Beiträge von Vorsorgemanagement

    Hallo Markus,


    die sachliche Analyse schätze ich sehr! Danke dafür!


    Kurz zu den 50 Euro, die ich Ihnen sehr gerne überweise, wenn es denn stimmt, dass die Garantie einer lebenslangen Rente von der Bank kommt. In Ihrem Fall sieht es mir jedoch verdächtig nach Versicherung aus. ;) Warum? Weil der Vermittler (hier: eine Bank/Sparkasse) nicht die Garantie stellt. Ein Versicherungsprodukt bei einer Bank abzuschließen ist schließlich nichts außergewöhnliches und löst (gemäß den oben beschrieben Bedingungen :D ) nicht die Zahlung der 50 Euro aus.
    Die VKB (=Versicherungskammer Bayern) ist selbstverständlich eine Versicherung. Vielleicht haben Sie aber auch einen Riester-Banksparplan bei der Sparkasse gemacht, aber auch da würde es mich sehr wundern, wenn man Ihnen (aus dem Sparplan heraus) eine garantierte lebenslange Rente versprochen hat.


    Was Verbraucherschützer mangels Kenntnis überhaupt nicht auf der Platte haben: Das Problem, welches Sie angesprochen haben, nämlich das die Versicherung Ihre Rechnungsgrundlagen aussucht, ist doch bei Riester-Sparplänen - egal ob Fondssparplan oder Banksparplan - noch viel größer. Warum? Weil Sie dort nicht die heutigen - mutmaßlich besseren Rechnungsgrundlagen (weil geringere Lebenserwartung als in 50 Jahren anzunehmen ist) - verwenden, sondern die zum Renteneintritt und dann nochmal die zum 85. Lebensjahr.


    Was passiert denn, wenn Sie mit 67 in Rente gehen? Es gibt einen Auszahlplan bis zum 85. Lebensjahr. Was das mit Versicherung zu tun hat? Das Institut, dass die Auszahlplan macht, muss (!) Betrag X zurückhalten um ihn zum 85. Lebensjahr in eine Versicherung einzahlen zu können. Kein Wunschkonzert - das ist Gesetz!


    Nehmen wir nun weiter an, dass ein heute 37-Jähriger mit 67 in Rente gehen will. Er spart inkl. Zulagen 100.000 Euro an. Stand heute bei DWS und co.: rund 28.000 Euro müssen zurückgehalten werden. 72.000 Euro werden für den Auszahlplan verlangt.
    Rechnungsgrundlage: der heute 37-Jährige wird 92 Jahre alt - da kann man jetzt trefflich streiten, ob es Willkür oder ... ist; Aus meiner Sicht ist es höchstwahrscheinlich, dass die/der heute 37-Jährige Altersvorsorgesparer im Durchschnitt deutlich älter wird als die heutige Sterblichkeit laut Bundesamt für Statistik. Das liegt zum einen am fortschreitenden med. Fortschritt und zum anderen daran, dass die die gar nicht 37 geworden sind (demzufolge keine Altersvorsorge betreiben) mit in der Statistik drin sind und zum anderen Menschen mit geringerer Lebenserwartung (z.B. wegen Vorerkrankungen - nicht nur Diabetes, MS, etc.) deutlich weniger in die Altersvorsorge investieren.


    Zurück zu den 92 Jahren. Was glauben Sie, wird man als Lebenserwartung in 30 Jahren annehmen? Mehr oder weniger als 30 Jahre zuvor? Bleiben wir vorsichtig und sagen die angenommene Lebenserwartung steigt um 3 Jahre auf 95. Dann muss der Auszahlungsplan gekürzt werden, weil mehr zurückgelegt werden muss auf Grund des höheren Kapitalbedarfs nach dem 85. Lebensjahr. In dem Fall sind es dann schon 35,7%, also 35.714 Euro von 100.000 Euro.


    Folge: Die "Rente" aus dem Auszahlplan sinkt schon bei geringer Steigerung der angenommenen Lebenserwartung. Hier -11%; Bei einer um 5 Jahren höheren angenommenen Lebenserwartung sind es dann schon -17%; In 30 Jahren kann noch sehr viel mehr passieren. Krebsheilung? Roboter mit menschlichem Antlitz, die uns sehr viel länger ein lebenswertes Leben ermöglichen. Wer weiß...


    Was viele nicht wissen?
    Es gibt bei Versicherungen verschiedene Gewinntöpfe. Je nach Gewinnart, muss (!) die Versicherung der Versichertengemeinschaft min. 75 oder gar 90% dieser Gewinne der Versichertengemeinschaft rückvergüten. Wenn es also sogenannte "Sterblichkeitsgewinne" (nennt sich Risikogewinne) aus zu hoch kalkulierten Lebenserwartungen macht, muss die Versicherung den verbliebenen Versicherten 90 von 100 Euro rückvergüten. Das tut sie z.B. in Form von Rentensteigerungen. Auch das ist Gesetz.
    Das liegt in der guten deutschen Tradition der immer noch weit verbreiteten Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit und entspricht der ursprünglichen (übrigens auch deutschen Idee) von Versicherungen, in der sich Menschen zum Ausgleich nicht allein zu schulternder Risiken zusammentun und einander helfen.


    Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor dem was Versicherungen schlecht machen, es bringt uns aber auch nicht einseitig und in Ermangelung besseren Wissen alles kaputt zu reden.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael


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    Michael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann

    Hallo @mpollers,


    was Pumphut zum Rentenbeginn geschrieben hat, ist korrekt. Man kann den Rentenbeginn der Riester-Rente getrost nach hinten verschieben. Einfach die Rentenversicherung informieren. Man kann dann nach dem 65. Lebensjahr weiterhin Beiträge einzahlen und die Zulagen erhalten. Eine beitragsfreie Fortführung ohne schon die Reister-Rente zu erhalten, ist auch möglich, aber eher wenig sinnvoll wenn es keine anderen außerordentlichen finanziellen Verpflichtungen gibt, die anderweitig nicht bedient werden können.


    Zur Steuer:
    selbstverständlich ist die Riester-Rente grundsätzlich steuerpflichtige Einkommen in der Rentenphase - man hat ja während der Einzahlungsphase auch Steuervorteile genoßen und Zulagen erhalten. Die Riester-Rente unterliegt jedoch anderen Vorschriften des Alterseinkünftegesetzes als die gesetzliche Rente. Die gesetzliche Rente wird bei Renteneintritten vor 2040 nicht zu 100% angerechnet.
    Wer in 2016 in Rente geht bei dem werden 72% angerechnet. 2017 - 74%, 2018 - 76%, 2019 - 78%, 2020 - 80% und dann in 1%-Schritten bis 2040.
    Die Riester-Rente wird hingegen in der Auszahlungsphase/Rentenphase zu 100% angerechnet. Das passt auch zur Logik des Gesetzgebers. Die Beiträge konnten zu 100 % steuermindernd angesetzt werden (bei Beiträgen zur gesetzlichen Rente sind es in 2016 82%), allerdings unter Anrechnung der Zulage, also werden die Renten für das zu versteuernde Einkommen auch zu 100% angerechnet.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael


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    Michael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann

    Daher würde ich das nächste mal ausschließlich nach den Kosten, bzw. der größtmöglichen zugesicherten garantierten Rente schauen!

    Das ist nunmal nicht deckungsgleich. Derjenige mit den niedrigsten Kosten hat nicht automatisch die höchste Rente - allein schon wegen der Rechnungsgrundlagen zu Rentenfaktor.


    Die 100%ige Mittel-Verwendung wohnwirtschaftliche Verwendung (bei min. 10 Jahren Eigennutzung) ist bekannt und keine Besonderheit. Weiß auch nicht warum man damit einer Versicherung ein Schnippchen schlägt. Es gibt und gab doch Rentenversicherungen mit Kapitalwahlrecht in anderen Altersvorsorgeformen der Rentenversicherung - da kann schon immer gewählt werden zwischen Einmalauszahlung und Rente. Das ist keine Besonderheit. Und Riesterrentenversicherungen sind ganz ähnlich aufgebaut, nur mit größerer Flexibilität, weil man z.B. auf den eigenen Riestervertrag übertragen darf wenn der Ehepartner stirbt.


    Die Antipathie gegen Versicherungen kann ich zwar verstehen, bringt aber nichts, denn Versicherungen haben ihren Nutzen für den Einzelnen und die Gesellschaft.


    Zusatz:
    Der erste der mir ein Angebot einer Bank, einer Bausparkasse oder einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (DWS, Union, fairr, Deka) vorlegt in dem es eine lebenslange garantierte Rente von einer solchen Stelle gibt, erhält von mir 50 Euro.
    :)


    Schöne Grüße,
    Michael


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    Michael Schreiber

    Hallo @muc,


    ja, die Anrechenbarkeit ist ein ganz wichtiger Punkt - auch weil es nicht sein kann, dass diejenigen die sich um Ihre Zukunft kümmern dafür auch noch bestraft werden. Allerdings wissen Sie heute so oder so nicht, ob das was sie heute wo auch immer ansparen nicht später vor Erhalt der Grundsicherung aufgezehrt werden muss.


    Ein anderer Punkt ist, dass hunderttausende Menschen in diesem Land die Grundsicherung nicht beantragen und einen Stolz in sich tragen, der ihnen sagt: "Nein, ich nehme keine staatliche Hilfe in Anspruch. Ich habe es immer aus eigener Kraft geschafft und mach so weiter." Notfalls gehen die Leute zur Tafel und/oder nehmen schlecht bezahlte Kleinst-Jobs an. Diesen Menschen gebührt mein größter Respekt. Wenn diese Leute einfach nur auf Ihr Recht pochen würden, sähe die Bilanz der Bundesregierung sehr viel schlechter aus.


    Ihren Spruch "Verhungern tut bei uns niemand" finde ich zynisch. Jeder Mensch - auch diejenigen die mehr Glück hatten - sollte einen respektvollen Umgang pflegen. Aber was will man erwarten von einem Foristen, der zehntausende Menschen/deren berufliche Tätigkeit in einem vorherigen Post für überflüssig erklärt...


    Die Initiative zur Abschaffung der Anrechnung gab es übrigens schon mal von von der Leyen. Das war vor der letzten Bundestagswahl, nach der sie bekanntlich das Ressort gewechselt hat. Es kann schon aber auch gut sein, dass man Angst hat damit eine Art Büchse der Pandora zu öffnen, weil dann alle anderen dies für Ihre Vermögen und Rentenansprüche aus anderen Versorgungsformen auch in Anspruch nehmen wollen.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael


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    Michael Schreiber

    Wow, wenn die Immobilienpreise das nicht längst schon ausgeglichen hätten.... Ist schon ein Witz, ich hantiere hier mit 4,7 (von 2007) und 3,8% (von 2011) rum...

