Beiträge von Vorsorgemanagement

    Ich möchte an dieser Stelle nur der Behauptung entgegentreten, dass die Fairr-Empfehlung oder irgendeine Empfehlung von Finanztip in irgendeiner Form aufgrund von Affiliate-Verlinkungen oder Provisionszahlungen zustande gekommen sei.


    Wenn Du mich damit ansprechen wolltest: Ich habe nie behauptet, dass Finanztip provisionsgesteuert seine Affiliate-Partner auswählt. Ich habe aber behauptet, dass Finanztip Werbung macht und gleichzeitig mitgeteilt, dass ich das nicht wirklich schlimm finde, sondern Euren Umgang (=Leugnung) damit kritisiere.


    Mein Artikel hierzu (immerhin auf Platz 2 der Google-Suche gleich hinter Wikipedia, wenn man nach "Finanztip Kritik" sucht) wurde später vom Oberlandesgericht Dresden bestätigt. Es wurde Euch untersagt zu behaupten, dass Ihr werbefrei seid. Gerichtlich bestätigt wurde, dass Ihr gegen ein wichtiges Gesetz verstoßen habt: Das Gesetzt gegen unlauteren Wettbewerb (UWG).

    Unsere Empfehlung für Bestandskunden ist erstmal, die Füße stillzuhalten und nicht zu kündigen.
    Wir bleiben an der Sache dran und beobachten, wie die Chancen stehen, dass und wann Fairr bzw. Sutor wieder reinvestiert. Falls es eine sinnvolle Empfehlung ist, den Fairr-Riester zu einem anderen Anbieter zu übertragen, teilen wir Euch das selbstverständlich mit.

    Das ist das Prinzip "Hoffen und Bangen" - vielleicht geht es gut, vielleicht auch nicht.
    Man kann aber schon einmal Dinge festhalten, die einfach Fakten sind.


    • Im Produkt fairriester wurde eine Strategie kommuniziert hinsichtlich des Anlageverhaltens in einer Krise. Man behauptete alles besser zu machen als die anderen Anbieter und dies war eine Grundlage für die Empfehlung von Finanztip.
    • Das versprochene rein sachbasierte Verhalten ist nicht eingetreten - im Gegenteil. Weder Finanztip noch fairr entschuldigten sich dafür.
    • Finanztip machte jedoch ein Schuldeingeständnis indem man sich von der eigenen früheren Empfehlung distanzierte.
    • Neu ist nun das von @Saidi eingeführte Prinzip "Hoffen und Bangen". Man hofft, dass fairr zufällig zum richtigen Zeitpunkt wieder einsteigt. Das wünsche ich den fairriester-Sparern auch. Aber genau diese Situation wollten die Kunden ja nie erleben. Dass eine Krise kommen würde wussten sie, aber das von fairr in der Krise gezeigte Verhalten ist gegen jede Absprache.
    • Finanztip hat das Produkt fairriester nicht verstanden. Das belegt die folgende Darstellung, in der Ihr fairriester in der Verständlichkeit mit 5 bewertet.


    In der Fussnote 3 steht zu dieser Übersicht, dass die Punktzahl 5 nicht mehr gültig ist (geändert habt Ihr sie nicht, warum?). Das Produkt ist als doch nicht so verständlich. Weil es nicht tat was versprochen hat? Dass das Versprechen nicht eingehalten werden konnte von fairr war aber bereits viel früher klar, nur verstanden habt Ihr es nicht.

    Gibt es denn aktuell einen Riester Fondssparer der noch in Aktien investiert ist? DWS?


    Habe seit einigen Jahren einen VR Bank Gronau Sparplan (um die Förderung mitzunehmen) und habe auf den nächsten Crash gewartet um dann auf Riester Fondssparer zu wechseln. Hab natürlich nicht soweit gedacht, dass Fairr in dem Fall alle Aktien verkaufen würde ohen Rücksicht auf Verluste und Restlaufzeiten...


    Zumindest für Neukunden mit einer Restsparphase >25 Jahren gibt das doch absolut keinen Sinn?!

    Durch die Krise durchsparen können aktuell nur Versicherungen, die aber gemäß diesem Forum und Finanztip alle böse und gemein sind. :thumbsup:


    Obwohl... was wenn jetzt plötzlich MyLife um die Ecke kommt und das ganz ohne fairr macht?
    8o
    Da die ja ausschließlich honorarbasiert arbeiten, sind die per Definition die Guten. Das Honorar muss dabei aber schön billig sein und weil das bei den meisten MyLife-Vermittlern nicht der Fall ist, wird es da vielleicht bald was neues geben. Aber pssst... Ihr habt das nicht von mir
    :saint:

    Aber einen Cash Lock soll es doch bei fairr gar nicht geben. Sie (bzw. Sutor) werden - wenn sich die Situation beruhigt - wieder einsteigen (aus dem Cash raus). Zumindest haben sie das gesagt.

    Das zeigt mir leider, dass Du noch nicht verstanden hast, was überhaupt passiert ist.


    Wenn es so gelaufen wäre wie fairr es zuvor kommuniziert hat, wären sie nicht in cash gegangen. Aber sie kommunizieren sehr deutlich, dass sie keine andere Wahl hatten. Kommuniziert war, dass sie durch die Krise durchsparen würden.
    Folge: Ausstieg bei ca. 30% Minus. Blöd für die Kunden, dass fairr nicht einmal die erwartbare technische Gegenbewegung der letzten Tage mitgenommen hat.


    Cash ist normalerweise dafür da in Zeiten niedriger Preise in Aktien zu gehen. Jetzt hat man jede Menge Cash, kauft aber nicht. Sie sind u.a. im Cash lock, weil sie nun mit Ihrem Cash warten müssen, dass die Kurse noch weiter sinken. Vermutlich tun sie das auch. Nun ist aber dennoch die Frage, wann soll man wieder einsteigen.


    Problem ist doch auch, dass fairr von einem grds. richtigen wissenschaftlichen Ansatz her kommt und sagt, wir gehen nicht nach Bauchgefühl, sondern halten uns an Parameter X, Y, Z,... das ist aber aus und vorbei, weil man sich nicht mehr an die Parameter halten konnte und somit die Startegie gecrasht ist an der leicht vorhersehbaren Problemstellung: was passiert in einer Krise, wenn der Garantiegeber nicht die ausreichende Sicherheiten stellen kann?

    Es gibt bei allen Anbietern seit Jahren pflichtmäßige Informationen an Kunden.


    Dazu gehört eine jährliche Kostenaufstellung. Darin kann man schließlich sehen, wie hoch die angefallenen Vertriebskosten in dem jeweiligen Jahr waren.


