Beiträge von Kajjo

    was haltet ihr von einem Familienkonto

    Das ist sozusagen der Extremfall, der absolutes Vertrauen und dauerhafte Beziehung voraussetzt. Wenn das gegeben ist, warum nicht. Meine Eltern haben es früher so gehalten und es hat ein Leben lang funktioniert.


    Angesichts immer höherer Trennungsquoten und immer absurderen Scheidungsrechts würde ich selbst es wohl nicht wagen, aber in eurer Situation kann es passen. Ihr setzt alles auf eine Karte und das kann sich bewähren oder aber auch nicht.

    damit es gemäß der Einnahmen fair verteilt

    Den Ansatz habe ich nie verstanden, aber das ist ein anderes Thema. Was haben Einnahmen damit zu tun, wie viel man zahlen muss? Egal, anderes Thema.

    wie viel "Taschengeld" die jeweiligen privaten Konten ausgezahlt werden soll (weil ja jeder auch sein eigenes Geld haben).

    Das wiederum beißt sich etwas mit dem ursprünglichen Ansatz, finde ich. Aber wenn es wirklich bei Taschengeld bleibt, also vergleichsweise kleinen Summen, dann kann das OK sein, z.B. für den unauffälligen Kauf von Geschenken oder dergleichen.

    Was meinst du damit bzw. wie willst du den bestimmen?

    In dem konkreten Fall (siehe #8) wurde vorgeschlagen bei einer ortsüblichen Vergleichsmiete von 1500 Euro, also hälftig 750 Euro, dann nur 500 Euro zu nehmen. Das erscheint mir fair und angemessen.


    Das es immer nur Schätzungen sind und ein Aufeinanderzugehen, ist doch klar. Aber #8 zeigt doch sehr gut, wie weit man auseinander liegen kann.

    Alles kein Einzelfall. Habe ein paar Bekannte, bei denen die Eltern einfach nicht aus dem Haus heraus wollen, obwohl es eigentlich nicht mehr geht.

    Solche Fälle kenne ich auch. Ich widerspreche dir ja auch nicht, aber es gibt eben solche und solche Fälle.


    Mit etwas Vorausblick kann man sich das altersgerechte Wohnen im eigenen Haus schon sichern. Breite Türen, keine Stufen, große bodengleiche Dusche zum Beispiel.

    Ich betrachte eine eigene Immobilie als Frage des persönlichen Lebensstils. Ich bin selbst in einem Haus mit Garten aufgewachsen

    Richtig, da gehe ich mit. Es ist eine Frage des eigenen Lebensstils, der eigenen Bedürfnisse und Vorlieben.


    Ich kann aber Jeden verstehen, der sich an seiner Immobilie, Garten, usw. erfreut

    Ich liebe es, im eigenen Haus zu wohnen. Niemand, der über oder neben einem Lärm macht. Niemand, auf den man umgekehrt Rücksicht nehmen müsste. Super leise alles. Man ist sein eigener Herr. Dieses Gefühl möchte ich nicht missen.



    Leider bekomme ich sowohl in meiner eigenen Familie als auch in meinem erweiterten Bekanntenkreis immer wieder mit, dass eine Immobilie irgendwann im Alter zu einem Klotz am Bein mutiert

    Ja, das kann passieren, aber es muss nicht. Meine Mutter hat bis zum Schluss im Haus gewohnt und es geliebt. Die wäre nie in einer Wohnung gezogen und ich kann das verstehen.


    Ich habe ein tolles Haus, das ich gleich altersgerecht gebaut habe. Keine Stufe, breite Türen, pflegeleichter Garten. Ich erwarte nicht, dass es mir ein Klotz am Bein sein wird.


    Eine Immobilie altert halt genau so wie Ihre Besitzer und irgendwann wird es immer schwerer die Immobilie in Stand zu halten und damit auch den Wert zu sichern.

    Hm, ja, im Grundsatz schon, aber wenn man alles im Blick hat, dann sollte auch das Altern der Immobilie im Griff zu kriegen sein. Hängt natürlich auch davon ab, wie geschickt man gebaut hat und welche Vorkehrungen man trifft.

    Haben wir tatsächlich die Datengrundlage, um uns eine Meinung zu bilden?

