Hallo,
bin seit ein paar Jahren bei den Stadtwerke Flensburg. Vorher war ich bei den Stadtwerke München, auch nachdem ich von M nach B gezogen bin. Habe nun auch das Online-Angebot der SWF erhalten. Das Angebot ist sehr verführerisch, jedoch unseriös.
Ihr Preis ab 01.01.2023
Grundpreis 7,98 €/Monat
Arbeitspreis 56,65 ct/kWh
Preisgarantie* 12 Monate
Mindestlaufzeit 13 Monate
Kündigungsfrist 14 Tage
Was ist im 13. Monat? Wird dort eine mögliche Fehlkalkulierung ausgeglichen? Das Gefühl sagt: Finger weg!
Aber es ist verführerisch. Alle außer der Grundversorger (Vattenfall) und eprimo sind derzeit schon bei über 80ct/kWh.
Vattenfall
Natur12 Strom
Mindestlaufzeit: 12 Monate
Preisgarantie: 12 Monate
Verbrauchspreis: 49,97 ct/kWh
Grundpreis: 10,40 €/Monat
eprimoStrom PrimaKlima Pur
Grundpreis: 5,14 €/Monat
Arbeitspreis: 61,79 ct/kWh
12 Monate Vertragslaufzeit
12 Monate Preisgarantie
Seltsamerweise funktionieren derzeit alle Stromvergeleicher nicht...
finanztip.de/stromvergleich/ = "Die Postleitzahl ist ungültig" bei allen PLZs.
außer der bei stern.de
Stadtwerke Schwerin
Grundpreis: 7,44 €/Monat
Arbeitspreis: 81,18 ct/kWh
Preisgarantie: 12 Monate (Nettopreisgarantie)
Vertragslaufzeit: 12 Monate
Die derzeitigen Angebote von Vattenfall und eprimo sowie SWS gelten nur jetzt. Jetzt habe ich aber bei den SWF noch 26,41 ct/kWh bis 31.12.2022. Also wäre ein Wechsel jetzt nachteilig. Außer es würden komplexe Formeln aufgestellt werden, die den Preis ab 01.01.2023 gegenrechnen.
Die SWF sind bisher einigermaßen seriös gewesen. Mal ausgenommen die günstigeren Preise für Neukunden gegenüber den Preisen für Bestandskunden. Das ist immer etwas bitter für Bestandskunden.
Das zweite "unseriös" betrifft das Kleingedruckte beim Arbeitspreis:
Zitat
*Bei der Preisgarantie im Online-Angebot handelt es sich um eine Energiepreisgarantie. Diese umfasst alle Preisbestandteile außer der Änderung von Steuern, Abgaben, Umlagen und Netznutzungsentgelten sowie der Neueinführung von Steuern, Abgaben, Umlagen oder anderer gesetzlich veranlasster Kosten.
Es wird nirgends der Preis-Anteil angegeben, der tatsächlich garantiert wird. Es wird demnach nicht der Arbeitspreis 56,65 ct/kWh garantiert, da dieser eine Zusammensetzung aus Preis-Anteilen ist, die sich verändern können, sondern nur ein Anteil davon. Wie hoch dieser Anteilt ist, wird nirgends angegeben.
Es wurden alle Kunden, von denen eine Email-Adresse verfügbar war angeschrieben. Darunter auch Kunden, die noch gar keinen Online-Account hatten. Das führte dazu, dass der Telefon-Support zusammengebrochen ist. Die Hotline war/ist nicht erreichbar. Es gab verschiedene Ansagen: 30 Minuten Ausfall. / Überlastung. / Besetzzeichen. Ich habe es Gestern nicht geschafft durchzukommen. Heute kam ich nach mehreren Versuchen und einer Warteschleife von weit über 1 Stunde dran. Die meisten Anrufe seien wohl Kunden, die nicht wüßten, wie sie einen Online-Account anlegen um das "Online-Angebot" anzunehmen.
