Beiträge von Salli

    Beispiel: ein Depot hat Inverstmentfondsanteile und Aktien im Wert von 50.000€ am 01.01.2015. Am 31.12.2015 hat das Depot einen Wert von 500.000€ also zehnmal soviel ohne das Änderungen vorgenommen wurden. Zu entrichtende Steuern: NULL Euro. Wozu brauche ich also die Nichtveranlagungsbescheinigung? Wieso soll man Depotanteile tauschen?

    Nun, mal angenommen, ich habe tatsächlich keine anderen Einnahmen, kann ich von den 500.000 Euro (bzw. 450.000 Euro Gewinn) soviele Fondsanteile tauschen, bis mein Freibetrag von 8.600 Euro ausgereizt ist. Die gezahlte Abgeltungssteuer kann ich mir über die Steuererklärung komplett zurückholen. Gebühren für den Umtausch fallen ja keine an, im Gegensatz zu Verkauf + Neukauf. Die NV würde nach dem gleichen Prinzip verlaufen, nur dass das Zurückholen über die Steuererklärung entfällt.
    Nun dürften wir beide wohl auch davon ausgehen, dass Altsachse keine 450.000 Euro Buchgewinn in einem Jahr macht. Wenn er aber vielleicht 2.000 Euro Gewinn macht und in diesem Jahr seinen Freibetrag noch nicht ausgeschöpft hat, könnte er das ja durch einen Tausch Ende Dezember noch machen. Damit hat er seinen Gewinn ja schon realisiert und damit auch seine Steuern abgeführt (oder im Fall der NV eben nicht abgeführt, aber abgerechnet). Da seine Anlagestrategie, so scheint mir, ohnehin sehr langfristig ausgerichtet ist, und er seine Fonds gerne hält, kann sich der Fonds danach ggf. wieder etwas schlechter entwickeln, diese Durststrecken scheint er auszusitzen - oder eben den Verlust zu realisieren und dann ggf. durch den geschickten Fondstausch anderer Fonds auszugleichen, sodass er in einem Jahr sogar Freibetrag + Verlust mit dem Gewinn "auffüllen" kann.
    Ist diese Strategie für alle geeignet? Nein, sogar eher nur für einen besonders begrenzten Personenkreis. Benötigt man dafür eine NV? Nicht zwingend, Altsachse hat das wohl nur der Vollständigkeit halber angegeben. Hat Altsachse irgendwo erwähnt, man solle Geld bei seinen Verwandten parken und damit vermeintlich Steuern spart? Ich kann das nirgends erkennen, jedenfalls nicht in dem Zitat. Was er schreibt, ist "Das wird zwar für die meisten von Euch nicht zutreffen, aber Ihr könnt euren Eltern oder Großeltern beim Steuersparen helfen." - und meint damit, so scheint mir, dass dieser Tipp für das ein oder andere (Groß-)Elternteil hilfreich sein könnte. Kein Hinweis auf vermeintliche steuerliche Lücken, die nicht existieren, wie du ausführlich dargelegt hast.


    Deine wiederholten Äußerungen über das Alter oder die Herkunft (Ostdeutschland) von Altsachse finde ich hier sehr unangemessen. Das ist kein Politikforum. In diesen Diskussionen über Geldanlage ist es auch nicht entscheidend, ob jemand aus Ostdeutschland kommt oder Rentner ist. Ich wollte das nicht großartig kommentieren, deswegen werde ich es hiermit belassen, aber möchte dich gerne bitten, deine politischen Ansichten eventuell in einem anderen Forum unterzubringen, jedenfalls aber nicht hier in Diskussionen rund um die Geldanlage. Danke.

    Wenn Sie jetzt einen gut laufenden Fonds aus steuerlichen Gründen tauschen, realsieren Sie zwar die Gewinne - aber gleichzeitig geben Sie ja auch diesen Fonds aus der Hand. Sie wissen nicht, ob der getauschte Fonds besser oder schlechter läuft als der bisherige.