    Das Schreiben des Bundesministeriums für Finanzen vom 14. März hatte übrigens viele verschiedene Inhalte:


    https://www.bundesfinanzminist…_blob=publicationFile&v=2


    Es wird auf die Unzulässigkeit erneuter Abschluss- und Vertriebskosten bei Riester-Rentenversicherungsverträgen hingewiesen, wenn sich bei gleichbleibendem Gesamtbeitrag die staatliche Zulage in der Ansparphase ändert und infolgedessen der Eigenbeitrag des Verbrauchers steigt oder sinkt.


    Nicht mehr und nicht weniger!


    Das wurde zu Recht kritisiert und ich würde mir wünschen, die betroffenen Anbieter würden verpflichtet, zu viel einbehaltene Kosten Ihren Kunden zurückzuerstatten - ohne das die Kunden Rennerei haben. Nervt und muss so nicht sein.


    Daraus haben aber wieder vielfach einschlägige Medien eine Riesengeschichte gemacht über die angebliche Riester-Abzocke - gerade so als würde alle Anbieter stets und ständig nur über die Kohle der Leute herziehen. Auch das ist nicht in Ordnung, weil es einige betraf, bei weitem nicht alle.

    Was mich wirklich aufregt: Es wird nun auch noch gelogen, dass sich die Balken biegen. Hier der erste Satz aus der Erklärung zur Umschichtung seitens fairr:


    "Liebe Kunden,


    die aktuelle Situation durch COVID-19 und die damit verbundenen Einschränkungen sind für alle belastend. Die jetzt einge­tretene Extrem­situation ist außerdem mit Blick auf die gleich­zeitigen und rapiden Verwerfungen bei Aktien und Zinsen an den Kapital­märkten bislang einmalig."


    DAS IST GELOGEN!


    Bislang ist das Minus in Vergleich zu anderen Krisen, die es schon gab vergleichsweise gering, weil beinahe alle Staaten umgehend riesige Milliardenpakete geschnürt habe und die Notenbanken die Schleusen geöffnet haben und die Börsen zeitweise geschlossen wurden.


    Man versucht nun mit Begrifflichkeiten wie "Extremsituation" und "noch nie dagewesen" die eigenen Fehler kleinzureden. Aber Obacht. Schau genau hin!


    Gab es einen 11. September wie den 2001 je zuvor? Sind je zuvor Flugzeuge in Hochhäuser geflogen, die gleichzeitig die Finanzbranche ins Mark trafen mit anschließenden Kriege über den nahen bis mittleren Osten?


    Bevor die T-Aktie und der gesamte neue Markt abschmierte mit den ganzen neuen wunderbaren Internetunternehmen... gab es so etwas je zuvor? War das nicht auch schon eine Extremsituation?


    Die Finanzkrise mit anschließender Staatsschuldenkrise in ganz Südeuropa - hat das schon Mal jemand je zuvor erlebt?


    Und immer war es zu seiner Zeit das Schlimmste überhaupt. Das ist normal. Es gehört dazu, dass die Märkte plötzlich einbrechen. Das hat auch Finanztip und fairr früher schon gesagt. Und sie haben mitgeteilt, dass man da weiter durchsparen soll und dies mit fairr auch kann. Und genau das ist falsch und es war immer klar, dass das falsch ist und bei einer Altersvorsorge über die nächsten Jahrzehnte immer mal wieder Krisen kommen, die in einer Konstruktion wie fairr zu einem Cash-Lock führen muss.
    Man machte die Falschbehauptung, dass dies mit fairr nicht passieren würde. Punkt. Aus.

    Was empfiehlst Du als Alternative?

    Niemand kann einem anderen Menschen in einer komplizierten Materie etwas empfehlen, wenn er die Situation der jeweiligen Person nicht genau kennt. Jeder kennt die Aussage "Das kommt darauf an, ob ..."


    Eine ebenfalls sehr komplizierte Matierie ist die Gesundheit eines Menschen. Was würdest Du von einem guten Arzt erwarten? Ein Arzt macht eine Anamnese, Vorerkrankungen und Unverträglichkeiten berücksichtig und vieles mehr werden berücksichtigt bevor er eine Behandlung vorgegeben oder aber z.B. zu einem anderen Facharzt verwiesen wird.


    Solange Menschen glauben, in einer komplizierten Materie einfach ein paar Artikel lesen zu müssen (von mir aus auch viele) und anschließend easy entscheiden können, werden sie immer das machen was sich irgendwie gut anhört und wo idealerweise ein bekanntes Gesicht für Werbung macht - wie bei fairriester Herr Tenhagen.
    In wie vielen Sendungen im TV hat der eigentlich immer und immer wieder fairriester empfohlen? Und jetzt? Wo ist die Entschuldigung, wo das Eingeständnis eines Fehlers? Jetzt sind die bösen Regularien Schuld - na klar. Die stehen ja nicht schon seit Jahr und Tag fest... kann nur noch den Kopf schütteln.


    Wir machen alle Fehler und Herr Tenhagen ist eben kein ausgebildeter, wirklich in der Tiefe fachkundiger Mensch. Das ist nicht schlimm, weil er ja normalerweise solche Leute hinzu ziehen kann. Aber er und seine Redaktion haben auf die fairr-Webebotschaften vertraut und sollten sich bei Ihren Lesern entschuldigen. Ein Schuldeingeständnis liegt ja bereits vor - die Empfehlung für fairriester hat keinen Bestand mehr.

    Ich habe mir erlaubt, Olaf Scholz anzuschreiben, ob das nicht ein guter Anlass wäre, die Beitragsgarantie endlich abzuschaffen. Sonst schafft sich diese Form der Altersvorsorge endgültig selbst ab.

    Es ist weniger die Beitragsgarantie, die Riester zu schaffen macht (obwohl ich eine Herabsetzung auch für sinnvoll halte).


    Es sind vor allem Anbieter wie fairr, die schlecht über die Konkurrenz reden, den Leuten Hoffnungen machen von denen von vornherein klar ist, dass es nicht eigehalten werden kann und dann kommt man mit faulen Ausreden. Der Gipfel der Unverfrorenheit ist es, wenn sich dann sogenannte Verbraucherschützer aufspielen, die den Leuten ebenfalls nur sagen was sie gerne hören - entweder weil sie es nicht besser wissen oder weil sie sich als weiße Ritter gerieren.


    Es ist doch so, Herr Tenhagen hat früher mit Finantest Union Investment Riester empfohlen, nun empfiehl er seit Jahren fairriester - beide rannten in die Cash-Lock-Falle. Zufall??