Das Problem des 13. Monats der Mindestlaufzeit im Online-Angebot sei kein wirkliches, wegen Kündigungsrecht bei Preisanpassung, ist es aber doch. Zwar besteht - wenn nach den 12 Monaten Preisgarantie eine Preisanpassung kommen sollte - ein Kündigungsrecht [Ist dem tatsächlich so?], aber das würde auch eine insgesamte Kündigung mit den SWF nach sich ziehen. Die Sache wird sehr komplex, denn obwohl die Tarife (Tarifnamen) die selben sind/bleiben, scheint es pro Kunden verschiedene Preis in den Tarifen zu geben. Es wird unübersichtlich. Möglich ist dann: Der Nachbar zahlt weniger als man selbst im selben Tarif. Das ist ein bisschen Finanzanarchie. Sowas ist prinzipiell abzulehnen, auch wenn viele dabei auf ihren selbstpersönlichen Vorteil wetten um anderen überlegen zu sein. Der Clevere und der Dumme. Wenn die Unsicherheit der Preislage weiterhin fortbestehet, und Stromversorger keine Neukunden mehr annehmen, wird es gefährlich. Das wurde oben schon erklärt. Die Gundversorger nehmen einen nicht sofort auf, sondern erst nach 3 Monaten Übergangsversorgung mit horenten Preisen. Das kann SWF mit einkalkulieren. Es wird fies.
Wenn sich also die SWF mit dem Online-Angebot verkalkuliert hat, kann sie das bei Kunden, die nach den 12 Monaten weiterhin bei den SWF bleiben, durch für diese Kunden individuell angepasste Preise (die sich von allen anderen Kunden unterscheiden) ausgleichen. Draufzahlen wird SWF auf keinen Fall. Die SWF muss nur geschickt vorgehen.
Die regulären Preise für Bestandskunden ab 01.01.2023 werden Mitte November bekanntgegeben.
Die 13 Monate Mindestlaufzeit im Online-Angebot sind nach Angaben des Telefon-Supports so wie die Mindestlaufzeit (inklusive Probezeit) bei Neukunden (dort allerdings nur 6 oder 12 Monate). Danach würde eine Mindestlaufzeit wegfallen, so wie bei Bestandskunden.
Es gibt ein technisches Problem bei dem "Online-Angebot". Nach der Registrierung und dem ersten Login plopt eine Box mit dem "Online-Angebot" auf. Weitere Details habe ich vergessen. Eventuell: Wenn auf den Button geklickt wird, wird eine Webpage mit dem "Online-Angebot" angezeigt. Wenn zulange gewartet wird, wird der Kunde automatisch ausgeloggt. Bei einem erneuten Login wird das Angebot nicht mehr angezeigt und ist nirgends zu finden. Es ist weg. Der Telefon-Support weiß keinen Rat, außer: Er will das Problem melden. Ich solle zudem eine Email an service@ schreiben und darin das Problem schildern sowie angeben, dass ich das Angebot annehmen will, wenn ich es denn annehmen will. Das Verschulden läge hier nicht auf meiner Seite, sondern sein ein technisches Versagen. [Anmerkung: simple JavaScript-Spielerei anstatt seriöse Programmierung].
Ich hatte bereits Gestern eine Email an den service@ gesendet, mit Fragen zu dem Online-Angebot. Da kam die reply:
Zitat
Aufgrund der momentanen hohen Anzahl von Service-Anfragen kann sich die Bearbeitungszeit bis zu zwei Wochen verzögern.
Ich bin weiterhin unentschlossen, ob ich das Online-Angebot annehmen soll. Es klingt verführerisch, hat aber seine Tücken.
Was sagt Ihr zum 13. Monat der Mindestlaufzeit?
Was sagt Ihr zu den verschiedenen Arbeitspreisen pro Kunde in selben Tarifen?