kurz begegnet sein (ich meine, das war bei Abba P. Lerner einem US-Ökonom, der eine Art "Konkurrenzsozialismus" (sog. "dritter Weg") vertrat und um die 40er Jahre rum seine "Functional Finance" entwickelte, was schon einen ähnlichen Ansatz wie MMT verfolgte).


    Nun tummeln sich gerade im Bereich der sog. "Crash-Propheten" tatsächlich (zumindest teilweise) auch etwas oder sogar ziemlich seltsame Protagonisten. Etwas Seltsameres als die von Herrn Höfgen vertretene "MMT" ist mir allerdings in über 50 Jahren der Beschäftigung mit Finanzthemen noch nicht untergekommen. Bei der damaligen ersten Begegnung mit diesen Thesen konnte ich kaum glauben, was da vorgetragen wurde ...


    Eine spätere etwas nähere Beschäftigung mit der MMT ergab, daß praktisch kein einziger der führenden Ökonomen die Kernthesen der MMT teilt (wie Paul Krugman, Prof. Ottmar Issing, Larry Summers, John Mauldin usw. - bis hin selbst auch zur gewerkschaftsnahe Hans-Böcker-Stiftung beispielsweise). Um nur einige Zitate (u. a. auch aus persönlichen Gesprächen zur MMT) zu nennen: "Widerspricht allen Erfahrungen aus der Finanz- und Währungsgeschichte", "Voodoo-Ökonomie", "grenzt an den ökonomischen Schwachsinn", "der sichere Weg in eine galoppierende oder gar Hyperinflation", "verkennt Grundregeln der monetären Ökonomik", "setzt schlimmste Fehlanreize", "führt in eine unbegrenzte Staatsverschuldung" usw. Das aber nur am Rande.


    Aus meiner Sicht jedenfalls ginge ausgerechnet ein Herr Maurice Höfgen "als Quelle" im Bereich Finanzen eher "nicht klar" - um es möglichst subtil zu formulieren. Es hat daher - nach meinem Dafürhalten - einen speziellen Charme, wenn sich in dem Kontext ausgerechnet ein Herr Maurice Höfgen zu Wort meldet, um zur Versachlichung beizutragen.


    Wie mir übrigens ein Berliner Korrespondent sagte, ist Herr Höffgen als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Abgeordnete der Linkspartei im Bundestag tätig. Überprüft habe ich das nicht.


    Auch wenn Versachlichung bei den meisten Crash-Propheten natürlich zwingend angezeigt ist.

    Die bitterste Tatsache (wenn denn die Zahlen so stimmen - was mir durchaus plausibel erscheint) ist bereits im ersten Satz des verlinkten Artikels enthalten:


    "Egal ob Aktien, Fonds oder ETFs: Rund jeder siebte Deutsche besitzt Wertpapiere".


    Was aber im Umkehrschluß bedeutet: Über 85% besitzen keine Wertpapiere. Ähnlich traurig ist es in Deutschland übrigens beim Thema "Immobilien" (Stichwort: "Wohneigentumsquote") bestellt (nach allen mir bekannten Statistiken landet Deutschland da in der Eurozone zuverlässig auf den letzten Plätzen oder sogar auf dem letzten Platz). Generell schon keine gute Ausgangslage weder (in welcher Form auch immer) in Aktien (als sozusagen Produktivvermögen) noch in Immobilien (als Sachvermögen) investiert zu sein.


