Beiträge von Sovereign

    Ob der Privatmann Schulen besser hinbekommt als der Staat?

    In meinem Umfeld ist beispielsweise ein Drang oder sogar Run auf Privatschulen (bzw. Schulen in privater Trägerschaft) seit vielen Jahren zu verzeichnen - und ungebrochen sprich eher immer noch weiter steigend.


    Aus meiner Sicht übrigens nachvollziehbar - ich würde auch nicht wollen, daß meine Kinder in einer Klasse sitzen, in der beispielsweise eine große Zahl oder gar Mehrheit der Kinder nicht mal der deutschen Sprache mächtig ist. Von anderen Problemen (Störungen des Unterrichts, Gewalt, Alkohol, schwerere Drogen usw. ganz abgesehen). Man könnte fast pointiert sagen: Wer irgendwie kann, versucht dem staatlichen Schulsystem aus dem Wege zu gehen ...


    Eine diesbezügliche Statistik (des Statistischen Bundesamtes "Destatis Kontext" i. Z. m. der Studie "Privatschulen Fakten und Hintergründe", aus dem Jahr 2020) ist mir noch präsent:

    Danach ist die Zahl der Privatschulen seit dem Jahr 1992/93 bis zum Untersuchungszeitraum 2018/2019 um 80% gestiegen (aktuell gibt es wohl um die 5. 850 Privatschulen in Deutschland) und es gibt inzwischen (Stand 2019) bereits rund 1,0 Millionen Kinder, die an Privatschulen unterrichtet werden.


    Ein Mitarbeiter des VDP (Verband Deutscher Privatschulen; in dem Fall des VDP Hessen e. V.; Sitz in Wiesbaden) sagte schon vor zwei Jahren, daß eine erste ihm noch erinnerliche Statistik damals von etwa zwei Prozent der Schüler an Privatschulen ausging - inzwischen wäre man bei etwa 10% aller Schüler an Privatschulen. Was eine Verfünffachung bedeuten würde.


    Eine interne (unveröffentlichte, da für einen Klienten erstellte) Studie eines Unternehmens für Marktforschung hatte zudem ermittelt, daß auf jeden Schüler einer Privatschule zwei weitere Schüler kommen, die ebenfalls gerne auf eine Privatschule gingen (und/oder deren Eltern dies bevorzugen würden).


    Die Anziehungskraft des staatlichen Schulsystems im Vergleich zu privaten Einrichtungen scheint also keine besonders große zu sein ...

    madize


    Einiges Zutreffende und sicherlich Richtiges wurde hier ja schon gesagt (Plan B, aus ungekündigter Stelle heraus sondieren und bewerben, wenn möglich Abfindung ggf. noch irgendwie versuchen mitnehmen usw.).


    Einen Aspekt aus meinem Erfahrungen möchte ich noch ergänzen insbesondere vor dem Hintergrund hier:

    Ich bin eine recht robuste Natur, aber die Aussicht, bis zur Rente in gut 10 Jahren in einer solchen Atmosphäre wirken zu müssen, macht mir wenig Freude.


    ... ist allerdings so demotivierend, dass ich mir schwer vorstellen kann, unter diesen Bedingungen noch weitere 10 Jahr produktiv tätig zu sein.

    Bei einer sozusagen "inneren Kündigung" besteht - nach meinen Erfahrungen - immer die latente Gefahr (die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch realisiert; und zwar umso wahrscheinlicher, je länger die "innere Kündigung" schon existiert), daß darunter (angefangen von der Distanz zum Unternehmen bis zur nachlassende Identifikation mit dem Unternehmen und der Arbeit) auch (früher oder später; oft eher früher) anfängt die eigene Arbeitsqualität samt Output zu leiden. Was insgesamt für alle Beteiligten eher nachteilig ist, für den Betroffenen aber psychisch und physisch im Einzelfall ziemlich belastend sein kann.


    Übrigens auch was Standing, Selbstvertrauen, Selbstbewußsein usw. bezüglich einer eventuellen neuen Arbeitsstelle betrifft ... !


    Das sollte man zumindest mit "auf dem Schirm" haben. Damit aus einer eventuellen bis unvermeidlichen inneren Kündigung nicht eine Art "schleichender beruflicher Selbstmord" aus "Angst vor dem beruflichen Tod" (jedenfalls bei diesem Unternehmen) wird.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf einem langjährigen Einblick auch in amerikanische Unternehmen.



    Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich Dir !

    Deswegen sollte der Laie auch auf "alle" Pferde setzen (World-ETF), eins wird schon durchkommen ;)

    Apropos "ein Pferd wird schon durchkommen": Aktien (auch "alle" Aktien) sind nur eine Assetklasse von diversen Anlageklassen ;)

    Es ist eben keinerlei geographische Diversifikation.

    Das ist aber doch ohnehin (insbesondere beim Blick auf die Volumina) hierzulande eher die Regel als die Ausnahme ...


    Wie Du hier zutreffend selbst ausführst:

    Klar, das ist bei den meisten Leuten, die nicht an der Börse sind, der Normalfall (nicht die Rolex-Uhren, aber ein ziemlicher Fokus auf Deutschland beim Vermögen - Gehalt von deutschem Unternehmen bzw. bei Selbständigen lokaler Betrieb, deutsche gesetzliche Rente, selbstbewohnte Immobilie in Deutschland, Tages- und Festgeld bei einer deutschen Bank usw...).

    Nehmen wir mal einen meiner Nachbarn (höherer Beamter): Er meinte mal, er sei jetzt viel besser "diversifiziert", weil er ca. eine Viertelmillion in Aktien-ETFs geschoben habe ... Was macht das in Relation zu seiner Pension als Beamter, seiner Immobilie, seiner Ferienwohnung, seinen Tages-und Festgeldern, seinen beiden Kapitallebensversicherungen (keine Ahnung, was er sonst noch so hat) in Prozent am Gesamtvermögen bezogen auf internationale Aktien aus ... ?! Vermutlich deutlich < 10 Prozent ...

    Und ehrlicherweise sind Leute, die (und sei es mit lokalem Klumpenrisiko) ein siebenstelliges Vermögen haben, auch ohne geographische Diversifikation schon ziemlich weit vorne. Die meisten Leuten haben überhaupt kein siebenstelliges Vermögen.

    Allerdings.

    Insofern würde ich da jetzt auch keinen Anlass sehen, irgendwen zu belehren bzw. (gerade bei Älteren) die Vermögensallokation auf den Kopf zu stellen.

    Nehme nur mal zwei Leute aus meinem Umfeld: Der eine ist zu fast 90% in Immobilien in Deutschland investiert der andere (noch exotischer) zu ca. 85% in seine Oldtimersammlung (mit Standort Deutschland). Wäre beides ein absolutes "No Go" für mich. Nichtsdestotrotz notieren beide achtstellig.


    Nun kommt ein jüngerer Mensch (beispielsweise ein Herr Saidi Sulilatu von Finanztip oder ein Herr Thomas Kehl von Finanzfluss) und "erklärt" den beiden (noch dazu ungefragt), daß sie in Finanzsachen eigentlich "alles falsch falsch" machen ...


