Beispiel: ein Depot hat Inverstmentfondsanteile und Aktien im Wert von 50.000€ am 01.01.2015. Am 31.12.2015 hat das Depot einen Wert von 500.000€ also zehnmal soviel ohne das Änderungen vorgenommen wurden. Zu entrichtende Steuern: NULL Euro. Wozu brauche ich also die Nichtveranlagungsbescheinigung? Wieso soll man Depotanteile tauschen?
Nun, mal angenommen, ich habe tatsächlich keine anderen Einnahmen, kann ich von den 500.000 Euro (bzw. 450.000 Euro Gewinn) soviele Fondsanteile tauschen, bis mein Freibetrag von 8.600 Euro ausgereizt ist. Die gezahlte Abgeltungssteuer kann ich mir über die Steuererklärung komplett zurückholen. Gebühren für den Umtausch fallen ja keine an, im Gegensatz zu Verkauf + Neukauf. Die NV würde nach dem gleichen Prinzip verlaufen, nur dass das Zurückholen über die Steuererklärung entfällt.
Nun dürften wir beide wohl auch davon ausgehen, dass Altsachse keine 450.000 Euro Buchgewinn in einem Jahr macht. Wenn er aber vielleicht 2.000 Euro Gewinn macht und in diesem Jahr seinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft hat, könnte er das ja durch einen Tausch Ende Dezember noch machen. Damit hat er seinen Gewinn ja schon realisiert und damit auch seine Steuern abgeführt (oder im Fall der NV eben nicht abgeführt, aber abgerechnet). Da seine Anlagestrategie, so scheint mir, ohnehin sehr langfristig ausgerichtet ist, und er seine Fonds gerne hält, kann sich der Fonds danach ggf. wieder etwas schlechter entwickeln, diese Durststrecken scheint er auszusitzen - oder eben den Verlust zu realisieren und dann ggf. durch den geschickten Fondstausch anderer Fonds auszugleichen, sodass er in einem Jahr sogar Freibetrag + Verlust mit dem Gewinn "auffüllen" kann.
Ist diese Strategie für alle geeignet? Nein, sogar eher nur für einen besonders begrenzten Personenkreis. Benötigt man dafür eine NV? Nicht zwingend, Altsachse hat das wohl nur der Vollständigkeit halber angegeben. Hat Altsachse irgendwo erwähnt, man solle Geld bei seinen Verwandten parken und damit vermeintlich Steuern spart? Ich kann das nirgends erkennen, jedenfalls nicht in dem Zitat. Was er schreibt, ist "Das wird zwar für die meisten von Euch nicht zutreffen, aber Ihr könnt euren Eltern oder Großeltern beim Steuersparen helfen." - und meint damit, so scheint mir, dass dieser Tipp für das ein oder andere (Groß-)Elternteil hilfreich sein könnte. Kein Hinweis auf vermeintliche steuerliche Lücken, die nicht existieren, wie du ausführlich dargelegt hast.
Deine wiederholten Äußerungen über das Alter oder die Herkunft (Ostdeutschland) von Altsachse finde ich hier sehr unangemessen. Das ist kein Politikforum. In diesen Diskussionen über Geldanlage ist es auch nicht entscheidend, ob jemand aus Ostdeutschland kommt oder Rentner ist. Ich wollte das nicht großartig kommentieren, deswegen werde ich es hiermit belassen, aber möchte dich gerne bitten, deine politischen Ansichten eventuell in einem anderen Forum unterzubringen, jedenfalls aber nicht hier in Diskussionen rund um die Geldanlage. Danke.