Hallo Joe,
also vorab muss ich sagen, dass ich mich noch nicht wirklich intensiv mit dem Zustandekommen der Ratings von den hier genannten Unternehmen beschäftigt habe. Meine Erfahrungen mit Ratings aus anderen Bereichen sind aber grundsätzlich einmal die Folgenden:
- viele Ratings laufen sehr ergebnisorientiert ab. Oft werden sie ja in Auftrag gegeben, wenn du verstehst, was ich meine.
- ich habe oft das Gefühl die Rating-Agenturen sind eher Rater-Agenturen. Und das Wort „Rater“ verstehe ich hier im deutschen Sinne: Raten = rätseln
Konkret hier:
- wenn ich die Ratings von Morningstar & Co. so beobachte, dann stelle ich fest, dass die meisten sehr performancelastig sind. Wenn also ein Fonds im Marktvergleich eine „schlechte“ Performance hat, dann wird er schlecht(er) bewertet. Ich konnte bisher nicht erkennen, dass die konkreten Gründe für die Underperformance hier nachhaltig berücksichtigt werden.
- es gibt Ratings, die teilen den Markt einfach in fünf Kategorien auf. Die besten 20 Prozent kriegen fünf Sterne, die letzten 20 Prozent einen Stern. Die Kriterien sind oft nicht so ganz nachvollziehbar, meist ist es eben wie oben beschrieben, schlicht die Performance, oder diese ist extrem stark gewichtet.
In meiner ganz subjektiven Einschätzung kannst du die Rating von Feri und insbesondere EuroFondsnote mehr oder weniger vergessen, Morningstar ist ok, wenn du ein Rating für die Auswahl brauchst, Lipper kenne ich nicht so wirklich.
Ich persönlich schaue mir natürlich auch in erster Linie die Performance an, aber eben auch die dazugehörige Volatilität. Mir ist nämlich ein Fonds lieber, die langfristig zum Beispiel acht Prozent macht, bei einem maximalen Verlust von 25 Prozent, als ein Fonds der auf zehn Prozent kommt, aber in der Spitze auch mal 50 Prozent verloren hat.
P.S. Bevor du dir das Buch von E. Sauren kaufst, lies dir erst mal diese Veröffentlichung durch, so eine Art "Executive Summary" vom Buch: http://www.sauren.de/downloads…tenwendeBeiMischfonds.pdf