Beiträge von elijah2807

    Ganz abgesehen davon, dass die arabischen Staaten (insb. Saudi-Arabien) ihre Fördermenge nicht drosseln, sondern massive Einnahmerückgänge in Kauf nehmen, um die amerikanischen Fracking-Unternehmen in den Ruin zu treiben...


    Durch Fracking sind die USA weitgehend unabhängig von arabischem Öl geworden, was für die Verbündeten der USA (Saudi Arabien, Kuwait etc..) keine gute Nachricht ist. Einem "Freund" den man nicht mehr unbedingt braucht schickt man nicht mehr so ohne weiteres Panzer, Flugzeuge und Soldaten gegen die äußeren und inneren Feinde...


    Da sich Fracking erst ab einem Barrelpreis von ca. 70 USD lohnt, sind die Saudis wild entschlossen, den Preis so lange unter dieser Marke zu halten, bis der Fracking-Spuk vorbei ist...

    Hallo Winter,


    ich habe mich vor ein paar Jahren mal mit dem Theme "Islamic Finance" beschäftigt. Insofern kann ich vielleicht das eine oder andere zur Erhellung beitragen


    Ich glaube, erst einmal isthier ganz wichtig festzuhalten, dass es sichhierbei nicht um ein "Konto" im herkömmlichen Sinn handelt, sondern offensichtlich eher um eine Art geschlossenen Fonds.


    Zu Deinen Fragen:
    "Als islamische Bank zahlen sie ja keine Zinsen- sondern teilen den Gewinn auf. Ist dieses nun für mich als Kunde besser?"
    Ob das für Dich besser oder schlechter ist, hängt davon ab, ob die Bank das Geld gewinnbringender anlegt, als Du das selber könntest. Du musst natürlich schauen, dass das mit vergleichbarem Risiko geschieht. Du kannst zum Beispiel Dein Geld über 3 Jahre zu ca. 1,5% relativ risikolos anlegen. Die KT Bank müsste dann also mit risikolosen Anlagen gute 1,8% erwirtschaften, um Dir eine vergleichbare Rendite zu zahlen. Wenn die Bank das Geld riskanter anlegt, musst Du es natürlich auch an einem riskanteren Vergleichsmaßstab messen... Und auch die KT Bank kann nicht hexen, wenn sie also über 20% höhere Erträge abliefern als andere, dann erkaufen sie das mit höherem Risiko...
    Dazu sollte man wissen, dass nach islamischem Recht die Banken nicht in alles investieren dürfen - Zinstragende Papiere - schwierig, Alkoholproduzenten, Schweniefleisch verarbeitende Betriebe - No Go usw... Insofern können sie keine vollständige Diversifizierung herstellen, tragen daher theoretisch ein höheres Risiko...


    Werden diese Einnahmen auf den Freistellungsauftrag angerechnet?
    Ich bin kein Steuerberater, aber ich vermute stark dass JA, da es sich ja um Kapitalerträge handelt.


    Wie sind diese Einlagen gesichert?
    Ich vermute gar nicht. Wie gesagt, das Produkt ähnelt (meiner Ansicht nach) eher einem geschlossenen Fonds als einem traditionellen Sparkonto, welches der Einlagensicherung unterliegt aus. Da kann ich mich aber irren, würde das aber auf jeden Fall nachfragen.


    Meine Empfehlung wäre: Wenn Du keinen religiösen Grund dafür hast, deren Angebot zu nutzen, lass die Finger davon.


    Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung...


    Hope that helps.

    Hallo chris,


    das sind in der Tat Luxusprobleme. ;)


    Ich will aber dennoch versuchen, meine Gedanken dazu zu erläutern, da manches sich bei mir nicht unähnlich darstellt.