    Das würde ich an Deiner Stelle prüfen lassen - wenn nicht schon geschehen. Darlehen in dem Zeitraum haben oft fehlerhafte Widerufsbelehrungen und können mit saftigen Entschädigungen der Bank rückabgewickelt werden. Im selben Zug kann gegen ein zinsgünstiges neues Darlehen getauscht werden.


    Das funktioniert. Ich hab's gesehen. Der geldwerte Vorteil sind fast immer zehntausende Euro. Der Zeitfaktor: eher raus aus den Schulden ist natürlich auch noch eine moralisch wertvolle Geschichte.


    2 Haken:
    1. Das können nicht alle gut für Dich umsetzen. Es gibt dafür Spezialisten (auch solche und solche ;) )
    2. Die Zeit läuft. Die Bundesregierung ist den Banken mal wieder zu unseren Lasten entgegengeeilt (um die Boni der armen Vorstände zu retten??) und somit liegt die Frist für die Geltendmachung der Ansprüch auf dem 21.Juni 2016.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael


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    Michael Schreiber

    Hallo @Franziska,


    es gibt schon einige wichtige Unterscheidungskriterien.


    Einige Apps - z.B. die des mit Abstand größten Anbieters, nämlich Knip - verlangen vor der eigentlichen Nutzung das Unterschreiben einer Maklervollmacht (Fingerunterschrift auf dem Smartphone). Damit werden dann die Verträge (Achtung wichtig) courtage-/provisionspflichtig in den Bestand des Anbieters geholt.


    Wer es noch nicht wusste, in 98% aller Versicherungstarife (auch bei sämtlichen Online-Angeboten) sind Provisionen eingerechnet. Bei vielen Versicherungen sind diese Provisionsansprüche auf neue "Betreuer" (in dem Fall fast ausnahmslos Versicherungsmakler --> fast alle App-Anbieter sind als Versicherungsmakler registriert).


    Mit anderen Worten, derjenige der sich eine Versicherungs-App herunterlädt und in der App eine Maklervollmacht unterschreibt, verliert seinen aktuellen Betreuer zu seiner/n Versicherung/en. Das wird leider nicht immer 100% transparent dargestellt. Das ist aber in Arbeit und auch richtig so, denn sonst hat es u.U. unangenehme Folgen. Bei denjenigen, die seit Abschluss der Versicherung eh nie wieder was gehört haben, ist es eher egal, aber bei denjenigen die eine gute Beziehung zu Ihrem Betreuer (kann eine Versicherungsvertreter, eine Versicherungsmakler oder ein Versicherungsberater sein) aufgebaut haben, könnten plötzlich ohne diesen dastehen obwohl es nicht gewollt war.


    Wichtig auch zu wissen, dass viele wichtige dieser Unternehmen (u.a. Clark, GetSafe, Knip) keine "romantischen" Start-Ups aus einer dunklen Garage sind, sondern über immer neue Finanzierungsrunden viele Millionen Euro eingesammelt haben - ausnahmslos sind jedoch all diese Anbieter weit entfernt davon diese Investitionen ins Verdienen zu bringen. Dass Unternehmen über viel Geld verfügen - und im übrigen auch über Verbindungen zu großen Medien-Konzernen wie Pro7Sat1 Media AG und Bertelsmann (siehe Werbung im Handelsblatt) - sieht man sehr gut daran, dass sie aus dem Stand heraus ausgiebig Fernsehwerbung schalten konnten.


    Es gibt jedoch auch eine andere Entwicklung. Sogenannte Maklerpools (= eine Art Einkaufsgemeinschaft für viele kleine Versicherungsmakler) bieten Ihren Partnern jeweils eine App an, mit der sie ihren Kunden sogar innerhalb einer App auf modernsten Stand eine persönliche Betreuung anbieten. Das bedeutet, der Versicherungskunde hat eine tolle App und alles übersichtlich, transparent bei sich und behält den eigenen Ansprechpartner.
    Die mit Abstand erfolgreichste App in dem Bereich ist simplr - sowohl von den Download-Zahlen her als auch von den Bewertungen der User in den App-Store, welche übrigens um Längen besser ist als die von Knip, Clark und co. Es gibt einige weitere Apps von Maklerpools, die nun nach und nach kommen, aber bisher in den Stores keine Relvanz haben.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael


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    Michael Schreiber

    Hallo,


    meine Frage betrifft einen Spezialfall: mein Freund und ich (er Architekt, ich Ärztin) sind beide über unsere jeweiligen Kammern Beruftsunfähigkeits-versichert. Seit meinem Examen werde ich immer wieder von Versicherungsmaklern kontaktiert, die mir eine BU verkaufen möchten mit dem Argument, die Absicherung über die Kammer sei nicht ausreichend. Stimmt das?


    VG

    Hallo @Laura123,


    zum Thema Versorgungswerke kann man schon auch hier etwas schreiben. Ich weiß nicht warum man hier einfach auf diese Stellen verweist. Dann könnte man ebenso sagen: "Warum stellt Ihr hier Fragen zur Erwerbsminderungsrente der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRVBund)? Das kann man die doch auch direkt stellen..." Und in der Tat, da gibt es Beratungsstellen in den meisten größeren Städten. Nicht so bei den Versorgungswerken.


    Es gibt jedoch schon auch Unterschiede von Versorgungswerk zu Versorkungswerk. Die Bayerische Ärzteversorgung hat nicht die gleichen Wortlaute wie z.B. die VA Tübingen (VersWerk in BaWü). Zumeist gilt aber in den Versorgungswerken folgendes:
    Hauptaufgabe des Versorgungswerks ist die Sicherung der Altersrenten. Man kann das auch anhand von Zahlen sehr gut belegen. Die jährlichen Versorgungsbriefe sind oft als PDF im Netz abrufbar und können ohnehin vom eigenen Träger angefordert werden. Nimmt man die Zahlen, kann man schon sehr gut erkennen das wenig für BU-Renten gezahlt wird, aber sehr viel für Altersrenten, aber auch für Witwen- und Waisenrenten.