    Wie ein solches Gespräch, wenn es denn überhaupt zustande käme, wohl ablaufen würde .. ? Vermutlich würden die beiden gesetzteren Herren (so wie ich die einschätze und kenne) zunächst mal nach den finanziellen Erfolgen der beiden Jüngeren fragen ... Das mag ja falsch (oder überheblich sein - auch wer jung und tendenziell (noch) eher mittellos ist, kann kompetent sein und richtig liegen), wäre aber wohl Fakt. Nach der Antwort wäre das Gespräch - meine starke Vermutung - dann ohnehin beendet.


    Die meisten lernen erst wirklich aus selbst gemachten Erfahrungen ... Muß da immer an einen Schweizer Piloten denken, der sich damals über das Thema (Diversifikation) lustig gemacht hatte: Er bezog sein (für damalige Verhältnisse) üppiges Gehalt von der Swissair (noch dazu in Schweizer Franken), hatte eine ebensolche betriebliche Altersvorsorge seitens der Swissair und hatte seine freien Mittel in Anleihen der Swiss Air angelegt. Dann hat es um das Jahr 2000 geklingelt sprich die Swissair und ihn erwischt ...

    Vielen Dank Sovereign, sehr hilfreich!

    Gerne geschehen.


    Wenn ich meine ernsthaftes Interesse und/oder neutralen sprich objektiven Beratungsbedarf zu erkennen, versuche ich gerne zu helfen - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse.


    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

    gleichzeitig stellt sich heute durchaus die Frage, ob sich mit der institutionalisierte Gier in Form unserer Marktwirtschaft wirklich die Zukunft wuppen läßt.

    Die Gegenfrage wäre, ob sich die Zukunft mit Kommunismus, Sozialismus, Zentralismus, Planwirtschaft, Verboten usw. besser "wuppen" wird lassen ... ?


    Daran kann und muß man beim Blick in die Finanz- und Wirtschaftsgeschichte gewisse Zweifel hegen - um es noch möglichst zurückhaltend zu formulieren.

    Wie sehr ihr das?

    Zumindest könnten allein schon einige D`s wie Demographie, De-Globalisierung, Defence (sprich deutlich höhere Aufwendungen dafür), Dekarbonisierung, Digitalisierung usw. - ein bißchen bis ziemlich - das grundlegende Setting verändern.


    Da wären die diversen geopolitischen Friktionen, Spannungen und Fragmentierungen in ggf. (sich feindlich gegenüber stehende) Blöcke usw. sowie auch innenpolitische Verschiebungen (Brexit, Trump, Rechtsruck in vielen Ländern der EU - um nur einige Beispiele zu nennen) noch nicht mal adäquat eingepreist ...


    Von daher muss man auch in Zukunft "nur" auf das richtige Pferd setzen, um an den zukünftigen Entwicklungen partizipieren zu können.

    Um in der Terminologie des Pferdesports zu bleiben: Nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen ist es nur leider ziemlich vielen "Reiterchen" nicht so recht gelungen antizipatorisch das "richtige Pferdchen" auszumachen - auf welches man zu setzen hatte. Am Ende standen so manche von ihnen auf der "Pferde-Rennbahn" mit ziemlich leeren Händen vor dem "Wettschalter" ...



    Gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen wünsche ich allerseits !

    Vorab und ganz generell: Bei (Klein)Unternehmern ist nicht ganz selten die fehlende Trennung von Firmen- und Privatvermögen ein generelles Problem. Natürlich kann da z. B. eine GmbH eingebaut werden, die m. W. zu den haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaften zu zählen ist - dies kann aber die Beschaffung von Fremdkapital (Firmenkredite) erschweren. Ein weites Feld ... Die Problematik trifft man (je nach Rechtsform) nicht selten auch bei Handwerkern, Metzgereien, Bäckereien, Freiberuflern z. B. Anwälten, Ärzten usw. denen die Immobilie gehört in denen die Geschäftsräume liegen; nicht selten noch in der Nähe der eigenen Wohnimmobilie.


    In dem von Dir geschilderten Fall

    Ich gebe mal ein Beispiel, von der Sorte kenne ich mehrere. Vielleicht wird's dann klarer:

    Nehmen wir eine/n Unternehmer/in eines regionalen Kleinunternehmens mit Mitarbeitern im 2-stelligen Bereich. Gutgehendes Gewerbe mit hoher Marge. Dem Unternehmer bzw. der Familie gehört das Unternehmen komplett und er/sie bzw. sie alle sind darin selbst aktiv tätig. Es ist etwas gehebelt über Bankkredite. Das bzw. die Gebäude des Unternehme sind im Privatbesitz der Familie. Diese wohnt im gleichen Ort oder gar neben der Firma im Eigenheim. Das restliche Vermögen besteht grösstenteils aus anderen Immobilien im ebenfalls gleichen Ort/Stadt/Region. Hinzu kommt meistens etwas Barvermögen in Form von Tages- oder Festgeld und i.d.R. Kapitallebensversicherungen. Altersvorsorge ist häufig eine Mischung aus etwas gesetzlicher Rente, einer auf Kapitallebensversicherung basierende Altersvorsorgeverträge (Rürup&Co.) sowie die Einnahmen der Mietimmobilien. Und dann vielleicht noch 2-3 Rolex Uhren im heimischen Tresor, denn die steigen ja so dolle im Wert.

    würde ich - für deutsche Verhältnisse jedenfalls - doch von einer ziemlichen Diversifikation sprechen: Bestehend aus immerhin einerseits Nominalwerten wie "Tages- und Festgeld" und "Kapitallebensversicherungen", "gesetzlicher Rente", "Rürup" sowie auch Sachvermögen in Form von Immobilien. Dazu sogar noch ein bißchen was in Tangible Assets ("einige Rolex Uhren" im "heimischen Tresor" - was mir - ganz persönlich - besonders zusagt).


    Dem hier würde ich daher - gerade vor dem Hintergrund der Finanzkompetenz der Deutschen -

    Das wars. Das ist dann für mich ungefähr das Gegenteil von Diversifizierung.

    eher nicht zustimmen; siehe schon oben sprich der Mix aus verschiedenen "Nominalwerten" plus "Sachvermögen" plus "Tangible Assets" plus "Anspruch an den Staat" (gesetzliche Rente).


    Auch dem würde ich daher jedenfalls auf deutsche Verhältnisse bezogen

    Markowitz würde sich im Grabe umdrehen.

    eher nicht zustimmen


    By the way und nur der guten Ordnung halber aber in dem Kontext:

    Hinzu kommt meistens etwas Barvermögen in Form von Tages- oder Festgeld ...