    Dagegen ließe sich einwenden, dass ich auch nicht weiß, ob mein alter Fonds besser oder schlechter liefe als der neue. Es bleibt ohnehin ungewiss.
    Im Sinne einer Portfolioaufstellung kann man sich ja einen sehr ähnlichen Fonds suchen - oder man tauscht gleich zwei Mal, also zuerst in einen unbestimmten Fonds, und dann wieder zurück in den alten. Entspricht also einem Neukauf des Fonds, nur dass der Fondstausch, so wie ich ihn verstanden habe, kostenfrei ist - ansonsten würden die Gebühren ohnehin zu viel verschlingen. Allerdings weiß ich wie erwähnt nicht genau, ob so ein zweifacher Tausch überhaupt möglich ist, mit Fondstausch kenne ich mich nicht aus.


    Aber ich gebe dir absolut recht: Die Performance des Fonds ist entscheidend. Steuerliche Berücksichtigungen sind eher "Peanuts", die man aber in so einem Fall (Rentner) sicherlich gerne mitnimmt. Mich würde bloß tatsächlich interessieren, wie so ein Fondstausch abläuft, meine Bank bietet online dazu keine Informationen und Google ist sonst auch recht dürftig.


    Altsachse: Dir auch frohe Ostern!

    Danke für die Klarstellung. Ich habe mir nochmal alles durchgelesen und jetzt ist es klarer, ich hatte zuvor wohl etwas falsch verstanden.
    Ich bin mit Fondstausch nicht vertraut, aber falls das tatsächlich kostenfrei oder allenfalls sehr günstig möglich ist, wäre das tatsächlich eine exzellente Methode, um Steuern zu sparen. Allerdings scheint sich das wirklich nur für eine sehr spezifische Personengruppe zu rentieren, nämlich die mit geringem oder keinem Erwerbseinkommen, aber hohem Kapitalertrag. Ich behalte das aber für mich persönlich definitiv im Kopf, vielen Dank für diese Idee!

    Was ich mich allerdings viel mehr frage ist, wie man dauerhaft von Einkünften unterhalb des Grundfreibetrags leben kann?? ?(

    Man braucht seine Ersparnisse auf - in den USA durchaus gängiges Mittel im Alter, dort funktioniert die Altersversorgung eben ganz anders als hier. Einkünfte sind ja nicht gleich dem vorhandenen Vermögen. Zugegeben, dauerhaft funktioniert das natürlich nicht, außer man ist vielleicht Milliarden-Erbe. ;) (Und selbst die werden ihr Geld nicht auf dem Girokonto haben, sondern durch die Kapitalanlage recht hohe Einkünfte erzeugen.)


    Aber zur Frage zurück, ich versuche das nur kurz grob durchzudenken. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die Anlagesumme so gering ist, dass man nur knapp über den Grundfreibetrag käme, also sind wir in der Größenordnung von 100.000 Euro unterwegs. Ich behaupte mal, eine Position hat eine Größe von 10-20 TEURO, der Fonds erwirtschaftet in einem Jahr einen Gewinn von 8 %, das wären dann 800 Euro. Nun müsste ich ja im Gegenzug einen Fonds haben, der 8 % Verlust erwirtschaftet, damit ich den Gewinn austauschen kann. Ich kenne deine Anlagestrategie nicht, aber ich bin recht konservativ unterwegs, deswegen dürften sich meine Fonds alle in etwa in die gleiche Richtung bewegen - geht es aufwärts, dann für alle, geht es abwärts, dann für alle. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in einem Fonds habe, die sich sehr sehr gut entwickeln, und gleichzeitig Fonds, die sich sehr sehr schlecht entwickeln, ist bei mir nicht vorhanden. Es scheint mir also eigentlich nicht wirklich machbar zu sein, durch Fondstausch seinen Grundfreibetrag "auszuschöpfen", da es an der tatsächlichen Entwicklung der Fonds scheitert.
    Verlustvortrag wäre natürlich eine Option, dann müsste ich aber wissen, wie sich die Fonds im nächsten Jahr entwickeln; ein Verlustnachtrag ist bei Kapitalerträgen ja nicht möglich, somit fällt die Möglichkeit einer nachträglichen Senkung auch ins Wasser ...