    Vorteile der BU vom Versorgungswerk:
    - Man ist als Architekt, Anwalt, Steuerberater, Arzt, etc. versichert und unterliegt nicht wie bei der DRVBund generell einer abstrakten Verweisung.
    - Die BU-Renten sind vergleichsweise hoch. Mitglieder der DRVBund müssen hingegen ohne private Absicherung oft noch "aufstocken"


    Nachteil, v.a.:
    - man muss zumeist zu 100% berufsunfähig sein, d.h. ein Arzt darf überhaupt keiner anderen ärztlichen Tätigkeit mehr nachkommen können, das ist aber im Zweifel sehr schwer hinzubekommen und es reicht bei solchen Entscheidungen üblicherweise die blanke Möglichkeit, dass man ja noch als Ärztin/Arzt arbeiten können. Die Stelle/den Arbeitgeber der das mitmacht verschafft Dir aber nicht das Versorgungswerk, die muss man selbst finden.


    Das ist nur ein kurzer Abriss es gibt noch wesentlich mehr zu berichten hier.


    Hilfreiche Links zum Thema BU im Versorgungswerk:
    http://www.aerzteversorgung.eu…portal/baev/de/index.html
    www.bwva.de/profil.html
    www.abv.de


    Ein Extra-Tipp:
    Mütterrente - immer daran denken, dass sich auch Pflichtversicherte in Versorgungswerken, die 3 Entgeltpunkte pro Kind bei der Deutschen Rentenversicherung Bund sichern können. Das sind in der Rente nachher viele tausend Euro extra.


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael

    Die Frage, ob die Zinssätze jetzt günstig sind oder nicht, hängt natürlich noch von anderen Faktoren ab. Bonität, Beleihungsauslauf , Objekt, etc., aber es geht bei Bestkonditionen sicher günstiger.


    Mein Zinsticker sagt mir 1,10% bei 60% Beleihungsauslauf und 10 Jahren, 1,2% bei 80%
    für 15 Jahre sind es 1,56 und 1,66%; hier machen natürlich kleine Unterschiede schon ne Menge aus in Euro ...

    Hallo @muc,


    Sie unterstellen weiter und meinen, Sie würden es nicht tun. Bezeichnen mich und meinen Beruf sogar als überflüssig heutzutage. So viel sei Ihnen gesagt: Menschen, die Ihrer Arbeit mit Leidenschaft nachgehen und sich am Nutzen Ihrer Kunden orientieren werden niemals überflüssig sein solange nicht ausschließlich Maschinen unsere Arbeiten übernehmen.


    Meinen Arbeitsablauf kennen Sie nicht. Wie ich mit meinen Kunden zusammenarbeite, wissen Sie nicht. Wie ich mich vergüten lasse, wissen Sie nicht. Dennoch stellen Sie abstruse Behauptungen darüber auf, wie dieser und jener Mensch sein muss und scheren alles über einen Kamm.


    Dennoch, ich erkenne an, dass Sie weit entfernt sind von Kommentaren, die von völliger Ahnungslosigkeit zeugen und sich die Arbeit machen, ausführlich zu antworten. Danke dafür!


    Ich konzentriere mich in meiner Arbeit auf Tätigkeiten, die Interessenten und Kunden einen echten Mehrwert bieten - auch und gerade jenen, die sich entsprechend vorgebildet haben. An dieser Stellen muss ich Ihnen übrigens vehement widersprechen, schon allein weil die Anzahl derer, die es so halten wie Sie, wächst, aber Finanz- und Versicherungsbildung in Deutschland einen wahnsinnig geringen Verbreitungsgrad besitzt. Nicht umsonst können Finanzvertriebe mit von Wissen unbeschwerten Star-Verkäufern in diesem Land immer noch sehr gute Geschäfte machen, wenn auch zum Glück rückläufig.


    Zurück zu den Mehrwerten:


    Stichwort Risikovoranfrage - was glauben Sie, wie viele Menschen, die Versicherungen mit Gesundheitsprüfung abschließen wollen, wissen um die Gefahren, wenn Sie direkt Versicherungen abschließen? Wie viele Menschen kommen zu mir, die dachten Cosmos Direkt sei super, weil Finanztest, Finanztip und co. das sagen, und wurden von der Versicherung abgelehnt oder erhielten saftige Zuschläge sowie Ausschlüsse? Wie viele Menschen haben "vergessen" eine Vorerkrankung anzugeben und gehen im Versicherungsfall leer aus?


    Stichwort Schadensfall - welcher Kunde kennt denn seine Rechte im Schadensfall? Haben Sie schon erlebt, wie ein Mensch durch Ihren Einsatz überhaupt erst vor dem finanziellen k.o. bewahrt wurde? Nun, man kann das alles für selbstverständlich halten, ist es aber nicht und deswegen schreiben selbst hochintelligente Menschen wie Sie, dass Versicherungsmakler überflüssig wären. Sicher, wir brauchen nicht soo viele Vermittler insgesamt, aber wir brauchen doch gute Fachleute, die tiefe Kenntnisse von ihrem Fach haben und kondenorientiert arbeiten. Wer weiß, Sie vielleicht nicht oder vielleicht doch irgendwann, wenn ein Experte im Leistungsfall Ihnen die zuvor strittige Versicherungsleistung sichert nachdem der Versicherer ablehnte das völlig zerstörte Haus zu ersetzen, weil er sich auf eine Klausel oder eine vertragliche Anzeigpflicht beruht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie es nie brauchen und die meisten Menschen brauchen es zum Glück auch nicht, denn sonst wären Versicherungen unbezahlbar. Aber fest steht auch das es Leute trifft und ich bin da, wenn es einer meiner Kunden ist.