    Nein, es war absehbar und ich und andere haben gewarnt.


    Es geht viel zu oft darum irgendwelche Klischees zu bedienen. Eines davon: Versicherungen sind böse und teuer. Also kommt fairr, behauptet man sei super billig (was auch schon nicht stimmt, wenn man mal genau hinschaut, machen nur die wenigsten), Möchtegern Profilneurotiker tun so als würden sie den armen unwissenden Verbraucher durch den Dschungel an Angeboten führen, kassieren dabei kräftig mit (Affiliate --> https://www.meinvorsorgemanage…angebliche-werbefreiheit/) und behaupten sie würden gar keine Werbung machen. Das kann man anders machen und ich finde es überhaupt nicht schlimm, dass Menschen die gut arbeiten auch gut verdienen.


    Aber so zu tun als stehe man moralisch über anderen, kassiert dafür noch ein Gerichtsurteil, ist einfach nicht in Ordnung. Man kann Farbe bekennen, zu seinen Fehlern stehen und es anschließend besser machen. Stattdessen lese ich wieder nur Ausreden. Die Erklärungen warum fairriester in die Cash-Lock-Falle gelaufen ist (https://www.fairr.de/produkte/fairriester/umschichtung/), sind doch lächerlich. Man gibt nun den bösen Gesetzen die Schuld und der derzeitigen Riester-Konstruktion an sich.




    Hat man die Gesetzmäßigkeiten denn nicht gekannt? Man hat doch genau damit geworben, dass man der erste Anbieter sei, der die Riester-Schwäche überwunden hat. "Sehet her, ich kann über's Wasser laufen" Au Mann.

    Das ganze "Ich-hab's-Euch-ja-gesagt!"-Gerede hilft niemand weiter.

    Das sehe ich komplett anders, denn der Mensch ist Gerüchten folgend durchaus lernfähig und glaubt vielleicht demnächst dann auch Mal weniger an die fair(r)e eierlegende Wollmilchsau.


    Und geht Mal wenige Jahre oder auch Monate zurück. Hat oder hat sich fairr nicht als diejenigen geriert, die alles sehr viel besser machen als andere?


    Diejenigen, die den Leuten gesagt haben: "Cash-Lock? Das kann Dir bei uns, bei fairr Riester nicht passieren." haben sich nun zu stellen und die Konsequenzen zu tragen - gerade dann wenn man sich zuvor als weißer Ritter, der alles zugunsten von Verbrauchern tut, aufgespielt hat und sich am Ende herausstellt, dass auch die nur mir Wasser kochen.


    Zudem wird durch die Aufarbeitung des Themas auch denjenigen gedient, die nun auch mehr wissen wollen zu anderen Nachteilen des Produktes, die ebenso wie die Cash-Lock-Falle komplett kleingeredet wurden.


    Und wenn es Menschen gab, die die Cash-Lock-Falle bei fairr-Riester eben ganz und agr nicht ausgeschlossen haben, dann sollte man die heute befragen und denen mehr Gehör schenken. Eigentlich völlig logisch.

    Hier auch unser Blog-Artikel dazu: finanztip.de/blog/fairr-riester-verkauft-etfs/
    Allerdings warten auch wir weiterhin auf Infos...

    Das war völlig absehbar und es wurde darüber x-fach geschrieben, aber Ihr habt es ignoriert und so getan als hätte es - wenn überhaupt - nur sehr kleine Nachteile auf fairr - Riester zu gehen. Das ist sehr gut dokumentiert und ich hoffe, Ihr bleibt in dieser Frage weiter offen und tut nicht so als ob Ihr es nicht hättet wissen können und es nicht auch besser gegangen wäre.


    Die Cash-Lock-Falle wurde von fairr stets geleugnet - auch auf eine Vielzahl von Nachfragen und Ihr habt es schlicht geglaubt obwohl Gegebenheit und Gesetzmäßigkeiten dem klar entgegen standen. Jetzt heißt es zu Fehlern zu stehen.


    https://www.fairr.de/docs/pres…pm_schutz_rentenfalle.pdf


    "fairriester-Anleger müssen die Rentenfalle nicht fürchten und können dies im Kundenportalnachvollziehen. Die Anlagen werden nicht durch Computerprogramme gesteuert, sonderndurch den erfahrenen Anlageausschuss der Sutor Bank. Alle Sparbeiträge fließen je nachzeitlichem Abstand zum Rentenbeginn bei voller Beitragsgarantie in einen breiten Mix anAktien- und Rentenfonds, den die Sutor Bank nach wissenschaftlichen Kriterienzusammenstellt."


    https://www.landshut-versicher…r-ist-das-wirklich-fairr/


    http://www.portfolio-internati…ble-riester-garantie.html


    https://www.wertpapier-forum.d…eter-fairriester/page/10/

    Der garantierte Rentenfaktor ist leider nur ein Werbegag und ich begründe auch gleich warum. Doch zuvor zur Ehrenrettung: Ja, fairr hat einen garantierten Rentenfaktor, den z.B. Union und DWS nicht haben. Zudem sind die garantierten Rentenfaktoren der allermeisten Anbieter einfach nur Papiertiger und eher theoretischer als praktischer Natur.
    Die Gründe warum der bei fairr garantierte Rentenfaktor ein Werbegag ist:

    • Bei einer Verschiebung des bei Vertragsabschluss vereinbarten Auszahlungsbeginns, ist der bei Abschluss des Altersvorsorgevertrages garantierte Rentenfaktor nicht mehr maßgebend, sondern es wird (auf Basis der dann gültigen Rechnungsgrundlagen) ein neuer Rentenfaktor berechnet. Es wird zwar für unterschiedliche Renteneintrittsalter der Rentenfaktor angezeigt, man muss dieses Alter aber zu Vertragsbeginn festlegen. Bei einer späteren Änderung, gilt der einstmals festgelegte garantierte Rentenfaktor nicht mehr.
    • Bei Änderung der Art der Hinterbliebenenversorgung ist der bei Abschluss des Altersvorsorgevertrages garantierte Rentenfaktor nicht mehr maßgebend, sondern es wird (auf Basis der dann gültigen Rechnungsgrundlagen) ein neuer Rentenfaktor berechnet.
    • Wählt man anstelle der sofortbeginnenden Rente der My Life zu Rentenbeginn den Auszahlungsplan über die Bank, was zumindest aus heutiger Sicht sehr attraktiv erscheint, entfällt das Thema garantierter Rentenfaktor ebenfalls. In Dem Fall gibt es Auszahlungen bis zum 85. Lebensjahr und erst dann wird das Geld dem dann aktuellen Versicherungspartner gegeben zur Verrentung über die restliche Lebenszeit. !Wichtig! Es muss aber zum Rentenbeginn festgelegt werden wie viel vom gebildeten Kapital zurückbehalten werden muss, um für das sehr lange Leben gerüstet zu sein. Schon DWS und Union haben sich in den 00-Jahren verzettelt. Zunächst kalkulierte man mit 10.000 von 100.000 Euro, was sich schließlich fast verdreifachte auf 28.000 Euro.