    (nachträglich gefettet von mir)


    "Barvermögen" ist per definitionem ausfallsicheres Zentralbankgeld sprich Bargeld (im Sinne des § 14 Bundesbank Gesetz - "auf Euro lautende Geldscheine sind das einzig unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel"). Dabei fallen Eigentum und Besitz zusammen. Tages- oder Festgeld ist lediglich Buch- bzw. Giralgeld. Hierbei fallen Besitz (bei der Bank) und Eigentum (beim Einleger) auseinander - man gibt de jure der Bank einen Kredit. Es existiert lediglich ein schuldrechtlicher (nicht sachenrechtlich sprich dinglich abgesicherter !) Anspruch des Einlegers auf Auszahlung gegen die Bank. Dieser rein schuldrechtliche Anspruch ist nur so gut, wie die Bank zahlungswillig und zahlungsfähig ist. Das sollte man de jure und auch in praxi korrekt auseinanderhalten. Selbst Bankvorstände sprechen nicht selten von Ihrem Barvermögen - meinen aber nur mein Giralgeld ... =O

    Wenn ich dann mit solchen Leuten spreche stehe ich immer vor der Frage, was sag ich denen.

    Die Frage stelle ich mir bei Dir auch. Warum willst Du denen was sagen ?! Oder diese gar belehren ? :rolleyes:


    Meine Erfahrung (aus dem Bereich Consulting, da steht immerhin die Beratung im Zentrum):


    Man kann und sollte auch nur jemand "beraten" - der explizit um Rat und Beratung gebeten bzw. angefragt hat. Alles andere dürfte ohnehin in den meisten Fällen komplett sinnlos sein.


    Und ich weiss vorher schon welche Antwort ich dann wieder bekomme: "Bist du verrückt, Aktien sind viel zu riskant, die könnten ja im Wert fallen. Und ausserdem kenne ich mich damit nicht aus."

    Beim Blick auf die Fakten sprich mit Realitätsbezug: Deutschland hat weder eine ausgeprägte Aktienkultur (m. W. Aktienquote in der Bevölkerung < 20% also von nur um die 17 oder 18%) noch eine ausgeprägte (z. B. angelsächsische) "My Home is my Castle" Mentalität sprich die Wohneigentumsquote (Stichwort: Immobilie(n)) ist hierzulande (m. W.) die geringste in der gesamten Eurozone.


    Was willst Du da also erwarten ... ?!


    Nur am Rande: Der Empfehlung zu (mehr) Aktien liegt letztlich auch nur eine Prognose zugrunde - nämlich die Prognose, daß es mit der Welt (u. a. auch mit der Globalisierung, dem Ausbleiben eines großen Krieges, der Marktwirtschaft zumindest in weiten Teilen der Welt etc. pp.) genau so weiter geht, wie in den vergangenen Jahrzehnten. Da waren Aktien - wenn auch unter starken Schwankungen - eben die renditestärkste Anlageklasse ... Der Blick in den "Rückspiegel" sprich die Historie mag durchaus Anhaltspunkt liefern, ist aber keine Gewähr oder gar automatische Garantie für die Zukunft.


    Nur meine ganz persönliche Meinung.



    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !



    PS: Wenn ich mir (als der vermutlich deutlich Ältere) nur einen diskreten "Hinweis" (keinen Rat; siehe schon oben) erlauben dar: Zumindest mit den Basis- bzw. Grundbegriffen in Sachen "Geld" würde ich mich an Deiner Stelle eventuell mal beschäftigen (am besten auch mit der Geld- und Währungsgeschichte und insbesondere der Geschichte von Währungsunionen).

    Nur am Rande aber im Kontext mit dem Strangtitel "ETF"



    Von ETFs weiß ich im Prinzip wenig bis nix (präferiere ausnahmslos Direktanlagen und damit auch selbst (aus)gewählte Aktien, Immobilien usw.).


    Wenn es aber stimmt, was mir eine Bekannte sagte (Tenor: Entwicklung des Aktienmarktes hängt von immer weniger Unternehmen ab), dann fände ich das als "ETF-Sparbüchse" oder ETF-Anleger zumindest etwas beunruhigend. Nach ihrer Meinung (Kundigere mögen da gerne korrigierend eingreifen) machen allein nur die größten 10 Aktien (gemessen nach Börsenwert) einen Anteil von inzwischen fast 20% (19,38%) selbst beim mit fast 3.000 verschiedenen Aktien (auf dem Papier jedenfalls) extrem breit gestreuten MSCI All Country World aus.


    Dem generellen Prinzip der Diversifikation insbesondere auch der Streuung innerhalb einer einzelnen Anlageklasse (hier: Aktien) scheint diese Entwicklung - aus meiner diesbezüglichen ETF-Laiensicht - zumindest etwas entgegen zu laufen.

    Saarlaender

    Bin zwar nicht McProfit - aber auch schon etwas (arg) älter (um die 70) und sozusagen fünf Jahrzehnte "dabei". Für meinen Teil sind mir als Kind prekäre finanzielle Verhältnisse begegnet, was bei mir a) den Wunsch nach mehr Wissen und Verständnis rund um das Thema "Geld und Finanzen" (in 13 Jahren Schulzeit beispielsweise habe ich dazu keine Silbe erfahren ...) ausgelöst hatte und b) auch das Interesse (beginnend schon im Gymnasium) am Geldverdienen und am Sparen sowie im Verlauf am Anlegen und am Investieren.


    Was mir über die vielen Jahrzehnte hinweg klar geworden ist: "Jeder Jeck ist anders" oder auch "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" - zudem sind neben diesen subjektiven (teilweise auch emotionalen) Aspekten samt persönlichen Prioritäten, Zielen, Wünschen usw. sowie der eigenen Risikotoleranz - auch die objektiven Gegebenheiten sprich Rahmenbedingungen des jeweiligen Einzelfalls nicht selten so divers, wie die Menschen selbst unterschiedlich sind. Auch das eigene Bild (so denn hoffentlich vorhanden) zu unserem Geldsystem, unserer Währung, dem Vorgehen der Notenbank(en), zu dem Vorgehen der Staaten, zu staatlichen Systemen wie GRV, GKV etc. pp. spielt dabei eine wichtige - nicht selten entscheidende - Rolle. Es gibt natürlich eine pauschalierte Art und Weise "lege artis" in Sachen "Finanzen" vorzugehen (vom Versichern über das Sparen und Anlegen bis hin zum Investorendasein oder von A wie Altersvorsorge bis Z wie Zwangsversteigerungen) - dennoch muß das nicht immer und automatisch auf den jeweiligen Einzelfall passen. Es reicht ja schon, wenn die "lege artis" ermittelte "objektive Risikotragfähigkeit" nicht mit der (übersehenen oder falsch eingeschätzten) "subjektiven Risikotragfähigkeit" kongruent ist - um dann im Einzelfall wirklich schlechte bis desaströse Ergebnisse zu generieren ...

    Aber selbst dann genügen 1-2 Eigentumswohnungen aus. Aber doch nicht ganze Strassenzüge oder halbe Dörfer, und keine einzige Aktie im Depot =O

    "One Size fits all" - haut bei dem Thema "Finanzen" jedenfalls genau so wenig hin, wie bei "Anzügen von der Stange" - jedenfalls, wenn es wirklich "passgenau" sprich "maßgeschneidert" sein soll.