    Stichwort Digitalisierung - was in der Branche (noch immer) total schleppend verläuft, ist die Integrierung moderner Systeme in allen Bereichen. Sprung zurück zum Schadensfall: ähnlicher Fall, VHV braucht über 2 Monate, Haftpflichtkasse Darmstadt reguliert noch am gleichen(!) Tag. Warum? Weil Sie es können. Das gleiche bei der Einholung von Unterlagen, Ersatzpolicen, etc. Ein Kunde kauft bei einer Versicherung die Bedingungen, vom Rest weiß er/sie erstmal nicht und was zur Schadensfallbearbeitung in diversen Foren steht ist abgundtief abenteuerlich und unsachliches Bashing, dann gelegentlich noch vermischt mit freimütig zugegeben Versicherungsbetrug. Meine Kunden erhalten die (oft nur versprochene) Unterstützung in allen möglichen Fällen, auch und besonders wenn es richtig schwierig wird. Dafür halte ich sehr gute Systeme vor, die mir das auch ermöglichen und wo viele Dinge automatisiert oder halbautomatisiert ablaufen.


    Es gibt noch sehr viele weitere Stichworte, aber auch Sie haben genug gelesen, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Viele Leute werden - das haben Sie richtig beschrieben - die Branche weiterhin verlassen. Dennoch bitte ich um Respekt für die Menschen, die Jahre und gar nicht so selten Jahrzehnte eine saubere Arbeit abgeliefert haben, häufig ohne dabei reich zu werden. Ja, die gibt es und ich bin froh, dass ich Sie dank starker bundesweiter Vernetzung kennenlernen durfte nachdem auch ich mehr oder weniger die Hoffnung aufgegeben hatte.


    Und natürlich bleibe ich dabei, dass Experten (echte!, nicht solche, die sich nur so bezeichnen und geben) immer gebraucht werden!


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael Schreiber

    Hallo @etienne,


    das lässt sich wunderbar mit einer Zinswaage berechnen, ab wann die 15 jährige Zinsfestschreibung sinnvoll ist und bis zu welchem Anschlusszinssatz (nach den 10 Jahren) die 10-jährige Sollzinsbindungen besser ist. Dann hast Du erstmal Zahlen anhand derer eine Entscheidung leichter fallen dürfte. Hier der Link:


    http://www.finanzierungsmathematik.de/#zinswaage


    Wie hoch ist die anfängliche Tilgung bei den 10 Jahren? 6,5%?


    Der Zinssatz nach 10 Jahren müsste deutlich über 4 % liegen damit das Angebot schlechter ist.


    Zu den Sondertilgungen:
    Die werden oft mitvereinbart, aber leider selten genutzt. Wenn das bei Dir deutlich anders ist, solltest Du eher auf die 10 Jahre gehen.
    Wichtig auch: ich denke nicht, dass das Angebot auf 11.000 Euro Sondertilgung lautet. Das heißt eher 5% von der Restschuld. --> am Anfang also: 11.500 Euro und jedes Jahr wegen der sinkenden Restschuld weniger.
    Ist erstmal nur eine Vermutung, aber vermutlich korrekt!?


    Schöne Grüße aus Freiburg,
    Michael

    Hallo @muc,


    doch, er hat was anderes! Bitte keine Falschaussagen bringen. Ich bin neben meiner Tätigkeit als freier Versicherungsmakler auch Finanzanlagenfachmann - soweit hättest Du recherchieren dürfen anstatt einer plumpen Unterstellung. In meiner Eigenschaft als Finanzanlagenfachmann vermittle und betreue ich Investmentfonds-Depots für eine große Zahl an Kunden.


    Nach Deinen Einlassungen, wirst Du die folgenden Kritikpunkte hinnehmen müssen.


    Worin wir uns auch unterscheiden: Ich würde nie behaupten, dass ein Depot in der Lage ist eine Rentenlücke schließt. Warum? Weil es fachlich und sachlich weit unter aller Kanone ist, genauso wie die Behauptung, dass ein Haus die alles lösende Altersvorsorge ist. Niemand wird umhinkommen, die Nachteile aller Varianten aufzuzeigen. Das ein Haus in 30 Jahren vielleicht mehr Kosten produziert als gewünscht und Dein Aktien-Depot leider im Keller oder verkonsumiert ist, wenn Du es brauchst, sind nur 3 kleine Varianten


    Nächster fachlicher Fail: "Umlageverfahren [...] renditetechnisch [...] in der heutigen Zeit [...] überlegen." Ein Rendite im Umlageverfahren zu suchen, ist wie unter Wasser nach Luft zu schnappen. Und "heutzutage" ist wohl sehr kurz gedacht, wenn wir von so langfristen Dingen sprechen, die bis zum Tode tragen sollen. Nur mal 10 Jahre zurückgehen bei hoher Arbeitslosigkeit und wesentlich geringerer Beschäftigung als heute - wo genau war da die Rendite des Umlageverfahrens?