    [Blockierte Grafik: https://www.meinvorsorgemanage…020/03/image-1024x385.png]



    Man sollte bei einem Vertrag, der noch 30 oder 40 Jahre geht doch ein klein wenig Flexibiliät und verbundene Sicherheit erwarten können - zumal die von My Life in Aussicht gestellten erwarteten Rentenfaktoren völlig illusorisch sind und somit vor allem auf die Garantie zu blicken ist.
    Wenn ich also wie in meinem Berechnungsbeispiel aus welchen Gründen auch immer nicht zum 01.04.2046 in Rente gehe wird auf Grundlage der dann existierenden (schlechteren) Rechnungsgrundlagen kalkuliert. Was können Gründe sein:

    • Änderung des gesetzlichen Renteneintrittsalters - Für wie wahrscheinlich haltet Ihr es, dass 67 auch in 3 oder 4 Jahrzehnten noch das gesetzliche Renteneintrittsalter is und nicht 69 oder 71 oder eine fällige völlige Flexibilisierung? Gehe ich auch nur einen Monat früher oder später in Rente als vor Jahrzehnten festgelegt, verliere ich meinen garantierten Rentenfaktor.
    • Der individuelle berufliche Weg - es ist heute im Berufsleben so gut wie nichts mehr in Stein gemeißelt. Das ist im Grunde jedem klar, 40 Jahre bei der selben Firma und dann Rente ist eine sehr seltene Ausnahme. Ich kann mir z.B. sehr gut vorstellen, dass ich auch noch nach 67 weiter arbeite - halt solange es mir Spaß macht.
    • Berufs-/Erwerbsunfähigkeit - in dem Fall werde ich sehr wahrscheinlich früher meine Riesterrente in Anspruch nehmen wollen, allein schon weil nicht wenige gesundheitliche Beeinträchtigungen mit einem kürzerem Leben einhergehen.

    Jetzt wird sich der ein oder andere Fragen: Aber warum denn nicht trotzdem die Kohle einfach mit 67 nehmen, damit der garantierte Rentenfaktor erhalten bleibt?
    Nun, bei BU stellt sich mir die Frage nicht. Wenn ich auf Grund eigenen Willen oder gestiegenem Renteneintrittsalter später in Rente gehe und dann trotzdem schon Riesterrente erhalte, habe ich sehr wahrscheinlich einen deutlich höheren Steuersatz auf meine ohnehin schon hoch zu versteuernde Riesterrente, weil man natürlich noch ein Arbeitseinkommen hat und überdies würde ein nach hinten legen des Renteneintritts ja dazu führen, dass ich bei Weiterzahlung der Beiträge weiterhin statt Steuernachteilen, Steuervorteile habe und in den Genuß meiner Riesterzulage komme.


    Versprochen wird in der Berechnung auf der Website zuvor das:



    Die 28,68 sind aber - wie man später erfährt nur dann der garantierte Rentenfaktor, wenn man von vornherein keine Todesfallleistung wählt. Das heißt, ich sterbe blöderweise mit 68 und meine Frau geht völlig leer aus. Das ist aberwitzig. Nun kann man auch 10 Jahre Rentengarantiezeit einstellen, so dass meine Frau in dem Beispiel noch 9 Jahre Rente ausbezahlt bekommt. In der Zeit wurde dann freilich nicht einmal die Hälfte meines angesparten Geldes ausbezahlt...
    Die Variante Restkapitalerhalt reduziert dann den garantierten Rentenfaktor auf die angezeigten 25. Wer seinen Partner also wohlgesonnen ist, wird wohl oder übel diesen gut verschleierten Verzicht üben müssen.Wie oben schon zu sehen, entfällt der garantierte Rentenfaktor auch für über 300.000 Euro hinaus gebildetes Kapital. Das mag aus derzeitiger Sicht nur wenige Leute treffen - allerdings muss dies bei einem Anbieter, der das "Übersparen" in Riester seinen Kunden so stark ans Herz legt, auch thematisiert wird. Es ist außerdem immer Mal wieder die rede davon, dass man den seit über einem Jahrzehnt festen Förderhöchstbetrag von 2.100 Euro (Summe aus Eigenbeiträgen und Zulagen) pro Person auch einmal erhöht. Aus meiner persönlichen Sicht ist das längst fällig. Man hat über 3 Jahrzehnte oft 100% Nominallohnsteigerung, da kann die stattlich geförderte Vorsorge nicht ewig verharren bei relativ geringen Werten.
    Was für ein Versicherer macht so etwas?
    Die Sutor Bank garantiert über Ihren Versicherungspartner (derzeit My Life) seinen Kunden einen Rentenfaktor. Abgesehen davon, dass nicht wirklich klar ist was bei einem Wechsel des Versicherungspartner oder dessen Schieflage passiert, ist das vorgehen Garantien zu stellen ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten zum Zeitpunkt der Garantiestellung, höchst fragwürdig.
    Würdest Du jemanden mitteilen: "In 40 Jahren bekommst Du für 100.000 Euro von mir eine lebenslange Rente von 280 Euro. Mir ist egal wie alt Du wirst - ich zahle solange Du lebst, ohne wenn und aber. Und das Beste: Du musst mir heute für diese Sicherheit nicht einen einzigen Euro zahlen."
    Ob bis da hin die Krebsheilung erfunden wurde oder weitere medizinische Fortschritte und solche in Ernährungsfragen dazu führen, dass Menschen im Durchschnitt 110 Jahre alt werden - alles egal.
    Von der Spekulation zurück zu den Fakten:

    • In den letzten 40 Jahren ist die Lebenserwartung in Deutschland um rund 10 Jahre gestiegen.
    • Nachweislich kann die Lebenserwartung auch ohne medizinische Fortschritte durch einfachste Umsetzung einer sinnvollen Ernährung deutlcih erhöht werden (Vgl. Ernährungskompass, Bas Kast und viele andere).
    • Zudem schließen Menschen, die bereits heute gesundheitlich beeinträchtigt sind und solche die erblich vorbelastet sind (z.B. früher Tod naher Angehöriger, insbesondere Eltern und Großeltern) mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Rentenversicherung ab, so dass tendenziell Menschen mit höherer Lebenserwartung mehr Geld in Altersvorsorge investieren.

