Beiträge von flip

    Ach ja: Risikobereitschaft ist eher gering.


    Gegenfrage: Warum?


    1. Was kann dir im Leben noch passieren, dass es dich richtig hart trifft? Du bist Schuldenfrei, die Kinder sind aus dem Haus, es sind nur noch ein paar Jahre im Job und deine Frau ist verbeamtet. Das soll jetzt nicht heißen, dass du all-in gehen sollst, sondern was bedeutet es, wenn du für ein paar Jahre auf dein Geld bei einer - sagen wir - einfachen ETF-Anlage verzichtest? Eine Frage die ich in solchen Fällen immer stelle, damit die Leute sich ihres Lebens bewusst werden: Wenn ich dir von heute auf morgen die Hälfte des Geldes auf den Konten weg nehme, was ändert sich dann für dich im Leben?


    2. Standardfrage: was ist dein Ziel? Das Geld im Alter auf den Kopf hauen? Da wirst du vermutlich noch 15 Jahre mit warten müssen, wenn deine Lebensgefährtin noch ein paar Jahre arbeiten muss. Weiter für "schlechte Zeiten sparen"? Das Geld so anlegen, dass du es deinen Kindern vererben kannst? Sollte letzteres in Betracht gezogen werden, ist eine frühe Geldanlage in der Regel das beste.

    Also, um dann doch mal die Frage zu beantworten und wenig Licht ins dunkle zu bringen (nachdem alle freudig im Nebel gestochert haben) und ich gerade im Zug sitze und nichts zu tun habe:


    Ein Geldmarkt-ETF auf die Overnight rate hat praktisch kein Kursrisiko (Was, wie?! =O -> Findest du dich in diesem Gesichtsausdruck wieder, dann erweitere deine finanzielle Bildung). Es gibt streng genommen eine Ausnahme, nämlich der Tag einer Leitzinsänderung, aber das soll keine Rolle spielen.


    Warum?


    Ein Geldmarkt-ETF geht in der Regel auf die Overnight-Rate, zu der sich Banken Geld untereinander leihen. In Europa ist das die Euro Short-Term Estimated Rate (€STR) und ist im Prinzip der gemittelte Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken untereinander Geld leihen. Da es sich um ein Tagesgeschäft handelt, ist eine Leitzinsänderung - genauer eine Änderung des Spitzenrefinanzierungssatz - nahezu ausgeschlossen und somit kann sich der Wert Intraday nicht wirklich ändern. Selbst außerplanmäßige Zinsänderungen der EZB werden mit einigen Tagen Vorlauf angekündigt. Der Spitzenrefinanzierungssatz ist wiederum der Zinssatz zu dem sich Geschäftsbanken bei der EZB über Nacht Geld leihen. Logischerweise ist dieser höher, als der €STR, da die EZB nicht permanent als Hausbank für die Geschäftsbanken dienen will, sondern ihre Geldmarktsteuerung über den Leitzins betreibt. Der Aufwand wäre auch auf beiden Seiten viel zu hoch.


    Die Anpassung eines Geldmarkt-ETFs an die Zinsentscheidung der EZB erfolgt daher unmittelbar am Tag der Kommunikation und damit entspricht das Zinsrisiko exakt dem Änderungsrisiko des Leitzinses (+25 Basispunkte). Die Spreads des €STR sind daher extrem gering und es gibt im Kurs im Prinzip nur Sprünge bei einer Zinsänderung der Zentralbank und zwar genau an dem Tag.


    Aktuell beträgt die annualisierte Rendite auf den €STR ca. 3,65%. Das ist ein Abschlag in Höhe von 0.6%-Punkte auf den Leitzins. Diese bekommt man auf Tagesbasis wenn man in einen €STR Geldmarkt-ETF-Investiert. Wenn die Zentralbank den Zins reduziert sinkt sofort die Rendite des Geldmarkt-ETFs. Unter normalen Umständen kann der Wert eines Geldmarkt-ETFs nicht sinken - außer die EZB kommt auf die Idee, den Leitzins auf Null zu setzen, sodass der Spitzenrefinanzierungssatz nur noch knapp positiv ist. In diesem Fall kann der €STR negativ sein und somit kommt es zu einem Kursverlust. Das ist im Zeitraum 2014/2015 bis Mitte letzten Jahres passiert. Siehe hier:

    https://www.justetf.com/de/etf…l?isin=LU0335044896#chart


    Falls sich jetzt jemand Fragt, warum in dieser Wall of Text noch kein Einziges Mal das Wort "Anleihe" vorgekommen ist... Glückwunsch.