    Wie hoch ist denn die Gewinnchance in einem mobile Casino? Sind die hier gleich oder nicht? Gibt es Unterschiede zu den verschiedenen online Casinos was die Gewinnchancen angeht?

    Die Fragen sind nicht ganz klar, deswegen ein allgemeiner Exkurs:
    Wie hoch die Gewinnwahrscheinlichkeit ist, hängt vom Spiel ab. Beim Roulette kann ich auf Farben - Schwarz und Rot - setzen und erreiche jeweils eine Gewinnwahrscheinlichkeit von ca. 0,49 (der Überhang geht auf das Konto der Zahl "0", die weder schwarz noch rot ist). In anderen Kombinationen bzw. anderen Spielen liegt die Wahrscheinlichkeit darunter, der Gewinn wird ggf. höher sein. Der Erwartungswert (und der ist hier eigentlich entscheidend) wird aber in jedem Fall gegen 0 konvergieren. Warum? Weil ein Kasino, das langfristig Geld verliert, sich nicht im Geschäft halten kann. Es wird pleite gehen. Deswegen MUSS das Kasino seine Spiele so entwickeln, dass es langfristig Gewinne macht - und die Spieler daher, bei unendlich langer Spielzeit, ihr gesamtes Geld verloren haben.
    Es gibt da einen Spruch: "Die größten Gewinne und Verluste wurden im Lotto gemacht." So ist es auch im Kasino. Es gibt einige wenige Glückliche, die fünfmal ins Kasino gehen, schlecht spielen, unglaublich viel Glück haben und 100.000 Euro gewinnen. Wenn sie jetzt aufhören zu spielen, können sie sich sehr, sehr glücklich schätzen, denn so ein gutes Ergebnis ist extrem unwahrscheinlich. Wenn sie aber weiterspielen, werden sie langfristig alles verlieren. Und selbst diese glücklichen Gewinner können ihr Geld auch nur deswegen einstreichen, weil tausende vor ihnen ihr Geld verloren haben. Ist es wirklich wahrscheinlich, dass ausgerechnet ich der "Auserwählte", der glückliche Gewinner bin - oder muss ich gemäß der Wahrscheinlichkeit nicht eher davon ausgehen, dass ich auch kurzfristig mein Geld verlieren werde?
    Folglich: Es ist möglich, in einer endlichen Anzahl an Spielen kurzfristig Gewinn zu machen. Wenn man nun tatsächlich das Kasinospielen als "Nebenjob" betreiben möchte, hat man aber schon von vornherein verloren, da man unweigerlich eine hohe Anzahl an Spielen brauchen wird und hier der mittlere Gewinn immer näher an den Erwartungswert (gegen 0) konvergieren wird.


    Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Es gibt sicherlich Unterschiede in den Kasinos und auch in den Spielen, aber alle haben eines gemeinsam: Man kann nicht gewinnen. Sollte ein Kasino mal einen technischen Fehler haben und man sollte deswegen doch gewinnen, kann man sich sicher sein, dass das Kasino den Gewinn nicht auszahlen wird und notfalls auch rechtlich dagegen vorgehen wird.
    Poker ist ein bisschen anders, da es hier kein Bestreben der Bank gibt, zu gewinnen. Hier spielen unterschiedliche Spieler gegeneinander. Auch kann man sich zu einem gewissen Grad mit gewissen Gewinnstrategien behelfen, nicht zuletzt den psychischen Tricks. Das wird aber erfordern, sich intensiv mit der Materie auseinanderzusetzen, und auch den Stress und psychischen Druck beim Spielen auszuhalten; meiner Ansicht nach gibt es deutlich stressfreiere Methoden, Geld zu verdienen ...

