Beiträge von Anlage_im_Alter

    Ok,

    Die Dividende mindert den Kurs. Das war mir (ungefähr :/) schon klar. Aber führt eine nicht oder geringer gezahlte Dividende wirklich zu einer Kurserhöhung um den gleichen Betrag? Die potentielle Dividende ist ja unbekannt.


    Natürlich kann man ein regelmäßiges Einkommen auch durch kontinuierlichen Verkauf von gut im Kurs entwickelten Fondsanteilen erzielen. Einmal verkaufte Anteile / Aktien haben aber in der Folgezeit weder Kursentwicklung noch Dividende und sind dann aus der produktiven Vermögensmasse 'raus.


    Wenn das Ziel der Erhalt der produktiven Vermögensmasse (im Gegensatz zum Vermögensaufbau) bei gleichzeitigem Verbrauch von Erträgen ist - und so verstehe ich natama1 - dann wären ETFs von Indexen dividendenstarker Unternehmen vielleicht nicht schlecht?

    Die anfänglich genannten 3 ETFs scheinen eher dem Vermögensaufbau dienlich zu sein?

    Sorry, wenn ich mich hier mal einmische: Das Anlageziel von

    natama1 ist

    anzulegen und dann unter anderem von den Dividenden ein Teil des Lebensunterhaltes zu bestreiten

    Das ist zwar nicht in den sieben Punkten aber im Text geschrieben.

    Nach meinem Verständnis liegt die Renditeerwartung bei den genannten ETFs aber in der erhofften Kursentwicklung und nicht in der Dividendenausschüttung. Die im MSCI WORLD besonders stark vertretenen Unternehmen bevorzugen - soweit ich das verstehe - Reinvestition von Gewinnen und Wachstum statt Ausschüttung.

    Positive Kursentwicklung führt zu Rendite erst bei Verkauf.

    natama1 wünscht aber Rendite durch Dividende.


    Wäre ihm nicht ggf ein ETF von speziell dividendenstarken Unternehmen in einem Index zu empfehlen?

    Verstehe ich da etwas falsch?


    PS: Ich mische mich hier nur deshalb ein, weil ich und ev andere vor ähnlichen Überlegungen stehen. Wenn dies nicht gerngesehen ist, bitte einfach unbeachtet lassen. Oder die Moderatoon mag löschen.

    Zunächst möchte ich den Antwortenden danken. Das Thema ist kompliziert.


    Gleichwohl glaube ich eine überzeugende Darstellung der Verhältnisse gefunden zu haben, und zwar im Podcast von Saidi Sulilatu hier


    https://www.finanztip.de/podca…srisiko-beim-investieren/


    Mehr Infos als dort (überzeugend) zu hören brauche ich nicht. Quintessenz: Kein Grund zur Sorge. Assets in USD dienen sogar der Diversifizierung.


    Diese Podcasts hatte ich bisher nicht beachtet, da ich lieber lese als höre.:rolleyes: Da gibts was nachzuholen...

    Ich bitte um Hilfe und Aufklärung:


    Der MSCI World als Beispiel ist ja ein Index, der zum großen / überwiegenden Teil US Unternehmen beinhaltet. Diese werden, so nehme ich an, in US$ bewertet.


    Einen MSCI World Fonds, den ich hier in Deutschland kaufe, bezahle ich hingegen in €.


    Welche Rolle spielt das Risiko, das der Euro ggü dem US$ an Wert verliert?


    Bei der Kursentwicklung des Fonds (Kauf und ggf Verkauf) und bei Dividenden?


    Bin ich durch meine Beteiligung an US Unternehmen vor dem Risiko des Währungsverfalls (teilweise) geschützt? Schließlich werde ich als Fondskäufer sozusagen Mini-Miteigentümer der im Fonds abgebildeten US Unternehmen. Bei Verfall des Euro-Werts kaufe ich mit dem gleichen Euro Betrag weniger Anteile? D.h. in Euro steigt des Wert der Anteile des Fond alleine durch den Anstieg des US$? Aber in den USA wäre der Fondsanteil dann nicht wertvoller? Das gleiche problemlos handelbare Gut kann aber - andere Aspekte unbeachtet gelassen - nicht zwei verschiedene Werte/Preise haben?