    Geldmarkt-ETFs stellen indirekt durch die Koppelung an den Leitzins die Referenz für Zinsfestlegungen am Anleihen-Markt und sind somit auch indirekt die Referenzzinssätze für Tagesgeld und Festgeld. Sie reagieren sofort, da es keinen Intermediär gibt, der daran verdienen will (Tagesfeld/Festgeld) oder die abhängig von Bonitätsleveln sind (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen). Sie sind allein abhängig von der Zentralbankentscheidung über die Leitzinsbänder (Einlagesatz, Hauptrefinanzierung -> medialer "Leitzins", Spitzenrefinanzierung).


    Wann ergibt es also Sinn in diese ETFs zu investieren? Wenn man mit dem Geld unmittelbar etwas tun möchte. Also man parkt es für den jeweils aktuellsten Zinssatz und sobald man das Geld braucht verkauft oder die EZB den Leitzins senkt, verkauft man die ETF-Anteile, falls man eine bessere Rendite irgendwo anders erwartet. Aktuell ist die Rendite auf italienische Staatsanleihen bspw. höher. Und natürlich haben auch unsere Tagesgeldhopper hier im Forum eine leichten Vorteil, wenn sie denn am Ball bleiben und immer schön ihre Gelder transferieren.


    Man kann sie auch als kurzfristigen Schutz von Bareinlagen über 100k nehmen, da sie als Sondervermögen gelten (jedenfalls soweit ich weiß). Ansonsten bekommt man das was gerade die EZB festlegt minus Abschlag den obigen erklärten Abschlag.


    Währungsüberlegungen als auch länger laufende Refinanzierungssätze sollen erstmal unbehandelt bleiben bzw. spielen hier keine Rolle. Mein ICE fährt gerade im Zielbahnhof ein.

    Jup, und du musst dieses Risiko nun eingehen. Also wenn du dich nicht mit Einzelaktien beschäftigen willst, dann auch die anderen 100k in ETFs. Du hast Jahrzehntelang etwas nicht getan, wo der elementare Faktor Zeit war. Jetzt zu denken, dass es irgendwie anders geht, funktioniert nicht.


    Wie hoch sind denn die aktuellen bzw. erwarteten PKV-Zahlungen bzw. das aktuelle Einkommen? Das hätte man noch ändern können. Bzw. du hättest relativ einfach mit ein paar Abstrichen in die GKV wechseln können... letztes Jahr. Du hast ja immer noch zehn Jahre Zeit zu sparen.


    Zitat

    Die Themen „freiwillige Einzahlung in die gesetzliche Rentenversicherung“ und „Krankenversicherung für Rentner“ schaue ich mir an, danke auch für diese Tipps. Ich kann mir auch da keine Wunder erwarten und habe ehrlich gesagt auch so meine Zweifel, ob die gesetzliche Rente in 10-20 Jahren noch funktioniert, aber es wäre ein zweites Standbein.


    Also, als jemand der auch mal selbstständig war mal ein gut meinter Rat: Ändere ein Stückweit dein Mindset. Du machst dir Gedanken um den Systemfail, obgleich deine private Vorsorge mehr als "fragwürdig" ist. Wie passt das denn zusammen?

    Wenn du keinen Plan hast und im leben immer nur nach der Basta-Regel aggierst ("ist jetzt so geworden, kann ich nicht ändern"), springst du ja nur von Problem zu Problem.

    Nach einiger Recherche bin ich zu dem Schluss gekommen: Mit Anwalt nur bei RSV (und selbst dann mehr als fragwürdig auf Grund der geringen Erfolgsaussichten), somit für die meisten Leute vmtl. Prozesskostenfinanzierer mit 25% Erfolgsbeteiligung am sinnvollsten.


    Die Frist läuft aber ab, man muss sich beeilen.


    Wozu? Es war von Anfang an klar, dass du nicht wirklich eine Chance auf Auszahlung hast.

    Ich habe den Vertrag jetzt erst abgeschlossen und habe innerhalb der 30 Tage Frist zum Glück widerrufen. Das Geld habe ich auch zurück bekommen. Ich habe danach einen Anruf von der Bank bekommen und dabei wurde mir die Sache mit dem Rückkaufswert, dass sich da was geändert hat seit 2008 und ich würde mein Geld ohne Verlust zurück bekommen. Das habe ich nicht geglaubt.


    Und jetzt stell dir vor, du hättest das als Erstes geschrieben und nicht erst als Fünftes...

    Hallo,


    ich bin bei der PBB. Seit Januar 2023 ist der Zinssatz für Festgeld über 5 Jahre von 3,25% auf 4% gestiegen.

    Was denkt ihr, lohnt es sich noch zu warten wenn man einen niedrigen fünfstelligen Betrag als Festgeld anlegen möchte?

    Ich selbst bin der Meinung, dass die größten Zinssteigerungen was FG über 5 Jahre angeht durch sind...


    Du meinst es gibt dann nächsten Monat 0.25% mehr und du bekommst dann auf deine 10k 25€ mehr?

    Das ändert nichts daran, dass das Haus dennoch zu groß ist. Vor allem dann, wenn ich oder meine Frau nicht mehr lebt und dann nur noch eine Person hier wohnt.