    Für meinen Teil habe ich beispielsweise gewisse maximale Grenzen definiert, die ich in meiner Asset-Allocation sehr ungern überschreite. Das gilt Aktien, für Immobilien, für die "Versicherung" (Gold), für die Beimischung an Tangible Assets (in meinem Fall Uhren und Oldtimer); ähnlich gehe ich bei anderen "Anlageklassen" vor wie Liquidität, Bargeld und fremden Sorten.


    Manche würde das bzw. eine solche Vorgehensweise für völligen Quark halten - ich halte es aufgrund meines persönlichen Bildes des Ganzen und meiner Person für adäquat sprich für mich angemessen und damit passend. Und nur darauf kommt es an: Es ist mein Geld und ich muß mich damit (auch mit meiner Asset-Allocation) wohl fühlen. Ein solcher Status (Identifikation mit den gewählten Anlagen) erleichtert enorm das konsequente Durchhalten und Durchziehen seiner Linie. Disziplin und Konsequenz gehört für mich in dem Bereich (Finanzen) nämlich zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren.


    So bin ich beispielsweise ein ausgesprochener Anhänger und Fan einer Diversifikation - kenne aber auch genug Leute, die mit dem exakten Gegenteil (= Konzentration auf einzige Anlageklasse) hoch erfolgreich waren und noch immer sind (vermutlich auch, weil sie da über entsprechendes Spezialwissen und auch lange Erfahrungen verfügen). Wie schon gesagt: "Jeder Jeck ist anders" ... oder "Jedem Tierchen sein Pläsierchen" ...


    Dazu kommt: Nach meinen Erfahrungen braucht es einen anderen "Skill Mix" um halbwegs wohlhabend zu werden - als dann auch möglichst wohlhabend zu bleiben (das mag vielleicht anders sein, wenn man wirklich reich ist, was ich aber nicht bin).


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen - und zwar hoffentlich passgenaue, die Deinem "Bild" und Deiner Person entsprechen !

    Das bezog sich jetzt auf die selbstgenutzte Immobilie.

    Das war mir schon klar.

    Wobei viele private Kleinvermieter auch ein ganz schlechtes Geschäft machen, weil sie nie ihre Rendite ausrechnen und sich nicht trauen, die Mieten regelmäßig zu erhöhen.

    Sehe ich übrigens ähnlich. Private Kleinvermieter wollen zudem - in aller Regel - keinen Ärger und Stress und vermieten daher oft bis meist zu eher günstigen Preisen sprich Mieten und erhöhen auch nur selten und moderat die Miete (wenn überhaupt). Umso mehr verwundert mich das Vorgehen der Politik (auch gerade in dem Bereich) mit immer mehr Bürokratie, Regulatorik, Vorschriften, Vorgaben, Verboten etc. pp. Der größte Block an Wohnungen (m. W. um die 60%) wird nämlich nicht von großen sozusagen professionellen Wohnungsgesellschaften (Beispiel: Vonovia) gestellt, sondern von den von Dir erwähnten privaten Kleinvermietern. Wenn für diese sich das Ganze nicht mehr lohnt (Aufwand vs Ertrag bzw. Kosten/Nutzen-Relation) und sich immer mehr zurückziehen und/oder ihre Immobilie(n) verkaufen - dann wage ich stark zu bezweifeln, ob es für Mieter "angenehmer, besser und günstiger" wird, wenn da vermehrt nur noch "Profis" statt "Private" unterwegs sind sprich agieren... ?!

    Wer in den 30ern ein Eigenheim kauft und darin bis zum Tod leben will, macht fast immer ein schlechtes Geschäft.

    Das kommt, wie schon gesagt, auf den Einzelfall an (und insbesondere die Lage und genauen Standort). In meinem Umfeld haben inzwischen einige ihr Haus verkauft, um "altersgerechter" und auch bequemer (Stichwort: Gartenpflege - um nur ein Beispiel zu nennen) zu wohnen. Gekauft hatten die damals in ihren 30ern (wie von Dir erwähnt). Beim Blick auf die dabei in den letzten Jahren erzielten Kaufpreise (selbst zuletzt nach einem Rückgang der Immobilienpreise) würden diese Leute über die Aussage "fast immer ein schlechtes Geschäft" wohl verwundert den Kopf schütteln ...


    Wer dann natürlich nach dem Verkauf erneut als Rentner eine andere Immobilie kauft, wird mit dem aktuellen (im Vergleich zu damals deutlich höheren) Preisniveau "konfrontiert". Jedenfalls, wenn er nicht aufs Land ziehen will (was im Alter eher wenige präferieren). Wer aber eine altersgerechte und kompakte Wohnung anmietet, der sitzt auf einem netten Verkaufserlös (diese waren oft bis meist siebenstellig; allein schon wegen des Grundstücks), der dann parallel angelegt werden kann und auch regelmäßige Erträge generiert.

    Die mögliche Entnahmerate aus einer selbstgenutzten Immobilie ist sehr viel niedriger als aus dem Depot, da kein Kapitalverzehr möglich.

    Das wird wohl meist so sein (zumal dabei ja auch noch Reparaturen und Instandhaltungen zu berücksichtigen sind). Es hängt aber auch (entscheidend) davon ab, wie sich über die Jahre präziser Jahrzehnte hinweg als Mieter die zu entrichtende Miete entwickelt. Siehe schon Nr. 21 und das "Mieten im Alter".


    Nur ein Beispiel aus vielen: Ein Bekannter ist in seinen 30ern (1988) nach Frankfurt am Main gezogen. Seine erste Miete damals betrug 680 DM kalt plus 30 DM für den Stellplatz. Aktuell zahlt er (nach drei Umzügen - finde ich nicht extrem viel in 36 Jahren) 2.100 Euro kalt plus 130 Euro für die Garage. Von damaligen gesamt 710 DM auf nunmehr gesamt 2.230 Euro ist schon ein "gewisser Unterschied". Wobei er sich nur um ein Zimmer vergrößert hat (von 2 ZKB auf 3 ZKBB). Klar, das ist nur anekdotisch. Entsprich aber hier vor Ort auch meiner persönlichen Empirie basierend auf vielen Fällen.

    Und dazu kommt, dass die Immobilie aus der Familienzeit im Alter meistens zu groß und nicht barrierearm ist.

    Ein - nach meinem Dafürhalten - typischer Fehler, daß beim Kauf (oder auch Bau) nicht schon an diese Phase (Alter bzw. Zeit als Rentner) (mit)gedacht wird - etwa in Form einer (schon vorbereiteten oder dann wenigstens einfach umsetzbaren) ebenerdigen Einliegerwohnung oder wenigstens einer leicht abgrenzbaren und einfach zugänglichen Wohneinheit im Haus. Wenn man denn unbedingt auch im Alter in dem Haus wohnen bleiben will.


