Bei allem Verständnis an Deinen Vorbehalten dem Euro gegenüber (wobei es bei BTC und Gold keine Gesetze gibt, die gebrochen werden könnten
(nachträglich gefettet von mir)
Zum einen sind das keineswegs nur meine (ganz persönlichen) Vorbehalte - mir allein sind Hunderte von Ökonomen, Professoren, Bankern, Vermögensverwalter usw. bekannt, die das ganz ähnlich bis identisch wie meine Wenigkeit sehen. Mit einigen kam ich nach meinen damaligen Recherchen (90er Jahre) noch in persönlichen Kontakt.
Zum anderen habe ich explizit und expressiv verbis bezüglich des Euro von Verträgen (EU-Verträge, Vertrag von Maastricht, AEUV usw. gesprochen). Nicht von Gesetzen ...
Bezüglich Gold aber auch Bitcoin halte ich übrigens gesetzgeberische Eingriffe nicht für ausgeschlossen - wenn anhand von Gold und/oder Bitcoin der Geldwertschwund des offiziellen staatlichen Papiergeldes für immer mehr Menschen immer offensichtlicher wird ... und diese zunehmend für einen größeren Kreis als "Alternativen" zur offiziellen Währung erscheinen oder gar werden.
... es ändert sich nichts an der Tatsache, dass ich im Euroraum lebe, daher ist der Euro für mich die Recheneinheit und der Vergleichsmaßstab.
Same here. Jedenfalls noch (einen alternativen Standort habe ich bereits implementiert).
Das kann aber doch - nach meinem Dafürhalten- nichts daran ändern, zu versuchen sich und seine Mittel vor diesem Geld (staatliches Papiergeld), diesem Experiment (Einheitswährung als Währungsunion völlig unterschiedlicher teilweise disparater Länder) sowie den diesbezüglichen (Rettungs)Maßnahmen der assoziierten Notenbank (EZB), bestmöglich zu schützen ..!?
Hier muss immer die Inflation berücksichtigt werden, aber unverzinstes Zentralbank-Geld kann nie kaufkrafterhaltend sein!
Das ("unverzinstes Zentralbankgeld") kann sich aber doch nur auf Bargeldhaltung beziehen ?
Ich kann mich recht gut an sehr lange Phasen erinnern, in denen "verzinste" risikoarme Instrumente (wie Sparbriefe, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Bundeswertpapiere in diversen Formen, Unternehmensanleihen mit Investmentgrade bis Top-Rating usw.) sprich also "verzinslich" angelegte Mittel (auch nach Inflation und Steuern also nicht nur nominal sondern real) durchaus "kaufkrafterhaltend" waren. Manchmal waren dafür längere Laufzeiten (Bindung der Mittel) erforderlich (Illiquiditätsprämien), möglich war es aber durchaus. Das funktioniert schon seit etwa dem Jahr 2009 nicht mehr ...
Noch eine Anmerkung zu Deinen tangiblen Assets: Du hast eine spezielle Nische mit Vintage-Uhren gefunden, von der ich keine Ahnung habe.
Stimmt (gilt aber auch für Oldtimer-Fahrzeuge). Ahnung hatte ich übrigens zuvor auch keine. Solche speziellen Sachanlage erfordern auch spezielles Sach- und Fachwissen. Das hatte ich mir notgedrungen angeeignet.
Du wirst Dir einiges Spezialwissen angeeignet haben, das es für Dich zu einer interessanten Anlageklasse macht.
Dem ist so. Siehe schon oben.
Trotzdem ist es m.E. "nur" ein Sammlergegenstand. Die Uhren produzieren nichts, wie eine Aktiengesellschaft oder Wohnimmobilie.
Nicht anders ist es ja beim "Urgeld" Gold: Keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieterträge, zudem noch ein Spread zwischen An- und Verkauf und sicher (auch rechtssicher) gelagert werden muß es auch noch. Gelohnt hat sich sich bei Betrachtung der Ratio "Gold vs Euro" seit 1999 bis heute dennoch ...
Sammlergeschmäcke verändern sich mit der Zeit. Die Sammelteller und Briefmarken meines Vaters waren aus heutiger Sicht jedenfalls keine erfolgreiche Investition.
Ein absolut berechtigter Hinweis bzw. Einwand. Gilt übrigens - teilweise - auch für Antiquitäten (insbesondere antike Möbel).
Auf die Uhren bezogen: Wer weiß, ob Jüngere und/oder nachfolgende Generationen überhaupt noch mechanische Uhren (und handwerkliche Meisterwerke) entsprechend ästimieren werden (statt Swatch, Apple etc. pp. Uhren mit allen möglichen Funktionen) ?