    Ja, ich denke, das sind genug Daten und der Fall ziemlich klar.


    Letztlich kann man das doch sogar verallgemeinern: Wer einer zum anderen ins Haus zieht, sollte man sich da nur die Nebenkosten teilen oder zumindest eine anteilige ortsübliche Vergleichsmiete zahlen, ggf. vermindert um den Gewinnanteil. Ich fand seinen Vorschlag hier sehr großzügig und angemessen.

    Wenn plötzlich das Dach im Wohnzimmer liegt oder die Elbe durch die Küche mäandert,

    ...dann ist man hoffentlich gut versichert.


    Kann auch "nur" ein Heizungsaustausch sein

    Den muss man natürlich einkalkulieren, aber bei den hier diskutierten Beträgen dürfte eine neue Heizung lässig drin sein. Bei Ausgaben bis 10.000 sind doch die hier empfohlene Tagesgeldreserven in Höhe von Hundertausenden ausreichend.

    Hm, bist du sicher? Soweit ich weiß, hat die Ehe mit Scheidung im Vergleich zu Zusammenleben/Trennung KEINEN wesentlichen Einfluss auf das Umgangsrecht. Das ist lange her und entspricht nicht mehr der Gesetzgebung.


    Ebenso sehe ich keine besondere Relevanz bezüglich Mietverträgen. Könntest du das erläutern? Sehr viele Paare mieten gemeinsam ohne Mietvertrag. fast schon Standard und die Mehrheit inzwischen.


    Steuernachteile... sehe ich ebenfalls nur extrem bedingt. Zwei Eheleute müssen schon stark unterschiedlich verdienen, damit es überhaupt zu Steuervorteilen kommt. Verdienen sie ähnlich, sollte dies keine Rolle spielen. Vielleicht kannst du auch bei diesem Thema kurz erläutern, was du meinst.


    Die Auskunft von Ärzten... nun, das lässt sich mit einer Patientenverfügung so einfach regeln, dass das nicht relevant sein sollte. Eine Patientenverfügung sollte ohnehin unbedingt vorhanden sein und dann hat es sich quasi automatisch erledigt.


    Erben ist tatsächlich noch DER Punkt, der den größten Unterschied macht, da die Freibeträge einfach vom Ehestand abhängen. Vielleicht wird sich auch das mal ändern, aber noch sind wir nicht soweit. Wenn man gemeinsame Kinder hat und denen direkt vererben will, dann ist dieser Punkt ggf. nicht so tragisch, aber wenn keine Kinder existieren, dann ist Erben unter Partner ohne Trauschein derzeit so teuer, dass es fast unmöglich ist, wenn Immobilien beteiligt sind.

    und die richtige Einstellung, Motivation und Commitment sind das A&O

    Ja, das halte ich auch für wichtig, aber ich warne eigentlich immer: Das A und O einer guten Partnerschaft ist eine gute Partnerwahl.


    Man kann erfahrungsgemäß Inkompatibilitäten nicht beliebig durch Einstellung kompensieren. Wenn es nicht wirklich gut passt, dann wird das auf Dauer nichts.


    Und auch ganz wichtig, weil oft romantisch verklärt: Liebe allein genügt nicht. Kompatibilität ist auf Dauer mindestens so wichtig, wenn nicht wichtiger. Liebe ist allerdings eine wirklich gute Basis und sollte der Anlass sein, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen.

    Danke für alle Beiträge.


    Der Fall betrifft nicht mich persönlich (ich bin noch jünger), aber der Fall ist absolut real und sogar mehr oder weniger akut. Ein Bekannter (Ende 50) verkauft wirklich sein Unternehmen für eine Million und möchte davon leben. Ich werde beim nächsten Treffen mal genauer nachfragen, aber ich erwarte auch dann keinen totalen Finanzstriptease. Aber ob irgendwelche anderen Einnahmequellen existieren, wäre natürlich schon ein sehr wichtiger Punkt.

    etzt sind rund 3000€/Monat auch nicht so wenig aber mit PKV und eigener Immobilie eben auch nur noch ein normales 'Rentnerleben'.

    Das ist richtig. 3000,00 pro Monat kommt mir auch nicht viel vor. Wie teuer die PKV ist, weiß ich nicht, aber wäre sicherlich auch interessant.