    Ansonsten kann der Wechsel via Verkauf (!) vom zu groß gewordenen Eigenheim zur altersgerechten und pflegeleichten angemieteten (!) Stadtwohnung eine - auch finanziell gesehen - attraktive Angelegenheit sein (siehe oben das "fast immer schlechte Geschäft").


    Womit man wieder beim "Einzelfall" wäre, der bei diesem Thema u. a. auch ganz besonders vom Standort der Immobilie (Makro- und Mikrolage) geprägt ist.



    Nur meine ganz persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.

    Eine Immobilie ist keine gute Altersvorsorge.

    Derartige Pauschalaussagen widersprechen meiner Lebenserfahrung (und auch der vieler Menschen in meinem Umfeld). Eine Immobilie (ob nun selbst genutzt oder vermietet) kann eine schlechte, schlimme bis schrecklich Altersvorsorge sein - kann aber ebenso auch eine gute, hervorragende bis Top-Altersvorsorge sein. Es kommt auf den Einzelfall an. Wie eigentlich fast immer bei Finanzthemen.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Für unsichere, konsumfreudige tendenziell nicht besonders disziplinierte Kantonisten (ganz so wenige dürften das vermutlich gar nicht sein) kann der "Sparzwang" via dem in der Annuität enthaltenen Tilgungsanteil sogar eine hilfreiche "Krücke" sein. Einen ETF-Sparplan beispielsweise kann mit einem Click am PC aussetzen (oder auch Teile des Depot einfach liquidieren), das ist bei einer Immobilienfinanzierung (aber auch der Liquidation einer Immobilie) so einfach, bequem und schnell jedenfalls nicht möglich. Insoweit kann das "Immobile" der Immobilie für so manchen ggf. auch ein gewisser Vorteil sein.

    Mietfrei wohnen bedeutet bei weitem nicht kostenfrei wohnen.

    Logisch. Das ist natürlich zutreffend aber ebenso natürlich eine Binse.

    Das größere Problem ist aber, dass eine Immobilie eine Menge Geld bindet und ein Teilverkauf nur über höchst fragwürdige Anbieter möglich ist.

    Ein "Teilverkauf" - noch dazu über "höchst fragwürdige Anbieter" ist aber doch nicht die einzige Möglichkeit eine Immobilie zu nutzen bzw. zu verwerten ?! - man kann eine Immobilie auch ganz normal verkaufen, vermieten, beleihen, seriös verrenten ...

    Wer im Alter eine Immobilie besitzen will, muss sich das leisten können,

    Auch logisch, da eine Denknotwendigkeit. Das Mieten im Alter muß man sich aber ebenso leisten können. Es gibt die (Einzel)Fälle mit uraltem Bestandsmietvertrag und (sehr) günstiger Miete beispielsweise. Das ist aber nicht generell so sprich die Regel. In meiner Region (Ballungsgebiet) haben da nicht wenige als Mieter im Alter "unangenehme Überraschungen" erlebt (beispielsweise kontinuierliche Mieterhöhungen, Eigenbedarfskündigungen, aufwändige bis zermürbende Wohnungssuche als Rentner, anfallende Umzugskosten usw.) ...

    Was nötig ist in Tagesgeld, der Rest in ETFs - fertig.

    Auch das widerspricht (fast vollumfänglich) meiner Lebenserfahrung. Bei den meisten mir bekannten Fällen (und das sind eine Menge) war nach "Tagesgeld"" und "Rest in ETFs" nämlich nicht - "fertig".

    Extrawünsche (z. B. eigene Immobilie) machen die Sache komplizierter.

    Ob man eine eigene Immobilie unter "Extrawunsch" subsumieren sollte, erscheint mir ebenfalls fraglich. Auch dies widerspricht - ziemlich - meinen Erfahrungen, denn für viele bis sehr viele ist das (Stichwort: Wohneigentum) nämlich ein ganz "normaler Wunsch" und damit auch ein avisiertes Vorhaben in der finanziellen Planung.


    Für meinen Teil bin ich kein besonderer Freund von Immobilien (auch wenn ich welche habe). Eine Immobilie zwecks Eigennutzung hatte ich aber als eine meiner ersten finanziellen Aktionen (Mitte der 70er) angegangen - schlicht und einfach schon deshalb, weil ich mir mein Zuhause (in meinem Fall samt Garten) selbst gestalten und damit selbst entscheiden will, wie ich wohne. Eine Haltung, die mir übrigens so von vielen Menschen bekannt ist


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung - basierend auf langjährigen Erfahrungen.



    Allerseits gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen - sei es nun mit oder ohne Immobilie !

    Prof. Walz dürfte (leider) mit seiner diesbezüglichen Einschätzung (hedonische Berechnung) - siehe schon Nr. 130 letzter Abs.- samt seinem Fazit richtig liegen...


    Man könnte schon über die Erfindung einer "Kerninflationsrate" diskutieren - bei der m. W. besonders stark schwankende Preise (wie Energie und Lebensmittel) "außen vor" bleiben.


    Noch deutlich putziger - im Sinne von realitätsfremd - scheint mir die sogenannte "Substitutionsmethode". Eingedampft nach meiner Erinnerung: Wird dem Rentner das Steak inflationsbedingt zu teuer - "substituiert" er diesen Preisanstieg mit günstiger gewordenen Preisen an anderer Stelle beispielsweise Fern-Flugreisen zu exotischen Zielen ...


    Man sollte sich - auch in dem Kontext - immer die Frage "qui bono ?" stellen. Staaten als die größten Schuldner und damit größte Profiteure der Inflation (sowie für den Geldwert verantwortliche Notenbanken) haben jedenfalls ein originäres Interesse daran, die Inflationsraten eher moderater aussehen zu lassen, als diese tatsächlich sind ...

    Daran kann ich mich auch gut erinnern.

    Das waren ja auch sehr lange Zeiten die Usancen bzw. Rahmenbedingungen. Bis zur Finanzkrise (2007/2008) und dem Ausbruch der Eurokrise (ab 2010) jedenfalls samt den folgenden Maßnahmen der Notenbanken, hierzulande der EZB ...

    Aber aktuell funktioniert das doch auch gut!

    Sehr "aktuell", denn das ist ja erst seit kurzer Zeit wieder so ... sprich seit der sog. "Zinswende" der EZB. Bei näherer Betrachtung wäre ich diesbezüglich aber generell nicht mehr ganz so "euphorisch".

    Tagesgeld bringt bis 4%, kurze Bundesanleihen 3,60% bei einer Inflation von 2,2%.