    All diese Fakten kennen seriöse Versicherer natürlich und berücksichtigen dies unterschiedlich in Ihren Versicherungsbedingungen. Im Gegensatz zu My Life erhalten alle diese Versicherer vom Tag des Riestervertragsabschluss' Geld von Ihren Kunden, z.B. um hervorragende Versicherungsmathematiker und Aktuare bezahlen zu können. ;)
    Was können die Gründe sein, warum My Life ohne direkte Gegenleistung eine Garantie ausspricht, die auch noch marktunüblich hoch ist?

    • Der Versicherer ist nach wie vor sehr klein und hat eine eher unrühmliche Vorgeschichte (siehe Versicherungsbote aus 2015: "Vormals firmierte der neue Fairr-Versicherer als Fortis, davor als Gutingia. Unter diesem Namen war der Rechtsvorgänger von MyLife damals mit der Pleite-Firma Göttinger Gruppe (1986 bis 2007) verstrickt. Bei der Göttinger Gruppe verloren etwa 37.000 Anleger mehr als 800 Millionen Euro."). Dementsprechend braucht man natürlich positive Nachrichten und möglichst wirksame Werbeeffekte in einem sehr stark gesättigtem Markt, in dem viel hin und her geschoben wird, aber vergleichsweise wenig Neues verkauft wird.
    • My Life ist auch fairr- bzw. Sutor-Versicherungspartner in Produkten wo schon in der Einzahlungsphase Gelder und somit auch anteilig Gebühren vereinnahmt werden - aktuell fairrbav und fairrelax (Vgl fairr Website).

    Die Strategie von My Life ausschließlich Nettotarife zu vermitteln ist aller Ehre wert. Es entbindet einen Anbieter aber natürlich nicht davon seinen Kunden ein möglichst nachhaltiges Geschäftsmodell zu bieten.

    Kein garantierter Rentenfaktor? Sicher? Ich war der Meinung, dass im Prospekt derartiges drinsteht.

    Es gab und gibt keinen Fondsspar-Riester mit garantierten Renten. Dass die Eigenbeiträge und eingegangenen Zulagen zum Ablauf garantiert sind, sagt ja noch lange nicht welche Rente man dafür bekommt. Ich theoretisch von Anbieter A bei 50.000 Euro Ablaufleistung eine höhere Rente bekommen als von B mit 100.000 Euro.


    Finanztip weiß das, hat hier aber stets abgewiegelt mit dem Bullshit-Argument man könne ja später einen anderen Anbieter mit der Rentenzahlung beauftragen. Bullshit, weil:


    • Kein Rechtsanspruch besteht, dass ein Anbieter derartiges anbieten muss. Vor dem Hintergrund ist es nochmal zusätzlich fadenscheinig, dass Finanztip fairr schon über den grünen Klee lobte als es dort noch nicht Mal einen Partner für die Verrentung gab, auch als dieser händeringend zunächst nicht gefunden werden konnte. Es wurde wie wir alle wissen am Ende MyLife (so wie Sutor auch mit Vorgeschichte - bei Sutor z.B. Goldsparpläne und bei My Life die Göttinger Gruppe).
    • Es aktuell keine anderen Anbieter gibt , die Riestervermögen übernehmen und verrenten. Es gibt auch keinen konkreten Anlass, optimistisch dahingehend zu sein, dass der künftige Rentner dann frei das beste vom besten wählen zu können - wenn überhaupt wird es die Wahl zwischen Not und Elend.

    Wollen jetzt die wenigsten hören, aber ich hab's Euch ja gesagt :!:;)


    Nie und nimmer geht eine so kleine und kaum beleumundeter Garantiegeber (Sutor) durch eine echte Finanzkrise mit fairr ohne das massiv in Geld- und Rentenmarkt umgeschichtet wird. fairr hat da auch bei weitem nicht das letzte Wort. Das hat Sutor - eigentlich logisch und findet sich vermutlich in den Untiefen der Vertragsbedingungen und zugehöriger Gesetze wider. Wenn nicht, erwartet fairr ohnehin eine Klagewelle.


    Es wurde auf vielen Webseiten und auch im Wertpapierforum (dort natürlich mit vielen unqualifizierten Gegenmeinungen, die jetzt auch "ich hab's Euch ja gesagt" lesen müssen) erklärt: Wenn fairr-Depots (bzw. jeder ander Dondsdepot-Riester auch) "unter Wasser" sind, muss der Garantiegeber nicht mehr nur eine gute Mine machen und mitteilen er sei der beste, tollste usw., er muss echtes Geld einsetzen, um die Sicherheit darstellen zu können.
    Das hat Finanztip zu keiner Zeit als echte Gefahr gesehen und ist über Jahre Hauptlieferant für fairr-Neukunden-Ergebnisse gewesen - natürlich nicht ohne ansprechende Affiliate-Vergütung. Und Ihr habt wirklich geglaubt, Finanztip sei werbefrei (wurde ja inzwischen gerichtlich verboten - siehe: https://www.zahnzusatzversiche…egen-schleichwerbung.html)


    Nachdem unter anderem und vor allem Finanztip aus Fairr einen Vertriebserfolg gemacht hat, schlägt nun die Krise voll und ganz zu. Die Sutor Bank ist eben nicht die Sparkasse oder ne große Bank, sondern hat bilanzielle recht enge Grenzen, die nicht gemacht sind, um für hunderttausend und mehr Menschen eine Riester-Garantie zu geben.


    Mir ist klar, dass die meisten, die meine Zeilen lesen nicht verstehen werden. Dazu müsste man erst einmal verstehen was eine Garantie im Falle Riester bedeutet. Welche Summen da wie abgesichert werden müssen. Und wer immer noch glaubt, dass fairr so gut ist weil es ja billig ist, hat 1. den Knall noch nicht vernommen und 2. sollte einfach bis zum Schluss dabei bleiben und dann seine spätere Rente mit erfolgreichen Konzepten vergleichen.


    Schaut es Euch in Ruhe an. Hat sich bisher Mal jemand dafür interessiert, dass fairr keinen garantierten Rentenfaktor und somit keine garantierte Rente hat? Achso, dafür müsste man erstmal verstehen worum es bei der Rentenvorsorge geht.


    Versteht mich nicht falsch Finanztip trägt in vielen Dingen viel Gutes bei, aber es ist immer unklug sich so unfassbar weit aus dem Fenster zu lehnen, wenn die Sicherheit völlig fehlt. Oder anders, auch wenn ich jahrelang auf einem Hochseil geübt habe, hätte ich dennoch gerne ein Sicherheitsnetz. Das gilt umso mehr, wenn an mir und meinen Empfehlungen die Rentenvorsorge hunderttausender Menschen hängt.