    Du stellst die "eigene Immobilie" hier eher als negativ dar, oder zumindest erscheint es mir so. Ich sehe das deutlich positiver: Wenn sie voll abbezahlt ist und nur die laufenden Kosten anfallen, dann ist das doch eigentlich eine sehr glückhafte Lage oder nicht?


    Natürlich muss man gewisse Rücklagen haben (was ja auch der Fall wäre bei einer Million), aber angesichts solcher Rücklagen muss man dann ja keine zusätzlichen Rückstellungen mehr vornehmen.

    Ein EFH längerfristig zu vermieten, ist aus meiner Sicht keine gute Idee.

    Da stimme ich dir zu. EFH mit Grundstück ist oftmals mit Risiken und Kosten verbunden, zudem weniger lukrativ als die Vermietung von gleichteuren Eigentumswohnungen. Ich wäre persönlich auch sehr skeptisch und würde mein eigenes Haus nur extrem ungern vermieten. Extrem ungern.


    Für das „frische“ Paar empfehle ich schlicht keine Änderung, auch wenn man nur in einem Haus gemeinsam wohnt

    Oha, zwei Häuser halten mit allen Nebenkosten und testweise nur eines bewohnen? Das ist teuer. Ich gebe aber zu, dass es eine gangbare Alternative für 6-18 Monate wäre, wenn man dann bereit wäre, eine Entscheidung über Verkauf oder Wiedereinzug zu treffen. Als längere Lösung geht das wohl aber nicht.


    sollte einer sein EFH verkaufen und sich dafür eine Eigentumswohnung kaufen

    Ja, ich verstehe deinen gedanklichen Ansatz, das Eigentumswohnungen ertragsreicher und einfacher zu managen sind und das Risiko des Verwohnens geringer ist.


    Aber Verkauf und Kauf kosten recht hohe Nebenkostenbeträge. Man wird deutliche fünfstellige Summen verlieren.


    Hinzu kommt oftmals auch noch ein psychologischer Faktor, wenn das zu verkaufende Haus auf einem Grundstück steht, zu dem man familiäre Bindungen hat (geschenkt, geerbt, benachbart zu Angehörigen).

    Da die Frau monatliche Einnahmen von 2000 Euro hat, hätte ich 1000 Euro Kostenbeteiligung an fiktiver Miete (1500) und realen Nebenkosten (500) vorgeschlagen.

    Ja, das erscheint mir eine sinnvolle Rechnung zu sein.


    Ich bin gespannt, was die Varianten und die Vereinbarung sind.

    Tatsächlich gab es folgende zwei Vorschläge:


    SIE hat angeboten: "Ich gebe dir 300 Euro zu den Nebenkosten dazu, aber ich zahle keine Miete. Das Haus gehört dir doch sowieso. Die 2000 Euro, die ich aus der Vermietung meines Hauses einnehme, gehen dich gar nichts an."


    ER hat angeboten: "Ich würde gerne Euro 750 von dir haben, und zwar 250 anteilige Nebenkosten und 500 Euro Miete-ohne-Gewinnanteil. Dann kannst du mit deinen Einnahmen machen, was du willst. Wir werden beide um mindestens 750 euro besser gestellt als vorher."


    Sie fand das richtig mies, er auch. Die beiden haben sich tatsächlich kurze Zeit später getrennt. So kann es laufen. Ich empfinde ihr Angebot als unverschämt und seines als angemessen. Es ist quasi die softe, großzügige Variante von Chris2702 Vorschlag.


    Alternativ eine fiktive Miete festlegen + die Hälfte aller Kosten übernehmen.

    Yep, fände ich auch gut. Würde ja SEINEM Vorschlag recht nahe kommen.


    Ein Haushalt und eine gemeinsame Kasse für Alles.

    Ich denke, soweit sind nicht alle Paare. Ich finde es völlig in Ordnung, erst einmal zusammenzuziehen und zu schauen, wie es läuft, ohne gleich eine vollständige Wirtschaftsgemeinschaft zu gründen.


    Gerade bei frischen Paaren zeigt sich doch erst nach dem Zusammenziehen, ob es überhaupt funktioniert. Warum sollte man das Risiko künstlich drastisch erhöhen, dass beim Scheitern der Beziehung auch noch wirtschaftliche Schäden eintreten?