    Zum einen muß man für 4% beim Tagesgeld sicherlich schon sehr genau schauen bzw. suchen - mir fallen da, jedenfalls spontan, nur ganz wenige (seriöse) Adressen ein. Zum anderen dürften sich beim Tagesgeld die Zinsen schon absehbar wieder nach unten bewegen und Tagesgeld garantiert eben kein Zinsniveau über einen längeren Zeitraum. Die "kurzen" Bundesanleihen hätten mit 3,6% auch keinen so deutlichen Abstand zu Inflation (noch dazu zur offiziellen; siehe unten), da die Erträge (wie auch die aus dem Tagesgeld) ja wohl noch zu versteuern wären (oberhalb des mehr als bescheidenen Sparerfreibetrages jedenfalls). Selbst in der Ausgestaltung als Abgeltungssteuer (25% plus Soli (?)) landet man da doch wohl bei um die 26,38% (?) (schon ohne Kirchensteuer, mit Kirchensteuer noch etwas höher) ... ? Bin kein Fachmann in steuerlichen Fragen, das überlasse ich den Profis. Jedenfalls dampft die Steuer die kleine Marge oberhalb der Inflation kräftig ein ...


    Bei nüchterner Herangehensweise kann man die offizielle Inflation bzw. deren Berechnung auch durchaus kritisch sehen (Zusammensetzung des Warenkorbes, hedonistische Methode, Substitutionsmethode, Weglassen oder nur marginale Berücksichtigung von Vermögenspreisen (Stichwort: Wohneigentum/Immobilien). Das aber nur am Rande.


    Nur meine ganz persönliche Sicht und Meinung.

    Es wird oft gesagt, dass man als Faustregel das Alter vom Wert 100 abziehen kann, um den Anteil an Aktien im Portfolio zu bestimmen, den man haben sollte.

    Solche Pauschalaussagen, Regeln, Faustformel usw. halte ich für wenig zielführend. Dafür sind die Menschen aber auch die individuellen Rahmenbedingungen viel zu divers.

    Welche Faktoren fließen in die Gesamtsumme von 100% ein, wenn man den Aktienanteil ermitteln möchte?

    Üblicherweise würde man alles Assets in das Gesamtvermögen einbeziehen, um daran dann die Aktienquote (falls Aktien überhaupt gewünscht sind) auszurichten - also auch Dinge wie Rentenansprüche, Lebensversicherungen, BAV, Riester, Rürup, Konten, Depots, Immobilie(n), Barmittel, Edelmetalle, Wertgegenstände usw.


    Im Gegensatz zu Nr. 4 (das Argument mit dem tendenziell eher mageren Cashflow teile ich zwar - nichtsdestotrotz kann eine selbst genutzte Immobilie dennoch jederzeit verkauft sprich liquidiert, beliehen, verrentet usw. werden) würde ich auch die selbst genutzte Immobilie da in die Gesamtrechnung mit einbeziehen. Zumal man im Ruhestand dann auch eine altersgerechte kompakte Wohnung als Alternative mieten kann - selbst genutzte Immobilien sind nicht immer (eher selten) nämlich altersgerecht, angefangen von der Größe bis zur Barrierefreiheit (kenne genug Fälle (65 Jahre +) in denen schon ein fehlender Aufzug im Haus das Ende für die zuvor selbst bewohnte Eigentumswohnung war ...). Vermietete Immobilie(n) gehören ohnehin in eine solche Gesamtbetrachtung.


    Im übrigen: Inzwischen haben sogar die Verbraucherschützer die Bedeutung der subjektiven Risikotragfähigkeit (Risikotoleranz) erkannt. Da findet sich auf einer Seite der Verbraucherzentrale (So erhalten Sie ihr Vermögen im Alter) das folgende Zitat:


    "Es bleibt eins am Wichtigsten: Sie müssen sich mit der Anlage wohlfühlen"


    Was hilft eine lege artis eingestellte Aktienquote - wenn im ersten Rückgang oder gar ersten größeren Crash der Protagonist alles verkauft, weil seine subjektive Risikotragfähigkeit mit seiner objektiven Risikotragfähigkeit nicht deckungsgleich war ... ?!


    Nur meine persönliche Meinung.



    Dir gute Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

    Bei allem Verständnis an Deinen Vorbehalten dem Euro gegenüber (wobei es bei BTC und Gold keine Gesetze gibt, die gebrochen werden könnten ;)

    (nachträglich gefettet von mir)


    Zum einen sind das keineswegs nur meine (ganz persönlichen) Vorbehalte - mir allein sind Hunderte von Ökonomen, Professoren, Bankern, Vermögensverwalter usw. bekannt, die das ganz ähnlich bis identisch wie meine Wenigkeit sehen. Mit einigen kam ich nach meinen damaligen Recherchen (90er Jahre) noch in persönlichen Kontakt.


    Zum anderen habe ich explizit und expressiv verbis bezüglich des Euro von Verträgen (EU-Verträge, Vertrag von Maastricht, AEUV usw. gesprochen). Nicht von Gesetzen ...


    Bezüglich Gold aber auch Bitcoin halte ich übrigens gesetzgeberische Eingriffe nicht für ausgeschlossen - wenn anhand von Gold und/oder Bitcoin der Geldwertschwund des offiziellen staatlichen Papiergeldes für immer mehr Menschen immer offensichtlicher wird ... und diese zunehmend für einen größeren Kreis als "Alternativen" zur offiziellen Währung erscheinen oder gar werden.

    ... es ändert sich nichts an der Tatsache, dass ich im Euroraum lebe, daher ist der Euro für mich die Recheneinheit und der Vergleichsmaßstab.

    Same here. Jedenfalls noch (einen alternativen Standort habe ich bereits implementiert).


    Das kann aber doch - nach meinem Dafürhalten- nichts daran ändern, zu versuchen sich und seine Mittel vor diesem Geld (staatliches Papiergeld), diesem Experiment (Einheitswährung als Währungsunion völlig unterschiedlicher teilweise disparater Länder) sowie den diesbezüglichen (Rettungs)Maßnahmen der assoziierten Notenbank (EZB), bestmöglich zu schützen ..!?

    Hier muss immer die Inflation berücksichtigt werden, aber unverzinstes Zentralbank-Geld kann nie kaufkrafterhaltend sein!

    Das ("unverzinstes Zentralbankgeld") kann sich aber doch nur auf Bargeldhaltung beziehen ?


    Ich kann mich recht gut an sehr lange Phasen erinnern, in denen "verzinste" risikoarme Instrumente (wie Sparbriefe, Pfandbriefe, Kommunalobligationen, Bundeswertpapiere in diversen Formen, Unternehmensanleihen mit Investmentgrade bis Top-Rating usw.) sprich also "verzinslich" angelegte Mittel (auch nach Inflation und Steuern also nicht nur nominal sondern real) durchaus "kaufkrafterhaltend" waren. Manchmal waren dafür längere Laufzeiten (Bindung der Mittel) erforderlich (Illiquiditätsprämien), möglich war es aber durchaus. Das funktioniert schon seit etwa dem Jahr 2009 nicht mehr ...

    Noch eine Anmerkung zu Deinen tangiblen Assets: Du hast eine spezielle Nische mit Vintage-Uhren gefunden, von der ich keine Ahnung habe.

    Stimmt (gilt aber auch für Oldtimer-Fahrzeuge). Ahnung hatte ich übrigens zuvor auch keine. Solche speziellen Sachanlage erfordern auch spezielles Sach- und Fachwissen. Das hatte ich mir notgedrungen angeeignet.