    Du darfst natürlich gerne weiter Apfel-Birnen-Vergleiche machen und weiter glauben, dass das die Deutsche Rentenversicherung Bund ein reines Umlageverfahren mit leichter demografischer Schwäche ist (Stichwort: Steuerzuschüsse für Versicherungs-Leistungen/nicht versicherungsfremde Leistungen).
    Warum Du dort zusätzlich einzahlst obwohl Du doch mit Vermögensverzehr später super klar kommen wirst... wer weiß...


    Schöne Grüße,
    Michael

    Hallo Chris,


    Deine Meinung akzeptiere ich natürlich, aber Deine Ausführungen dazu sind schon etwas verwirrend oder wirr - je nach Standpunkt.


    Das von 3% nur 1,1% ankommen, kann man freilich kritisieren, aber gleichzeitig Steuergeschenke vom Staat anzunehmen und dann ab dem 67. Lebensjahr völlig flexibel über das gebildete Kapital verfügen zu wollen... das ist Wunschdenken. Wer soll denn in Deutschland die Steuern bezahlen in 40 Jahren, wenn nicht die hoffentlich gut versorgten Rentner?


    Dein Modell mit CFD, Porsche und grenzenloser Flexibilität, aber voller Kanne Forderung an Rendite... nun, das geht an der Wirklichkeit, wie auch an den Erfordernissen bezüglich Finanzvorbildung an über 90% der Menschen in Deutschland komplett vorbei. Das ist Dir sicher auch klar.


    Es brauchte schon immer ein Modell, wo möglichst viele einzahlen und IM DURCHSCHNITT so viel erhalten, dass es okay ist. Ein solches System kann niemanden vom Hocker reißen (schon gar nicht, wenn man Versicherungen und Finanzvertrieben, wie zu oft geschehen, freie Hand lässt), weil eine relativ hohe Sicherheit bieten muss und dabei auch noch Kosten verschlingt.


    Die Rürup-Rente ist gesetzlich fest verankert an den Vorschriften zu Beiträgen und Renten der gesetzlichen Rentenversicherung (das ist allen voran die Deutsche Rentenversicherung Bund und das sind die Versorgungswerke der freien Berufe). Es gelten jeweils die gleichen Regeln, gleiche steuerliche Begünstigung bei Einzahlung, gleiche steuerliche Belastung in der Auszahlungsphase.
    Deiner Theorie nach ist dann auch jeder Euro, der eingezahlt wird in die gesetzliche Rentenversicherung genauso (nicht) sinnvoll wie die private Rürup-Renten. Auch da sind die Renten ungewiss, sogar die Beiträge sind völlig ungewiss und dann ist die Rentenhöhe noch staatlicher Willkür ausgesetzt. Und früher sterben kann ich auch noch...


    Was ist eigentlich, wenn es mit Deinen CFD, Umschichtungen, etc. schief geht und Du am Ende Deines Geldes noch Leben übrig hast? Erwartest Du dann, dass Dich eine Versichertengemeinschaft auffängt, obwohl Du vorher nur alle Vorteile aber nicht einen Nachteil mitzunehmen bereit warst?


    Ich weiß, es ist überspitzt, aber Du bist schlau und weißt es zu nehmen.


    Und ob es tatsächlich "nur" 300 Euro Rente sind, hängt ja wohl noch von vielen anderen Faktoren ab. Ich treffe Menschen, die jetzten in ihren 50ern angekommen sind und jetzt was für's Alter tun wollen. Da trifft man natürlich auch nur auf beschränkte Begeisterung, wenn dann in 10 Jahren die Rente ansteht und nun monatlich 800 Euro gezahlt werden müssen um 400 Euro Rentenlücke zu schließen. Aber das ist die Realität und Du bist meiner Frage ja auch nicht ohne Grund ausgewichen. Deshalb nun nochmal, aber etwas anders:


    Was hieltest Du für eine 56-Jährige bereit, die 400 Euro Rentenlücke schließen will und dabei möglichst wenig Risiko eingehen will und kann?


    Schöne Grüße,
    Michael


    P.S.: Elsaß ist natürlich eine ganz exzellente Wahl! Da lässt es sich gut aushalten - gerade auch mit Frau und Kind.

    Hallo Simon ( smnjns13j),


    im Grunde kann man nur den minimalen Beitrag zum Erhalt der vollen Zulagen berechnen und den maximal sinnvollen Beitrag ermitteln - beides erfolgt separat für Dich und Deine Frau, muss/sollte jedes Jahr wiederholt berechnet werden.


    Max. pro Jahr: 2.100 ./. Grundzulage (./. Zulage für evtl. Kinder)
    Min. Beitrag pro Jahr für volle Förderung:
    4% vom rentenversicherungspflichtiges Einkommen des Vorjahres ./. Zulagen


    Vorteil beim Max.Beitrag sind die zusätzlichen Steuervorteile bei entsprechendem Steuersatz.


    Um den optimalen Beitrag zu ermitteln, solltest Du vorher definieren, was für Dich optimal heißt ;)


    Schöne Grüße,
    Michael

    Hallo Chris,


    danke für Deine Antwort!


    Ich finde es auch gut, wenn man mit einfachen Mittel - und die sind ja offensichtlich vorhanden und leicht zugänglich - feststellen kann, was eigentlich der sachliche Kern eines Produktes ist.


    Der Aussage "Katastrophe" und was man sonst noch gerne liest, muss meiner Ansicht nach widersprochen werden, was ich hiermit und mit meinem vorherigem Post tue.