    Ich habe das nur kurz im Kopf überschlagen, aber ich sehe keine Möglichkeit, wie sich das tatsächlich lohnt.


    Die 3 % Zinsen gelten ja nur für die Hälfte der Anlagesumme (die andere Hälfte steckt in den Fonds). Damit habe ich nur 1,5 % garantiert auf die gesamte Summe. Wenn ich dann noch die Fondsgebühren und den Ausgabeaufschlag mit jeweils 1 % berechne (und er scheint laut ersten Beitrag eher höher zu liegen), bleiben mir über die gesamte Summe magere 0,5 % Rendite nach einem Jahr. Klar, der Fonds kann sich prächtig entwickeln, aber ich gehe nicht davon aus, dass er sich besser als der zugrundeliegende Index entwickelt; somit bleiben 3 Szenarien:
    1. Wenn ich die gesamte Summe auf ein Tagesgeldkonto oder einjähriges Festgeld anlege (z. B. weil ich davon ausgehe, dass der Aktienmarkt ohnehin stagniert), bekomme ich 1-1,2 % garantiert, definitiv mehr als die 0,5 % bei Consors.
    2. Wenn man ohnehin eigentlich uninteressiert ist am Festgeld (weil man davon ausgeht, dass sich der Aktienmarkt wie im langjährigen Schnitt entwickelt), sind die Zinsen im Vergleich zur Aktienentwicklung uninteressant, selbst bei konservativen Maßstäben zur Aktienentwicklung.
    3. Wenn ich die gleiche Aufteilung wie bei Consors vornehme, lege ich die Hälfte bei 1,2 % Zinsen auf einjähriges Festgeld und stecke den Rest in einen ETF mit Kosten von 0,6 % p.a. Insgesamt habe ich eine feste Rendite über die gesamte Anlage von 0,3 % - weniger als bei Consors, dies jedoch nur im ersten Jahr. Schon nach dem zweiten Anlagejahr entwickelt sich meine Anlage besser als die von Consors - was zu folgendem Schluss führt:


    Die Anlage bei Consors lohnt sich nur, wenn man a) diese Anlage maximal ein Jahr führt, b) den Fonds nach diesem Jahr verkauft und c) davon ausgeht, dass sich der Fonds bis dahin mindestens gleich gut wie der zugrundeliegende Index entwickelt. Das scheint mir arg viel Risiko für einen mageren Vorsprung von 0,2 % p.a. zu sein, jedenfalls mehr als ich bereit wäre zu tragen.

    Dieses Problem lässt sich lösen, indem man rechtzeitig (!) eine "bahn.bonus"-Karte bestellt. Diese ist, glaube ich, fünf Jahre gültig, mit ihr behält man alle bis dahin gesammelten Punkte und kann auch neue sammeln.

    Hallo,


    innerhalb des EWR sind die Überweisungsdauern befristet, und zwar auf einen Bankarbeitstag (wenn Papierform, dann zwei Tage). Hier sind aber die Bankarbeitstage entscheidend.
    Beispiel: Ich gebe am Freitag Abend, 18 Uhr, per Online-Banking eine Überweisung auf. Meine Bank hat zu dieser Zeit bereits geschlossen und führt keine Aufträge mehr durch. Der nächste Bankarbeitstag ist der darauffolgende Montag. Meine Bank muss nun innerhalb eines Tages, d.h. spätestens bis Dienstag, meinen Auftrag durchgeführt haben.
    Beispiel: Ich gebe am Montag um 9 Uhr per Online-Banking eine Überweisung auf. Meine Bank erhält den Auftrag somit noch an einem Bankarbeitstag, und muss ihn bis Dienstag abwickeln.
    Beispiel: Ich gehe am Montag um 9 Uhr zum Schalter und gebe eine beleggebundene Überweisung auf. Meine Bank hat nun Zeit bis Mittwoch (zwei Tage wegen der Papierform), um die Überweisung durchzuführen.