    Und zu "ich hab's Euch ja gesagt" könnt Ihr gerne Finanztip Kritik oder fairr Kritik googeln. Öffnet Augen... :!:

    Es gibt Anbieter, die das gemäß Ihren Versicherungsbedingungen tun. Theorie und Praxis kommen (wie meist bei Versicherungen) überein. Man muss sich jedoch den jeweiligen Vertrag anschauen. Das kann also auch bei ein und demselben Anbieter je nach Tarifgeneration und Abschlussjahr unterschiedlich sein.


    Sehr regelmäßig mache ich das für neue Kunden z.B. bei Alte Leipziger, weil die massenhaft bei MLP in Schicht 1 abgeschlossen wurden und das regelmäßig nicht passt. Zudem sind die Beiträge bei Alte Leipziger zu Jahresbeginn nochmal runter gegangen für viele Berufe.
    Entsprechende Vertragsklauseln (Umtauschrecht) gibt es z.B. auch bei Deutsche Ärzteversicherung/AXA in vielen Tarifgenerationen.


    Einfach an den/einen Versicherungsmakler des Vertrauens wenden und umstellen lassen. Wenn man sich an die Versicherung direkt wendet, schickt sie den Kunden vermutlich zum Ansprechpartner des eigenen Vertriebs.


    Ich glaube hier liegt eine völlig falsche Vorstellung über das vor, wie Versicherungen arbeiten und welche weitgehenden Rechte Versicherungsnehmer und Versicherte in Deutschland Gott sei Dank haben.


    Natürlich dürfen Sie alle Gesundheitsinformationen, die über Sie bei der Versicherung gespeichert wurden auch erfragen bei Ihrer Versicherung und bekommen auch geliefert. Sie dürfen auch im Antrag auch ankreuzen, dass der Versicherer in jedem einzelnen Fall einer Arztanfrage zuvor bei Ihnen anfragt. Das Verfahren ist also ganz grundsätzlich transparent, aber eben auch aufwendig, weshalb Versicherungen das auch gar nicht so gerne tun und sich lieber auf die vom Kunden vorgelegten Informationen beschränkt.


    Das war aber auch vor DSGVO so. Und wenn eine BU-Versicherung einen Vertrag mit Ihnen gemacht hat, kann Sie Ihnen im Leistungsfall auch nicht die Versäumnisse eines Arztes oder eines Ihrer eigenen MA zur Last legen. Warum auch?

    @elijah2807 - es wird immer auch extraschlaue Menschen geben die mit spektakulären Aussagen, die Ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit auf diese Weise zu befriedigen suchen. Dafür eignet sich ganz besonders in Opposition zu einem Thema zu gehen, was fast schon so selbstverständlich ist wie ein Naturgesetz - gerade dann, wenn Millionen von Menschen betroffen sind und Menschen das Produkt nicht greifen können, weil es halt ein Versprechen ("wenn es Dir so dreckig geht, dass Du nicht mehr arbeiten kannst, zahlen wir Dir ein Ersatzeinkommen") mit vielen Eventualitäten handelt.


    Wer eine BU-Versicherung zu geeigneten Konditionen bekommen kann, sollte eine abschließen. Es ist richtig, dass das nicht jeder kann, aber sollen es deswegen auch alle anderen(,die können) es lassen?


    Erinnert mich an die Riester-Diskussion. Da werden auch unendlich viele Falschbehauptungen ohne jeden validen Beweis angebracht. Es ist halt direkt publikumswirksam. Die bösen Finanzhaie, usw. Es bedient alle Klischees wunderbar, nutzt aber dem einzelnen, der dann im Alter mit kümmerlicher Rente da steht überhaupt nicht weiter, sondern schafft nur Ausreden es nicht oder erstmal nicht zu machen, was letztlich oft auf nie oder viel zu spät hinausläuft.


    Ich persönlich habe als Unternehmer auch immer die Wahl - mache ich es selber oder beauftrage ich jemanden damit, der es besser kann. Theoretisch kann man sich ja auch bei Krankheiten selbst behandeln. Dr. Google hilft und die Medis bekomme ich billig und rezeptfrei aus Fernost... Aber zurück zum realistischen selber machen oder machen lassen. Ich muss als Unternehmer keinen Steuerberater beauftragen. Ich kann es auch selber machen. Buchhaltung, Jahresabschluss, etc. - alles kein Problem. Habe ich ja auch gelernt, aber wie viel Zeit habe ich dann noch für meine Kerntätigkeit oder ersatzweise wie viel weniger Zeit habe ich dann für meine Familie.
    Aus meiner Sicht kommt immer der Punkt, an dem ich mich entscheide wer etwas für mich machen soll, was ich selbst nur schlechter oder mit erheblichen, völlig unsinnigen Zeiteinsatz darstellen kann.


    Reine Versicherungsberater gibt es in Deutschland um die 300. Von diesen Versicherungsberatern haben sich viele darauf spezialisiert, unabhängigen Akteuren wie Versicherungsmaklern Dienstleistungen anzubieten - Consulting und Service für die Kundschaft im Schadensfall. Ich selbst habe Versicherungsberater als gute Kooperationspartner zum Austausch und Kundenservice eingebunden, weil ich z.B. die Leistungsfallbearbeitung bei Berufsunfähigkeit in guten Händen sehen will.


    Diese Form der Zusammenarbeit macht Sinn. Hauptaufgabe von Versicherungsmaklern ist die Vermittlung von Versicherungsschutz im bestmöglichen Kundeninteresse - sagt auch das Gesetz. Vorteil und Nachteil zugleich für den Kunden ist freilich, dass die Vergütung (auch wenn diese vom Kunden direkt kommt im Wege von Nettotarifen!) an den "Vermittlungserfolg" gebunden ist. Nachteil kann es aus Kundensicht sein, weil der Vermittler den Kunden zu einem ggf. auch wenig sinnvollen Abschluss drängt. Der Versicherungsmakler steht für falsche Vermittlung allerdings persönlich in der Haftung. Der Versicherungsvertreter versteckt sich hinter seiner jeweiligen Versicherung.
    Vorteil ist natürlich aus Kundensicht, dass keinerlei Kosten anfallen (dürfen!!!), wenn es nicht zu einem Vertragsabschluss kommt. Achtung: Versicherungsmakler dürfen auch vermittlungsunabhängige Serviceentgelte vereinbaren. Diese dürfen aber nicht direkt zum Aufgabenkreis der Vermittlung von Versicherungen gehören. Das dürfen z.B. zusätzliche Kontaktzeiten außerhalb gewöhnlicher Öffnungszeiten sein, bevorzugte (VIP)-Bearbeitung, zusätzliche Leistungen im Schadensfall wie juristische Schutzbreife, wo der Kunde einen RA gestellt bekommt ohne dafür nochmal gesondert zahlen zu müssen. Der Versicherungsmakler bestreitet die Kosten dann auch den Gesamteinnahmen solcher zusätzlichen(!) Servicevereinbarungen.


