Beiträge von Papyrus

    Hallo,


    es wird hoffentlich noch lange dauern, aber irgendwann werde ich vermutlich in die Situation kommen, dass ich eine Wohnung erben werde. Da ich weder Kind noch Ehepartner bin und damit nicht in den Genuss des relativ hohen Freibetrags komme (ich glaube, der liegt bei ca. 400.000 Euro), werde ich Erbschaftssteuer zahlen müssen, vermutlich im niedrigen sechsstelligen Bereich.


    Nun kenne ich die Debatte um die Frage "Altersvorsorge in Form von eigener/selbstgenutzer Immobilie oder ETF-Depot" und dass man sich eigentlich für eines von beiden entscheiden soll. Ich hatte mich vor einigen Monaten für das ETF-Depot entschieden, um erst einmal überhaupt mit irgendetwas in Richtung Investieren anzufangen und das Geld nicht aus Unsicherheit weiter herumliegen und von der Inflation auffressen zu lassen. Nachdem ich dann vor einigen Wochen nochmal eine detaillierte Haushaltsbudget-Aufstellung gemacht habe, fiel mir aber eben der Punkt mit der Erbschaftssteuer auf, für die ich zu dem Zeitpunkt noch kein Geld zurückgelegt hatte. Das wäre ja gewissermaßen ein Sparen auf eine Immobilie.


    Mir war nicht wohl dabei, das Thema Erbschaftssteuer weiter zu ignorieren. Ich habe mir darum jetzt erst einmal so beholfen, dass ich meine ETF-Sparplan-Rate reduziert habe und den Rest dieses Geldes auf ein eigenes Tagesgeldkonto lege, das nur dem Immo-Sparen dient. Da ich nicht wissen kann, wann ich das Immo-Geld benötigen werde, ist es im ETF-Depot ja nicht gut aufgehoben, weil ich da ja nicht "in der Not" und dann ggf. zu einem schlechten Kurs verkaufen müssen sollte. Irgendwie fühlt es sich jetzt aber an wie nichts Halbes und nichts Ganzes.


    Welche Empfehlungen könnt ihr mir für meine Situation geben? Wie kann ich am besten für die Erbschaftssteuer sparen? Sollte ich mein ETF-Depot besser wieder auflösen und alles auf das Immo-Konto verschieben (und dann später, wenn es mehr geworden ist, Festgeldverträge machen etc.)? Ich will mein Depot aber eigentlich auch nicht auflösen. Ich weiß auch ehrlich gesagt noch nicht so richtig, was ich mit der Immobilie machen möchte, wenn ich sie bekomme - davon hängen vermutlich auch Entscheidungen ab?


    Schon einmal vielen Dank für's Lesen!

    Bitte entschuldigt meine späte Rückmeldung. Ich danke euch für eure Beiträge! Ich werde dann auf mein Bauchgefühl hören und den zinsfreien Dispo nicht berücksichtigen, sondern stattdessen mir den Notgroschen auf die empfohlene Höhe bzw. auf meine "Wohlfühl"-Höhe ansparen und es dabei bewenden lassen :thumbup:

    Hallo!


    Ich bin ganz neu hier in der Community (aber nicht mehr ganz neu in Sachen Finanzen – an dieser Stelle ein dickes Dankeschön für eure tolle Arbeit zur finanziellen Bildung, liebes Finanztip-Team! :thumbup:) und möchte gerne eine Frage zu einer empfehlenswerten Höhe des Notgroschens in meiner speziellen Situation stellen.


    Der Notgroschen dient ja dazu, unerwartete, aber dringend notwendige Ausgaben abzufedern (wenn z.B. plötzlich die Waschmaschine kaputt ist und entweder Reparatur oder Neugerät fällig sind, wenn beim Auto unerwartet etwas zu reparieren ist etc. pp.), ohne dafür einen Kredit mit hohen Zinsen wie z.B. den normalerweise sehr teuren Dispokredit durch Überziehen des Girokontos in Anspruch nehmen zu müssen. Nun ist es bei mir so, dass ich mein Girokonto bei einer Bank habe, die mir bereits seit mehreren Jahren einen zinsfreien Dispokredit gewährt (was vermutlich ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal ist).


    Meine Frage ist jetzt: Soll ich mich beim Ansparen des Notgroschens so verhalten, als hätte ich keinen zinsfreien Dispo, weil ich ja nicht weiß, ob die Bank dieses Angebot irgendwann mal streicht, oder würdet ihr es für sinnvoll halten, dass ich den zinsfreien Dispo irgendwie einkalkuliere und meinen Notgroschen weniger stark aufbaue und dafür mehr Geld z.B. in mein ETF-Portfolio stecke (wegen "time in the market" und so)?