    Da gilt umso mehr, wenn man sich in einer (Einheits)Währung tummeln muß, die schon kurz nach Einführung gerettet werden mußte (siehe Eurokrise ab 2010) und auch weiterhin von der Notenbank gestützt werden muß (siehe z. B. das neue bereit gestellte und unbegrenzte EZB-Anleihekaufprogramm namens TPI - hier hat man fraglos seitens der EZB die sog. "Spreads" im Blick; Stichwort: Italien beispielsweise). Jedenfalls nähert sich diese Währung - aus meiner Sicht - nicht der ehemaligen Deutschen Mark, dem ehemaligen niederländischen Gulden oder dem aktuellen Schweizer Franken an - sondern eher der damaligen griechischen Drachme, der damaligen italienischen Lira oder dem ehemaligen französischen Franc. Vor diesem Hintergrund erscheint - mir jedenfalls - das deutsche Denken und Sparen in Nominalwerten noch seltsamer. Allein von Weihnachten 2020 bis kommende Weihnachten 2023 dürfte so etwa ein Fünftel der (in Nominalwerten) gehaltenen Lebensersparnisse real gerechnet verloren gehen. Für die hoch- und höchstverschuldeten Staaten der Eurozone ein angenehmer Nebeneffekt (dieser Finanziellen Repression): Nicht nur die nominalen Guthaben der Sparer sondern auch die Schulden der Staaten entwerten sich so sozusagen "automatisch".

    Für meinen Teil fand ich den Artikel (und die Zahlen auf Basis des "Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung") in der FAZ lediglich deshalb interessant, weil es meine langjährigen (zugegebenermaßen anekdotischen) Beobachtungen in meinem (allerdings ziemlich breiten) Umfeld bei dem Thema (u. a. Gesetzliche Rente) in konkrete und damit greifbare Zahlen gießt und letztlich bestätigt:


    Eingedampft stellten sich meine langjährigen Beobachtungen nämlich wie folgt dar: Während beispielsweise Politiker (und auch z. B. EU-Parlamentarier- teilweise schon mit überschaubaren Arbeitszeiträumen) aber z. B. auch Beamte (Stichwort: Pensionen) zu recht ansehnlichen bzw. auskömmlichen Ruhestandsbezügen gelangen (noch dazu ganz oder überwiegend ohne eigene Einzahlungen) - generieren nicht selten jahrzehntelange Einzahlungen (noch dazu von AN und AG zusammen) äußerst bescheidene (man könnte auch sagen traurige) Renten aus der "Gesetzlichen Rentenversicherung".


    Umso unverständlicher bleibt für mich daher die folgende Situation (um mich ausnahmsweise selbst zu zitieren):

    Erstaunlich (um nicht zu sagen abwegig) scheint es mir in dem Kontext diesbezüglich ausgerechnet auf einen Staat zu vertrauen, der längst (nach meinem Dafürhalten schon vor mehreren Jahrzehnten) das demographische Drama bzw. Desaster der gesetzlichen Rentenversicherung angehen und eine vernünftige kapitalmarktorientierte Ergänzung hätte durchsetzen können (präziser müssen).

    Ob man beim Thema "Gesetzliche Rente" überhaupt noch eine (Rest)Hoffnung in Sachen vernünftige "kapitalmarktorientierte Ergänzung" haben darf, bleibt natürlich jedem und jeder selbst überlassen.


    Mir ist über die Jahrzehnte selbst dieser (Rest)Glaube abhandengekommen.

    Für meinen Teil stelle ich gerne einen Realitätsbezug her (das gilt auch und insbesondere für Finanzthemen, da könnte man schon bei "A" wie "Altersvorsorge" anfangen). Zudem interessieren mich besonders (wie auch bei meinen sonstigen Assets) die tatsächlich generierten Ergebnisse (heutzutage also in Euro gemessen).

    Was Sie schon immer über die Rente wissen wollten, sich aber nie zu fragen getraut haben:

    Diesen Ansatz finde ich daher generell gut - insbesondere, wenn dabei - im Gegensatz zu dem verlinkten Artikel - "Butter bei die Fische" gegeben wird im Sinne: Wie sehen die tatsächlich generierten Ergebnisse (in dem Fall die Renten aus der Gesetzlichen Rentenversicherung) in praxi und in konkreten Zahlen (in Euro) beim Thema "Gesetzliche Rente" aus.