    Du wirst Dir einiges Spezialwissen angeeignet haben, das es für Dich zu einer interessanten Anlageklasse macht.

    Dem ist so. Siehe schon oben.

    Trotzdem ist es m.E. "nur" ein Sammlergegenstand. Die Uhren produzieren nichts, wie eine Aktiengesellschaft oder Wohnimmobilie.

    Nicht anders ist es ja beim "Urgeld" Gold: Keine Zinsen, keine Dividenden, keine Mieterträge, zudem noch ein Spread zwischen An- und Verkauf und sicher (auch rechtssicher) gelagert werden muß es auch noch. Gelohnt hat sich sich bei Betrachtung der Ratio "Gold vs Euro" seit 1999 bis heute dennoch ...

    Sammlergeschmäcke verändern sich mit der Zeit. Die Sammelteller und Briefmarken meines Vaters waren aus heutiger Sicht jedenfalls keine erfolgreiche Investition.

    Ein absolut berechtigter Hinweis bzw. Einwand. Gilt übrigens - teilweise - auch für Antiquitäten (insbesondere antike Möbel).


    Auf die Uhren bezogen: Wer weiß, ob Jüngere und/oder nachfolgende Generationen überhaupt noch mechanische Uhren (und handwerkliche Meisterwerke) entsprechend ästimieren werden (statt Swatch, Apple etc. pp. Uhren mit allen möglichen Funktionen) ?


    Auf die Oldtimer bezogen: Wer weiß, ob solche automobilen Kulturgüter (noch dazu mit Verbrennungsmotor) bei Jüngeren (oder auch der Politik) mit dem Fokus auf E-Autos überhaupt noch gefragt bzw. erlaubt sein werden ?


    Nach meiner Einschätzung und auch Erfahrung ist aber der Wunsch bzw. Drang nach einem "Wertaufbewahrungsmittel" (insbesondere, wenn Geld bzw. Fiat-Money diese Funktion nicht mehr erfüllt - oder sogar als Geld bzw. Währung "gerettet" werden muß ... !) ein den Menschen immanenter, auch global gesehen. Man wird sich daher immer auf die Suche nach Surrogaten sprich Ersatz (nach dem beliebig aus dem Nix vermehrbaren und damit im Wert verwässerbaren Papiergeld) machen ! Und da entscheidet dann letztlich nur der Konsens: Gold ist so wertvoll, weil alle (inklusive übrigens der staatlichen Notenbanken !) daran glauben bzw. davon fest überzeugt sind. Scheint mir beim Thema "Bitcoin" nicht wesentlich anders zu sein ... ?! Was sollte ansonsten da der intrinsische Wert sein ?


    Das "Urgeld" Gold war in diversen Länder (wie Indien, China, Türkei usw.) schon immer sehr beliebt. Bei den Hunderten von Millionen Menschen allein in Asien, die in die Mittel - oder Oberschicht aufgestiegen sind, erfreuen sich Tangible Assets einer ganz enormen Beliebtheit - sowohl als Wertaufbewahrungsmittel als auch aus Image- bzw. Prestigegründen. Da bin ich insoweit für solche Güter (bis hin zu Kunst, Weinen, Whiskeys, Handtaschen usw.) sehr optimistisch. Insbesondere, da man dort sehr auf die wenigen und weltweit bekanntesten diesbezüglichen Marken fixiert ist.

    Daher muss man das Geld dann anlegen bzw. investieren. Z.B. in Aktien, Immobilien, Gold, ...

    Halte ich tendenziell für ein generelles Problem. Die Menschen (auch normale Bürger und/oder risikoscheue Sparer, Kleinsparer usw.) sind quasi gezwungen, ihre Mittel - so sie denn überhaupt nur die Kaufkraft erhalten wollen - "ins Risiko zu schieben" (sprich in volatile Assets). Auch Menschen also, bei denen dies von der objektiven und/oder subjektiven Risikotragfähigkeit durchaus (sehr) problematisch sein kann, weil sie solche Risiken eigentlich nicht "vertragen".


    Habe die diesbezüglichen diversen Probleme (Zittern, Bangen, Hoffen samt Verzweiflung, bemühte Versuche des langes Aussitzen, Durchhalteparolen im Phasen des Drawdowns, "mentales gegenseitiges Händchen halten" usw.) oft genug gesehen. Beispielsweise der Strang hier "Hilfe, der Crash kommt (bald)" - oder so ähnlich - ist dafür (jedenfalls teilweise) auch exemplarisch. Sozusagen "Pfeifen im Walde" der (überwiegenden jedenfalls) Kleinanleger via Witze, Veralbern, Versuchen das Ganze ins Lächerliche zu ziehen, sich über bestimmte Fakten und Entwicklungen lustig machen etc. pp.


    Ein solches inflationär ausgerichtetes System (mit immer noch weicherem bzw. schlechterem Papiergeld) zwingt zu risikoreicheren Anlagen, animiert zur Spekulation (solide Sparer sind die Dummen), motiviert auch zum Investieren auf Kredit (Nutzung von Leverage-Effekten, da sich die Schulden via Inflation automatisch tilgen sprich "entwerten"), führt immer wieder zu Vermögenspreisblasen (wenn alles in bestimmte Assets wegen Geldflutung, Null- und Negativzinsen oder gar Angst vor einem Crash (Beispiel: Eurocrash) drängt und dort die Vermögenspreise treibt; Beispiel: Immobilien), erhöht den Anreiz zur Verschuldung (auch staatlicherseits) etc. pp. Die Nebenwirkungen bzw. Kollateralschäden von "weichem" Geld (oder Geld, welches sogar gerettet werden muß) sind jedenfalls erheblich. Bis hin zum Angstsparen der Verbraucher (Konsumzurückhaltung) und/oder der fehlenden Planungssicherheit für unternehmerische Investitionen.


    Nur meine bescheidene persönliche Sicht und Meinung.



    Dir weiterhin gute Gedanken und ebensolche Finanzechtscheidungen !

    Ich glaube, wir kennen beide wechselseitig unsere Meinungen zu dem Thema

    Das mag bzw. wird durchaus so sein.


    Und wie immer bei solchen (auch fundamentalen) Finanz-Themen sollte jeder seinem eigenem Bild (aufgrund seiner persönlichen Einschätzung - so denn vorhanden) folgen. Und wie ebenfalls immer: Am Ende des Tages zählen keine Bilder, Meinungen, Auffassungen usw. (weder die meinigen noch die Deinigen) - sondern nur, die auf Basis dieses eigenen Bildes, generierten Ergebnisse.

    Und angesichts des wirklich netten Kontakts, den wir schon via Persönlichen Nachrichten hatten ...

    :thumbup: Sehe ich prinzipiell ebenso.


    Wie im Sport, im Business oder bei bei den privaten Finanzen zählen am Ende des Tages aber letztlich die Ergebnisse, die (möglichst unter Einhaltung der persönlichen Vorgaben, Vorbehalten und Präferenzen) erzielt wurden und werden.


