Hallo Matthias_E,
danke für Deinen Beitrag. Aber da gibt es einen Unterschied zwischen Einnahmen und steuerpflichtigen Einnahmen. Und genau darauf zielt ja mein Tipp hin. Meine steuerpflichtigen Einnahmen sind nur reichlich 50% meiner Einnahmen aus meiner Rente.
Das wird zwar für die meisten von Euch nicht zutreffen, aber Ihr könnt euren Eltern oder Großeltern beim Steuersparen helfen.
Die NV-Bescheinigung gilt nicht für 2 Jahre sondern für 3. Da meine Rente niedrig ist, erreiche ich mit meinen steuerpflichtigen Einnahmen aus meiner Rente nur ca. 50% des Existensminimums. Den Rest bis zum Existensminimums, wo dann auch für mich die Steuerpflicht beginnen würde, fülle ich mit Einnahmen aus Kapitalvermögen auf, ohne die Grenze zu überschreiten. Das mache ich dann gezielt durch Fondstausch.
Wer eine NV-Bescheinigung hat, reicht die bei seiner Bank ein und bekommt dann seine Erträge in voller Höhe ausgezahlt. Übrigens kann man sich beliebig viele Originalexemplare vom Finanzamt geben lassen.
Altsachse:
Leider ist Ihr Tip alles andere als Seriös.
Erstens fallen Steuern nicht auf Buchgewinne an. Buchgewinne sind das, was die Banken in der Gewinn u. Verlustrechnung angeben, die aber nicht realsisiert wurden. Beispiel: ein Depot hat Inverstmentfondsanteile und Aktien im Wert von 50.000€ am 01.01.2015. Am 31.12.2015 hat das Depot einen Wert von 500.000€ also zehnmal soviel ohne das Änderungen vorgenommen wurden. Zu entrichtende Steuern: NULL Euro. Wozu brauche ich also die Nichtveranlagungsbescheinigung? Wieso soll man Depotanteile tauschen? Somal beim Tausch das Finanzamt tatsächlich eingetretene Gewinne besteuert. Also genau das, was Sie mit Ihrer Strategie vermeiden wollen. Der Tipp ist also völliger Blödsinn.
Das Sie dann noch quasi zum Gestaltungsmißbrauch aufrufen ist schon frech. Die NV-Bescheinigung ist an eine Person vergeben, die bestimmte Bedingungen einhalten muß und sie gilt nur für einen bestimmten Zeitraum. Erfüllt derjenige, der die NV in Anspruch nimmt, nicht mehr innerhalb der Gültigkeitsdauer, die Vergabebedingungen, dann darf er sich nicht mehr anwenden.
Ausserdem stellt es noch ein Risiko dar, Geld bei nahen Verwandten, die eine NV haben, aus steuerlichen Gründen zu parken.
1. Man gibt Kindern das Geld um Steuern zu sparen. Wenn das Kind keine Steuern zahlt und das Geld dann von den Eltern abgezogen wird handelt es sich um steuerlichen Gestaltungsmißbrauch. Da steht dann am Ende Steuerhinterziehung und die ist strafbar. Ausserdem gehört das Geld dem Kind, da steht dann auch noch Unterschlagung zur Debatte. Kredit von minderjährigen an Eltern bedarf der Zustimmung des Vormundschaftsgerichts. Die schauen zurecht genau hin. Das wird dann schwer an das Geld zu kommen. Somal das Kind ab bestimmten altersgrenzen geschäftsfähig ist und über Teile des Geldes verfügen kann.
2 Man gibt das Geld einem Elternteil das Hartz IV bezieht. Hat der Hartz IV Empfänger zuviel Geld, dann kürzt das Sozialamt so lange die Leistungen bis diese "Überschüsse" verbraucht sind. Das Geld ist weg.
3. Man gibt das Geld einem Elternteil, das Rente empfängt und eine NV Bescheinigung hat: Der Rentner wird zum Pflegefall. Das Sozialamt legt die Hand aufs Vermögen des Rentners, damit die Kosten gedeckt werden für die Pflege Elternunterhalt). Wer eine NV hat, wird wahrscheinlich nicht genug Geld haben um Pflegekosten zu bezahlen. Also ist die Knete wahrscheinlich ganz futsch, es sei den der Pflegefall verstirbt. Dann gilt 4.
4. Im Sterbefall wird das "überlassene" Kapital zur Erbmasse. Da freuen sich dann die lieben Verwandten, das Sie das Portemonaie des Erblassers gefüllt haben.
Man sieht bei nüchterner Betrachtung das Ihr Tipp, lieber gestandener Altsachse nicht so besonders doll ist.
Bei gestandenen Männern Ihrer Generation fällt mir immer ein Schauspieler ein: Heinz Schubert, er gab den Alfred Tetzlaff aka Ekel Alfred in den frühen Siebzigern. Eine echte Lachnummer ...
Steuern sparen konnten bekanntermassen in der neueren Zeit vor allem die Griechen. Wo das hingeführt hat ist wohl ausreichend bekannt.
Wer mit Investments in der Assetklasse Aktien,Renten direkt oder mit Fonds eine Rendite erzielen will, sollte sich zu folgenden Themen gedanken machen:
- Welche Gewinnziele habe ich und wieviel Zeit. Je höher das Gewinnziel und je kürzer der Zeitraum desto höher das
Risiko.
- Beachtung der Kosten für den Unterhalt, vor allem bei aktiv gemanagten Fonds.
- Beachte Währungsrisiken
- Bewerte mit selbst messbaren Kriterien die Leistungen der Fonds in die man anlegen will.
- Verzichte auf Investmentpornographie (Bester Fonds, bester Fondsmanager, 5 Mornigstars und ähnliches hat keine
dauerhafte Aussagekraft)
- Suche eine günstige Depotbank, die deinen Zwecken und wünschen entspricht.
- Überprüfe gegebenenfalls regelmäßig die Wertentwicklungen
- Vermeide Klumpenrisiken (Keine Korrelation zwischen den einzelnen Investments wäre optimal)
- bilde dich regelmäßig weiter zum Thema Investment. Es gibt durchaus gute Literatur.
- Vertraue nicht Bankern, Versicherungsmakler usw. Die wollen nur Dein Geld.
- Steuern sparen, geht fasst gar nicht legal, also einfach hinnehmen.