    Ich erzähle euch das nur, weil bisher bei diesem Thema sehr sachliche Argumente ausgetauscht


    Naja, das Problem in deinem Fall wird sein, wann man erkennt, dass es nicht mehr geht. Und dann kommt das Problem: Kinder wollen nicht in der Haus ziehen, weil sie wo anders leben. Halt stop: Es sind mehrere, also...? Also müssen Sie das Haus verkaufen oder vermieten.

    Das willst du da aber nicht, denn mit deinem Auszug ist das Haus dann quasi weg.

    Also wohnt man weiterhin in dem viel zu großen Haus, bezahlt im Zweifel immer mehr Personal um es in Schuss zu halten und irgendwann hat man es dann geschafft (Pflege, Tod).


    Warum moniert man ein zu großes Haus wenn man es nicht ändern will?

    Ich habe es jetzt drei Mal nahezu identisch in der Generation ü70 mitbekommen. Die einfach seit Jahrzehnten in den selben vier Wänden leben und nicht in der Lage sind, sich mental davon zu trennen. Bei der ü50-Generation hat das Umdenken immerhin schon stattgefunden. Man verkauft die Häuser frühzeitig, legt das Geld an, überträgt einen Teil den Kindern rechtzeitig und wohnt dann entspannt zur Miete in altersgerechten Wohnungen.

    • mit fortgeschrittener multipler Sklerose in einem E-Rollstuhl MEYRA iChair Sky 1.620 sitzt und feststellen muss, dass die Debeka von den Kosten von rund 50.000 EUR (mit ein paar Extras) nur 620 EUR übernimmt,
    • blind ist und seinen ausgebildeten Blindenhund für 30.000 EUR nicht bezahlt bekommt,
    • sich in psychoanalytischer Behandlung mit drei Sitzungen pro Woche à 153 EUR befindet wovon die Debeka nur 20 Sitzungen übernimmt, d.h. auf Kosten von knapp 20.000 EUR im Jahr sitzen bleibt,
    • aufgrund von Myokarditis eine Defibrillatorweste benötig, deren Gesamtkosten bei einer Tragedauer von 6 Monaten i.H.v. rund 14.000 EUR die Debeka aufgrund des geschlossenen Hilfsmittelkatalogs nicht übernimmt
    • usw.


    Gehts ein bisschen genauer? Wenn ich jetzt bspw. auf meinen Debeka-Vertrag schaue, dann steht da:

    "Des Weiteren erstattet der Versicherer Aufwendungen für Blindenführhunde inklusive erforderlicher Trainingsmaßnahmen".


    :/

    Wieso? War übrigens vor 2 Monaten. Die Speicher sind heute zu 91 % gefüllt. Vorsorge finde ich richtig.


    Wenn ich mich recht entsinne, dann war das Problem, dass auch 100% im Zweifel nicht ausreichen können.

    Teurere Brillen und Zahnreinigungen wurden bei mir von der Debeka auch ohne Probleme bezahlt … als ich mich mal von Dr. Schlemanns Team beraten ließ, war mir diesbezüglich aber auch der Teufel an die Wand gemalt worden (und ich bin in einem Unisex-Tarif).


    Die Debeka zahlt auch keine Provision an Finanzberater, oder? Daher wundert es mich auch nicht, dass dieser Berufszweig ein wenig schlecht auf sie zu sprechen ist.


    Ich selber reiche auch so gut wie nie etwas ein, aber die Beamten in meiner Familie (also zwei) haben über ihr gesamtes Leben bisher nie Probleme mit Einreichungen gehabt.

    Also ich würde vielleicht noch bei der generellen Sinnhaftigkeit von Express-Zertifikaten mitgehen. Aber bei dem Eurostoxx Bankenindex, welcher mehrmals in der jüngeren Vergangenheit aus naheliegenden Gründen eingebrochen ist, grenzt das schon an arglistiger Täuscher, das jemanden anzudrehen, der eigentlich nur Tagesgeldzinsen wollte.

    Hallo! Ich erwäge, dasselbe zu tun und bin froh, dass ich diesen nützlichen Thread gefunden habe.


    Kann mir jemand sagen, wie ich herausfinden kann, welche Depots den Kauf von IE000UQND7H4 unterstützen?


    Ich habe mich gerade bei Finanzen Zero angemeldet, aber die unterstützen nur die auschüttende Variante.


    Steht bei justetf bspw. mit dabei.


    Liebe Petra,


    dies hier ist ein anonymes Internetforum. Wenn du konkrete Empfehlungen willst, braucht man auch konkrete Zahlen. Sonst diskutieren nur immer mehr Blinde um die Farbe.


    Also, welche Aktie, welche ETFs? Wie ist die Verteilung? Was ist dein Anlagehorizont?


    Sorry, das ist korrekt. Die Bescheinigung an sich wird nicht übermittelt.