    Oder werde ich bei einer Veränderung der Dollar / Euro zum Nachteil des Euro ebenfalls Nachteile haben? Oder spielt die Währungsparität gar keine Rolle?


    Ich bin kein Ökonom. Durch eigenes Nachdenken habe ich keine Lösung gefunden aber einen Knoten im Gehirn bekommen.:/

    Recherche war auf die Schnelle auch ohne Erfolg.


    Wer kennt sich aus? Auch über einen Link auf weiterführende Infos würde ich mich freuen.


    Besten Dank im Voraus.

    Kater.Ka:


    Danke für den Hinweis ‚zu konservativ‘. Also ggf etwas mehr Aktien und etwas weniger sonstiges.

    Als ‚Cash’ wollte ich alle jederzeit zugänglichen Geldbeträge bezeichnen, also physisches Bargeld, Girokonto, Tagesgeld etc. Mit ‚Sparanlagen‘ habe ich Festgeld, traditionelles Sparbuch, Instituts bezogener Brief etc bezeichnen wollen.


    Die Einlagensicherung beachtend dürfte ich bei je einem Institut nur max. 100.000,- Euro in den vorgenannten Formen unterbringen. Das betrifft aber nicht die Anlageform und kann relativ problemlos durch Streuung des Geldes auf mehrere Geldinstitute gelöst werden, vielleicht noch unter Beachtung der verschiedenen Sicherungssysteme z.B. von Volksbanken, Sparkassen und Großbanken. Richtig?


    15 Jahre Anlagezeitraum in Aktien: Da ergibt sich ein Problem im Hinblick auf die erwartete biologische ‚Restlaufzeit’. Schließlich muss die Aktienanlage rechtzeitig umgeschichtet werden, zu einem Zeitpunkt an dem wir mit dem Geld aus (erwarteten) gesundheitlichen Gründen noch etwas anfangen können.

    Es erscheint mir nicht sinnvoll zu sein ausgerechnet an dieser Stelle auf eine ‚Überperformance‘ zu spekulieren.

    Demzufolge muss der Anlagezeitraum voraussichtlich kürzer sein als die aus den historischen Daten abgeleitete Empfehlung hergibt – mit dem Ergebnis eines höheren Risikos.


    Das würde ev. dann doch wieder für eine geringere Größe der Aktienanlage und eine stärkere Betonung der Sicherheitskomponente sprechen?


    Physisches Gold: Darüber muss ich noch einmal nachdenken. Die Gedanken an Menschen auf der Flucht vor dem Krieg sind belastend. Ich will sie erst einmal – jedenfalls in unserem Zusammenhang hier – beiseiteschieben.



    @Referat Janders:


    ÖD = öffentlicher Dienst.

    Die Leistungsversprechen der Altersvorsorgesysteme sind m.E. gesellschaftlich definiert und deshalb änderbar. Da wir dort bereits gewissermaßen Anlagen haben betrachte ich eine gezielte Erhöhung als unnötige Vergrößerung eines Klumpenrisikos und als das Gegenteil gewünschter Risikostreuung.


    Ins Eigenheim würde ggf im Rahmen allgemeiner Renovierung investiert; Ausnahme wiederum ggf Wärmepumpe, Photovoltaik o.ä.



    nochmal Kater.Ka:


    Ausschütter scheinen uns sympathisch zu sein, da sie unter Verzicht auf max. Rendite den gewünschten langsamen Verzehr quasi automatisch bewirken. Die Ausschüttungen würden wir unter Beachtung der Steuerpflicht verbrauchen.