    Aufschlussreich fand ich daher einen Artikel der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ; Nr. 72 aus 2023, Seite 29, Rubrik: Finanzen) zum Thema "tatsächlich gezahlte Renten" aus der Gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland (die genannten Zahlen im Artikel stammen aus dem offiziellen "Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung"). Interessant dabei ist die "Rentenschichtung", also die Anteile derer, die Renten in welcher konkreten Höhe erhalten (statt z. B. nur auf die Durchschnittrente von Männern bzw. Frauen zu schauen - wobei auch diese Zahlen, jedenfalls aus meiner Sicht, ernüchternd sind).


    Um mal einige der Zahlen des Berichts aufzugreifen:


    Demnach erhalten aktuell ganze 0,6% der Rentner (oder anders formuliert einer von 167) eine gesetzliche Rente von mehr als 2.400 Euro im Monat (und da sind Steuern und Krankenversicherung noch nicht einmal berücksichtigt ...).


    Die offizielle Staffelung der Rentenversicherung geht nur bis 2.400 Euro. Die Frage drängt sich daher auf: Gibt es auch Renten über 3.000 Euro ? Dazu geht aus dem Bericht nur hervor, "daß es bei 50 Fällen (sprich 50 Menschen in ganz Deutschland ...) sehr wahrscheinlich ist, daß sie mehr als 3000 Euro gesetzliche Rente erhalten ...


    Um mal zu der ganz überwiegenden Zahl (73,3%) der Rentner zu kommen und auf deren Renten zu schauen: Diese erhalten eine Rente im Bagatellbereich, im Bereich der Armut oder im Bereich, wo man (jedenfalls als Einzelperson) als armutsgefährdet gilt oder nur knapp darüber liegt), nämlich 20,7%: Unter 150 bis 450 Euro, 24,8%: Über 450 bis 900 Euro, 27,8%: Über 900 bis 1.350 Euro (alle zusammen ergeben die besagten 73,3% der Rentner).


    Nur gut ein Viertel (26,8%) erhält überhaupt eine gesetzliche Rente, die halbwegs auskömmlich ist (wenn man nicht gerade in einer Großstadt oder einem Ballungsgebiet als Mieter lebt ...) nämlich 17,8%: Über 1.350 bis 1.800 Euro, 7,5%: Über 1.800 bis 2.250 Euro und 1,5% mit 2.250 Euro und höher.

    Wer 1200 Euro als kleine Rente ansieht, hat einen anderen Blickwinkel als weite Teile der Bevölkerung.

    Was nach den Zahlen des "Rentenversicherungsberichtes der Bundesrepublik" (leider) zutreffend ist. Jedenfalls mit Blick auf die "Gesetzliche Rente". Um die Formulierung "anderer Blickwinkel" aufzugreifen: Ein anderer Blickwinkel wäre es beispielsweise auch, einmal ein System generell zu hinterfragen, welches nach jahrzehntelangen Einzahlungen (noch dazu von AG und AN gemeinsam) derartige Renten generiert ...


    Übrigens: Rein theoretisch wäre nach dem Artikel auch eine Rente von mehr als 3.200 Euro zu erreichen - wenn man 45 Jahre lang ohne jede Unterbrechung und von Berufseinstieg ab immer an der Obergrenze (aktuell wohl 87.600 Euro p. a. bzw. 7.300 Euro brutto im Monat) verdient hätte (gut 90 Entgeltpunkte). Nur: Wer schafft das ? Mir persönlich ist in meinem (ziemlich großen) Umfeld kein einziger derartiger Fall bekannt ... So werden auch die oben genannten Zahlen von 0,6% der Rentner (mit über 2.400 Euro Rente) und wahrscheinlich nur 50 Menschen in ganz Deutschland (mit einer Rente über 3.000 Euro) plausibel und verständlich.


    Alle Zahlen in dem Artikel beziehen sich (so wie ich das jedenfalls verstanden habe) auf die normalen sog. "Einzelrentner". Es gibt (nach meinen in dem Bereich äußerst bescheidenen Kenntnissen) daneben aber wohl auch sog. "Mehrfachrentner", also Menschen, die mehrere gesetzliche Renten beziehen (ganz wenige bei den Männern (ich meine nur um die 6%), deutlich mehr bei den Frauen (um die 29%) - könnte mir vorstellen, daß die viel höhere Zahl bei den Frauen über die sog. "Witwenrenten" zustande kommt, das ist aber nur eine Vermutung).