    Mal ganz ehrlich, wenn Dir eine heute 67-Jährige 80.000 Euro geben würde - und angenommen Du kannst gut Geld anlegen - wie hoch wäre die monatliche Rente, die Du der 67-Jährigen heute lebenslang garantieren würdest?
    Und bedenke, heute 67-Jährige werden nicht mal so alt wie Deine Generation...


    Schöne Grüße,
    Michael

    Hallo liebe Community,


    wichtig bei der Auswahl der Versicherung dürfte auch die Berufsgruppe sein. Ich lese nur Beamter, es macht aber schon - auch von Versicherer zur Versicherer - einen Unterschied ob ich Polizeibeamter bin, Richter, Lehrer oder verbeamteter Arzt.


    Unabhängig von der Wahl des Versicherers ist vor Antragsstellung peinlich genau darauf zu achten, dass alle Fragen - insbesondere Gesundheitsfragen - korrekt und vollständig beantwortet werden, da der Versicherer sonst im Leistungsfall von seinem Rücktrittsrecht Gebrauch machen wird.
    Dafür empfehle ich Anfragen bei der eigenen Krankenversicherung, dem Hausarzt und ggf. bei der kassenärztlichen Bundesvereinigung. Nicht immer schreibt die Arztpraxis das in die Krankenakte, was man sich eigentlich gedacht hat.


    Herzliche Grüße,
    Michael


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    Michael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann
    aus Freiburg im Breisgau

    Hallo chris2702,


    das sieht ja nun erstmal nicht so richtig gut aus ||


    Fragen: Wer ist der Versicherer? MLP ist ja nur der Finanzvertrieb, nicht die Versicherung.
    Wie war die Wertenwicklung im/in eingesetzen Fonds (WKN/ISIN)?
    Gibt es eine Garantie aus die eingezahlten Beiträge? (vermutlich!)
    Wie sieht es mit der Todesfallabsicherung aus? Rürup zahlt auch eine Hinterbliebenenrente (wenn welche da sind)
    Wie hoch ist der Rentenfaktor laut Modellrechnung und wie hoch ist der garantierte Rentenfaktor?


    Wichtig auch die steuerliche Betrachtung:
    Die Vorteilhaftigkeit von Rürup lebt ja insbesondere von der Steuerwippe. Habe ich im Erwerbsleben einen hohen Steuersatz, so erhalte ich wenn ich "rürupe" ;) eine signifikanten Rückfluss an Steuern. Voraussetzung: ich gebe die Bescheinigung des Versicherer zusammen mit meiner Steuererklärung ans Finanzamt (Achtung!: es gibt einen elektronischen Datenabgleich zwischen Finanzamt und Versicherung, der ist aber bei weitem noch nicht fehlerfrei).
    Nun, im Rentenalter angekommen, habe ich ein geringeres Einkommen und muss weniger Steuern zahlen, somit sind die Steuern, die ich auf meine Rüruprente zu zahlen habe geringer als das was ich vorher erhalten habe - es sei denn ich werde 130, aber dann musste die Versicherung schon so bluten, dass es mir auch Recht ist.


    Zurück zu Deinen 300 Euro monatliche Rente aus 80.000 Euro. Das ist - ja, ich weis hört sich dämlich an - nocht richtig gut. Und ja, es ist eine Wette. Nachvollziehbar wird es, wenn wir uns etwas von der durchschnittlichen Sterblichkeit, die den 89 Jahren (22 Jahre Rentenzeit, mit 67 in Rente) schon heute sehr nahe kommt wegbewegen.
    Die "Lebenserwartung" laut statistischen Bundesamtes ist nicht Deine, sondern das Alter mit dem die Leute heute durchschnittlich sterben. Da sind
    1. die drin, die schon Tod sind und keine Rentenversicherung mehr abschließen können
    2. die drin, die für sich selbst auf Grund von Krankheit oder familiärer Historie (z.B. alle früh gestorben) beschlossen haben, nie eine Altersvorsorge zu machen
    3. die drin, die finanziell schlecht gestellt sind und leider (auch wenn es zynisch klingt) im Durchschnitt früher sterben als finanziell besser ausgestattete Menschen.


    Mir ist auch klar, dass sich niemand vorstellen mag, wie er mit 90 aussieht, ich denke aber so lange ich geistig und körperlich "in Ordnung" bin, warum nicht viel Spaß mit seinen Kindern und Enkelkinder haben und selbst was erleben.
    Realitätscheck:
    Schaut Euch an wie fit heute oft weit über 70-jährige sind. Das gab es früher nicht. Was glaubt Ihr warum Politiker, allen voran Schäuble (der selbst schon über 70 ist und seit über 2 Jahrzehnten im Rollstuhl arbeitet), die Arbeitszeiten noch weiter ausdehnen wollen? Doch bestimmt nicht, weil wir alle mit 85 mausetot sein werden...


    Herzliche Grüße,
    Michael


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    Michael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann
    Freiburg im Breisgau

    Hallo liebe Community,


    wie immer bedarf es einer genauen individuellen Prüfung auf Grundlage derer man anschließend eine Empfehlung abgeben kann. Man kann aber schon ein paar allgemein gültige Aussagen treffen und hier posten.


    Zunächst mal lieber Razer, wenn 1,75% als garantierter Zins abgeschlossen wurde bleibt es auch bei diesen 1,75%. Spätere Änderungen betreffen jeweils nur neue Verträge.


