Ich bin zwar in einer etwas anderen Lebensphase (37 Jahre), aber meine Grundsituation ist ähnlich. Ich habe ca. 120.000 € sicheres Vermögen auf Tagesgeld und Geldmarktfonds verteilt. Und ca. 800.000 € in Welt-ETFs und einer Wohnung als unsicheres Vermögen. Also an sich eine sehr sehr komfortable Situation.
Was bei uns ähnlich ist: Ich möchte den sicheren Anteil erhöhen. Aber ich gehe davon aus, dass ab Mitte des Jahres der Leitzins und damit der Tagesgeld- und Geldmarktfonds-Zins sinken wird und ich benötige die sehr hohe Liquidität nicht in diesem Umfang. Würde mir also eher den aktuell hohen Zins sichern.
Ich überlege derzeit zwei Wege:
- ibonds Unternehmensanleihen-ETF. Aktuell ca 3,5 % Rendite. Fester Rückzahlungszeitpunkt. So weit liquide, dass es sich während der Laufzeit verkaufen lässt. Bei steigenden Zinsen wird jedoch der Kurs einbrechen (egal bei Endfälligkeit). Risiko durch die Streuung: mittel. Von Finanztip nicht als sicherer Baustein empfohlen.
- Festgeld. 3 - 7 Jahre Festgeldtreppe. Aktuell ca 3 % (ja es gibt bessere Angebote, aber ich bin kein großer Fan von zu vielen unterschiedlichen Banken). Sehr sicher. Aber 0 Liquidität. Unschön wenn man es doch brauchen sollte oder wenn die Inflation (und der Zins?) deutlich steigen sollten.
Ich habe noch vor 3 Monaten eine KfW-Anleihe gekauft, welche ich auch als sehr sicher einstufe. Dort war die Rendite noch bei 3,1 %. Mittlerweile ist diese auf 2,6 % gesunken. Das dürfte vermutlich unter der mittleren Inflation der nächsten Jahre liegen. Kommt also zusammen mit den hohen Gebühren aktuell nicht mehr wirklich in Frage.
Häufig wird ja dazu geraten klassische kurzlaufende Anleihen-ETFs beizumischen. Aber ich tue mir hier beim Zinsänderungsrisiko sehr schwer. Buy-and-hold finde ich hier sehr schwierig. Der harte Absturz 2022... Wenn die Zinsen jetzt fallen sollten, kommt es vermutlich zur starken Gegenbewegung, so lang die Anleihen im ETF einen besseren Zinssatz haben. Und dann flacht sich vermutlich alles deutlich ab. Aber ich finde das sehr kompliziert.