[…] verbrannte Erde zu lassen, ist der Raubbau immer "wirtschaftlicher" als nachhaltiges Wirtschaften. Wir Menschen sind allerdings an einem Punkt angelangt, an dem man sich Raubbau eigentlich nicht mehr leisten kann.
Du bist selbst für Nachhaltigkeit, aber lehnst das ESG-Label ab, weil die Umsetzung für dich unzureichend ist?
Dann empfehle ich SRI: Beim MSCI World ESG sind nahezu 90% aller Unternehmen des marktneutralen ETFs noch enthalten. Beim strengeren MSCI World SRI sind es nur noch knapp 25% aller Unternehmen weltweit (best-in-class).
Es geht beim ESG-/SRI-Investment allerdings nicht nur um Umweltschutz (environmental), sondern auch um ethische Unternehmensführung (Korruption, Tarifverträge, Lohndumping, Arbeitsschutz usw.) - also das ‚S‘ und ‚G‘ im ESG.
Und klar: Die Umstellung auf nachhaltige Wirtschaftsweisen kostet Geld, somit Wohlstand. Man tut gut daran, das zu offen zu nennen, damit sich die falsche Vorstellung nicht weiter verfestigt, all das koste nichts.
Das ist unbestritten: Jede Investition kostet Geld und Zeit. Aber wenn man auf energieeffiziente Produktion oder lokale Lieferketten umstellen, kann das am Ende nicht nur Geld sparen, sondern auch die Unabhängigkeit in der Produktion erhöhen (Bsp. Bayer und BASF ersetzen russisches Erdgas wird durch deutsches Biogas und skandinavischen Ökostrom).
Es gibt keinen Sektor ‚nachhaltig‘. In jeder Branche/Sektor gibt es nachhaltige Konzerne. Es werden aber die ‚dreckigsten‘ Unternehmern ausgeschlossen. Selbst McDonald’s, Coca-Cola und der frz. Luxuskonzern Hermes gelten laut SRI als nachhaltig (seitdem die keine Krokodil-Leder mehr anbieten ?).
Schau dir die Positionen des MSCI World SRI an:
https://www.ishares.com/de/pri…-msci-world-sri-ucits-etf
Ich frage mich eher, ob das noch passives Investieren ist oder ob die SRI-Auswahl (durch Analysten) nicht schon zum aktiven Fonds-Management zählt?