@bremerfunk: das ist die klasissche Frage aller Fragen.
Ich will nicht in das gleiche Horn stoßen wie @muc, @Nordlicht1337 und @RaphaelP. Die Punkte der genannten Mitforisten sind alle richtig und wichtig, und Sie sollten sie auf jeden Fall bedenken und dabei ehrlich zu sich selber sein.
Aber ich traue mir selber in Ihrem Fall keine klare Empfehlung zu, da mir für eine qualifizierte Meinung da schlicht und einfach ein paar Infos fehlen. Kann ja sein, dass Ihre Eltern noch was zum Eigenkapital dazu geben. Oder Ihre Frau erbt. Oder Ihr Bruder ist Maurermeister und sie können viel Eigenleistung einbringen, oder, oder, oder...
Ich will aber zu Ihrer eigentlichen Frage kurz sagen:
Das Konstrukt, welches Sie sich ausgedacht haben, klingt durchaus gut durchdacht. Aber es ist auch kompliziert und daher kann hier vermutlich keiner genau sagen, dass das genau so funktioniert, da wir alle die Gesamtsituation nicht kennen. Aber es ist gut und überhaupt nicht verwerflich, zu versuchen möglichst viel Förderung abzugreifen. Ob für ein Haus oder für die Altersvorsorge ist da letztlich egal.
Meine Empfehlung: Gehen Sie zur Verbraucherzentrale und lassen sich von den Experten dort beraten. Die sind qualifiziert und absolut neutral. Das kostet zwar einmal ein bissel Geld (irgendwas zwischen 30 und 60€ vermutlich), aber Sie bekommen eine qualfizierte Einschätzung frei von jeglichen wirtschaftlichen Interessen.
Zuletzt will ich noch mit einer Illusion aufräumen. Sie schreiben:
Bei 850 € Kaltmiete (Tendenz steigend, Stichwort: Mieterhöhung) können wir uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Mieten auf Dauer für uns die bessere Wahl darstellen sollte.
Das ist eine Illusion, der viele unterliegen. Die ökonomische Logik ist aber, dass wenn man ehrlich rechnet, Mieten und Kaufen ziemlich genau gleich rauskommen. Wenn es anders wäre, würden ja alle nur noch kaufen oder nur noch mieten und durch dieses Verhalten die Unterschiede wieder nivellieren. Das ist in Einzelfällen natürlich anders, aber Sie wissen vorher nicht, ob sie den Vermieter haben, der Ihnen nie die Miete erhöht oder das Haus wo das Dach 5 Jahre länger hält als geplant...
Im Endeffekt ist ein Hauskauf zum selber bewohnen eine Lebensstil-Entscheidung, die unabhängig davon getroffen werden sollte, ob sie sich im finanziellen Sinne "lohnt" oder nicht. Dazu hier auch ein interessanter Artikel vom Finanzwesir.
Hope that helps,
Elias