    So viel zum Realitätsbezug bei diesem Thema.


    Wozu aber auch noch gehört: Die - für ein solches umlagefinanziertes System - fundamental wichtige Alterspyramide sah schon vor Jahrzehnten traurig aus. Das System lebt von den Einzahlern. Rücklagen gibt es keine (wenn überhaupt, dann m. W. nur für wenige Monate Rentenzahlung; am Laufen gehalten wird es ohnehin nur durch den (m. W. noch dazu ständig steigenden) Bundeszuschuss sprich die Steuerzahler). Mir bekannte Zahlen sprechen jedenfalls davon, daß ab jetzt (Stichwort: Babyboomer) jedes Jahr noch deutlich mehr Menschen in Rente gehen als Menschen (als Beitragszahler) nachwachsen. Zuwanderung, mit der Betonung auf "gesteuerte" Zuwanderung, wäre hier u. a. ein Stichwort. Das wäre aber ein anderes (trauriges) Thema (in der Realität sieht es so aus, daß die ungesteuerte Migration bis zu 15-fach größer ist als die erwünschte Zuwanderung von Fachkräften - um z. B. Birgit Marschall als Korrespondentin der Berliner Parlamentsredaktion für die "Rheinischen Post" zu zitieren). Man "muß kein Professor für Mathematik" sein, um zu erkennen, was das künftig für Friktionen und Verspannungen für ein solches umlagefinanziertes System bedeutet (oder um - aus meiner Erinnerung - Franz Müntefering (SPD) zu dem Thema zu zitieren (und auch das ist bereits über 17 Jahre her): "Da reicht Volksschule Sauerland" ...).


    Erstaunlich (um nicht zu sagen abwegig) scheint es mir in dem Kontext diesbezüglich ausgerechnet auf einen Staat zu vertrauen, der längst (nach meinem Dafürhalten schon vor mehreren Jahrzehnten) das demographische Drama bzw. Desaster der gesetzlichen Rentenversicherung angehen und eine vernünftige kapitalmarktorientierte Ergänzung hätte durchsetzen können (präziser müssen).


    Es bleibt nur zu hoffen, daß bei anderen ähnlich wichtigen und substantiellen Themen (wie Einheitswährung, Energiesicherheit iVm der Energiewende, Klimaschutz, militärische Verteidigungsbereitschaft und Verteidigungsfähigkeit, Wettbewerbsfähigkeit usw. usw.) staatlicherseits etwas mehr Kompetenz und Voraussicht vorhanden sein möge ...


    Schließen möchte ich diesen kleinen Ausflug in die gesetzliche Renten-Realität mit einem mir gut in Erinnerung gebliebenen Satz aus meiner eigenen sog. "Renteninformation", wo es lapidar heißt: "Bei Ihrer zu erwartenden Rente sollten Sie den Kaufkraftverlust beachten". Ein klarer, nüchterner und natürlich richtiger Hinweis, der vor dem Hintergrund der derzeitigen Inflation (also in Sachen Geldwertstabilität bzw. Kaufkraftstabilität) einen ganz eigenen "Charme" entfaltet - vielleicht wäre "Brisanz" (so wie bei der Gesetzlichen Rente generell) die treffendere Formulierung ?


    Aufgrund der Zahlen (welche Anteile der Rentner erhalten Renten in welcher Höhe) mag sich der geneigte Leser ein eigenes und nüchternes Urteil zu diesem Thema und der Leistungsfähigkeit dieses Systems (GRV) bilden (was nicht immer zu freien Entscheidungen führen wird bzw. kann, da es sich der gesetzlichen Rente für viele letztlich um ein "Zwangssystem" handelt).


    Was ja immer und generell bei allen Finanz-Themen zu empfehlen ist. Jedenfalls aus meiner Sicht und Erfahrung.