    Ob Tagesgeld oder Girokonto ist unerheblich für die Dauer. Ich würde vermuten, die längere Dauer liegt einzig an einer zeitlich etwas "ungünstigen" Aufgabe der Überweisungen (siehe Beispiel Freitag 18 Uhr). Soll eine Überweisung am folgenden Tag eingehen, würde ich sie spätestens bis 14 Uhr aufgeben; die meisten Banken haben entsprechende Regelungen, bis wann ein Auftrag eingehen muss, im Zweifel dort anrufen und nachfragen.

    Hallo,


    Quellensteuern sind eine leider recht komplizierte Sache, da sie von Land zu Land spezifisch angesehen werden müssen, und es eine größere Menge an bürokratischen Hürden zu beachten gibt.
    Zunächst einmal: Die Steuern, die auf Fondsebene anfallen, sind für dich nicht relevant (jedenfalls nicht insofern, als dass du sie nicht persönlich zahlen musst). Wenn dein irischer Fonds also viele Aktien aus aller Welt hält, sind die ganzen QS für diese Aktien das Problem des Fonds. Für dich ist nur Irland relevant, weil das der Sitz deines Fonds ist.
    Die gute Nachricht ist, dass du eigentlich ganz entspannt zurücklehnen kannst, denn die Quellensteuern werden automatisch bei der Einbuchung der Dividende bzw. Zinsen einbehalten. Im Prinzip könntest du hier Schluss machen, deine Steuern werden dir automatisch abgezogen, du kannst nichts Falsches oder Verbotenes machen. Allerdings kann es sein (und das ist durchaus öfter der Fall), dass du dann einen deutlich höheren Zinssatz zahlst als die in Deutschland üblichen 25 % auf Kapitalerträge.
    Ich nehme jetzt Frankreich als Beispiel, weil es hier recht schön ersichtlich ist: Frankreich erhebt eine Quellensteuer von 30 % auf Dividenden, bei EU-Bürgern sind es nur mehr 21 %. (Den Nachweis, dass man EU-Bürger ist, bringt entweder deine Bank automatisch, oder du musst es erst selbst nachweisen - in der Regel gibt es dafür Vordrucke der ausländischen Finanzämter, die du ausfüllst, dann holst du dir eine Wohnsitzbescheinigung deines Finanzamtes und schickst das alles ins Ausland. Hier fangen schon die ersten Schwierigkeiten an.) Da du nach Abzug der 21 % QS deine Dividende auf dein deutsches Konto bekommst, würde der deutsche Staat also zugreifen und seine 25 % Abgeltungssteuer holen. Von 100 Euro Dividende wären also magere 54 Euro (100 - 21 - 25) übrig. Da das eine ziemlich harte Besteuerung wäre, hat Deutschland mit Frankreich ein Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) abgeschlossen. Dieses sieht vor, dass Deutschland einfach pauschal 15 % ausländische QS anrechnet. Du musst in Deutschland dann nur mehr 10 % Abgeltungssteuer "draufzahlen" (denn 15 % Quellensteuer + 10 % verringerte Abgeltungssteuer ergeben den üblichen Satz von 25 % Abgeltungssteuer). Von den 100 Euro wären nun also immerhin schon (100 - 21 - 10) 69 Euro übrig. Das sind aber immer noch ein Steuersatz von 31 %, also 6 % mehr als in Deutschland üblich. Das liegt daran, dass im DBA vereinbart wurde, dass von den 21 % QS, die Frankreich einbehält, nur 15 % angerechnet werden. Diese 6 % kannst du dir nun im Fall von Frankreich abermals per Formular auszahlen lassen. Je nach Land kann dieser Vorgang bis zu 10 Jahre (kein Scherz) dauern. Manche Länder lassen eine Auszahlung von verhältnismäßig zu viel gezahlter QS aber auch gar nicht zu, hier hast du dann eben Pech. Eine Auflistung der DBA gibt es übrigens hier: http://www.bzst.de/DE/Steuern_…e_quellensteuer_node.html