    Im Falle einer Familiengründung sehe ich das anders, aber im Falle von "verliebtes Paar zieht (testweise) zusammen" sehe ich nicht, warum man sich finanziell offenbaren und zusammenlegen sollte.

    also wenn jetzt eines deiner Beispiele auf meine Situation zutreffen würde oder es sehr wahrscheinlich wäre, dann würde ich ggf. auch über einen Ehevertrag nachdenken, dass man solchen extremen Fällen ein Stück weit vorbeugen kann.

    Ja, das wäre auf jeden Fall sinnvoll.


    Man sollte immer bedenken, dass die Zugewinngemeinschaft durch die Jahrzehnte der Rechtsprechung so etwas wie ein Vertrag mit hunderten Seiten ist, von denen man den Wortlaut nicht wirklich erfährt, sondern der Stempel "Zugewinngemeinschaft" reichen muss. Würde man auch die Zugewinngemeinschaft in der gültigen Form durch Ehevertrag ausdrücklich in vollem Wortlaut beschließen müssen, dann würde wohl niemand den zum Teil absurden Regelungen zustimmen. Die Leute machen das, weil es ihnen als Standard untergejubelt wird und auf den ersten Blick zu harmlos klingt.


    Ich rate ganz stark dazu, einen Ehevertrag nicht als "mehr Vertrag" zu sehen als die Zugewinngemeinschaft auch. Nur dass man bei einem Ehevertrag sich über die Klauseln mehr Gedanken macht.

    Zitat

    Deswegen glaube ich auch, dass wenn zwei Menschen zu unterschiedlich sind, was sparen, Geld ausgeben etc. anbelangt, dann wird es sehr schwierig und dann geht maximal 50:50 für ausgewählte Posten. Aber dann kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Beziehung überhaupt eine Zukunft hat. (driverinb)

    Schwieriger wird es, aber ohne Ehe kann man sicherlich einfacher Lösungen finden. Das Korsett der Ehe ist einfach nicht mehr zeitgemäß und die Gesetzgebung aus heutiger Sicht eher unfair.


    Ich stimme dir zu, man muss sich dann einfach ausgewählte Posten wie Miete und Nebenkosten eilen, ggf. Lebensmittel und Alltagskonsum. Aber wer will sich dann auch mehr teilen? Dafür hatte ich bisher nie den Bedarf. Urlaub, Auto etc kann man sich doch selbst bezahlen und muss da nicht künstlich teilen.

    Alleine schon, damit der andere nicht sieht, wenn man für ihn ein Geschenk kauft

    Ich würde auch nie drauf verzichten. Zumindest das Gefühl von Eigenständigkeit ist schon gut und deine Idee mit den Geschenken natürlich auch absolut zutreffend.


    individuelle Hobbys etc. müssen auch nicht vom anderen bezahlt werden.

    Werden sie aber letztlich zumindest hälftig, denn was der andere ausgibt statt zu sparen fehlt später am Zugewinn. Es ist eine beruhigende Illusion, dass "jeder sein Geld hat". Ist bei einer Zugewinngemeinschaft aber leider nicht wirklich so.

    Ja, "bitter" trifft es da auf jeden Fall.


    Meine Beispiele sind leider ziemlich real und zeigen, wie vorsichtig man mit Zugewinn sein muss und wie stark er auch vorhandenes Eigentum betrifft, denn alles unterliegt Wertschwankungen.


    Da wüsste ich auch nicht, wie ich das machen würde.

    Hm, das regeln die Anwälte und auch ohne Rosenkrieg wird das eigentlich exakt durchgezogen, egal wie ungerecht es auf den ersten Blick erscheinen mag. Ganz selten, dass sich scheidende Eheleute da auf anderes einigen.


    Noch ein Punkt: Die Illusion von "ich behalte noch ein eigenes Konto" oder "wir sparen aber jeder auf ein eigenes Konto, er weniger, ich mehr" oder solche Sachen: Alles totaler Quatsch, denn Zugewinn gilt sowieso. Eigene Konten sind administrativ praktisch, aber für den Zugewinn nicht wirklich von Bedeutung.