    Shodan


    Ob sich das so verhält entzieht sich meiner Kenntnis (wie schon gesagt, investiere nicht in ETFs sondern in Einzelwerte; zudem ganz überwiegend nicht in deutsche und schon gar nicht in solche des M-Dax).


    Fakt ist aber jedenfalls, daß dieses Segment (M-Dax) über die immerhin letzten 20 Jahre (wenn man meiner E-Kollegin glauben darf; was bei mir der Fall ist) ausgezeichnete Ergebnisse geliefert hat.


    Auch über noch deutlich längere Zeiträume sieht der M-Dax recht ordentlich aus - m. E. n. zum Start Ende 1987 noch mit 1.000 Punkten - aktuell um die 27.000 Punkte; das sieht nicht so schlecht aus. Jedenfalls im Vergleich zu dem tendenziell eher lendenlahmen Dax im vergleichbaren Zeitraum (von 1.000 auf ca. 15.000).


    Nicht mehr aber auch nicht weniger wollte ich mit diesem Hinweis (zu einer (kleinen und auch nur eventuellen) Beimischung) ausdrücken.

    Pink_Lime


    Keine Anlageempfehlung, nur (m)ein Gedanke in dem Kontext


    Zum Hintergrund und Verständnis: Für meinen Teil investiere ich a) in Einzelwerte (sowohl bei Aktien als auch bei Immobilien) und damit sozusagen nicht "passiv" sondern "aktiv" und halte b) die "Home-Bias" auch für einen ziemlich wichtigen Gedanken (insbesondere für jemand, der schon in Deutschland arbeitet, sein Einkommen in dem Land hier bezieht, (s)eine Immobilie in dem Land hat, in die gesetzliche Rente dieses Landes (eventuell zwangsweise) einzahlt, seine Konten hier hat usw.).


    Zum Thema "Versicherungen" siehe schon meinen damaligen Beitrag 13. Sollte z. B. das Arbeitseinkommen (Humankapital) das größte Asset darstellen, sollte man dieses (so weit zu vertretbaren Kosten möglich sprich versicherbar) absichern (s. dazu auch Beitrag 28 von Dr. Schlemann). Zum Game-Changer "Immobilie" (jedenfalls für den Durchschnittsanleger) siehe Beitrag 15.


    Den Aspekt ...

    Deutschland besitzt auch keine stark ausgeprägte Aktienkultur, sondern ist das Land des Mittelstands.

    ... halte ich für einen Ansatz über den man zumindest mal nachdenken kann (auch wenn ich persönlich meine Schwerpunkte (Immobilien ausgenommen) beim Investieren eher in anderen Länder setzte (USA, Schweiz und UK - um nur drei Beispiele zu nennen)).


    Vor dem Hintergrund des oben von monstermania Gesagten könnte daher ein Blick auf die "zweite Reihe" also auf den M-Dax (darauf gibt es m. W. inzwischen auch einige ETFs) einen Blick wert sein (eventuell und jedenfalls als kleine Beimischung). Ein Abbild des deutschen Mittelstandes mit nicht wenigen "Hidden Champions" mit sehr starken Markpositionen, teilweise in ihrem Segment auch zu den Weltmarkführern gehörend. Eine ehemalige Kollegin (die Dame ist halbwegs kundig - und investiert sowohl in Aktien als Direktanlage als auch in Indizes sprich ETFs) hatte dazu jüngst eine Auswertung über die immerhin letzten 20 Jahre erarbeitet, danach kam in ihrem Renditevergleich der M-Dax (mit ca. 12% Rendite p. a. (direkt nach dem Nasdaq 100 mit 14% Rendite p.a. - und z. B. noch vor dem S & P 500 mit 10% Rendite p. a.) immerhin auf den zweitbesten Platz aller von ihr untersuchten Anlageklassen. Die Zahlen haben mich selbst etwas überrascht.


