Beiträge von nikolaus B

    Man kann sich ja die Entwicklungen der weltweiten Indizes über ihre gesamte Zeit anschauen. Da sieht man dann, dass sie alle irgendwie ansteigen (und nebenbei, wie ängstlich Investoren reagieren). Ein unangenehmes Beispiel ist, dass es irgendwann 20 Jahre gedauert hat, bis ein zurückliegender Höchstwert wieder erreicht wurde. Was man leider nicht sieht ist der gleichzeitige Inflationsverlust. Nach Google-Suche fand ich zwar Tabellen, mit Inflationsraten mehrerer Jahrzehnte - aber leider keine Kurven, die Währungsverluste in gleicher Weise darstellen wie wir es von den Aktienkursen kennen.

    Hat sich irgendwer mal die Mühe gemacht, Indexentwicklungen auf Basis der tatsächlichen Werte darzustellen (oder ist das ein Tabu, um die Börsen nicht zu gefährden?)

    Mein Tipp: Versuche es gar nicht erst, auf einen Tiefpunkt zu warten!

    Mein Vorschlag wäre, zumindest nicht deutlich über "Mittelwert" einzusteigen...


    Ziel des Wertpapierhandels ist, dass sich eine Minderheit geschickter Strategen an den Fehlern der Mehrheit bereichert. Laut John C. Bogle können seine Index-Fonts diese "Ungerechtigkeiten" umgehen - und wir damit wieder zu reinen Wirtschaftsbeteiligungen zurückzukehren. Was ich hier vorschlage ist also ein Kompromiss.


    Sparpläne werden oft empfohlen, weil dann an Tiefpunkten automatisch höhere Anteile erworben werden und bei Spitzenwerten entsprechend geringere, ohne dass diese vorhergesehen werden müssen.

    Verstehe ich nicht, im März 2000 stand der DAX unter 8.000, im Juni 2007 höher.

    Sorry, ich mir ist da tatsächlich ein heftiger Fehler unterlaufen, als ich statt "nach 13 Jahren" von "20 Jahren" sprach (eine Korrektur ist leider nicht mehr möglich - kein "Bearbeiten")


    Laut laut einer Kurve von Google (Suche: DAX Kurs - wenn man dort "Mehr zu DAX Performance Index" klickt, sieht man schon wieder andere Werte):


    7975,95 am 10.03.2000, 8048,32 am 06.07.2007, 8122,29 am 03.05.2013


    Dass der Kurs von 2000 nach 7 Jahren kurzfristig überstiegen wurde (aber ohne Gewinn für den Anleger) war nicht das Thema, sondern, dass er erst 13 Jahre später wieder erreicht wurde und erst ab da (mit kurzfristigeren Einbrüchen) kontinuierlich anstieg. Dieser Anstieg begann schon Anfang 2009 (was ein perfekter Zeitpunkt für einen Einstieg gewesen wäre, weil man dann nur halb so viel hätte investieren müssen wie neun Jahre zuvor, um die gleichen Werte zu erreichen).


    Der Ideale Einstiegszeitpunkt war aber gar nicht mein Thema, sondern der heftige Verlust, der (durch Gebühren und Inflation) nach 13 Jahren ohne Kursgewinn entstanden ist. Wer also gar nicht aktiv am Wertpapierhandel verdienen, sondern lediglich sein Vermögen erhalten will, hätte gut auch noch (+-) 2013 einsteigen können...


    Dass rückblickend durchschnittlich 15 Jahre Anlage-Dauer ausgereicht haben, um Verluste wieder auszugleichen, mag ja stimmen, und selbst in meinem negativen Beispiel wird nach 15 Jahren kurzfristig ein Kursgewinn von 50% erreicht, aber verlustfrei endet es vermutlich erst 2021...


    Noch eine Laienfrage: Ist "DE0008469008" (Xetra) eigentlich die korrekte Darstellung des DAX? (Die meisten scheinen sich ja darauf zu beziehen)

    Eine verspätete Antwort auf das ursprüngliche Thema (welche-aktien-etfs-in-dieser-zeit):


    Gar keine. Ich selber habe seit Februar experimentell in verschiedene ETFs investiert und bereue es jetzt.


    Zuerst (Mitte Feb.) in einen Rohstoff-ETF (aber nicht Erdöl und Edelmetalle), der als einziger noch im Plus liegt (nach zwei Monaten > +20%, jetzt noch > +10%) und in einen skandinavischen "Dax" (min. schwächer als der DAX). In April und Mai habe ich dann bei "justETF" und "finanztip" durchgeschaut, was an "Nachhaltigen" empfohlen wird und zuletzt noch einen Teil in Edelmetalle angelegt (größter Fehler: Gold). Gesamtverlust des Depots aktuell knapp 5%. Der DAX lag Anfang Jan. viel zu hoch, um zu diesem Zeitpunkt zu kaufen. Kurven der letzten 5 Jahre mit DAX und MSCI zu vergleichen, reicht zwar aus, um ETFs zu vergleichen, aber nicht, um zu prognostizieren, ob man damit Werte erhalten kann. Wer im März 2000 bei DAX-Spitzenwerten Geld angelegt hat, hatte erst 20 Jahre später wieder denselben Kurswert (aber mit 20 Jahren Inflationsverlust und Gebühren-Kosten - vermutlich also weniger als die Hälfte des ursprünglichen Wertes). Der Goldpreis ist seit Anfang 2005 übermäßig gestiegen, sodass er zwischen 2008 und 2010 vermutlich noch realistisch war und jetzt mächtig überhöht sein dürfte (mit Gefahr, dass er wieder auf die Hälfte sinkt).


    Fazit: Solange die Kurse aufgrund politischer und wirtschaftlicher Krisen fallen, sollte man wohl den vermuteten Tiefstpunkt abwarten, bevor man investiert. Mittelfristig werden wahrscheinlich Anleihe-ETFs wieder attraktiver. Aktuell sind leider sämtliche unvorstellbaren Katastrophen zu befürchten (eine "Welt-Union" könnte zwar die Welt retten, aber zu viele "kämpfen" dagegen).