Natürlich nicht. Andererseits ist natürlich keine Antwort auch eine Antwort. Und daß Du auf eine schlichte Rückfrage gleich angefaßt reagierst, ist auch eine Antwort.
Es geht ein bisschen um den Ton der Musik!
Stimmt die Mathematik als Hilfswissenschaft ist nützlich, rational, wertungsfrei und emotionslos. Die 5 ist größer als die 4 in einem bestimmten Zahlenraum. Aber nicht immer ist die richtige mathematische Lösung auch die richtige ethische, moralische oder persönliche Lösung.
Bsp. Ich weiche mit dem Auto einem Hindernis aus und übersehe zwei Personen. Ein 6 jähriges Kind und mit seinem 90jährigen Opa. Ich fahre frontal drauf zu, der Opa stößt das Kind weg, leider wird es aber einen der beiden erwischen. Kind Sterbewahrscheinlichkeit 51%, Opa Sterbewahrscheinlichkeit 49% bezogen auf den Unfall. Soll ich jetzt mathematisch den Opa nehmen oder das Kind? Achim Weiss
Und jetzt zum konkreten Fall. Mein Ziel so schnell wie möglich fertig werden kostet Geld richtig. Jetzt wie viel.
Neben der Annahme, dass dieses Konstrukt erst ab dem Jahr 2023 aufgrund der gestiegenen Zinsen überhaupt ergeben hat folgende Annahmen: Ich habe die 20000 einfach rumliegen und könnte Sondertilgen, lege aber das Geld zu 4% an. Also habe ich bei meinem Beispiel 4% auf 20000€ ungefähr 800€ Zinseinnahmen und 20000€ * 1,5% etwa 300€ Zinskosten, die ich mir durch die Sondertilgung sparen kann. Für Achim Weiss ich vernachlässige jetzt unterjährige Tilgungen und die darauf basierenden Zinsveränderungen.
Zinsdifferenzvorteil 500€ vor Steuer. So mache ich das aber nicht.
Ich spare die 20.000€ an zu 4% und Sondertilge im nächsten Jahr. Heißt 800€ Zinsertrag vor Steuer bis 31.12. und ab 01.01. 300€ Zinsersparnis durch die Sondertilgung.
Was mathematisch stimmt, ich habe keinen Zinseszinseffekt auf den angesparten Betrag, weil die die Tagesgeldposition ausgebe. D.h. die nächsten 4% sind wieder nur auf 0-20.000€ und nicht auf 20.800€. Was insgesamt einen Differenzbetrag von 800€ * 4% ausmacht, also 32€. Den Zinseszinseffekt habe ich aber weitaus stärker, da längere Laufzeit beim der Darlehenszinsersparnis. Der Zinseszinseffekt bei der Anlage wirkt sich bei meiner Restlaufzeit (mit allen Sondertilgungen 4 Jahre) also kaum aus (4* ungefähr 32€). Derzeit spare ich mir bei 1000€ Tilgung je nach Darlehen etwa 500€ an Zinsen, allerdings natürlich mit abnehmender Tendenz und auf die gesamte Laufzeit gerechnet.
Bei meinem größeren Darlehen könnte man tatsächlich eher drüber nachdenken, die Rate ist nach Beendigung des kleinen nicht mehr kriegsentscheidend und die "Sondertilgungsverpflichtung" reduziert sich ebenfalls.
Warum ich da jetzt in der anderen Rechnung auf Unsummen verzichten soll erschließt sich mir nicht. 132€ Zinsverzicht, um nach 8 Jahren anstelle von 15 Jahren fertig zu werden und kein Zinsänderungsrisiko zu haben.
Ja die Rahmenbedingungen sind in der Realität andere, es ist ein vereinfachtes Beispiel.