Auf die Oldtimer bezogen: Wer weiß, ob solche automobilen Kulturgüter (noch dazu mit Verbrennungsmotor) bei Jüngeren (oder auch der Politik) mit dem Fokus auf E-Autos überhaupt noch gefragt bzw. erlaubt sein werden ?
Nach meiner Einschätzung und auch Erfahrung ist aber der Wunsch bzw. Drang nach einem "Wertaufbewahrungsmittel" (insbesondere, wenn Geld bzw. Fiat-Money diese Funktion nicht mehr erfüllt - oder sogar als Geld bzw. Währung "gerettet" werden muß ... !) ein den Menschen immanenter, auch global gesehen. Man wird sich daher immer auf die Suche nach Surrogaten sprich Ersatz (nach dem beliebig aus dem Nix vermehrbaren und damit im Wert verwässerbaren Papiergeld) machen ! Und da entscheidet dann letztlich nur der Konsens: Gold ist so wertvoll, weil alle (inklusive übrigens der staatlichen Notenbanken !) daran glauben bzw. davon fest überzeugt sind. Scheint mir beim Thema "Bitcoin" nicht wesentlich anders zu sein ... ?! Was sollte ansonsten da der intrinsische Wert sein ?
Das "Urgeld" Gold war in diversen Länder (wie Indien, China, Türkei usw.) schon immer sehr beliebt. Bei den Hunderten von Millionen Menschen allein in Asien, die in die Mittel - oder Oberschicht aufgestiegen sind, erfreuen sich Tangible Assets einer ganz enormen Beliebtheit - sowohl als Wertaufbewahrungsmittel als auch aus Image- bzw. Prestigegründen. Da bin ich insoweit für solche Güter (bis hin zu Kunst, Weinen, Whiskeys, Handtaschen usw.) sehr optimistisch. Insbesondere, da man dort sehr auf die wenigen und weltweit bekanntesten diesbezüglichen Marken fixiert ist.
Daher muss man das Geld dann anlegen bzw. investieren. Z.B. in Aktien, Immobilien, Gold, ...
Halte ich tendenziell für ein generelles Problem. Die Menschen (auch normale Bürger und/oder risikoscheue Sparer, Kleinsparer usw.) sind quasi gezwungen, ihre Mittel - so sie denn überhaupt nur die Kaufkraft erhalten wollen - "ins Risiko zu schieben" (sprich in volatile Assets). Auch Menschen also, bei denen dies von der objektiven und/oder subjektiven Risikotragfähigkeit durchaus (sehr) problematisch sein kann, weil sie solche Risiken eigentlich nicht "vertragen".
Habe die diesbezüglichen diversen Probleme (Zittern, Bangen, Hoffen samt Verzweiflung, bemühte Versuche des langes Aussitzen, Durchhalteparolen im Phasen des Drawdowns, "mentales gegenseitiges Händchen halten" usw.) oft genug gesehen. Beispielsweise der Strang hier "Hilfe, der Crash kommt (bald)" - oder so ähnlich - ist dafür (jedenfalls teilweise) auch exemplarisch. Sozusagen "Pfeifen im Walde" der (überwiegenden jedenfalls) Kleinanleger via Witze, Veralbern, Versuchen das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, sich über bestimmte Fakten und Entwicklungen lustig machen etc. pp.
Ein solches inflationär ausgerichtetes System (mit immer noch weicherem bzw. schlechterem Papiergeld) zwingt zu risikoreicheren Anlagen, animiert zur Spekulation (solide Sparer sind die Dummen), motiviert auch zum Investieren auf Kredit (Nutzung von Leverage-Effekten, da sich die Schulden via Inflation automatisch tilgen sprich "entwerten"), führt immer wieder zu Vermögenspreisblasen (wenn alles in bestimmte Assets wegen Geldflutung, Null- und Negativzinsen oder gar Angst vor einem Crash (Beispiel: Eurocrash) drängt und dort die Vermögenspreise treibt; Beispiel: Immobilien), erhöht den Anreiz zur Verschuldung (auch staatlicherseits) etc. pp. Die Nebenwirkungen bzw. Kollateralschäden von "weichem" Geld (oder Geld, welches sogar gerettet werden muß) sind jedenfalls erheblich. Bis hin zum Angstsparen der Verbraucher (Konsumzurückhaltung) und/oder der fehlenden Planungssicherheit für unternehmerische Investitionen.
Nur meine bescheidene persönliche Sicht und Meinung.
Dir weiterhin gute Gedanken und ebensolche Finanzechtscheidungen !