    Ich verfüge über ein großes berufliches Netzwerk und behaupte, dass ein Versicherungsberater das Thema BU-Beratung zur Vermittlung nur schwer kostendeckend abbilden kann. Die Arbeitszeit auf Versicherungsmaklerseite für die wirklich sachgerechte Vermittlung einer BU-Versicherung mit Aufbereitung der Gesundhaitshistorie, Recherche, Beratung, Kommunikation mit Kunde und Versicherungen, durchgehen der relevanten Auswahlkriterien (hier exzellent und öffentlich dargestellt: https://www.torsten-breitag.de…unfaehigkeitsversicherung) pro Interessent führt zu einen Stundenansatz von min.10. Alles in allem dauert es auch mal 14 Stunden.
    Weiterbildungen, die ebenfalls Zeit und Geld kosten, aber aus Kundensicht gut sind wenn der Ansprechpartner sie mehrmals im Jahr antritt, sind noch nicht eingerechnet. Und jetzt nehmen wir mal einen sehr niedrigen Stundensatz eines Versicherungsberaters von nur 120 Euro (ich schreibe von wirklich guten Leuten, die Ihr Geld mehr als wert sind).


    An der Stelle darf jeder BU-Interessent mal in sich gehen und sich fragen:


    Sind Sie bereit mindestens 1.200 Euro zu bezahlen? Ohne zu wissen, ob Sie die Versicherung bekommen. Ohne auch nur sicher sein zu können, eine Versicherung angeboten zu bekommen, die sie auch preislich gut "ertragen" können. Gesetz den Fall, es gäbe einen Nettotarif (8 bis 12% niedrigerer Beitrag), wo Sie dann z.B. 80 statt 90 Euro Monat für Monat bezahlen.


    Nun ist die Frage:
    Wie kann ein Versicherungsmakler das darstellen? Dessen Betriebskosten dürften doch kaum geringer sein als die eines Versicherungsberater. Entsprechend muss er/sie auch vergütet werden, wenn der Job wirklich gewissenhaft, professionell und kompetent ausgeführt werden soll.


    Das bekommen Sie dauerhaft im Grunde nur hin, wenn der/die Ansprechpartner/in entsprechend spezialisiert ist - auf die BU-Versicherung und/oder auf eine bestimmte Zielgruppe (z.B. Ingenieure, Ärzte oder z.B. Menschen die Pferde haben bzw. Reiter sind). Ergebnisse können dann nämlich sein: schlanke, gute Prozesse, einheitliches, angepasstes Vorgehen und viele weitere sowohl aus Vermittler- wie auch aus Kundensicht vorteilhafte Merkmale.


    Natürlich müssen Versicherungsmakler von Ihren Interessenten dann sehr viel "Mittun" verlangen, also (klingt blöd, ist aber so) Hausaufgaben geben, die erledigt werden müssen und ohne deren Erledigung es kein Weiterkommen gibt. Das ist nur konsequent, den so kann ein Versicherungsmakler diejenigen filtern, die es ggf. gar nicht so ernst meinen mit dem Abschluss, aber es werden auch diejenigen "gefiltert" (ja, sorry für meine Wortwahl), die z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht versichert werden können (passiert übrigens bei echten Profis vergleichsweise selten). Wir erinnern uns: der Versicherungsmakler erhält nur dann eine Vergütung, wenn es auch zum Vertragsabschluss kommt.


    Nur meine 50 Ct.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael Schreiber

    @Nordlicht1337


    Sie haben Recht - mir fällt es offenbar etwas schwer, nicht zu reagieren, wenn jemand meine gut begründete Expertenmeinung mit nicht zum Thema passenden Argumenten in Zweifel zieht. Dennoch habe ich auch im letzten Post wieder kostenfrei Informationen zur Verfügung gestellt, die man sonst im "www" wie eine Nadel im Heuhaufen suchen würde. ;)


    Ich bin an dieser Stelle raus, von meiner Seite wurde ohnehin schon sehr viel geschrieben, was dem Thema dienlich sein könnte.


    Schöne Grüße,
    Michael




    ---
    Michael Schreiber
    Versicherungsmakler und
    Finanzanlagenfachmann
    in Freiburg

    Finanztip empfiehlt in seinen Ratgeber zur Berufsunfähigkeitsversicherung den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung:

    Herr Michael Schreiber, Freiburg vertritt jedoch eine gegenteilige Ansicht.

    Herr Gamper, ich verbitte mir Ihre ständigen Falschbehauptungen. Auch Sie dürfen Worte richtig lesen UND richtig interpretieren. Das Gegenteil hieße, ich rate vom Abschluss einer Rechtsschutzversicherung zur BU-Versicherung ab. Das ist falsch.


    Ich schreibe, dass es unsinnig ist allein wegen einem möglichen Leistungsfall in der Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Es braucht mehr als dieses eine Argument.
    Wir sprechen hier nicht von Atomwissenschaft, sondern von einfacher Mathematik. Würde ein Versicherer eine Rechtsschutzversicherung ausschließlich für diesen einen einzigen möglichen Schadensfall anbieten, so läge die Prämie unter 30 Euro.


    Natürlich kann ich ein Auto auch ausschließlich deswegen kaufen, weil mir eine Eigenschaft besonders gut gefällt wie z.B. das besonders griffige, gut in der Hand liegende Lenkrad, aber es wird von anderen wohl kaum als vernünftige Entscheidung wahrgenommen, wenn ich für den Kauf nur dieses eine Argument anführen kann. "Ah, das Lenkrad ist doch so toll..."


    Mit anderen Worten, eine Rechtsschutzversicherung schließe ich ab für viele verschiedene mögliche Schadensszenarien - für Nachbarschaftsstreitigkeiten, für Online-Betrug, angebliche Urheberrechtsbrüche, Streit mit einem Unfallgegner und hunderte andere mögliche Fälle - niemals allein für einen einzigen Fall. Alles andere hat mit Beratung nichts aber sehr viel mit Verkauf und Kaufmotiven zu tun.


