Ist es theoretisch möglich, die bAV für mich beitragsfrei zu stellen und mein Arbeitgeber zahlt weiter ein? So rein gesetzlich gibt es da irgendwelche Einschränkungen?
Beiträge von misantronic
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Die Kernfrage ist eine andere, nämlich:
In welche Anlageform steckst Du Dein Geld?
Die meisten Deutschen sind total verliebt in festverzinsliche Papiere, weil sie mit diesen ausrechnen können, wie sich "ihr Geld" verzinst, und außerdem der Nominalbetrag garantiert ist. In den vergangenen sehr vielen Jahren haben sich Aktien besser entwickelt als Renten, aber der Aktienkurs schwankt halt. Viele Deutsche haben die irreale Furcht, daß sie eines Tages aufwachen und feststellen, daß über Nacht die gesamte Weltwirtschaft pleite gegangen ist und sie - gestern abend noch Millionäre - am Morgen ihr gesamtes Vermögen verloren haben.
Also wird in diesem Land (mehr als in anderen Ländern) das Hohelied der festverzinslichen Papiere gesungen. Das kostet Geld, und zwar das Geld der Anleger selbst.
Nur sehr wenigen Leuten ist beispielsweise klar, was "Rentengarantiezeit" bedeutet. Sie sehen nur den vermeintlichen Sicherheitsaspekt für "ihr Geld", "Rentengarantiezeit" ist ein Verkaufsargument, das letztlich den Anleger Rente kostet, denn bei sonst gleichen Bedingungen ist die Rentenzusage mit Rentengarantiezeit niedriger als ohne.
Niemand kann und darf Dir die Entscheidung abnehmen, in welcher Form Du sparst. Als Betroffener würde ich mir ein Excel-Blatt bauen und ausrechnen, was eine alternative private Anlage bringen würde. Wer weiß? Vielleicht bietet Dein Arbeitgeber ja auch eine andere Form der betrieblichen Altersversorgung an oder legt sie gar auf Deine Initiative auf.
Ich vertrete die Auffassung, daß man sich mit einer rentenbasierten Kapitalversicherung arm spart, andere Leute hingegen fürchten Aktien (heute sinnvollerweise: einen breiten Aktien-ETF) wie der Teufel das Weihwasser.
Renommierte Autoren empfehlen eine etwa hälftige Aufteilung zwischen Renten und Aktien; gemessen daran, daß die gesetzliche Rente sinngemäß wie ein festverzinsliches Wertpapier funktioniert, kann man im Privatvermögen ziemlich hoch in Aktien gehen.
Jeder Anleger legt sein Geld selbst an und ist auch selbst dafür verantwortlich.
Danke für deine Antwort. Ich habe neben der gesetzlichen Rente und bAV eine Sparquote in ETFs von ca. 27%, d.h. ich bin in dem Sektor schon sehr gut aufgestellt. Ich habe mich allerdings gefragt, ob dieser risikoarme teil der bAV überhaupt notwendig ist. In einem vergangenen Video von Finanztip wurde empfohlen auf jeden Fall die bAV zu nehmen wenn der Arbeitgeber 100% dazu gibt. Aber jetzt wo ich Unterschied in der Rendite sehe bin ich trotzdem am Zweifeln ob das so schlau ist.
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Moin,
ich zahle seit ~7 Jahren den Höchstsatz bAV und mein Arbeitgeber schlägt nochmal 100% drauf. Zum 1.1. wird der Betrag auf 180 € x2 angesetzt. In dem Dokument welches ich nun von der Alten Leipziger erhalten habe, steht folgendes
ZitatAltersrentenbeginn: 01.06.2054
Rentengarantiezeit der Altersrente: 5 JahreGarantierte monatliche Altersrente: 285,35 EUR
Garantierte einmalige Kapitalzahlung: 90.955,14 EURMir ist relativ klar, dass ich in dem Vertrag nicht mit vielen Zinsen rechnen kann, da er sehr sehr konservativ angelegt ist, wegen der Garantie. Durch den Arbeitgeberanteil sollte dies aber eigentlich auch egal sein.
Nun wundere ich mich: Würde ich die 180 € ab heute selbst in einen ETF-Sparplan anlegen, so käme ich bei nur 4-5 % Zinsen nach Steuern bei 115 - 130k zum Renteneintritt raus.
Daher die Frage: Lohnt sich die bAV trotz Arbeitgeberanteil eigentlich? Die Kohle ist mir bei der Alten Leipziger zwar zu 99,9% sicher, dennoch steht ja auch im Raum, ob die bAV bei eventuellem Arbeitgeberwechsel weitergeführt werden kann, etc.
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Ohne zu wissen worum (Index) es sich bei ETF A und B handelt, kann man das doch nicht im Ansatz beurteilen.
Es könnte genauso gut schlauer sein von B nach A zu schichten oder gar nichts zu machen.
Deshalb die Annahme, dass sich beide zu einem ähnlichen Zeitpunkt wieder auf einem ordentlichen Kurs befinden.
ETF A: MSCI World Small Cap USD (Acc)
ETF B: Core MSCI EM IMI (Acc)
Ich möchte Schwellenländer stärker Gewichten, daher die geplante Umschichtung.
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Moin,
ich habe einen ETF am Hacken den ich eigentlich schon lange loswerden möchte, aber die Kurse steigen nicht und eigentlich wollte ich ihn ohne Verluste verkaufen. Mein Plan war, das Geld aus ETF A in ETF B zu stecken. Nun ist die Situation folgende:
ETF A: -600€
ETF B: -1000€
Meine Annahme ist, dass die Situation sich irgendwann zu einem Zeitpunkt bessert und beide steigen werden. Daher die Überlegung:
Jetzt ETF A mit 600€ Verlust realisieren und alles in ETF B stecken, da dieser grad auf -1000€ steht? Stichwort Oppurtunitätskosten.
Oder soll ich lieber abwarten?
Vielen Dank im voraus für die Antworten.