    Einerseits: Das könnte für den M-DAX als (kleine) Beimischung sprechen, selbst vor dem Hintergrund des o. g. Aspektes "Home Bias". Auch wenn natürlich keiner eine Glaskugel hat und weiß, ob das auch in Zukunft mit dem M-Dax so laufen wird. Andererseits: Ein Contra-Argument aus meiner Sicht könnte sein, daß sehr große Unternehmen ständig verschlechternden Rahmenbedingungen in Deutschland (wie sehr hohe Steuer- und Abgabenbelastung, sehr hohen Energiepreise, sehr viel Bürokratie und Regulatorik usw.) meist besser und schneller ausweichen können (Beispiel: Firmensitz) als der sog. Mittelstand (wie immer man diesen von der Größe her auch definiert). Das muß aber jeder für sich selbst und individuell abwägen. Ein Ansatz zu einer Diversifikation (samt Steigerung der Rendite) könnte es aber eventuell sein. Die Kollegin hatte nach ihrer Auswertung den Anteil M-Dax in ihrer AA jedenfalls leicht erhöht.


    Ganz generell und wie schon erwähnt: Bis in den mittleren sechsstelligen Bereich der Anlage halte ich 1-2 (weltweite) Aktien-ETFs bzw. 3-4 ETFs (sollten auch Anleihen in der AA gewünscht sein) für vertretbar, weil auch durchaus ausreichend. Es sei denn, man hat Spaß und Freude an dem Thema oder macht es gar zu seinem Hobby.


    Ab siebenstellig würde ich jedenfalls weitere Anlagenklassen zur Ergänzung hinzufügen. Ab achtstellig ist dies (nach meinem Dafürhalten) zwingend angezeigt.


    Nie verzichten würde ich persönlich (unabhängig vom Gesamtvermögen - und sei es daher nur als Element einer Rücklage und/oder einer Reserve für Notfälle) auf einen (kleinen) Anteil Gold und Silber (physisch gehalten) - allein schon wegen unserem Geldsystem (Papiergeld), den inzwischen erreichten Schuldenständen samt Fragilität des Bankensystems insgesamt aber auch insbesondere als Bewohner der Eurozone. Unter den (potentiell ohnehin schlechten) Papiergeld-Währungen ist die europäische Einheitswährung (m. E.) eine ganz besonders fragile Konstruktion).


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

    Didi2 bringt es auf den Punkt.

    Das erlaube ich mir (aus meiner ganz persönlichen Sicht) minimal anders zu sehen: Angefangen von der Formulierung der Frage bzw. dem unterlegten Tenor (s. a. meinen Beitrag 108) bis hin zum wirklichen Interesse an der Thematik.

    Wir kommen hier immer gerne mal vom Hoecksken auf Stoeksken. Ich beteilige mich selbst auch immer wieder gerne daran...

    Was bei Finanz-Themen fast unvermeidlich da systemimmanent ist - jedenfalls, wenn man sich ernsthaft für bestimmte Themen und fundiert für die jeweiligen Hintergründe interessiert.

    Wer sich hauptsächlich für die Frage und die relevanten Antworten interessiert, der mag sich oft nur ungern durch seitenlange Nebendiskussionen wühlen.

    Das mag durchaus so sein und ist auch im Einzelfall verständlich.

    Bei zu starker Dosierung kratzt das schlimmstenfalls am Sinn des Forums.

    Ob das schlimmstenfalls am Sinn des Forum kratzen kann, vermag ich nicht zu sagen. Zugegebenermaßen möglich wäre es. Bei "zu schwacher Dosierung" kann dies aber schlimmstenfalls auch an der Qualität (und/oder Ausgewogenheit) des Forum kratzen.

    Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken! :S

    Apropos Qualität: War das nicht der damalige Werbe-Slogan (von Helmut Markwort und damals Chefredakteur) des (ab dem Jahr 1993 ?) erscheinenden Magazins Focus ? Jenes Blatt hatte ich irgendwann (nach meiner Erinnerung recht bald) wegen mangelnder um nicht zu sagen gänzlich fehlender Qualität wieder abbestellen müssen ...