    Bezeichnend in dem Kontext bezüglich politischer und geldpolitischer Protagonisten (auch hochrangiger): Die konzeptionell für das staatliche Papiergeld und/oder diesbezügliche Experimente (Einheitswährung) zuständigen Protagonisten (insbesondere Politiker), die für die Preisstabilität dieses Geldes bzw. dieser Experimente zuständigen Protagonisten (Notenbanker) - versuchen selbst (!) sich bestmöglich (!) vor den Folgen und Auswirkungen dieses Geldes (!) und solcher Experimente (!) zu schützen. Um mal nur einen Hauch aus meinem Erfahrungs-Nähkästchen zu plaudern. So etwas macht mich generell stutzig (so wie ein Autohändler, der ständig - insbesondere auch in der Öffentlichkeit - für die von ihm vertretene Auto-Marke plädiert, trommelt und wirbt - für ich selbst und seine Familie aber auf ganz andere Auto-Marken vertraut).


    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

    Ich glaube, der Begriff "Wertaufbewahrungsmittel" wird hier etwas missverständlich gebraucht.

    Nicht unbedingt und zwingend.

    Letztlich geht es doch um die "Wertstabilität" von Assets.

    Kann man natürlich (als "Assets") so sehen und verstehen. Man kann aber auch Gold als "Urgeld" und Bitcoin als "Währung" verstehen - dann geht es, im weitesten Sinne, um "Geld" und dessen Geldfunktion "Wertaufbewahrung" (der sog. "Schatzcharakter" funktionierenden Geldes).


    Solche Grafiken - wie Dir von Dir verlinkte - kann man auch zum "Urgeld" Gold finden und seiner Ratio zu Papiergeldwährungen (die auf Sicht alle gegen Gold devaluieren; manche mehr (Euro) manche einen Tick weniger (Schweizer Franken)).


    Manche auch sehr viel mehr: Mein erster Krügerrand (Erstausgabe) war mit dem Preis von 27 ZAR (südafrikanischer Rand) ausgewiesen (noch Anfang der 70er war der Rand, nach meiner Erinnerung, um die 1,50 US-Dollar wert ...) - aktueller Preis in Rand für einen Krügerrand um die 45.000 ZAR ...

    Also im Vergleich zum Bitcoin auf jeden Fall. Und darum geht es hier doch gerade.

    Wenn ich mir in meinem Betrachtungszeitraum (s. Nr. 112) beispielsweise die Ratio "Euro vs Gold" anschaue, dann hat der Euro um den Faktor 7, 8 oder noch mehr gegen Gold devaluiert.


    Bezüglich Bitcoin ("und darum geht es hier doch" - wie Du so schön schreibst) müßte ich für den parallel (Bitcoin + Euro) vorhandenen Zeitraum (2010 - 2024) einen Taschenrechner bemühen, um den Faktor überhaupt noch auszurechnen zu können, um den der Euro gegen Bitcoin devaluiert hat ...


    Stabilität in Sachen "Wertaufbewahrungsfunktion" vermag ich daher beim Euro schwerlich zu erkennen im Vergleich zum "Urgeld" Gold aber auch im Vergleich zur "Währung" Bitcoin ... ?


    Dazu kommt erschwerend: Im Gegensatz zum Euro mußten weder Gold noch Bitcoin bislang mit exorbitantem Aufwand ("Whatever it takes") gerettet werden. Was darüber hinaus nicht für die konzeptionelle Stabilität des Euro spricht ... ?

    Bin zugegebenermaßen (wie schon mehrfach offen dargestellt) - die "privaten Finanzen" betreffend - lediglich ein interessierter Laie. Nur zu einigen wenigen diesbezüglichen Themenfeldern habe ich ein gewisses Grund- bzw. Basiswissen. Die "Geschichte des Geldes" (wozu auch das "Bargeld" zählt) gehört zu diesen ganz wenigen Feldern, in denen ich wenigstens über rudimentäre Kenntnisse verfüge.


    Umso erfreulicher ist es dann, von diesbezüglich offensichtlich deutliche Kundigeren auf seriöse, sachliche und fundierte Weise neue und interessante Aspekte rund um das Thema "Bargeld" bzw. "Einschränkungen desselben" zu erfahren (in diesem Sinne daher meinen ausdrücklichen Dank an Referat Janders, itschytoo, BS.C und vergleichbar so kundige Protagonisten).


    Über die vielen erwähnten und für mich neuen Aspekte konnte ich bislang zwar nur drüber fliegen - von "Kontaktschulden" und "Kontaktbereichsbeamten" über "Kontaktlinsen" und den "Inkasso-Mann" bis zu "Portemonnaie mit innenliegender UV-Lampe" samt diesbezüglicher "Patente" und "außen an der Jacke getackerten Geldscheinen und Kreditkarten" samt "Nutzung von gratis Öko-UV". Das werde ich mir aber alles notieren und darüber auf jeden Fall nochmal in Ruhe nachdenken - und diese neuen Aspekte auch in mein diesbezüglich interessiertes (wenn auch ebenso wie ich eher laienhaftes) Umfeld zwecks Diskussion einbringen. Das wird bestimmt sehr spannend, konstruktiv und hoffentlich auch instruktiv für uns alle. Vielleicht werde ich - bei sich bietender Gelegenheit - mal über die Resonanz meines Umfelds berichten (weil wahrscheinlich damit auch da in Sachen "Bargeld" und "Einschränkungen desselben" für viele ganz neue Aspekte aufgetaucht sind...).


    In diesem Sinne ...



    Wünsche allerseits viel Glück in Sachen private Finanzen !

    Naja, kommt halt auf den Betrachtungszeitraum an.

    Das kommt es aber doch eigentlich immer - bei solchen Vergleichen bzw. Ratios im Bereich "Finanzen" ... ?!

    Jemanden, der seinen Wert im November 2021...

    Da mein Buch- bzw. Giralgeld sowie mein Bargeld (sozusagen zwangsweise) ab 1999 bzw. 2002 in Euro umgewandelt wurde und auch für alle meine Assets ab da (sozusagen zwangsweise) die Recheneinheit "Euro" lautet sprich deren Preise ab da in Euro ausgewiesen werden - ist in Sachen "Wertaufbewahrung" (siehe Nr. 110) mein präferierter "Betrachtungszeitraum" (um Deine Formulierung aufzugreifen) die Zeit (sozusagen aber jener "Währungsreform") von 1999/2002 bis jetzt also bis 2024. Und da gilt - jedenfalls für mich - das schon in Nr. 110 Ausgeführte.


    Nur am Rande aber in dem Kontext: Ist denn für Dich der Euro von der Konzeption her und auch dem Umgang der Euro-Staaten und der EZB mit den diesbezüglichen EU-Verträgen (Vertrag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, AEUV usw.) eine "stabile" Währung ? Und ist denn für Dich der Euro in Sachen "Wertaufbewahrungsmittel" eine "stabile" Angelegenheit ?