    Einen Auszahlungsplan könnten wir uns dann wohl selbst organisieren. Gelegentliches Umschichten in den Sicherheitsanteil dürften wir auch selbst schaffen. Vielen Dank für die Links und die Infos und Deine Mühe im Ganzen.



    stmuelle:


    Die Aufteilung auf verschiedene ETFs zielt weniger auf eine max. Rendite sondern auf Sicherheit vor Kriegsfolgen in Europa (deshalb noch mehr USA) und folgt teilweise meiner Überzeugung, daß Climate Change DAS Zukunftsthema sein wird. Außerdem ist diese Anlage ESG (ethisch eher vertretbar) und ‚irgendwie öko‘. Die Psyche der Anleger (meine Frau und ich) spielt hier eine Rolle.


    Stichwort schönes Leben: Wahre und weise Worte!



    Altsachse:


    Festgeld noch mit 4,5% - das ist noch eine schöne Anlage, sicherlich vor vielen Jahren mit Weitblick getätigt. Beim Auslaufen alles ins Aktiendepot? Dann verbleibt alleine das Girokonto als Sicherheitskomponente? Ich befürchte, das wäre uns zu wenig in diesem Bereich.

    Aber vielen Dank für den Einblick in eine andere Gestaltung unter anderen Bedingungen. Auch davon kann man nur lernen.



    Ralph_S:


    Über den MSCI USA (Überrepräsentation) werden wir nachdenken. Beim MSCI World Climate Change ESG sind zutreffenderweise von Dir die Worte ‚gutes Gewissen‘ gefallen. Richtig und wichtig scheint uns Dein Hinweis auf die fehlenden Langfristerfahrungen. Das ist auch wieder Stoff zum Nachdenken.


    In 20 Jahren sind wir über 80. Dies gesund zu erleben darf man hoffen aber nicht sicher erwarten. Da wollen wir uns keine Illusionen machen.

    Über 10 Jahre wiederum ist die Renditeerwartung wohl stärker risikobehaftet…


    Also besser einen größeren Teil des Geldes jetzt verfügbar halten und mit Freude ausgeben? Bisher waren wir stets eher vorsichtig.


    ‚Edelmetalle auf Suche nach Trinkwasser’ – das ist eine anschauliche Formulierung. Ich hatte auch tatsächlich an kleine Stückelungen gedacht.

    Historisch wären 1933-1945 viele Menschen in Europa über solche Fluchtwährung sprichwörtlich eingenäht im Mantelsaum o.ä. froh gewesen und sei es um die berühmte letzte Schiffspassage in ein sicheres Land bezahlen zu können. Bei einer so angedachten gesellschaftlichen Totalkatastrophe wären Netzwerke m.E. wenig hilfreich. Aber: Wie oben ausgeführt will ich diese Sorgen erst einmal beiseiteschieben.



    @alle:


    Nochmals vielen Dank für die Anregungen und Hinweise. Die Zeit erlaubt es nicht auf alles so ausführlich zu antworten wie es jeweils verdient wäre. Manches ist auch in einer jeweiligen Reaktion auf einen anderen Beitrag angesprochen. Dafür bitte ich um Verständnis.

    Rechnet mit weiteren Fragen ;).

    @alle,

    vielen Dank für die vielen engagierten Antworten. Ich bin gerade etwas sehr eingespannt und werde wohl erst frühestens heute Abend zu detaillierten Antworten kommen.

    Auch habt Ihr mir/uns einigen Denk- und Diskussionsstoff gegeben.


    Nochmals jetzt schon Danke!

    Ich schreibe für meine Ehefrau und mich.

    Ich bitte die Forumsmitglieder um Hilfe/Beratung und Verständnis für mein Nicht-Wissen, falsche Terminologien usw. Manches habe ich hier und anderswo versucht mir anzulesen. ‚Beratergespräche‘ in meinem geldverwahrenden Institut habe ich hinter mir. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, mir sollten die im Interesse des Instituts liegenden Anlagen verkauft werden (lange Bindungen, hohe Kosten). Namen werde ich nicht nennen.


    Die Situation:


    Ruhestand steht bei meiner Frau und mir bevor (>60 Jahre). Gesichertes Einkommen (öffentlicher Dienst), mit dem wir klarkommen. Selbstbewohntes lastenfreies Eigenheim. Kein Renovierungsstau aber ev. Umstellung auf erneuerbare Energien alsbald sinnvoll.


