Ich bin nach einer ähnlichen Strategie vorgegangen.
Eigentumswohnungen günstig kaufen, möglichst hoch finanzieren, und mit der Miete und eventuellen Zuzahlungen die Schulden tilgen.
Für meinen Teil habe ich gewisse Zweifel ob man Deine (damalige gute und solide) Strategie mit der von youknowwhy wirklich vergleichen kann. Es geht in seinem Fall doch schon um ein ziemlich bis sehr "spezielles Segment" (Wohnturm, Luxuswohnungen, alle an einem Standort, eher Neubau, ggf. sogar Neubau-Erstbezug, eher schwacher Cashflow auf den Einkaufspreis bezogen usw.) in der Anlageklasse "Immobilien".
Je mehr Immobilien ich hatte, desto leichter war die Finanzierung, weil die Hausbank gesehen hat, dass die Abwicklung gut funktioniert und ich bei der Auswahl der Immobilien sehr professionell vorgegangen bin.
Das war früher einmal so und so kenne ich das auch noch aus den 70er, 80er, 90er usw. Jahren. Immobilienkredite im Realkreditbereich - sprich Beleihungsauslauf max. 60% - wurden (häufig bis meist) schlicht gegen die Sicherheit (Grundschuld) ausgereicht. Auch in der Gestaltung war man überwiegend frei - habe damals beispielsweise eine ganze Reihe von Darlehen nach einiger Zeit dann tilgungsfrei weiter laufen lassen (aus steuerlichen Gründen aber auch aus Gründen der ohnehin realen Tilgung (sprich automatische Entwertung) via Inflation).
Nach Einführung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (EU-WIKR) ab 2016 stehen aber nicht mehr diese Sicherheit(en) im Vordergrund sondern absolut prioritär (im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung) ist die sog. Kapitaldienstfähigkeit sprich die Fähigkeit des Darlehensnehmers (via Haushaltsrechnung) zur Bedienung der Annuität über die gesamte Laufzeit (unter Einbezug der bzw. aller denkbaren Imponderabilien). Ob die Bank bei Zahlungsausfall gesichert ist (sprich die Immobilie via Zwangsversteigerung verwerten kann) ist gem. der WIKR kein entscheidendes Kriterium mehr.
Zu den Unwägbarkeiten kommt bei (manchen bis vielen ?) Banken heute - im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung und Kapitaldienstfähigkeit - wohl auch noch die Rechnung mit sog. Stressannuitäten hinzu (insbesondere wohl, wenn es um mehrere finanzierte Immobilien geht). Sprich es wird bankseitig wohl mit einer fiktiven Rate am Ende der Zinsbindungsfrist gerechnet (habe da mal für eine Kollegin verhandelt, bei der die Bank einfach 8% fiktiv angesetzt hatte, obwohl die aktuelle Kondition lediglich 2,8% inkl. Tilgung betrug). Ohne ausreichend freies Vermögen kann wohl daher ein sog. "Immobiliensammler" (mit mehreren Objekten) heutzutage und hierzulande schnell in eher unangenehmes Terrain und ebensolche Verhandlungen mit der Bank geraten.
Nur meine persönliche Sicht und ebensolche Erfahrungen.