    Nun also zu Irland. Irland behält auf Dividende 20 % QS, bei EU-Bürgern verringert sich der Satz auf 0 %. Eigentlich sollte deine Dividende also direkt auf dein Konto wandern, von wo aus deine Bank automatisch 25 % Abgeltungssteuer (+ Kirchensteuer/Soli) an das deutsche Finanzamt abführt. Falls du bereits davor Steuern zahlst, wird das wohl daran liegen, dass den irischen Behörden nicht vorliegend ist, dass du EU-Bürger bist. In dem Fall gilt wie oben: Mal deine Bank anrufen und fragen, ob die das unkompliziert regeln können, und ansonsten auf die irische Seite gehen und dort eine Rückerstattung der 20 % fordern, die dir ja unrechtmäßig abgezogen wurden, weil du als EU-Bürger eigentlich gar keine QS zahlen solltest. Formulare dafür gibt es hier (und du wirst wieder eine Wohnsitzbestätigung deines FA benötigen). Immerhin dürften sie dich danach als EU-Bürger gespeichert haben, sodass in den Folgejahren kein Abzug mehr stattfinden sollte.



    Also kurz zusammengefasst: Im Fall von Irland dürfte das kein Problem sein, da EU-Bürger hier ohnehin keine QS auf Dividenden zahlen sollten. Im Fall anderer Länder (z. B. Frankreich) sieht das etwas anders aus und hier muss man zum Teil auch selbst tätig werden, wenn man zu viel gezahlte QS zurückholen will. Die USA sind ein gewisser Sonderfall, die behalten eigentlich 30 % QS ein, haben aber mit den meisten größeren Banken entsprechende Abkommen, dass diese nur einen verringerten Satz von 15 % einbehalten müssen, der von den deutschen Finanzämtern voll auf die deutsche Steuer angerechnet wird. Sollte das deine Bank nicht tun, kannst du meines Wissens nach per Formular (W8-BEN) für dich einen verringerten Satz von 15 % erreichen - ich musste das aber noch nie machen, deswegen diese Angabe ohne Gewähr.



    Ich habe im Übrigen gerade bei der Recherche über irische Besteuerung herausgefunden, dass die EU wohl eine Änderung für die nächsten Jahre plant, die den automatischen Austausch aller Kapitalerträge vorsieht. Die Einbehaltung von Quellensteuern würde damit entfallen, alle Kapitalerträge werden automatisch an dein deutsches Finanzamt übermittelt, und dieses holt sich die 25 % Abgeltungssteuer. Ich bin aber gerade erst selbst darüber gestoßen, vielleicht kennt sich damit jemand besser aus als ich. Zum Nachlesen: http://ec.europa.eu/taxation_c…ax_directive/index_de.htm



    So, jetzt will ich mal hoffen, dass ich nichts vergessen oder unklar formuliert habe - Kritik und Erweiterungen sind gerne erwünscht.

    Hallo,


    grundsätzlich sollte dem Vorhaben nichts im Wege stehen, solange sich alle Banken darauf einlassen (und das werden sie vermutlich tun).Bezüglich der Kosten solltest du beachten:
    a) Sind die Ordergebühren für deine Wertpapiere bei Flatex geringer als bei Consors?
    b) Verlangen Flatex und/oder Consors Gebühren für das Übersiedeln des Depots?
    c) Fallen für die Übersiedelung der Wertpapiere Fremdgebühren an, Stichwort Verwahrstelle?