    • Wenn Sie als dreiköpfige Familie ein Nettoeinkommen von 5.000€ haben, ziehe ich mal großzügig 2.000€ für MIete, Nebenkosten und "unmittelbare Lebenshaltung" (also Essen und Trinken, Kleidung, Schule/KiGa/KiTa Telefon und Internet, Zeitungsabo etc.)
    • Ich gehe einfach mal davon aus, dass Sie zwei Autos haben, die - wieder großzügig gerechnet - mit 1.000€ zu Buche schlagen.
    • Dann schlage ich noch einmal 1.000€ für "Sonstiges" wie Hobbies, Reisen, Geschenke, Luxusausgaben auf

    Nach dieser Rechnung sollte es kein größeres Problem für Sie sein, 1.000€ im Monat zur Seite zu legen. Ich persönlich halte einen solchen Betrag auch durchaus für sinnvoll. Warum dies:

    • Auf ein frühes Ableben von irgendwem zu spekulieren, halte ich einerseits für unanständig und andererseits für unvernünftig. Ich habe schon Eltern erlebt, die in den letzten 10 Lebensjahren noch sechsstellige Beträge "verbrannt" haben. Ganz abgesehen von möglichen Pflegekosten, die auch in den letzten Lebensjahren ein eventuell vorhandenes Vermögen massiv aufzehren können.
    • Sollte es doch - Gott bewahre - zu einer früheren Erbschaft kommen, ist das eher ein Luxusproblem. Wenn Sie dann gar nix mit dem Geld anzufangen wissen, packen Sie es in eine Stiftung, spenden es, oder kaufen sich ein Boot. Dafür findet sich schon Verwendung.
    • Ein Betrag von knapp 700.000€ in 30 Jahren ist jetzt nicht die Welt... einerseits ist der "reale" Wert vermutlich aufgrund der Inflation deutlich geringer (bei 2% Inflation entsprechen 700.000€ in 30 Jahren rund 400.000€ heute).
    • Wenn Sie sich anschauen, was Immobilien in netten Lagen in Städten in Süddeutschland kosten (München, Freiburg, Heidelberg, Augsburg...) dann können Sie schon heute mit 700.000€ ihr derzeitiges Haus (150 qm und 900 qm Garten) nicht bezahlen, ohne einen Kredit aufzunehmen.
    • Dass Sie ab 60 keinen Kredit bekommen ist sicherlich so nicht richtig. Natürlich nicht zu den Konditionen wie Sie heute bekommen, aber wenn Sie eine zügige Tilgung vereinbaren und ein ordentliches Renten-/Pensionseinkommen haben, dann wird sich sicherlich eine Bank finden, die ihnen noch ein bissel Geld gibt. Mit 60 haben sie statistisch gesehen ja noch 20 Jahre zu leben...

    Wenn ich Sie wäre, würde ich einen Betrag in dieser Größenordnung zur Seite legen. Und sorry, aber damit leben Sie noch lange nicht "sparsam", insbesondere wenn Sie keine 20% Ihres Nettoeinkommens für Miete ausgeben...


    Was Sie auf jeden Fall auch machen sollten, ist mit einem Steuerberater und einen Finanzberater (ich empfehle gerne Verbraucherzentralen, die sind neutral und meist ziemlich fit) besprechen, was sie machen können, um einen Teil der Sparleistung aus dem Brutto und nicht aus dem Netto zu bezahlen (Riester, Rürup etc...)


    Außerdem würde ich, wenn ich Sie wäre, ernsthaft darüber nachdenken, Immobilien als Geldanlage zu kaufen. Bei dem derzeitigen Zinsniveau und Ihren Einkommensverhältnissen, sollten Sie problemlos in der Lage sein, über die nächsten Jahre mehrere Wohnungen zu kaufen - je nachdem wie Sie die Finanzierung stricken, brauchen Sie ja dann nicht einmal viel eigenes Geld jeden Monat oben drauf legen.


    Beispiel: Wenn Sie für 150.000€ eine Wohnung kaufen, die Ihnen eine Netto-Kaltmiete von 500€ einbringt, können Sie 2% Zinsen und 3% Tilgung aus der Miete bezahlen, wenn Sie 120.000€ Darlehen dafür aufnehmen. Ohne einen einzigen Cent monatlich drauflegen zu müssen...




    OK, dieser Post ist jetzt deutlich länger geworden als ursprünglich geplant, aber hoffentlich hilft er Ihnen...


    Beste Grüße