    Man kann auch die Wahrscheinlichkeit, dass man im Schadensfall einen Anwalt braucht deutlich senken, in dem man z.B. vor dem Antrag und im Antragsprozess alles richtig macht. Dafür braucht es regelmäßig viel Geduld.


    Darüber hinaus gibt es offensichtliche Ballungen von juristischen Auseinandersetzungen bei ganz bestimmten Konstellationen. Das trifft zu, wenn z.B. der Leistungsfall sehr früh auftritt oder auch bei bestimmten Krankheitsbildern, die auf eine Vorgeschichte hindeuten, die im Antrag nicht angegeben war.


    Zusätzlich gibt es auf BU-Fälle spezialisierte Versicherungsberater wie z.B. Stephan Kaiser oder Angela Baumeister vom BU-Expertenservice. Mein Rat hier: Schalten Sie im Leistungsfall Leute ein, die sich damit auskennen. Versuchen Sie es nicht auf eigene Faust nach dem Motto "aber ich habe doch Beiträge bezahlt...". Das ist zwar so, aber ist allzu kopflos.


    Im Fall der Fälle kommt es Kunden auf 2 Dinge an:
    1. Das geleistet wird wie vereinbart und
    2. Das zeitnah geleistet wird.
    Ein Versicherungskunde kennt sich in dieser Materie regelmäßig nicht aus und weiß somit auch nicht, wie diese beiden Ziele erreicht werden können. Ich selbst arbeite im Leistungsfall standardmäßig mit Personen zusammen, die den lieben langen Tag nichts anderes machen und nachweislich erfolgreiche sowie zeitnahe Regulierungen bewerkstelligen. So können lange juristische Auseinandersetzungen, für die eine Rechtsschutzversicherung gut wären, vermieden werden.


    Seit Euch bitte auch darüber im Klaren, dass eine Rechtsschutzversicherung immer auch die Erfolgsaussichten eines angestrebten Prozesses gegen eine BU-Versicherung prüfen wird. Dafür werden z.B. auch ähnlich gelagerte frühere Prozesse berücksichtigt. Es ist also überhaupt nicht gesagt, dass der Rechtsschutzversicherer für jedwede juristische Auseinandersetzung zu zahlen hat.


    Mal kurz zu obigen Statistiken:
    Eine Statistik der Deutschen Rentenversicherung Bund hilft wenig weiter, wenn klar ist, dass die Verteilung an BU-Versicherungen in der Bevölkerung höchst unterschiedlich ist. Die Personen mit dem geringsten Risiko sind in Deutschland am besten versichert - 2 Gründe: weil sie es können (Gesundheitsfragen im Antrag!) und weil ihre Berufsgruppe günstig ist.
    Diejenigen, die sich dringende versichern müssten und die Statistiken überhaupt erst ausmachen, versichern sich meistens nicht oder viel zu niedrig, weil sie es sich nicht leisten können oder wegen Vorerkrankungen nicht/kaum versicherbar sind.


    Die vorgenannten Daten und Statistiken unterstützen nicht die Aussage von Herrn Schreiber, dass BU-Versicherte ein Risiko von deutlich unter 10% tragen, dass sie irgendwann einmal vom Leistungsfall (der Berufsunfähigkeit) betroffen sind.

    Im Umgang mit Statistiken sollte man geübt und vorsichtig sein mit Übertragungen sowie Interpretationen. Ich sage, dass nicht mehr als 10% der derzeit Versicherten berufsunfähig werden dürfen (mit entsprechenden Zeiten der Inanspruchnahme einer BU-Rente). Die meisten Versicherten sind in den sehr guten Berufsgruppen (meist als 1 und 2 oder auch mal A und B) versichert und noch dazu mit überdurchschnittlich hohen versicherten BU-Renten und Laufzeiten. Risikoreichere Berufsgruppen sind auf Grund der hohen Preise und ihrer meist geringeren Einkommen zumeist schlechter versichert. Insgesamt fallen diese Gruppen auch deshalb weniger stark ins Gewicht.


    Herr Gamper, können Sie selber rechnen (anstelle z.B. 43% BU-Fälle direkt zu übertragen auf die Versichertengemeinschaften bei privaten BU-Versicherungen)?
    Dann ziehen Sie vom Beitrag der Versicherten bitte mal alle Kosten und Gewinne der Versicherer ab, die nichts mit Leistungsfällen zu tun haben. Sagen wir, es verbleiben optimistische 40 Euro Beitrag für eine monatliche BU-Rente von 1000 Euro bis zum 67. Lebensjahr. Dann erklären Sie uns bitteschön (mit eigener Mathematik) wie das ganze funktionieren soll, wenn 30 oder gar 40% der BU-Versicherten auch Leistung in Anspruch nehmen.




    Schöne Grüße,
    Michael



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    Michael Schreiber
    Versicherungsmakler und
    Finanzanlagenfachmann
    in Freiburg

    Hallo Anne-Kathrin,


    bei finanzvergleich100 handelt es sich um einen sogenannten Lead-Lieferanten. Mit anderen Worten, die Homepage generiert Anfragen von Versicherungsinteressenten und leitet diese letztlich kostenpflichtig an Versicherungsvermittler (meist vor Ort) weiter. Die erstellen dann die Angebote. Wer über ein solches Portal geht, kann auch gleich direkt bei unabhängigen Versicherungsvermittlern vor Ort anfragen.


    Indiz dafür, dass es sich um einen Lead-Lieferanten handelt, ist die Datenschutzerklärung, der man zustimmt, wenn man sich dort einträgt:
    "Die Datenschutzerklärung habe ich gelesen und stimme der Kontaktaufnahme per Post, E-Mail oder Telefon durch finanzvergleich100.de oder einen angeschlossenen Kooperationspartner (z.B. einen Versicherungsexperten) zu.*"


    Die Tipps von finanztip für die verschiedenen Portale sind zumeist gut, alle Versicherungsangebot sind aber nie abgedeckt und wenn es spezieller wird, braucht man Experten, die man zumeist in den verschiedenen Telefonhotlines vergeblich sucht.
    Das geht schon bei einer SFR-Übertragung in der KfZ-Versicherung los, geht bei "komplizierteren" Gebäuden mit diversen Nebengebäuden und/oder Sondereinschlüssen weiter. Alles kann nicht abgedeckt werden, aber die einfachen Dinge schon.
    Ob man dann ein Portal sein Vertrauen schenkt oder lieber einen persönlichen Ansprechpartner mit gleichen Beiträgen für seine Versicherung hat, ist Geschmackssache.


    Schöne Grüße,
    Michael
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    Versicherungsmakler und
    Finanzanlagenfachmann
    in Freiburg