    Wenn hier die Antwort 0 lautet oder allenfalls positiv ist, würde sich das lohnen. Falls die Antwort negativ ausfällt, müsste man sich noch ansehen, wieviel Geld du auf dem 3 %-Konto anlegen würdest, und ob die Differenz zu den herkömmlichen 1 % den zusätzlichen Aufwand wert sind. So ein Depotumzug (+ die zweite Kontoeröffnung, das zweite Postident-Verfahren, ...) braucht auch Arbeitseinsatz und du hast während des Umzuges eine Weile keinen Zugriff auf deine Wertpapiere.
    Edit: Natürlich spielen noch andere Gebühren (Konto-/Depotführungsgebühren) eine Rolle, und außerdem die Frage, ob es nicht in Bezug auf zukünftige Wertpapierinvestitionen sinnvoller ist, bei Flatex zu bleiben, der tendentiell günstiger sein dürfte als Consors. Ich kenne aber die genauen Konditionen nicht, genauso wenig wie deine Pläne im Bezug auf Wertpapiere, deswegen bleibt diese Frage offen.

    Miteinbezogen in die prozentuale Entwicklung der Fonds (besser gesagt: abgezogen) werden auch die Fondsgebühren. Die sind bei ETFs zwar nicht so hoch, machen aber im Laufe von einigen Jahren auch ein paar Prozente aus, und die damit die Wertentwicklung eines Fonds niedriger ausfallen lassen als der gehandelte Index, selbst bei absoluter Übereinstimmung. (Was, nebenbei bemerkt, ohnehin praktisch nicht möglich ist - ETFs tracken den Verlauf möglichst genau nach, aber nie zu 100 %. Gerade bei Schwellenmärkten oder weniger liquiden Papieren kann der Tracking Error auch ein paar Prozent kosten.)

    Hallo,


    der Leitzins war ja schon davor auf 0,05 % - reell wirds da keinen großen Unterschied geben. Also eigentlich genauso weitermachen wie bislang:


    * Den Notgroschen auf einem gut verzinsten Tagesgeldkonto halten; ich bin bei der PSA Direktbank, aber auf der Finanztip-Website gibt es ohnehin eine Sammlung aktuell guter Angebote
    * Alles andere in den Aktienmarkt stecken. Welche Aufteilung Aktien/Renten man hier hält, ist letzten Endes Geschmackssache und hängt davon ab, wieviel Risiko bzw. Volatilität man verträgt. Ich selbst bin wegen der turbulenten Zustände bei 30/70 (Aktien/Renten), war früher aber auch bei 70/30 ...


    Starke Dividententitel sind sicher nie verkehrt, bloß würde ich - außer man ist sehr risikofreudig, kann den Verlust vertragen und setzt sich wirklich für längere Zeit mit den Firmen bzw. dem Markt auseinander - von Einzeltiteln im Allgemeinen abraten. ETFs gehen natürlich immer. Wirklich lohnend ist das in meinen Augen aber nur für Leute, die bald in Rente gehen möchte und deswegen von den Ausschüttungen profitieren wollen. Für die eher jungen Leute (zu denen ich dazugehöre) ist die Thesaurierung eindeutig vorzuziehen.
    Übrigens: Draghi hat nicht nur den Leitzins gesenkt, sondern a) wird ab April jeden Monat 80 Milliarden Euro ins Anleihekaufprogramm stecken (statt bislang 60 Milliarden) und b) wird nun auch Unternehmensanleihen kaufen. Ich halte das für deutlich interessanter als die kleine Änderung des Leitzinses, die in den Medien so übergroß angekündigt wurde.


    Viele Grüße


    Edit: Fast vergessen: So eine Geldanlage hängt immer von vielen v.a. privaten Faktoren ab (verheiratet, Kinder, Berufsausblick, Wünsche und Pläne, etc.). Es gibt also kein Pauschalkonzept, sondern eher viele gut gemeinte Ratschläge, von denen man sich die für die eigene Lebenssituation passenden herauspicken muss.