    Aufgabe:

    ca. 250.000 Euro verfügbare Mittel sollen nicht länger hilflos der Inflation, Verwahrentgelt etc. ausgesetzt sein. Kauf einer weiteren großen Anschaffung (z.B. Immobilie) ist nicht mehr geplant (wäre mit dem Eigenheim ein ‘Klumpenrisiko’). Erben sind nicht zu versorgen. Gesamtbetrag soll langsam verzehrt werden, für gelegentliche Anschaffungen, Urlaube, Reparaturen am Haus etc.


    Meine bisherige Analyse:

    Klassische Aufteilung in Cash (=Girokonto, Tagegeld) und Sparanlagen und potentiell produktive, wertsteigernde Anlagen ist der Standard. Wäre in etwa 50.000,- in Cash, 100.000,- in Sparanlagen und 100.000,- in Aktien, typischerweise breit streuende ETFs. Die Aufteilungsverhältnisse sind diskutabel.


    Lösung (?):

    Beim Cash gibt es wohl nicht viel zu regeln.


    Bei einer Aktienanlage schweben mit 3 ETFs vor:

    ca 2/3 in einen MSCI World (brauche ich wohl nicht zu begründen),

    ca 1/6 in einen MSCI USA (führt zu einer stärkeren Betonung des US-Markts, was mir bei Krieg in Europa angemessen erscheint)

    ca 1/6 in einen MSCI World Climate Change ESG (breit gestreut, zukunftsträchtig).

    Diese ETFs haben noch einen zeitlichen Anlagehorizont von ca. 10 Jahren.

    Alles das wäre diskussionsfähig.


    Bei der Sicherheitskomponente also den Sparanlagen scheint mir hingegen vieles völlig unklar zu sein. Gegenwärtig ist der potentielle Ertrag praktisch identisch zum Cash, nämlich Null bzw vernachlässigenswert gering. Gleichzeitig werden komplexe Anlageformen mit zeitlicher Bindung versucht zu verkaufen wie z.B. institutsbezogene Sparbriefe oder aktiv gemanagte also teure Rentenfonds. Wofür, wenn es mir nichts bringt?

    Gleichzeitig gibt es eine schwache Hoffnung auf eine eventuelle Zinswende (in den USA?). Das steht jeder längerfristigen Bindung in diesem Bereich entgegen.

    Physisches Gold käme als ‚Fluchtwährung‘ für den Fall einer Ausweitung des Kriegs auf Westeuropa in Betracht?

    Hier bin ich mir gänzlich unsicher, was empfehlenswert wäre.


    Weiterhin und das gesamte Thema überwölbend gibt es das genannte Interesse an einem Verbrauch der vorgenannten Beträge in angemessenem Tempo. Welche Bedeutung hat es in diesem Zusammenhang, dass manche ETFs ausschüttend sind? Ist daraus ein nennenswerter Beitrag zu erwarten? Wären dafür eventuell Rendite bzw. dividendenbezogene ETFs eher zu empfehlen? Was ist ein Auszahlungsplan?

    Nach meiner Vorstellung sollten die Sparanlagen zeitlich vor den Aktienanlagen verzehrt werden, da sie jedenfalls gegenwärtig und auf absehbare Zeit keine Erträge generieren. Die ETFs hätten dann noch einen ausreichenden (?) Anlagezeitraum. Außerdem sollte auch der Wert des Eigenheims lebzeitig verbraucht werden.

    Wir sind keine krampfhaften Vermeider von Steuern. Wir möchte aber auch nicht, daß am Ende allzu viel unverbraucht an den Staat fällt.


    Viele Fragen von den großen Leitentscheidungen bis hin zu den kleinen Details stehen bevor. Wir würden gerne an dem hier versammelten Wissen teilhaben. Welche Ideen habt Ihr? Wo liegen wir falsch?


    Besten Dank im Voraus und Ich bitte um Entschuldigung für die Fülle der Fragen und den langen Text.