    Kosten sind wichtig, lenken aber von wichtigerem ab. Was ist Dir als Kunde am wichtigsten: Dass der LVM-Vertreter möglichst wenig an Dir verdient oder dass Du ein Produkt hast, dass Dir eine auskömmliche Rente bietet? Da hilft der Blick auf das was eingezahlt wird und dem was am Ende als Rente herauskommt. Daraus kann eine Nettorendite berechnet werden.


    Zu den Unterschieden zwischen Banksparplan und klassische Riesterentenversicherung.
    Eines sollte JEDEM bewusst sein: Eine Bank zahlt NIE eine lebenslange Rente aus! Bei allem schlechten, was man über Versicherungen sagen mag, aber es gibt in Deutschland keine anderen Einrichtungen (gesetzliche Rentenversicherung ist auch eine Versicherung) als Versicherungen, die eine lebenslange Rente zahlen dürfen und das aus guten Gründen. Wer ist in der Finanzkrise in die Knie gegangen und musste vom Steuerzahler gerettet werden? Das waren Banken, nicht Versicherungen.
    Wenn also das Ziel "Altersvorsorge" heißt, würde ich mir das sehr gut überlegen, ob es schlau ist einen Banksparplan zu machen, der dann später ohnehin einen großen Teil des angesparten Kapitals einer Versicherung geben muss für die lebenslange Rente. Hier liegt nämlich die vernachlässigte große Nachteil von Banksparplänen und Fondssparplänen für die Altersvorsorge. Ich höre schon wieder die Extraschlauen: "wenn es dann erst soweit ist...", "das passt dann schon"


    Wer eine Altersvorsorge macht - und das ist der eigentliche Sinn von Riester - darf nicht nur bis zum 67. Lebensjahr denken, sondern bis zum Ende.
    Die Umwandlung von Kapital aus einen Banksparplan oder einen Fondssparplan in eine lebenslange Rente wird massive Nachteile mit sich bringen, denn zum Zeitpunkt der Umwandlung arbeitet die Versicherung nicht etwa für lau, sondern will Kohle sehen, was normal ist, denn schließlich gibt es dort auch Menschen, die arbeiten und ihre Familien versorgt sehen wollen.


    Schlimmer aber ist folgendes: die Umwandlung des Kapitals zur Bildung einer lebenslangen Rente erfolgt zu den dann gültigen Rechnungsgrundlagen. Wie werden die wohl sein? Medizinischer Fortschritt? Werden die Menschen 2060 länger leben als heute? Vermutlich schon. Und wie wird eine Versicherung dann kalkulieren?


    ---> Besser oder schlechter als heute aus Deiner Sicht?


    Herzliche Grüße,
    Michael


    Mchael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann
    aus Freiburg im Breisgau

    Guten Abend,


    ich habe während meiner Aisbildung eine Allianz Lebensversicherung (Direktversicherung) abgeschlossen. Nach nun 4 Jahren habe ich diese gekündigt, weil es einfach nicht das richtige Produkt für mich war und ich die Förderung durch meinen AG lieber in einen Banksparplan stecken möchte. Die SV wurde von meinem AG nachvrbeitragt und ich habe den Rückkaufswert (knapp 2000€ Brutto) über die Abrechnung erhalten. Nun habe ich ein Schreiben bekommen, dass ich diese Summe noch versteuern muss. Ich habe nun alles ins Steuerprogramm eingegeben und dies teilt mir nun mit, dass ich 700€!!!!!!! Steuern für diese Summe zahlen muss. Das kann doch nicht richtig sein, oder?
    Ich habe die Direktversicherung zurück gekauft.


    Mit freundlichen Grüßen
    Sarah.P.

    Hallo Sarah P.,


    eine Direktversicherung (=Form der betrieblichen Altersvorsorge) wird staatlich in der Weise gefördert, dass Du Steuervorteile und Sozialversicherungsersparnis hast. Bei 100 Euro Sparbeitrag führt dies zumeist zu einem nur um 50 - 60 Euro geminderten Nettoeinkommmen. Vereinfacht gesagt: "auf 50 Euro verzichten, aber 100 Euro sparen"
    Einzubeziehen ist aber auch die etwas geringere gesetzliche Rente, weil weniger Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung Bund gezahlt werden.


    Die staatliche Förderung ist natürlich keine Einbahnstraße. Auf Auszahlungen - zumeist erst zum Bestimmungszeitraum Rente - sind Steuern und Sozialabgaben zu zahlen. Das ist clever aus staatlicher Sicht, weil der Staat auch dann noch ausreichend einnehmen muss, wenn es deutlich mehr Rentner gibt als heute. Aber wichtiger: Es lohnt sich für viele Arbeitnehmer, aber natürlich nur dann, wenn der Vertrag nicht vor der Rente "geschlachtet" wird. Insbesondere eine Direktversicherung ist hier besonders flexibel, weil Sie von Arbeitgeber zu Arbeitgeber mitgenommen werden kann.


    Zu Deiner Frage: Ja, das mit den 700Euro Steuern kann passen und ist auch nicht verwunderlich nachdem bei der Einzahlung auch erheblich Steuern gespart wurden.


    Ein Banksparplan, wie von Dir beschrieben, ist aber etwas völlig anderes. Ich nehme an, es geht hier um die Vermögenswirksamen Leistung, mit anderen Worten um mittelfristige Ansammlung von Geld, nicht aber um eine Rente. Wäre für mich schlüssig, weil ja eine Bank wie auch ein Fonds gar keine lebenslangen Renten (die werden für eine Rente gebraucht) in Aussicht stellen dürfen.


    Herzliche Grüße,
    Michael


    Michael Schreiber
    Versicherungs- und Finanzanlagenfachmann
    Freiburg im Breisgau